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Titel
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Anschlag zum Ausrichten von Bogen Anwendungsgebiet der Erfindung Die
Erfindung betrifft einen Anschlag zum Ausrichten von Bogen nach der Vorder- und/oder
Seitenkante in bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere Druckmaschinen.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Durch die DE-AS
2 137 661 ist ein Anschlag bekannt, der zum seitlichen Ausrichten eines Bogens auf
dem Anlegtisch einer bogenverarbeitenden Maschine dient Der Anschlag ist um eine
zur Bogenebene annghernd senkrechten Achse angeordnet und wird beziAglich der Drehachse
durch ein Federnpaar in einer bestinimten einstellbaren Nullage gehalten Durch den
Seitenanschlag sollen auch Bogen susrichtbar sein,
die nicht rechtwinklig
geschnitten sind und deren Abweichung von einem Winkelschnitt unterschiedlich groß
sind Der Seitenanschlag ist in der Lage, sich entsprechend dem Schnittverlauf der
Seitenkante zu verdrehen9 sich der Seitenkante anzupassen und nach Aufhebung der
durch die seitliche Zieheinrichtung an der Bogenseitenkante aufgebrachten Kraft
wieder in die Nullage zurückzudrehen Nachteilig an diesem Anschlag ist, daß die
Federkraft der im Jeweiligen Falle beanspruchten Druckfeder der von der Bogen~ kante
Ubertragenen Kraftwirkung entgegengerichtet ist. Die Bogenkante muß also - im Normalfall
über eine PunktbeIhrung -die Federkraft zusätzlich aufnehmen Das führt zu Deformationen
der Bogenkante und - speziell bei wannen Bedruckstoffen - zu einer vom Kantenbereich
ausgehenden Wellenbildung.
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Ein weiterer Nachteil dieses Anschlages besteht darin, daß die Funktion
nur silber die Dauer der von der seitlichen Ziaheinrichtung aufgebrachten und von
der Bogenkante übertragenen Kraftwirkung gewährleistet werden kann. Beim Aufheben
dieser Kraftwirkung vor dem (1reiferschluß der Bogenbeschleunigungseinrich tung,
z. B. bei einem beabsichtigten Nachausrichten der Bogen vorderkante, kann die beim
Ziehvorgang beanspruchte Druckfeder des Anschlages zu einer Bogenverschiobung oder
drehung und damit zu einer teilweisen Aufhebung des mit dem Ziehvorgang erreichten
Seiten- und Vorderkantenpassers führen.
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Ziel der Erfindung Es ist Ziel der Erfindung, einen Anschlag zum Ausrichten
von Bogen zu schaffen, der eine exakte und reproduzierbare Bogen~ ausrichtung nach
Vorder- und Seitenkante unterschiedlicher Bedrucketoffarten ohne Beschädigung der
3ogenkante ermdglicht.
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Aufgabe der Erfindung Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Anschlag
zum Ausrichten von Bogen in bogenverarbeitenden Maschinen zu schaffen, der sich
bei Anlage des Bogens selbsttätig nach der Bogenkante ausrichtet, ohne daß vom Anschlag
während der von der Bogenkante verursachten Drehung und bei Anlage an der Bogenkante
zusätzliche Kräfte auf den Bogen wirken.
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Darlegung des Wesens der Erfindung Erfindungsgemäß wird die Aufgabe
dadurch gelöst, daß ein Anschlag in einem festgelegten Winkelbereich frei drehbar
angeordnet ist und sich unter Einwirkung geringer, durch die Bogenkan te Ubertragener
Kräfte innerhalb dieses Winkelbereiches entsprechend dem jeweiligen Verlauf der
Bogenkante in Jede beliebige Lage verdrehen läßt.
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Zur Begrenzung des Winkelbereiches sind Stelischrauben angeordnet,
Nach Beendigung der Ausrichtung verbleibt der Anschlag in der entsprechend der Bogenkante
eingenommenen Lage, bis der nachfolgende Bogen zur Anlage gelangt und den Anschlag
nach den Schnittkanten dieses Bogens einstellt Eine derartige Beweglichkeit des
Anschlages hat den Vorteil, daß ballig, hohl oder schief geschnittene Bogen sicher,
bei Anlage an der ganzen Anschlagbreite, zur gewtlnschten Dreipunktanlage (Anlage
an zwei Vordermarken und einer Seitenmarke) gebracht und damit exakt ausgerichtet
werden können, ohne daß von der Anlagefläche eine zusätzliche Kraft auf den Bogen
ausgellbt wird.
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Damit bei der Drehung des Anschlages bezUglich der Bogenkante nur
geringe Kräfte auftreten, wird der Anschlag konstruktiv breit, massearm und leicht
drehbar (W8lzlagerung) gestaltet* Nachteilige Schwingungen werden durch eine massearme
und verformungssteife Ausführung vermieden.
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Der Anschlag erfordert keine Justage in Bezug auf die Auerichtelinie,
er
ist einfach einstellbar und ermöglicht die Ausrichtung aller zur Verarbeitung gelangenden
Bedruckstoffoualitäten AusfUhrungsbeispi el An einem Ausführungsbeispiel soll nachfolgend
die Erfindung näher erläutert werden: In den dazugehUrigen Zeichnungen zeigen Fig.
