DE3005943C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Lagerträger mit den Merkmalen des
Oberbegriffes des Patentanspruches 1, der für schnell drehende Maschinen
wie Turbolader bestimmt ist.
Bekannte Lagerträger für Turbolader (US-PS 39 93 370, US-PS 34 11 706, US-
PS 38 11 741 und US-PS 38 34 156) sind mit einer Schmiermittel-Druckquelle
versehen. Das aus den beiden Enden des in einem die Welle aufnehmenden
mittleren Lagers austretende flüssige Schmiermittel gelangt in eine
Abflußkammer, aus der es durch Schwerkraft über einen Abflußkanal
ausfließt und zu der Druckquelle zurückkehrt. Diese vorbekannten
Turbolader sind so angeordnet, daß ihre Welle horizontal verläuft und der
Abflußkanal im wesentlichen vertikal angeordnet ist.
Bei bestimmten Maschinen erstreckt sich die Welle über beide Enden der
Schmiermittel-Abflußkammer hinaus, wobei an einem Ende der Welle
beispielsweise ein Gebläse, ein Propeller oder ein Zahnrad angeordnet ist,
während das entgegengesetzte Ende der Welle eine Antriebsvorrichtung wie
eine Riemenscheibe für einen im Querschnitt V-förmigen Riemen, ein Zahnrad
oder eine Antriebskupplung trägt. Bei Turboladern ist an einem Ende der
Welle ein Kompressorrad und am entgegengesetzten Ende der Welle ein
Turbinenrad, das durch Motorabgase angetrieben wird, angeordnet. Es ist
auch bekannt, die Welle eines Turboladers nur an einem Ende aus der
Schmiermittel-Abflußkammer austreten zu lassen, so daß diese sozusagen
fliegend gelagert ist und Turbinen- und Kompressorrad Rücken an Rücken auf
diesem einen Wellenende angeordnet sind.
Das Abdichten der aus dem Gehäuse herausgeführten Wellenenden, um ein
Auslaufen oder Auslecken von Schmiermittel zu verhindern, ist ein
vielfältiges Problem. So sind Labyrinth-Dichtungen, Lippendichtungen,
Flächendichtungen und durch externe Druckmittel beaufschlagte Dichtungen
vorgeschlagen worden, ebenso Kolbenringdichtungen, die für Öl aber am
wenigsten wirksam sind.
Ein mit einer Ausgangsbohrung eines Lagergehäuses in Eingriff stehender
stationärer Kolbenring, der in eine Nut einer sich drehenden Welle
eingreift, bildet hauptsächlich eine Gasdichtung. Kolbenringdichtungen
werden in bekannten Turboladern hauptsächlich dafür benutzt, um ein
Eintreten von unter Druck gesetzter Luft an der Kompressorseite und von
heißen korrodierenden Gasen an der Turbinenseite in das Lagergehäuse zu
verhindern. Die Kolbenringe bilden hingegen keine Schmiermittelabdichtung
unter sämtlichen Bedingungen, und zwar auch nicht, wenn die vielen
bekannten Hilfsmittel für Kolbenringe vorgesehen sind. Schmiermittel muß
vielmehr von Kolbenringen ferngehalten werden, da jeder in den
Dichtungsbereich von Kolbenringen gelangende Film, Schaum oder Spritzer
von Schmiermitteln ausleckt.
Es ist bekannt, Ablenker (Teil 40 US-PS 39 93 370), Pumpnuten und Löcher,
Spritzringe und Kanäle oder Kanaldurchgänge, die Schmiermittel zu dem
Auslaß leiten, vorzusehen. Diese Hilfsmittel sind jedoch so ausgebildet,
daß das Schmiermittel wieder in den Bereich der sich drehenden Welle und
deren Komponenten zurücklaufen kann, wenn die Welle stehend angeordnet
ist. Das Zurücklaufen des Schmiermittels auf die sich drehenden Teile
begünstigt aber eine Schaum- und Sprühnebelbildung, was extrem schwierige
Abdichtungsprobleme aufwirft.
