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VORRICHTUNG FÜR VORHANGAUFHÄNGER
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
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Solche Vorrichtungen sind z.B. aus der englischen Patentschrift 1
083 055, aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 1 950 316, aus der deutschen Auslegeschrift
1 729 920 und aus der deutschen Offenlegungsschrift 2 141 911 bekannt. Diese eignen
sich direkt oder mit wenigen Modifikationen für alle Vorhangschienensysteme. In
Europa dürfte der Innenlauf am verbreitetsten sein. Dies ist ein rechteckig-kastenförmiger
Lauf, der eine Deckwand, zwei Seitenwände, zwei Laufwangen und einen zwischen diesen
vorgesehenen Längsschlitz aufweist. Es gibt aber auch Doppel-T-Profile oder Z-Profile.
In den USA und in weiten Teilen Asiens dürfte das Kirsch-System am weitesten verbreitet
sein.
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Die Übergabestelle bei diesen Systemen ist entweder einfach das Schienenende
oder ein kurz vor dem Schienenende vorgesehenes nach unten weisendes oder seitlich
zugängliches Loch oder aber eine Schleuse.
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Bei den bekannten Vorrichtungen bringt man deren eines Ende an die
Übergabestelle, stellt bereits hierdurch oder durch einen besonderen Arbeitsgang
eine Verbindung her und holt dann die Vorhangaufhänger aus der stationär angeordneten
Schiene heraus. Daraufhin entnimmt man die Vorhangaufhänger und damit auch den Vorhang
selbst der Vorrichtung, gibt den Vorhang samt Vorhangaufhänger in ein Waschgerät
oder ein Reinigungsgerät und stellt inzwischen die Vorrichtung weg. Daraufhin entnimmt
man den fertigen Vorhang der Waschmaschine oder dem Reinigungsgerät und bringt die
Rollen bzw. Gleiter der Aufhänger wieder in die Vorrichtung. Man achtet dabei darauf,
daß kein Aufhänger ausgelassen wird und daß die Aufhänger in der richtigen Reihenfolge
eingefädelt werden und daß die Vorhangaufhänger richtig herum in die Vorrichtung
gelangen.Diese Arbeit ist mühsam. Oft fällt einem dabei der ja noch feuchte Vorhang
auf den Boden und man ärgert sich und muß vielleicht sogar erneut waschen. Auch
kann inzwischen die Vorrichtung selbst schmutzig geworden sein oder man hat sie
verlegt und findet sie nicht gleich wieder.
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Mit der Vorrichtung und der in ihr aufgefädelten Aufhänger sowie dem
an den Aufhängern hängenden Vorhang bzw. der Sardine geht man nun zur Vorhangschiene
und setzt das Kupplungsstück an die Übergabestelle der Vorhangschiene an und schiebt
oder zieht die Aufhänger in die stationäre Vorhangschiene. Auch hierbei gibt es
Schwierigkeiten, denn die räumlichen Verhältnisse sind an der Übergabestelle meistens
beengt, was zu eigenartigen Formen wie z.B. der Fig. 1 und 3 der englischen Patentschrift
1 083 055 führt. Trotz dieser Form ist die Zugänglichkeit an den Enden der Vorhangschienen
schlecht, denn meistens befindet sich dort auch eine Innenwand. Selbst wenn die
Vorhangschiene in deren Mitte angeordnete Schleusen aufweist, ist das Einbringen
und
auch das Entnehmen der Aufhänger schwierig, weil die praktisch völlig starren Vorrichtungen
die auftretenden Kräfte multipliziert in die Schleuse einleiten und die Vorrichtung
ja unterhalb der Vorhangschiene in Draufsicht mit dieser fluchtend gehalten werden
muß.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die die oben erwähnten Nachteile vollständig beseitigt und auch von
technisch unbegabten Bevölkerungskreisen ohne weiteres verwendbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Hauptanspruchs gelöst.
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Eine solche Vorrichtung hat folgende Vorteile: 1. Sie kann billiger
als die meisten vorhandenen Vorrichtungen hergestellt werden.
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2. Die Aufbewahrung bereitet kein Problem, da der Raumbedarf klein
ist und die Vorrichtung aufgewickelt, z.B. sogar in der Waschtrommel, aufbewahrt
werden -kann.
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3. Die Vorrichtung schützt indirekt noch die Verschlüsse der Aufhänger
dagegen, daß sie beim Umwälzen des Waschguts in der Waschmaschine oder dem Reinigungsgerät
aufgehen können.
