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Graslader zum Anbau an Mähgeräte
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Die Erfindung betrifft einen Gras lader zum Anbau an Mähgeräte mit
einem Mähwerkzeug und einer diesem nachgeschalteten Fördereinrichtung mit einer
Ableitung für abgemähtes Gras, insbesondere Schlegelmulschgeräte mit einem in einem
nach unten offenen Gehäuse umlaufenden Schlegelmäher.
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Schlegelmulschgeräte sind von einem Fahrzeug aus angetriebene Mähvorrichtungen
mit einem Schlegelmäher zur Bearbeitung von grasbewachsenen Flächen wie Rasenflächen
in Parkanlagen oder Straßenränder und -böschungen. Das abgemähte Gras muß von diesen
Flächen entfernt werden, und dazu sind im wesentlichen zwei maschinelle Fördereinrichtungen
zur Ersparnis von Lohn- und Zeitaufwand für Handarbeiten bekannt.
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Bei einer bekannten Fördereinrichtung, die nach einem Saug-Druck-Verfahren
mit einem Gebläse arbeitet, ist das Gehäuse an seiner Oberseite mit einem Leitungskanal
versehen, in den das durch den Schlegelmäher abgemähte und aufgeworfene Gras eingesaugt
und von dem aus es durch das Gebläse in die Ableitung gefördert wird. Eine solche
Fördereinrichtung, bei der die
Förderung in einem Luftstrom erfolgt,
setzt ein sehr kräftiges Gebläse voraus, damit das abgemähte Gras weitgehendst erfaßt
wird. Dazu wird ein erheblicher Leistungsbedarf gefordert, und ein solches Gebläse
verursacht einen gewissen Lärm, so daß damit ausgerüstete Schlegelmulschgeräte nicht
überall und zu jeder Zeit eingesetzt werden können.
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Bei einer anderen bekannten Fördereinrichtung ist an der Rückwand
des Gehäuses ein sich über die Breite des Schlegelmähers erstreckender und achsparallel
dazu verlaufender, im gleichen Drehsinn wie der Schlegelmäher umlaufender Kehraufnehmer
in Gestalt einer Besenwalze vorgesehen, wobei das von dem Kehraufnehmer aufgenommene
abgemähte Gras von einer Fördervorrichtung aufgenommen und der Ableitung zugeführt
wird. Bei dieser Einrichtung fällt das von dem Schlegelmäher abgemähte und aufgeworfene
Gras auf die bearbeitete Fläche zurück, so daß je nach der Beschaffenheit des Grases
die Aufnahme durch den Kehraufnehmer mehr oder weniger unvollständig bleibt.
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Hier wie bei der anderen vorbekannten Einrichtung führt die Ableitung
zu einem mitgeführten Anhänger oder dergl., in dem das abgemähte Gras abgeladen
wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen möglichst
rückstandsfrei arbeitenden Graslader der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem kein Luftstrom zur Förderung des abgemähten Grases benötigt wird.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß eine weitgehend vollständige
Entfernung des abgemähten Grases nur dann zu erreichen ist, wenn das von dem Schlegelmäher
aufgeworfene Gras möglichst vollständig erfaßt und gesammelt wird, wodurch die Notwendigkeit
zum Betrieb eines hinreichend kräftigen Gebläses entfällt.
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Erfindungsgemaß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Graslader
eine sich über die Breite des Mähwerkzeuges erstreckende, dahinter angeordnete Sammeleinrichtung,
eine in der Sammeleinrichtung angeordnete kontinuierlich seitwärts fördernde Austragvorrichtung
und eine eingangsseitig unmittelbar an die Austragvorrichtung gekoppelte, ausgangsseitig
mit der Ableitung verbundene Fördervorrichtung aufweist.
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Dabei erfaßt die in Auswurfrichtung hinter dem Schlegelmäher angeordnete
Sammeleinrichtung praktisch alles von diesem abgemähte und aufgeworfene Gras, wobei
das in der Sammeleinrichtung gesammelte Mähgut durch eine seitwärts fördernde, in
der Sammeleinrichtung angeordnete und wirksame Austragvorrichtung ständig seitlich
ausgetragen und von einer Fördervorrichtung aufgenommen werden kann. Es ist dabei
besonders vorteilhaft, wenn die Sammeleinrichtung einen Teil der Rückwand des Gehäuses
bildet, so daß das vom Schlegelmäher aufgeworfene Mähgut in Richtung der Austragvorrichtung
umgelenkt wird. Besonders wirksam im Betrieb und besonders einfach im Aufbau ist
eine Sammeleinrichtung mit einem wannenförmigen Sammelbehälter, in dem eine Schnecke
umläuft, auf deren Achse am Austragende eine Wurfschleuder angeordnet ist. Ein solcher
Graslader läuft ruhig und zuverlässig ohne die bei einem Gebläse zwangsläufig auftretenden
Geräusche.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abbildungen dargestellt
und wird nachfolgend an Hand der Bezugszeichen im einzelnen erläutert und beschrieben.