Wegen der großen Kosten von Abdichtungen hat man daher kleinere Lecks bei
Turboladern toleriert. Die bei Turboladern in dieser Hinsicht bekannten
Hilfsmittel zum Abdichten sind vergleichsweise weniger kostspielig als
beispielsweise eine Gleitlagerdichtung. Ein weiterer Grund für die
Verwendung von Kolbenringdichtungen besteht darin, daß bei sehr großen
Drehzahlen der Welle Kontaktdichtungen schnell abnutzen und deren Wartung
daher sehr kostspielig ist und der Reibungswiderstand der Dichtung den
Wirkungsgrad des Turboladers beeinträchtigt.
Wenn die mit einer Kolbenringdichtung abgedichtete Welle eines Turboladers
vertikal angeordnet ist und das Schmiermittel parallel zur Welle
abgeleitet wird, wird die Dichtung von Schmiermittel überflutet, d. h. die
Dichtung wird unmittelbar mit Schmiermittel beaufschlagt. Auch eine
Ansammlung von Schmiermittel im unteren Teil der Abflußkammer führt zu
einer Überflutung des Dichtungsbereiches mit Schmiermittel, was ein
übermäßiges Auslecken von Schmiermittel zur Folge hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Lagerträger der
eingangs genannten Gattung wirksam zu vermeiden, daß Schmiermittel durch
eine Kolbenringdichtung der Welle auslecken kann, und zwar auch dann, wenn
der Lagerträger so angeordnet ist, daß seine in ihm gelagerte Welle im
wesentlichen senkrecht angeordnet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Lagerträger gelöst, der die
Merkmale des Patentanspruches 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Lagerträger benötigt man zum wirksamen
Verhindern eines Ausleckens von Schmiermittel keine komplizierten
Hilfsmittel. Das Lagergehäuse enthält eine im wesentlichen freie
Abflußkammer, aus der sich das Schmiermittel seinen natürlichen Weg zum
Abflußkanal suchen kann, ohne nach dem Austreten aus den Lagern die sich
drehenden Teile, insbesondere die Welle, passieren zu müssen. Die Welle
bildet dabei das Antriebs- und Leitmittel, um das Schmiermittel in die
Abflußkammer gelangen zu lassen.
Bei dem erfindungsgemäßen Lagerträger ist das Gehäuse an dem Ende der
Abflußkammer, welches unten liegt, wenn die gelagerte Welle im
wesentlichen vertikal angeordnet ist, mit einem Vorsprung um die
Ausgangsbohrung dieser Wand versehen, welcher sich axial in die
Abflußkammer erstreckt. Die in den Abflußkanal führende Abflußöffnung ist
dabei nahe dem Ende der Abflußkammer angeordnet, das bei im wesentlichen
senkrechter Anordnung der Welle unten liegt. Der im Gehäuse vorgesehene
axiale Vorsprung erstreckt sich co-axial zur Welle in das Gehäuse und über
den unteren Bereich der Abflußöffnung hinaus, so daß er bei senkrechter
Anordnung der Welle einen Damm bildet, um den das in der Abflußkammer
angesammelte Schmiermittel leicht strömen kann. Dieser Damm liegt höher
als der untere Bereich der Abflußöffnung, so daß das Schmiermittel durch
den Abflußkanal ausströmen kann, ohne zu der innerhalb der Ausgangsbohrung
angeordneten Dichtung gelangen zu können.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Abflußkammer an den Damm
angrenzend und an der der Abflußöffnung entgegengesetzten Seite so
gestaltet, daß sie halbkreisförmig ausgebildet ist und somit das
Schmiermittel frei um die Welle und den Damm herum strömen kann. In diesem
halbkreisförmigen Bereich der Abflußkammer trägt die Welle einen
Spritzring, der aus dem daran angrenzenden Ende des Lagers austretendes
Schmiermittel in den halbkreisförmigen Abschnitt der Abflußkammer
schleudert. Hierdurch ergibt sich eine Kohlenstoffablagerungen vermeidende
Strömung, wobei das Schmiermittel gleichzeitig von der Dichtung
ferngehalten wird.
Die vorliegende Erfindung ist besonders für Turbolader geeignet, die für
PKWs bestimmt sind. Da der erfindungsgemäße Lagerträger eine Anordnung
der Welle eines Turboladers bis zum 10 Grad von der Vertikalen abweichend
gestattet, kann man den Turbolader im Motorraum eines PKW sehr viel tiefer
als bei Anordnung der Welle in der Horizontalen einbauen, was für die
Wirksamkeit des Turboladers vorteilhaft ist.