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4. Die Vorrichtung schützt auch dagegen, daß die Aufhänger oder zumindest
deren Köpfe sich in den Vorhängen bzw. Gardinen verwursteln können und man diese
dann nach dem Waschen bzw. Reinigen erst einmal aus dem Waschgut entwirren mußO
5.
Beim Einbringen und EntFernen der Aufhänger kann man in bequemer Stellung zur Vorhangschiene
stehen und braucht sich nicht auf diese auszurichten.
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Zum Beispiel kann man die Vorrichtung ähnlich einer Schlange um die
Fensterdekoration - z.B. einen Gummibaum - herumleiten.
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6. Der Waschvorgang kann wirkungsvoller ablaufen, da die erfindungsgemäí3e
Vorrichtung mit ihrer mechanischen Reststeife den Vorhang bzw. die Gardine fächerartig
darbietet und nicht lediglich ein völlig zufälliger Knäuel entsteht.
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7. Da die Vorrichtung beweglich wie eine Schlange ist, werden weniger
schädliche Kräfte in die Übergabestelle eingeleitet. Die Bruchgefahr an der Übergabestelle
und am Kupplungsstück wird dadurch ganz wesentlich herabgesetzt.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 2 kann man die Erfindung bei den
in Europa am meisten verbreiteten lnnenl aufschienen verwenden.
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Der Anspruch 3 ergibt die Anpassung an die Doppel-T-Profile, die manchmal
auch 1Profil genannt werden.
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Die Merkmale des Anspruchs 4 ergeben die Anpassung an das wenig verbreitete
Profil.
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Die Merkmale des Anspruchs 5 ermöglichen glatte Laufwangen.
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Die Merkmale des Anspruchs 6 ermöglichen, das Führungsprofil noch
biegs amer zu machen, falls es aus sehr vielen Einzelgliedern zusammengesetzt wird.
Dieses Zusammensetzen kann z.B. durch Verrasten erfolgen.
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Die Merkmale des Anspruchs 6 ermöglichen aber auch z.B. zwei längere,
einstückige Führungsprofile zu einem größeren Führungsprofil für größere Vorhänge
zu verbinden.
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Die Merkmale des Anspruchs 7gestatten eine besonders billige Ausführungsform.
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Die Merkmale des Anspruchs 8 verhindern, daß bei Fehlbedienungen der
Waschmaschinen oder aber beim Ausfallen der Temperaturregelung das Führungsprofil
sich deformiert oder vielleicht gar mit dem Waschgut verklebt.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 9 kann man sich die seitherigen Erfahrungen
auf dem Gebiet der Waschmaschinenfestigkeit von Materialien zunutze machen.
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Ein Material gemäß dem Anspruch 10 hat sich beim Prototyp nach vielen
Tests sehr gut bewährt.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 11 erreicht man, daß auch bei eventuellen
Überdehnungen des Materials durch zu starkes Biegen das Material selbst nicht reißt.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 12 erreicht man einen Faserverlauf
im Führungsprofil, dessen Vorzugsrichtung die Längsrichtung ist. Man erreicht hierdurch
auch, daß vor allem Hohlprofile hergestellt werden können, die nicht wirtschaftlich
spritzgegossen werden können, ferner eneicht man hierdurch, daß die Querschlitze
auf einfache Weise trotzces Strangpreßverfahrens eingebracht werden können. Stranggepreßtes
Material ist außerdem nicht so hart wie spritzgegossenes Material und kommt den
Schlangeneigenschaften der Vorrichtung mehr entgegen.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 13 erreicht man sehr gute Formgenauigkeit.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 14 vermeidet man, daß die Rollen
bzw. Gleiter hoppeln. Wenn die Laufwangen nicht in Fortsetzung der Querschlitze
angeritzt sind, dann wird hierdurch der Ausbreitungsneigung von Rissen entgegengetreten.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 15 verlängert sich die Lebensdauer
der Vorrichtung.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 16 erreicht man auf eine besonders
einfache Weise eine Kerbwirkungs-arme Form.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 17 wird die Kerbwirkung ein Minimum.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 18 erreicht man, daß sich die Biegezone
über einen genügend langen Bereich der Laufwangen erstreckt, so daß diese nicht
überbeansprucht werden. Sollte man allerdings den Aufwand treiben, wie er zur Herstellung
von Filmscharnieren üblich ist, dann könnte die Schlitzbreite wesentlich kleiner
sein.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 19 wird die Biegvng -gleichmäßig
verteilt. Hat man z.B. dreißig Querschlitze und biegt die Vorrichtung nur um 3600,
dann muß jeder Laufwangenbereich im Bereich der Schlitze nur einen Winkel von 120
an Auslenkung verkraften.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 20 bilden die Bereiche zwischen den
Querschlitzen
praktisch undeformierbare Profile, so daß sich die
Laufrollen bzw. Gleiter auch im stark abgebogenen Zustand der Vorrichtung hinderungsfrei
bewegen können.
