-
Klinkenzug für Spritzgießformen
-
Die Erfindung betrifft einen Klinkenzug für Spritzgießformen, die
zwischen drei in Axialrichtung bewegbaren Formteilen zwei Trennebenen aufweisen,
mit einer Klinke, die einen an einem äußeren Formteil (erstes Formteil) befestigten
Klinkenhalter, einen in dem Klinkenhalter schwenkbar gelagerten Klinkenhebel und
einen am freien Ende des Klinkenhebels vorgesehenen sowie unter dem Druck einer
Feder in das mittlere Formteil (zweites Formteil) eingreifenden Klinkenkopf aufweist,
und mit einer Steuerleiste, die mit dem anderen äußeren Formteil (drittes Formteil)
verbunden sowie mit einer Kurvenfläche versehen ist, auf der ein mit dem Klinkenkopf
verbundener Entriegelungsstift aufliegt.
-
Klinkenzüge dienen dazu, Bewegungsvorgänge in Spritzgießformen zu
steuern, die zwei Trennebenen arweisen, Beim Öffnen der Spritzgießform nach dem
Spritzen des Formlings ist es nämlich vielfach notwendig, die Spritzgußform zunächst
in einer Trennebene zu öffnen, dabei in der anderen Trennebene verriegelt zu halten,
und erst dann, wenn die eine Trennebene genügend geöffnet ist, den verriegelten
Teil zu entriegeln und auch die andere Trennebene zu öffnen. Als Anwendungsbeispiel
seien sogenannte Abreißformen genannt, bei denen sich während des Entformens der
Anguß vom Spritzling löst und bei denen außer
der Haupttrennebene,
durch welche der Spritzling aus der Spritzgußform austreten kann, eine weitere Trennebene
vorgesehen ist, aus der der Anguß aus der Spritzgießform austreten kann.
-
Bei dem aus der DE-GMS 70 13 605 bekannten Klinkenzug besteht die
Klinke aus einem an dem ersten Formteil befestigten Klinkenhalter, einem in dem
Klinkenhalter schwenkbar gelagerten Klinkenhebel sowie einem am freien Ende des
Klinkenhebels lösbar befestigten, in das zweite Formteil eingreifenden Klinkenkopf.
-
Die Steuerleiste besteht aus einer mit dem dritten Formteil verbundenen,
in dem zweiten Formteil geführten Halteleiste sowie einer auf der Halteleiste lösbar
befestigten Kurvenleiste.
-
Die mehrteilige Ausführung von Klinke und Steuerleiste soll es ermöglichen,
den Klinkenzug ebenso wie die Spritzgießform aus austaschbaren und bei Spritzgießformen
unterschiedlicher Ausbildung verwendbaren Teilen zusammenzusetzen, das heißt einen
Klinkenzug zur Verfügung zu haben, der zusammen mit den Spritzgießformen als Normaliensatz
verwendet werden kann. Der bekannte Klinkenzug ist aufwendig; dabei arbeitet er
nicht genau genug.
-
Die Erfindung verfolgt den Zweck, den bekannten Klinkenzug zu vereinfachen.
Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, einen Klirkenzug zu schaffen, der unter Beibehaltung
seiner Eigenschaft, Bestandteil eines Normaliensatzes sein zu können, in der Konstruktion
einfacher aufgebaut, in der Montage leichter zu handhaben ist, einen in den Abmessungen
kleineren Klinkenhebel benötigt und höhere Genauigkeit des Öffnungsvorgangs der
Spritzgießform gewährleistet. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß der Klinkenhebel mit dem Klinkenkopf aus einem Stück besteht und unmittelbar
im Anschluß an die Trennebene zwischen zweitem und erstem Formteil in dem Klinkenhalter
schwenkbar gelagert ist, der als in Öffnungsrichtung der Spritzgießform verlaufende
und in wählbarer Lage an dem ersten Formteil zu befestigende Klinkenleiste ausgebildet
ist, und daß die Kurvenfläche an die Steuerleiste angeformt ist, die in Öffnungsrichtung
der
Spritzgießform in wählbarer Lage an dem dritten Formteil befestigbar ist.