Der für das Schmiermittel vorgesehene Abflußkanal ist am Lagergehäuse so
nahe wie möglich zum Turbinengehäuse des Turboladers verschoben. Die zur
Turbine weisende Abdichtung ist eine Kolbenringdichtung. Das aus dem Lager
austretende Öl wird parallel zu einer auf der Welle angeordneten Schulter
abgeschleudert. Über die Schulter fließendes Schmiermittel oder auf die
Schulter zurückspritzendes Schmiermittel gelangt in eine Nut auf der
Welle, um von dort abgeschleudert zu werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Lagerträger ist die Abflußkammer in einer U-
förmigen Gestalt um das Lager herum offen, und ein Abflußschlitz für
Schmiermittel wie Öl ist zu der Abflußkammer hin offen, bis auf den
Bereich, wo der Anguß, durch den das Schmiermittel der Lagerbohrung
zugeführt wird, angeordnet ist. Dieser große Öffnungsbereich ermöglicht
es, daß das Schmiermittel abgeschleudert wird und abfließt, ohne über die
Welle zu laufen. Bei im wesentlichen senkrechter Anordnung befindet sich
das innere Ende der nach außen führenden Bohrung für die
Kolbenringdichtung hoch genug über der betreffenden Wand der Abflußkammer,
um einen Damm zu bilden, der das abfließende Schmiermittel um diese
Bohrung herum ableitet, ohne daß Schmiermittel zu der Kolbenringdichtung
fließen kann.
Durch die Erfindung ist es möglich, die im Lagerträger gelagerte Welle,
beispielsweise eines Turboladers, sowohl in horizontaler als auch in
vertikaler Position und auch in Zwischenpositionen anzuordnen.
Vorzugsweise wird die Welle eines Turboladers um 10 Grad von der
Vertikalen geneigt angeordnet.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele eines mit einem
erfindungsgemäßen Lagerträger ausgestatteten Turboladers dargestellt, und
zwar zeigt
Fig. 1 einen Längsdurchschnitt eines ersten Turboladers, der einen
erfindungsgemäßen Lagerträger aufweist,
Fig. 2 einen Teillängsschnitt des Gehäuses des Lagerträgers aus Fig. 1,
woraus Einzelheiten im Inneren des Gehäuses zu erkennen sind,
Fig. 3 einen Querschnitt des Gehäuses nach Linie 3-3 aus Fig. 2,
Fig. 4 einen Teilschnitt des Gehäuses nach Linie 4-4 aus Fig. 2 und
Fig. 5 einen Längsschnitt eines weiteren Turboladers, bei dem sich der
Kompressorabschnitt unten befindet.
In Fig. 1 ist ein Turbolader 10 gezeigt, der einen Turbinenabschnitt 12
und einen Kompressorabschnitt 14, die von einem ein Lager enthaltenden
Gehäuse 16 voneinander getrennt sind, aufweist. Der Turbinenabschnitt 12
hat ein Gehäuse 18, durch das Abgase radial zu einem Turbinenrad 20
geleitet werden, um dieses zu drehen. Die Abgase verlassen das Turbinenrad
20 axial durch einen Auslaß 22. Der Kompressorabschnitt 14 hat ein Gehäuse
24 mit einem axialen Lufteinlaß 26, durch das Luft zu einem Kompressorrad
28 angesaugt werden kann.
Das Turbinenrad 20 und das Kompressorrad 28 haben eine gemeinsame
Welle 30 mit einem mittleren Abschnitt, der sich in
einem Hülsenlager 32 befindet, welches in einer zentralen axialen
Bohrung 34 in dem Lagergehäuse 16 aufgenommen ist. Das Hülsenlager
32 hat eine hindurchgeführte Bohrung 36, in der der mittlere
Abschnitt der Welle 30 drehbar gelagert ist. Das Hülsenlager 32
fungiert somit als ein Radiallager. Das Lagergehäuse 16 hat
ein Loch 38 zum Aufnehmen von unter Druck stehendem Schmiermittel
von einer externen Quelle. Das Loch 38 befindet sich in Strömungsverbindung
mit der axialen Bohrung 36 des Hülsenlagers, und
zwar über eine Durchsteckbohrung bzw. ein Durchsteckloch 40. Ein
gespaltener hohler Bolzen 42 ist in die ausgerichteten Löcher 38
und 40 eingepreßt, um das Hülsenlager 32 gegen Drehung
und axiale Bewegung in dem Lagergehäuse 16 zu fixieren. Das Hülsenlager
32 hat ein zweites Loch 40′, das mit dem Loch 40 ausgerichtet
ist und dazu dient, das Entfernen des Bolzens 42 zu erleichtern.