Es zeigen
Figur 1 eine Aufsicht auf ein Schlegelmulschgerät ohne
Abdeckung und mit einem erfindungsgemäßen Graslader; und Figur 2 eine Seitenansicht
des Gerätes nach Figur 1.
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In der Seitenansicht von Figur 2 erkennt man das Gehäuse 1 eines Schlegelmulschgerätes
mit einer der Seitenwände 3 und einer oberen Abdeckung 4; das Gerät läuft auf Rädern
5 und trägt an seiner Vorderseite unten eine Schutzklappe 6. Das Schlegelmulschgerät
ist in nicht dargestellter, aber bekannter Weise so eingerichtet, daß es je nach
den Anforderungen im Vor-und/oder Nachlaufbetrieb, aber auch im Auslegerbetrieb
z.B. an Böschungen verwendet werden kann. Von der Zugmaschine her erfolgt auch der
Antrieb des Schlegelmähers 10 über eine Keilriemenscheibe 15. Der Schlegelmäher
10 ist beidseitig in den Seitenwänden 2 und 3 in Lagern 11 gelagert und steht in
bekannter und daher nicht dargestellter Weise mit einem Antriebsmotor auf der Zugmaschine
in Antriebsverbindung. Auf der Welle 12 des Schlegelmähers sind axial gegeneinander
versetzte Reihen von Halterungen 13 in Winkelabständen von 90° angeordnet. An jeder
Halterung 13 ist ein allgemein T-förmiger Schlegel 14 eingehängt. Beim Umlauf der
Welle 12 nehmen die Schlegel 14 unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft eine gestreckte
Stellung ein (Figur 2) und mähen beim Umlauf das Gras in der durch die Länge der
Schlegel 14 bestimmten Höhe über dem Boden ab. Durch den mit relativ hoher Geschwindigkeit
umlaufenden Schlegelmäher 10 wird das abgemähte Gras aufgeworfen und entsprechend
der Drehrichtung der Welle 12 entlang der Innenseite der Abdeckung 4 nach hinten
geschleudert.
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Die vorstehend beschriebene Einrichtung entspricht dem üblichen Aufbau
eines konventionellen Schlegelmulschgerätes und bildet daher keinen Teil der Erfindung.
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Dem Schlegelmäher 10 ist ein allgemein mit 20 bezeichneter Graslader
nachgeschaltet, der eine Sammeleinrichtung 21, eine Austragvorrichtung 30 und eine
Fördervorrichtung 40 aufweist, die ausgangsseitig an eine nicht dargestellte Ableitung
üblicher Bauart angeschlossen ist.
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Die Sammeleinrichtung 21 ist in der rückwärtigen Verlängerung der
Abdeckung 4 ausgebildet. Sie enthält eine mit Laschen 22 und Schrauben 23 an der
rückwärtigen Kante der Abdeckung 4 befestigte Rückwand 24, die an die Stelle der
sonst bei Schlegelmulschgeräten üblichen hinteren Schutzwand tritt. Die Rückwand
24 liegt der hinteren Kante der Seitenwände 2, 3 des Gehäuses 1 an und deckt das
Gehäuse 1 an der Rückseite ab. Sie ist in einem Bogen mit abnehmendem Radius gekrümmt
und in das Innere des Gehäuses 1 zurückgeführt, wodurch ein wannenförmiger Sammelbehälter
25 gebildet wird, dessen oberer innerer Rand 26 auf der Höhe der Welle 12 des Schlegelmähers
10 endet. Seitlich ist der Sammelbehälter 25 durch Stirnwände 27 abgeschlossen.
Der Sammelbehälter 25 ist in der Wurfrichtung des von dem Schlegelmäher 10 aufgeworfenen
Nähgutes angeordnet und die Rückwand 24 wirkt durch ihre Formgebung zusätzlich als
eine Leitfläche, die das aufgeworfene Mähgut in den Sammelbehälter 25 lenkt.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Rückwand 24 lösbar
an der Abdeckung 4 befestigt. Sie kann
stattdessen auch mit der
Abdeckung 4 aus einem Stück gebildet sein.
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Die Austragvorrichtung 30 wird von einer Förderschnecke 31 gebildet.