-
Bei der Erfindung sind der Klinkenhebel und der Klinkenkopf materialeinheitlich
aus einem Stück hergestellt. Der Klinkenhebel ist relativ kurz ausgeführt. Dies
ist möglich wegen der Verwendung des als Leiste ausgeführten Klinkenhalters. Die
Klinkenleiste ermöglicht die notwendige Verstellbarkeit des Schwenkpunkts des Klinkenhebels
und damit der Einrastlage der Klinke bei unterschiedlichen Spritzgießformen. Auch
die Steuerleiste besteht aus einem einzigen Stück. Sie ist ebenfalls in einstellbarem
Abstand der Steuerkurve an dem ersten Formteil befestigt. Die Konstruktion ist so
ausgeführt, daß keine Einfräsungen im Werkzeug erforderlich sind, denn alle Teile
werden entsprechend den erforderlichen Wegen am Werkzeug angeschraubt und verstiftet.
Die Kostensenkung beim Anwender ist ein weiterer aus den genannten Maßnahmen resultierender
Vorteil.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt:' Fig. 1 die Draufsicht auf einen
Klinkenzug, der an einer - nur im Ausschnitt dargestellten -Spritzgießform befestigt
ist; Fig. 2 die Seitenansicht des In Fig. 1 dargestellten Klinkenzugs, Fig. 3 bis
5 die Positionen des Klinkenzugs bei drei charakteristischen Stellungen der Spritzgießform
in Seitenansicht.
-
Die als Ausführungsbeispiel gewählte Spritzgießform besteht aus drei
in Axialrichtung bewegbaren Formteilen 1, 2 und 3.
-
In üblicher Weise ist das erste äußere Formteil 1 aus Platten 11,
12, 13 und 14 zusammengesetzt; Zwischen den Formteilen 1 und 2 liegt eine Trennebene
4; zwischen den Formteilen 2 und 3 eine Trennebene 5. Bei einer Bewegung der Spritzgußform
in Axialrichtung soll sich zunächst die Trennebene 5 öffnen;
sodann
soll sich nach Zurücklegen eines bestimmten Werkzeugweges die Trennebene 4 öffnen.
Um diese Bewegung zu steuern, ist ein Klinkenzug vorgesehen. Der Klinkenzug besteht
aus einer Klinke 6 und aus einer Entriegelungsleiste 7.
-
Die Klinke 6 besteht aus einem Klinkenhebel 61 mit einem Klinkenkopf
62 und einer Klinkenleiste 63. Der Klinkenkopf 62 ist an der Stirnseite des Klinkenhebels
61 materialeinheitlich an diesen angeformt. Mit seiner Innenkante greift der Klinkenkopf
62 hinter eine Zugleiste 21, die seitlich an dem die Trennebene 5 mit bildenden
zweiten Formteil befestigt ist. Die Zugleiste 21 ist in dem Formteil 2 mit Hilfe
von Zylinderstiften 22 fixiert und mit Hilfe von Schraubenbolzen 23 in Form von
Innensechskantschrauben befestigt. Senkrecht zur Längsachse des Klinkenhebels 61
ist im Klinkenkopf 62 ein Entriegelungsstift 64 befestigt, der auf der Entriegelungsleiste
7 aufliegt. Der Entriegelungsstift 64 ist auf der der Entriegelungsleiste 7 abgewandten
Seite des Klinkenhebels 61 mit einem Gewinde versehen, auf das unter Zwischenlage
eines Federrings 64.1 eine Mutter 64.2 geschraubt ist.
-
An der dem Klinkenkopf 62 entgegengesetzten Seite ist der Klinkenhebel
61 mit einem zur Seite des Klinkenkopfes 62 abgewinkelten Ende 65 versehen. Dieses
abgewinkelte Ende 65 ist durchsetzt von einem Lagerbolzen 66, der in der Klinkenleiste
63 gehalten ist. Die Klinkenleiste 63 ist unter Zwischenfügung einer dünnen Platte
67 mit Hilfe von Zylinderstiften 63.2 fixiert und mit Hilfe eines Schraubenbolzens
63.1 in Form einer Innensechskantschraube befestigt an der Platte 12 des ersten
Formteils 1. Durch die Befestigungsbohrungen an der Klinkenleiste 63, die auf der
gesamten Länge L angebracht werden können, ist die Einrastlänge der Klinke 6 einstellbar.