Es ist darauf hinzuweisen, daß das Lagergehäuse 16 in Verbindung
mit einem Verschluß in Form einer Kompressor-Flanschplatte 78
eine Schmiermittel-Abflußkammer 44 bildet. Unter Bezugnahme auf
Fig. 3 ist festzustellen, daß sich die Abflußkammer 44 über
einen Bogen von mehr als 240° um den Teil des Lagergehäuses 16
erstreckt, in dem die Bohrung 34 zum Aufnehmen des Hülsenlagers
32 ausgebildet ist. Somit existiert in dem zentralen Bereich des
Lagergehäuses 16 ein Raum zum Ableiten von Öl, ohne
daß dieses wieder mit der Welle 30 in Berührung kommt. Es ist
festzustellen, daß das unter Druck stehende Schmiermittel in beiden
Richtungen längs der Welle 30 und aus den Enden des Hülsenlagers
32 in die Schmiermittel-Abflußkammer 44 strömt. Gemäß Fig. 1
durchsetzt ein Abflußkanal 46 das Lagergehäuse 16. Der Abflußkanal
46 führt in die Schmiermittel-Abflußkammer 44 an einer
Stelle, die unter geringem Abstand an das axiale Ende der
Schmiermittel-Abflußkammer 44 angrenzt, und zwar an der Seite des
Turbinenabschnitts 12. Es ist festzustellen, daß der Abflußkanal
46 eine Achse hat, die unter einem solchen Winkel zur Achse der
Welle 30 verläuft, daß sie dann, wenn der Turbolader im Gegenuhrzeigersinn
unter einem Winkel zur Horizontalen geneigt wird, für
ein wirksames Entleeren der Abflußkammer 44 eine vertikale Position
einnehmen kann.
Es ist ersichtlich, daß bei einer Anbringung des Turboladers
10 mit horizontal angeordneter Welle 30 das Schmiermittel
aus den entgegengesetzten Enden des Hülsenlagers 32 in den unteren
Teil der Schmiermittel-Abflußkammer 44 fließt und dann durch den Abflußkanal
46 ausfließt.
Um ein Fließen des Schmiermittels in den Turbinenabschnitt 12 zu
vermeiden, ist gemäß Fig. 1 eine Kolbenringdichtung 48 zwischen
dem Lagergehäuse 16 und der Welle 30 ausgebildet. Die Kolbenringdichtung
48 ist in einer Ausgangsbohrung 50 angebracht. In einer
ähnlichen Weise wird ein Schmiermittelstrom in den Kompressorabschnitt
14 durch eine Druckhülse 52 verhindert, die in einer Ausgangsbohrung
54 in der Kompressor-Flanschplatte 78 angebracht ist
und eine Dichtung 56 trägt.
Die Schmiermittel-Abflußkammer 44 ist derart gestaltet, daß an der inneren
Oberfläche der axialen Stirnwand des Lagergehäuses 16 ein Ausgangsbohrung-Wandvorsprung
60 ausgebildet ist, der sich in die
Schmiermittel-Abflußkammer 44 erstreckt. Dieser Wandvorsprung 60
verläuft axial über einen Teil des Abflußkanals 46. Zusätzlich
ist die Schmiermittel-Abflußkammer 44 an von dem Abflußkanal 46
abgelegener Stelle mit einem Öl-Abflußschlitz 62 versehen, der
sich gemäß Fig. 4 um die Welle 30 erstreckt. Von der Welle 30
wird ein Spritzring 64 getragen, und aus dem angrenzenden Ende
des Hülsenlagers 32 austretendes Schmiermittel berührt den
Spritzring 64, welcher das Schmiermittel in einem kreisförmigen
Umfangsmuster durch den Öl-Abflußschlitz 62 schleudert, aus dem
das Öl in den Hauptteil der Schmiermittel-Abflußkammer 44 gelangt,
ohne auf die Welle 30 zurückzufließen.
