-
Langlauf-Skischuh
-
Druckschriften, welche als Stand der Technik berücksichtigt wurden:
DE-OS 26 10 041 DE-OS 28 15 167 DE-OS 27 21 976 DE-OS 27 06 111
Die
Erfindung bezieht sich auf einen Langlauf-Skischuh, bei welchem am Zehenbereich
der Sohle ein über die Schuhbegrenzung in Schuhlängsrichtung vorstehender Verlängerungsteil
anschließt.
-
Die bisher meist verwendeten Schuhe für den Skilanglauf sind mit einer
verlängerten Sohle versehen und werden über die ganze Schuhbreite in einer Bindung
befestigt.
-
Eine solche Bindung und der betreffende Schuh haben aber wesentliche
Nachteile. Diese sind zu schwer, zu wenig elastisch und bringen eine große Reibung
an den Seitenwänden der präparierten Loipe.
-
Es ist bereits eine Sicherheitsbindung für Langlaufskier bekannt,
welche aus einem plattenförmigen Träger besteht, welcher an seiner Oberseite einen
Handhebel und eine Verstellvorrichtung aufnimmt. An zangenartigen Lagerenden sind
ballige oder kegelstumpfförmige Verdickungen vorgesehen, die in Lagerstellen eines
mit dem Skistiefel vorderseitig verbundenen Rohrteiles seitlich unter Vorspannung
eingreifen und somit eine Schwenkachse bilden. Das Rohrteil ist mit der Sohle des
Skistiefels einstückig verbunden oder es ist auch möglich, dieses Rohrteil mit einer
Platte fest zu verbinden, die dann an der Sohle des Skistiefels befestigt werden
kann. Es wird hier eine besondere Ausgestaltung der Skibindung und des Schuhs benötigt,
so daß praktisch die Skibindung und der Schuh aufeinander abgestimmt hergestellt
werden müssen, was sich in der Praxis als sehr schwierig herausstellen wird.
-
Es ist ferner auch eine Skibindung bekannt, bei welcher die Sohlenverlängerung
in eine mit dem Ski verbundene Spitzentasche einschiebbar ist, wobei deren innere
Begrenzung der Form der Sohlenverlängerung entspricht.
-
Diese Sohlenverlängerung wird durch eine Verriegelungstechnik in der
Spitzentasche festgelegt. Ein diesbezüglich
verwendeter Skischuh
weist eine Sohlenverlängerung auf, welche mit der eigentlichen Schuhsohle über einen
Bereich geringerer Dicke verbunden ist, so dad dadurch das Anheben der Ferse infolge
der sich dadurch ergebenden Flexibilität ermöglicht wird. Der untere Vorderteil
der Sohle und ihrer Verlängerung weisen einen Bodenabstand auf, deren Höhe und Dicke
der Abmessung der den Bügel tragenden Grundplatte entspricht. Diese bekannte Ausgestaltung
hat den Nachteil, daß es im Bereich der geringeren Sohlendicke zum Bruch kommen
kann und daß die Stabilität des Schuhs beim Abfahren nicht sehr gut ist.
-
Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, diese Nachteile
zu vermeiden und einen Langlauf-Skischuh zu schaffen, welcher die Vorteile einer
schmalen Ausführungsform einer Bindung auf dem Langlauf ski und zugleich ein einfaches
Anheben der Ferse ermöglicht.
-
Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß der Verlängerungsteil um
eine horizontale, quer zur Schuhlängsrichtung liegende Achse drehbar an den Schuh
bzw. dessen Sohle anliegt. Der Verlängerungsteil ist also ein von der Schuhsohle
bzw. vom Schuh getrennter Teil und wird lediglich mit diesem verdrehbar verbunden.
Ohne daß es zu einer Verringerung der Dicke der Schuhsohle im Zehenbereich kommen
muß, kann der Verlängerungsteil in verschiedenen Ausführungsformen gestaltet werden.
Bedingt durch diese drehbare Verbindung kommt es nicht zu den sonst üblichen Biegebelastungen
der Sohlenverlängerung, so daß Sohlenbrüche weitgehendst vermieden werden können.
-
Die durch die Anbringung einer Drehachse mögliche dickere Sohle im
vorderen Bereich ergibt eine bessere seitliche Stabilität, die insbesondere bei
kurvigen Abfahrten sehr wichtig ist und somit ein besseres Steuerverhalten mitbringt.
-
Weitere erfindungsgemäße Merkmale und besondere Vorteile werden in
der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnungennoch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Skischuhs; Fig. 2 eine Draufsicht auf den Skischuh,
wobei bei beiden Figuren eine Skibindung und der Ski angedeutet sind.