1 die übliche Dreipunktanlage eines rechtjinklig geschnittenen Bogens bei der Ausrichtung
auf dem Anlegtisch einer bogenverarbeitenden schine Fig, 2 die Schnittdarstellung
eines frei drehbaren Anschlages (ale Seitenmarke einer seitlichen Ausrichteeinrichtung)
Fig 3 die Draufsicht eines frei drehbaren Anschlages (als Seitenmarke einer seitlichen
Ausrichteeinrichtung) Fig, 4 seitliche Ausrichtung von Bogen mit Winkelschnittdirferenzen
(übertrieben dargestellt) Fig 5 Ausrichtung eines an der Vorderkante ballig geschnittenen
Bogens (¢ibertrieben dargestellt) Fig 6 Ausrichtung eines an der Vorderkante hohl
geschnittenen Bogens (bertrieben dargestellt) Fig 7 Anprall eines Schrkgbogens beim
Erreichen der Vordermarken In Figur 1 ist dargestellt, wie ein rechtwinklig geschnittener
Bogen 1 mit geraden Schnittkanten nach vollendetem Åusrichtevorgang auf dem Anlegtisch
einer bogenverarbeitenden Maschine an Anschlägen 2, 3 anliegt, die als Vordermarken
2 und als Seiten marke 3 ausgebildet sind. Da in der Praxis jedoch sowohl Winkelschnittdifferenzen,
Schnittverlaufdifferenzen als auch Förder differenzen auftreten, ist nicht gesichert9
daß alle Anschläge nach vollendetem Ausrichtevorgang Uber die ganze Anschlagbreite
an der Bogenkante anliegen4 Figur 2 zeigt die konstruktive Ausführung von frei drehbaren
Anschlägen 2, 3 am Beispiel der seitlichen Ausrichteeinrichtung.
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Die Seitenmarke 3, die mit einer Deckmarke 49 welche den Bogen
beim
Anliegen an der Seitenmarke 3 nach oben sichert, fest verbunden ist, ist um einen
Drehpunkt 5 frei drehbar gelagert. Der Drehpunkt 5 wird durch einen feststehenden
Bolzen 6, zwei Rillenkugellager 7 mit einer zwischen den Rillenkugellagern 7 vorgesehenen
Distanzhtilse 8 realisiert. Der Bogen wird von einer pneumatischen Ziehschiene 9
gegen die Seitenmarke 3 gefrdert.
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Die Bogenkante legt sich ueber die ganze Anschlagbreite an der Seitenmarke
3 an und dreht dabei die Seitenmarke 3 um den Drehpunkt 5.
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In Figur 3 ist die Begrenzung des Winkelbereiches zur die Anschlagdrehung
10 mittels der Stellschrauben 11, die sich in einer Traverse 12 absttitzen und die
durch Kontermuttern 13 gesichert werden, ersichtlich. Der Winkelbereich ftir die
Anschlag drehung 10 iet dabei so groß gewählt, daß alle vorhandenen Differenzen
(Winkelschnittdifferenzen, Schnittverlaufsdifferenzen und FUrderdifferenzen, wie
z. B. Schrdgbogen) ausgeglichen werden können, so daß sowohl beim Bogenanprall als
auch nach vollzogenem Ausrichten eine Anlage der Anschläge 2, 3 Uber die gesamte
Anschlagbreite an der Bogenkante gesichert ist, In Figur 4 ist die Anlage von Bogen
mit Winkelschnittdifferenzen dargestellt. Der Bogen 1 richtet sich zunächst an den
Vordermarken 2 aus und wird dann durch die pneumatische Ziehschiene 9 gegen die
Seitenmarke 3 gezogen, die sich der durch die Anlage an den Vordermarken 2 determinierten
Lage der Seitenkante des vom Winkelschnitt abweichenden Bogens 1 anpaßt Die Figuren
5 und 6 sind als Beispiel dauer gewählt, wie mit frei drehbaren Vordermarken 2 Schnittverlaufsdifferenzen
ausjeglichen werden können An der Bogenseitenkante können durch eine frei drehbare
Seitenmarke 3 gleiche Wirkungen erzielt werden.
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In Figur 5 liegen beide Vordermarken 2 an einer ballig und in Figur
6 an einer hohl geschnittenen Vorderkante des Bogens 1 an.
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In Figur 7 ist die erste Phase des Bogenanpralls an den Vordermarken
2 dargestellt Ein Schrägbogen 1 berflhrt beim Bogenanprall zunächst mit dem voreilenden
Bereich der Bogenvorderkante nur eine Vordermarke 2. Diese paßt sich durch eine
Drehung sofort der Bogenkante an
und dreht mit dieser bis zur vollständigen
Anlage der zweiten Vordermarke 2.
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Der Einsatz des Anschlages 2, 3 ist nicht auf die Verwendung als Vorder-
und Seitenmarke 2, 3 beschränkt, sondern es ist auch md glich, diesen als Vorausrichtemarken
einzusetzen.
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Bezugezeichenaufstellung 1 Bogen 2, 3 Anschlag 2 Vordermarke 3 Seitenmarke
4 Deckmarke 5 Drehpunkt 6 Bolzen 7 Rillenkugellager 8 Distanzhtlse 9 pneumatische
Ziehechiene 10 Winkelbereich für die Anschlagdrehung 11 Stellschraube 12 Traverse
13 Kontermutter
L e e r s e i t e