In Fig. 1 ist der Turbolader 10 mit der Welle 30 in einer aufrechten
Position angebracht, nämlich mit einer Neigung unter 10°
gegenüber der Vertikalen. Der Schmiermittel-Pegel 66 verläuft
horizontal. Es ist ersichtlich, daß sich der Wandvorsprung
60 über den Schmiermittel-Pegel 66 in der Schmiermittel-
Abflußkammer 44 erstreckt, so daß er als ein Sperrdamm fungiert,
der ein Strömen von Schmiermittel zu der Dichtung 48 verhindert.
Gleichzeitig schleudert der Spritzring 64 das ihn berührende abfließende
Öl in Umfangsrichtung in den Öl-Abflußschlitz 62 und
zurück in den Hauptteil der Schmiermittel-Abflußkammer 44, damit
das Öl aus dem Abflußkanal 46 ausfließen kann, ohne erneut mit
der Welle 30 in Berührung zu kommen. Somit wird das Schmiermittel
ständig von der Dichtung 48 weggeschleudert und in den Hauptbereich
der Schmiermittel-Abflußkammer 44 zurückgeleitet, so daß
dann, wenn die Welle des Turboladers 10 unter einem Winkel von
10° gegenüber der Vertikalen geneigt ist, nicht mehr Schmiermittel
als in dem Fall zu der Dichtung 48 gelangt, bei dem die Welle
in einer horizontalen Position angeordnet ist.
An den Kompressorabschnitt 14 angrenzend ist die Abflußkammer 44
teilweise von dem Lagergehäuse 16 und teilweise von der Kompressor-Flanschplatte
78 gebildet. Es ist ersichtlich, daß die Abflußkammer
44 die Welle vollständig umgibt, so daß aus dem Kompressorende
des Hülsenlagers 32 austretendes und von den Spritzring-Bereichen
der Druckhülse 52 erfaßtes Öl ebenfalls in einem
kreisförmigen Pfad geschleudert wird und somit direkt
in die Abflußkammer 44 eintritt, um durch den Abflußkanal 46 auszuströmen.
In Fig. 5 ist ein Turbolader dargestellt,
der insbesondere für eine Verwendung in Verbindung
mit Dieselmotoren gebaut ist, deren Abgasschächte sich aufwärts
erstrecken. Der Turbolader
70 enthält einen oberen Turbinenabschnitt 72 sowie
einen unteren Kompressorabschnitt 74. Diese Abschnitte sind durch
ein Lagergehäuse 76 voneinander getrennt. Der Turbinenabschnitt
72 hat - wie im Fall des Turboladers 10 - ein Gehäuse 18 mit
einem darin angeordneten Turbinenrad 20. Der Kompressorabschnitt
74 hat ein Gehäuse 24 mit dem darin angeordneten Kompressorrad
28. Wie im Fall des Kompressorabschnitts 14 ist ebenfalls
eine Kompressor-Flanschplatte 88 vorhanden, die in Verbindung mit
dem Lagergehäuse 76 eine Abflußkammer 80 bildet.
Das Turbinenrad 20 und das Kompressorrad 28 befinden sich auf
einer gemeinsamen Welle 30, die in dem Hülsenlager 32 gelagert
ist. Die Dichtungen des Turboladers 70 entsprechen im wesentlichen
denjenigen des Turboladers 10. Der Turbolader 70 ist jedoch
insoweit modifiziert, als er eine im wesentlichen vertikale Anordnung
mit unten angeordnetem Kompressorabschnitt 74 ermöglicht.
Erstens ist das Lagergehäuse 76 im Vergleich zum Lagergehäuse 16
axial verlängert. Zweitens ist die Kompressor-Flanschplatte 88 im
Vergleich zu einer ähnlichen Platte des Kompressorabschnitts 14
axial verkürzt. Hieraus ergibt sich,
daß eine Abflußkammer 80 des Turboladers 70 im wesentlichen dieselbe
Konfiguration wie die Abflußkammer 44 hat. Die Zunahme der
axialen Länge des Lagergehäuses 76 im Vergleich zum Lagergehäuse
16 ermöglicht jedoch, daß das Lagergehäuse 76 mit einem unmittelbar
an den Kompressorabschnitt 74 angrenzenden Abflußkanal 82
versehen werden kann. Ferner bildet der die Bohrung 54 für die
Druckhülse 52 bestimmende Teil der Platte 78 einen aufrecht stehenden
Vorsprung 84, der über dem Schmiermittel-Pegel 86 endet,
während sich dieser über dem Abflußkanal 82 befindet.