-
Der Langlaufskischuh 1 ist in üblicher Form mit einer Schuhsohle 2
ausgestattet, an welche sich im Zehenbereich des Schuhs ein Verlängerungsteil 3
anschließt.
-
Der Verlängerungsteil 3 ist um eine horizontale, quer zur Schuhlängsrichtung
liegende Achse 4 drehbar an den Schuh bzw. dessen Sohle 2 angeschlossen. Es ist
dadurch die typische Langlaufbewegung mit dem Schuh möglich, da dieser stets gegenüber
dem Verlängerungsteil 3 um die Achse 4 verdreht werden kann. Der Verlängerungsteil
3 ist zum Einspannen in eine entsprechende Bindung vorgesehen.
-
Zweckmäßigerweise wird diese Drehverbindung nach Art eines Scharniers
5 ausgebildet, wobei der Schuh und der Verlängerungsteil 3 über einen Bolzen 6 drehbar
miteinander verbunden sind. Der Verlängerungsteil könnte dann dadurch selbstverständlich
auch in einfacher Weise bei einer eventuellen Beschädigung ausgewechselt werden.
-
Um ein sicheres Gehen mit einem Langlaufskischuh 1 auch ohne die Skier
zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß der Verlängerungsteil 3 und die Schuhsohle 2
einen gegenseitigen Begrenzungsanschlag zur Bewegungshinderung des Verlängerungsteiles
3 nach unten aufweisen. Für diese Maßnahmen gibt es verschiedene Möglichkeiten.
S o ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel vorgesehen, daß der Verlängerungsteil
3 an seiner Unterseite einen in eine Nische 7 der Schuhsohle 2 eingreifenden, als
Bewegungsbegrenzungsanschlag
wirkenden Fortsatz 8 aufweist. Es
kann dadurch der Schuh gegenüber dem Verlängerungsteil 3 wohl nach oben hin verschwenkt
werden, der Verlängerungsteil 3 kann aber bei einem Anheben des Schuhs außerhalb
der Skibindung nicht nach unten wegschwenken.
-
Damit hier eventuelle Belastungsstöße ausgeglichen werden könnten,
wird der Fortsatz 8 zweckmäßigerweise elastisch nachgiebig ausgeführt.
-
Eine weitere Möglichkeit liegt darin, daß der Verlängerungsteil 3
federbelastet in einer Ruhestellung gegenüber dem Schuh gehalten wird. Auch dadurch
ist einéinwandfreies Gehen mit einem Langlauf-Skischuh möglich. Trotzdem kann jedoch
in einwandfreier Weise der Schuh beim Skilanglauf angehoben werden.
-
Am Verlängerungsteil 3 ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel an dessen
Oberseite eine Nut 9 vorgesehen, in welche ein Spannverschluß einer Skibindung 10
eingreift.
-
Selbstverständlich bestehen hier die verschiedenartigsten Möglichkeiten,
den Verlängerungsteil 3 in einer Bindung zu halten. Der Verlängerungsteil 3 kann
dabei an seiner Ober- und/oder Unterseite und/oder den Seitenbegrenzungen mit Vertiefungen,
Vorsprüngen, Durchbrechungen od. dgl.
-
zur formschlüssigen Befestigung in der Bindung versehen sein.
-
Durch die erfindungsgemäße Ausführungsform kann der Verlängerungsteil
3 völlig unabhängig von der Sohle 2 des Langlauf-Skischuhs 1 gefertigt werden, also
in einer gewünschten Form und Größe, in einer gewünschten Dicke und aus einem entsprechend
vorteilhaftem Material.
-
Dadurch, daß das Scharnier zwischen dem Schuh und dem
Verlängerungsteil
3 praktisch vor dem Zehenbereich des Schuhs liegt, ist eine Beweglichkeit der Sohle
bis in den vordersten Bereich garantiert, so daß sich dadurch keine Behinderungen
infolge des Einspannens des Verlängerungsteiles 3 ergeben.
-
Die drehbare Verbindung muß nicht, wie beim Ausführungsbeispiel gezeigt,
unmittelbar im Sohlenbereich vorgesehen werden, sondern könnte auch entsprechend
hoch gezogen werden, so daß dadurch der Verlängerungsteil 3 von selbst einen Anschlag
an den vordersten Bereich der Sohle hätte und dadurch nicht nach unten abdrehen
könnte. Die Verbindung des Verlängerungsteiles 3 wäre dann auch im Zehenbereich
des Oberteiles des Schuhs möglich. Wesentlich und wichtig ist jedoch stets, daß
der Verlängerungsteil 3 um eine horizontale, quer zur Längserstreckung des Schuhs
verlaufende Achse arehbar ist.