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Die Merkmale des Anspruchs 21 gestatten eine besonders einfache Herstellung.Es
hat sich gezeigt, daß bei einem Prototyp nicht einmal die Schnittausfransungen entfernt
werden müssen und die durch die Querschlitze entstehenden Kanten dem Waschgut nichts
machen.
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Eine Bemessung gemäß dem Anspruch 22 hat sich in der Praxis sehr bewährt.
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Das gleiche gilt auch für die Bemessung gemäß Anspruch 23 und 24.
Solche Bemessungen gestatten es ohne weiteres, die Vorrichtung bei 73 cm Länge schadlos
um 2700 aufzuwickeln, so daß jede auch noch so kleine Waschmaschinenöffnung beschickt
werden'kann.
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Die Zeichnung zeigt bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Es zeigen: Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung, abgebrochen, in einer Seitenansicht,
Fig. 2 die Draufsicht auf Fig. 1 gemäß dem Pfeil II, Fig. 3 die Untersicht zu Fig.
1 gemäß dem Pfeil 111, Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 1,
die Figuren 1 - 4 im Maßstab 1: 1, Fig. 5 eine wesentlich vergrößerte, geschnittene
Darstellung eines Teilbereichs eines nahezu identischen Ausführungs beispiels, Fig.
6 einen Querschnitt hierzu.
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Das erfindungsgemäße Hilfsgerät 11 ist 72 cm lang und weist ein rechteckiges
Führungsprofil
12 auf, das aus biegeelastischem Kunststottmaterial
besteht. Die Zusammensetzung bzw. Eigenschaft des Kunsistc fs ist so ausyelegt,
daß eine Temperaturbeständigkeit über 1000C auch bei Langzeitbeanspruchung gegeben
ist. Außerdem ist das Führungsprofil 12 weitgehend chemikalienbeständig und vor
allem gegen Waschlaugen resistent. Zudem besitzt das Kunststoffma terial des Führungsprofils
eine verhältnismäßig hohe Dauerbiegeelastizität, so daß auch nach vielen tausend
Biegebeanspruchungen keine nennenswerten Veränderungen am Führungsprofil 12 auftreten.
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Das Führungsprofil 12 weist einen Führungskanal 13 auf, der von einer
Deckwand 14, zwei Seitenwänden 16 und zwei Laufwangen 17 begrenzt ist. Zwischen
den Laufwangen 17 befindet sich ein durchgehender Längsschlitz 18.
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In Längsrichtung'des Führungsprofils 12 sil jn gleichmäßigen Abständen
19 Querschlitze 21 angeordnet. Die Querschlitze 21 befinden sich in der Deckwand
14 und in den Seitenwänden 16. Die Querschlitze 21 reichen bis zu den Laufwangen
17. Der Übergangsbereich am Grund der Querschlitze 21 von den Seitenwänden 16 zu
den LauF wangen 17 ist durch eine Rundung 22 kerbwirkungsfrei gestaltet. Der Radius
der Rundung 22 entspricht der halben Breite des Querschlitzes 21, so daß ein Halbkreis
gebildet ist. Die Querschlitze 21 besitzen eine Breite von 3 mm.Die Länge des Abstands
19 beträgt 20 mm; Somit ist das Maßverhältnis Abstand 19: Querschlitzebreite annähernd
7: 1.
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Insbesondere der Fig. 1 ist zu entnehmen, daß am oberen Längsende
23 des Führungsprofils 12 ein Kupplungsstück 24 angeordnet ist und daß sich am unteren
Längsende 26
ein Verschlußstück 27 befindet. Ein weiteres Verschlußstück
27 genau der gleichen Art ist oben am Längsende 23 des Führungsprofils 12 in den
Führungskanal 13 einsetzbar.