Deren Schneckenwelle 32 ist antriebsseitig in einem Lager 33 an einer Stirnwand
27 des Sammelbehälters 25 gelagert. Der Antrieb erfolgt in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
über eine Keilriemenscheibe 34, die über einen Keilriemen 35 mit einer zweiten Keilriemenscheibe
15 an der entsprechenden Seite der Welle 12 des Schlegelmähers 10 in Antriebsverbindung
steht. Die Schneckenwelle 32 kann stattdessen aber auch durch einen Kettentrieb
oder dergl., aber auch unabhängig durch einen Hydromotor angetrieben werden. Auf
der Schneckenwelle 32 ist ein Schneckengang 36 mit in der Darstellung nach rechts
gerichteter Förderrichtung befestigt, und der Gesamtdurchmesser der Anordnung ist
an die Maße des Sammelbehälters 25 angepaßt, so daß das darin anfallende Material
im wesentlichen rückstandslos erfaßt und ausgetragen wird.
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Auf der von der Antriebsseite abgewandten Seite verläuft ein Wellenstumpf
37 der Schneckenwelle 32 durch die zugehörige Stirnwand 27 des Sammelbehälters 25
hindurch. Diese Stirnwand 27 ist mit einem Ausschnitt entsprechend dem Durchmesser
der Förderschnecke 31 versehen und zwischen dem verbleibenden Teil 28 der Stirnwand
27 und dem Schneckengang 36 ist ein Ringspalt 38 gebildet.
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Die Fördervorrichtung 40 besteht aus einer seitlich an der vorgenannten
Stirnwand 27 befestigten Trommel 42, in der an dem Wellenstumpf 37 angebrachte Flügel
43 umlaufen und mit der Trommel 42 zusammen ein Wurfschleuderrad 41 bilden. An der
Außenwand der Trommel 42
ist der Wellenstumpf 37 in einem Lager
33 gelagert.
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Insgesamt sind vier Flügel 43 vorgesehen, die sich geradlinig in Radialrichtung
von dem Wellenstumpf 37 weg erstrecken und nach außen hin verbreitern und in einem
äußeren Randteil 44 gleichmäßiger Breite enden.
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Dabei sind die Länge und Breite der Flügel 43 an den Radius und die
Tiefe der Trommel 42 angepaßt. Die Trommel 42 hat einen tangential verlaufenden
Ausgang 45 zum Anschluß an die nicht weiter dargestellte, aus üblichen Bauteilen
bestehende Ableitung für das Mähgut.
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In einer nicht in einer Abbildung besonders dargestellten weiteren
Ausführung ist die Förderschnecke als eine Doppelschnecke ausgebildet, deren Schneckengänge
entgegengesetzte Förderrichtung haben und von den Stirnwänden 27 des Sammelbehälters
25 her zu einem gemeinsamen, mittig angeordneten Austragende hin fördern. An dem
mittigen Austragende ist auf der Schneckenwelle der Doppelschnecke ein entsprechend
ausgebildetes Wurfschleuderrad angeordnet, dessen Trommel zu beiden Schneckengängen
hin offen ist und dessen Flügel wie vorstehend beschrieben ausgebildet und an der
Schneckenwelle befestigt sind. Das Wurfschleuderrad kann bei dieser Anordnung aber
auch an der Rückseite des Grasladers angeordnet sein, wobei die Trommel nur zum
Austragende der Doppelschnecke hin offen ist und die Welle des Wurfschleuderrades
senkrecht zur Schneckenwelle verläuft. Das Wurfschleuderrad kann dabei gesondert
oder über ein Winkelgetriebe mit der Schneckenwelle angetrieben werden.
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Die vorstehend beschriebene Kombination der Förderschnecke mit dem
Wurfschleuderrad stellt eine besonders einfache und außerordentlich wirksame Einrichtung
zur druckluftlosen Förderung des in dem Sammelbehälter 25 praktisch rückstandslos
erfaßten Mähgutes dar.
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Der vorstehend beschriebene Graslader kann auch an andere Mähgeräte
angebaut werden, die beispielsweise Kreiselmäher, Messerbalkenmäher oder andere
Mähwerkzeuge haben, durch die das Mähgut nicht wie mit einem Schlegelmäher aufgeworfen
wird. In diesen Fällen liegt der innere Rand des Sammelbehälters 25 praktisch dem
Boden auf und ist so ausgebildet, daß mit diesem Rand das auf dem Boden liegende
Mähgut aufgenommen und beim Vortrieb des Mähgerätes der Förderschnecke 31 zugeführt
wird.