Somit kann Schmiermittel aus dem Inneren
des Lagergehäuses 76 abfließen, ohne daß die
Dichtung 56 von in der Schmiermittelkammer 80 befindlichem Schmiermittel überflutet wird. Die Druckhülse
52 weist einen Spritzring auf, der von dem angrenzenden Ende des Hülsenlagers
32 abfließendes Öl von der Dichtung 56 und dem Hülsenlager 32 wegschleudert.
Claims (5)
1. Lagerträger, insbesondere für einen Turbolader, mit einem eine
Abflußkammer für flüssiges Schmiermittel enthaltenden Gehäuse, mit
einem in die Abflußkammer vorstehenden langgestreckten
Gehäuseabschnitt, dessen Enden von angrenzenden Enden des Gehäuses
Abstand haben, mit einem Schmiermittel-Anguß, der einen zentralen
Bereich des Gehäuseabschnitts mit dem Gehäuse verbindet, wobei
abgelegene Endbereiche des Gehäuseabschnitts axial und umfangsmäßig
vollständig frei von dem Gehäuse sind, mit einem von dem
Gehäuseabschnitt getragenen Lager, dessen Stirnflächen sich im Bereich der Stirnflächen des
Gehäuseabschnitts befinden, mit einer in dem Lager drehbar gelagerten
Welle, die sich durch den Gehäuseabschnitt und über die Enden desselben
hinaus erstreckt, mit einem durch den Schmiermittel-Anguß von dem
Äußeren des Gehäuses zu dem Lager verlaufenden Schmiermittelkanal und
mit einer sich von der Abflußkammer öffnenden Abflußöffnung für das
Schmiermittel, wobei die Welle an jedem Ende des Gehäuseabschnitts mit
einem Spritzring zum radialen und umfangsmäßigen Wegschleudern des
Schmiermittels von der Welle versehen ist und wobei sich an jedem Ende
des Gehäuses eine einen Dichtungsring enthaltende Öffnung für die Welle
befindet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abflußöffnung
(46; 82) an ein Ende des Gehäuses (16; 76) angrenzend angeordnet ist
und daß die an diesem Ende befindliche Öffnung (50; 54) für die Welle
(30) einen umlaufenden Damm hat, der einen sich axial einwärts in die
Abflußkammer (44, 80) erstreckenden inneren Vorsprung (60; 84) an dem
einen Ende des Gehäuses (16; 76) bildet, wobei dieser Damm die
Abflußöffnung (46; 82) axial überlappt, so daß das Gehäuse (16; 76) in
eine aufrechte Position gebracht werden kann, ohne daß abfließendes
Schmiermittel zu der Welle (30) zurückgeleitet wird.
2. Lagerträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Welle (30) mit einem eine Spritznut (64) enthaltenden
Spritzring versehen ist.
3. Lagerträger nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (30) an den Damm (60) angrenzend ein Turbinenrad (20)
trägt.
4. Lagerträger nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (30) an den Damm (84) angrenzend ein Kompressorrad (28)
trägt.
5. Lagerträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kompressorabschnitt (74) des Gehäuses (76) einen Flansch (88)
aufweist, der das offene Ende des Gehäuses (76) verschließt und eine
Verlängerung der Schmiermittel-Abflußkammer (80) begrenzt, wobei die
Abflußöffnung (82) an den Flansch (88) angrenzend angeordnet ist und
der Flansch (88) eine Öffnung (54) für die Welle (30) und einen Damm
(84) hat, der einen inneren Vorsprung an dem einen Ende des Gehäuses
(76) bildet, welcher sich axial einwärts in die Abflußkammer (80) bis
zu einer axialen Überlappung in bezug auf die Abflußöffnung (82)
erstreckt, so daß das Gehäuse (76) in aufrechte Position mit unten
angeordnetem Kompressorabschnitt (74) gebracht werden kann, ohne daß
abfließendes Schmiermittel zu der Welle (30) zurückgeleitet wird.
Applications Claiming Priority (1)
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