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Das Verschlußstück 27 besitzt eine Sperrplatte 28, die den Führungskanal
13 zum größten Teil versperrt und zwei Flügel 29 aufweist. In der Mitte zwischen
den beiden Flügeln 29 ist ein Distanzzapfen 31 angeordnet, dessen Durchmesser etwas
kleiner ist als die Breite des Längsschlitzes 18 und somit zwischen den Laufwangen
17 geführt ist. In den Distanzzapfen 31 und die Sperrplatte 28 ist eine Klemmschraube
32 eingedreht.
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Die Klemmschraube 32 liegt mit einer Unterfläche an der Außenfläche
der Laufwangen 17 fest an, so daß ein sicherer Abschluß gegeben ist.
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Das Führungsprofil 12 besitzt am oberen Längsende 23 eine Schräganlagefläche
33.
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Diese Schräganlagefläche 33 läuft von den Laufwangen 17 zur Deckwand
14 geneigt.
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Das Kupplungsstück 24 besitzt eine Stützfläche 34, die mit der Schräganlagefläche
33 in einer gemeinsamen Ebene verläuft. Bei der Montage des Führungsprofils 12 an
einer Vorhangschiene wird über die Schräganlagefläche 33 und die Stützfläche 34
eine sichere Stützlagerung erzielt.
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Außerdem besitzt das Kupplungsstück 24 einen Steg 36, der die Stützfläche
34 nach oben überragt. Die Breite des Steges 36 ist so bemessen, daß sie gleich
der Breite des Längsschlitzes 18 ist und somit auch der Breite des Schlitzes in
der Vorhangschiene entspricht, so daß hier ein enger Formschlußeingriff erzielt
wird.
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Im Steg 36 befindet sich eine Ausnehmung 37, in der ein Klemmstück
38 weitgehend
spielfrei geführt ist. Insbesondere der Fig. 2 ist
zu entnehmen, daß das Klemmstück 38 quer zur Längsrichtung des Führungsprofils 12
größer ist als die Breite des Stegs 36 und diesen beidseitig überragt. Das Klemmstück
38 ist über eine Schraube 39 senkrecht zur Stützfläche 34 verstellbar, so daß darüber
die Befestigung des Führungsprofils 12 an der Vorhangschiene erfolgt, indem das
Klemmstück 38 fest gegen den Laufboden der Vorhangschiene gepreßt ist. Damit die
Festklemmung leicht von Hand durchgeführt werden kann, weist die Schraube 39 einen
Rändelkopf 41 auf.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 und 6 zeigt eine Gestaltung, die
in allen Punkten mit derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels übereinstimmt. Der
Unterschied besteht darin, daß statt der Rundungen 22 lediglich eine rechteckige
Konfiguration gewählt wurde. Ferner reicht die Ebene 42 nicht bis zu den Laufwangenflächen
43, sondern endet 0,4 mm vorher. Verwendet man eine solche Gestaltung, dann stellt
man nach kurzer Benutzung in den Ecken 45, 46 Anrisse von etwa 1 bis 1,5 mm Länge
fest. Diese Anrisse vergrößem sich aber nicht im Gebrauch. Bei geeigneten Materialien
ist also die Kerbwirkungsfreiheit nicht allzu kritisch. Ein solches Hilfsgerät 11
kann man bei diesen Maßen, hergestellt aus Polypropylen um 2700 und mehr wendelartig
oder spiralig aufwickeln. Der Außendurchmesser beträgt dann etwa 14 cm.
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Man gelangt hierdurch in jede Waschmaschinenöffnung.
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Die Seitenwände 16 bilden zusammen mit der Deckwand 14 eine praktisch
nicht deformierbare Einheit. Das Profil sackt deshalb in keiner Lage zusammen und
man kann die Aufhänger immer im Profil bewegen.
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Das Hilfsgerät hat bereits in seiner einfachen, prototypartigen Ausbildungsform
eine
sehr lange Lebensdauer. Es lohnen sich deshalb besondere Maßnahmen
zur Erhöhung der Lebensdauer kaum. Falls jedoch in dieser Richtung gearbeitet werden
sollte, dann könnte man an der in Fig. 6 angezeichneten Stelle Seile 47, 48 aus
Metall oder Kunststoff einspritzen.
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Um das Hilfsgerät im Bereich des Kupplungsstücks 24 ebenfalls zuerschließen,
kann man dort ein gleiches Verschlußstück 27 einschrauben. Das Verschlußstück 27
kann aber auch durch ein stationäres Verschlußstück ersetzt werden, indem man dort
z.B. das Profil einfach abquetscht , einen Stopfen einklebt oder einschweißt usw.,
denn an diesem Endbereich wird ja ohnehin in der Regel nichts entnommen.
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