-
Mit Hilfe von Schraubenbolzen 69.1 ist eine Blattfeder 69 an der Klinkenleiste
63 befestigt. Das freie Ende der Blattfeder 69 liegt auf dem Klinkenhebel 61 auf.
Die Blattfeder 69
hat die Form eines Trapezes. Mit Hilfe der Blattfeder
69 wird der Klinkenkopf 62 in Anlage an die Zugleiste 21 und somit die Spritzgießform
in Verriegelungsstellung gehalten.
-
Die Steuerleiste 7 besteht aus einer Halteleiste 71, an die eine Steuerkurve
72 angeformt ist. Die Halteleiste 71 ist unter Zwischenfügung einer dünnen Platte
73 in dem dritten Formteil 3 mit Hilfe von Zylinderstiften 71.1 fixiert und mit
Hilfe eines Schraubenbolzens 71.2 in Form einer Innensechskantschraube befestigt.
Durch die Befestigungsbohrungen an der Halteleiste 71, die ebenfalls auf der gesamten
Länge L angebracht werden können, ist der Abstreifweg des Formteils 3 einstellbar.
Auf der Steuerkurve 72 liegt der Entriegelungsstift 64 auf. Über die Steuerkurve
72 ist das Öffnen der Spritzgießform in der Trennebene zu steuern: Die Steuerkurve
72 verläuft mit ihrer geraden Oberfläche 72.1 zunächst parallel zur Halteleiste
71 und geht dann in eine abgeschrägte Oberfläche 72.2 über.
-
Je länger die gerade Oberfläche 72.1 ist, um so später öffnet die
Spritzgießform in der Trennebene 4.
-
In der Darstellung nach den Fig. 1 bis 3 befindet sich die Spritzgießform
in ihrer geschlossenen Lage. Wird nach dem Spritzen des Formlings das erste Formteil
3 in Axialrichtung bewegt, öffnet sich die Spritzgießform in der Trennebene 5.
-
Die Formteile 1 und 2 bewegen sich gehalten von der Klinke 6 gemeinsam.
Bei dieser Bewegung gleitet der Entriegelungsstift 64 entlang der Kurvenfläche 72.
Diese Bewegung hat solange auf das Öffnen der Trennebene 4 keinen Einfluß, wie der
Entriegelungsstift 64 nicht die abgeschrägte Oberfläche 72.2 erreicht hat. Erreicht
der Entriegelungsstift 64 die abgeschrägte Oberfläche 72.2, wird der Entriegelungsstift
64 von der Spritzgießform weggedrückt; entgegen dem Druck der Blattfeder 69 schwenkt
die Klinke 6 um den Lagerbolzen 66, bis der Klinkenkopf 62 von der Zugleiste 21
heruntergleitet. Damit ist die Verriegelung des ersten Formteils 1 mit dem zweiten
Formteil 2 aufgehoben (Fig. 4). Die Weiterbewegung der Spritzgießform
hat
die alleinige Weiterbewegung des Spritzgießteils 1 und das Öffnen der Trennebene
4 zur Folge, bis die Spritzgießform in beiden Trennebenen 4 und 5 vollständig geöffnet
ist (Fig. 5).
-
Die Steuerleiste 7 ist auf dem dritten Formteil 3 in Bewegungsrichtung
der Spritzgießform verschiebbar. Sie kann also in wählbarer Lage fixiert werden,
wodurch es möglich ist, den Öffnungsweg einzustellen, das ist der Weg, den der Entriegelungsstift
64 von der Schließstellung der Spritzgießform bis zu ihrem Entriegeln in Form der
Öffnung der Trennebene 4 zurückzulegen hat. Andererseits ist die Klinke 6 mittels
der Klinkenleiste 63 auf dem ersten Formteil 1 in Bewegungsrichtung der Spritzform
verschiebbar. Sie kann also auch in wählbarer Lage fixiert, und somit unterschiedlichen
Höhen von Spritzgießformen angepaßt werden. Zusammen ergibt sich ein Klinkenzug
für einen Normaliensatz
Leerseite