DE299789C - - Google Patents

Description

Die für die Konstruktion von Zielfernrohren vornehmlich bestimmenden Gesichtspunkte sind kurze Bauart (Leichtigkeit) un3 großer Abstand der Austrittspupille vom letzten Fernrohrelement "(Okular). Hieraus ergibt sich für die meist verwendeten Linsenzielfernrohre neben der Forderung einer verhältnismäßig kurzen Objektivbrennweite diejenige eines sehr schwachen Okulars, und in Abhängigkeit davon muß dann

ίο das Umkehrsystem zum Teil oder auch ganz Träger der erforderlichen Vergrößerung werden. Aus dieser Verteilung der optischen Leistung' folgen die für das notwendige schnelle Auffassen eines relativ großen Sehfeldes erforderliehen Bedingungen, die sich in die Gründforderung eines reichlichen Spielraumes für den Augenort zusammenfassen lassen. In einigem Gegensatze hierzu stehen alle diejenigen Fernrohre kürzerer Bauart, bei denen das Okular der Träger der Vergrößerung ist, also Fernrohre mit stärkeren Okularen und in größerer Nähe am Okular gelegenen Austrittspupillen. Bei ihnen ist dem beobachtenden Auge mit erheblich geringerem, ja fast ohne Spielraum sein Platz angewiesen, und zwar ist dieser Platz zugleich auch diejenige Stelle, an der das bestmögliche Bild erhalten wird. , -

Wenn dieser Vorteil einer möglichst guten Bildqualität bei stärkerer Vergrößerung bei Zielfernrohren bisher nicht ausgenutzt werden konnte, so lag das daran, daß bei der Verwendung von Fernrohren mit stärkeren Okularen bzw. nahe am Okular gelegener Austrittspupille das Auge des Schützen durch den Rück schlag des Gewehrs gefährdet wurde. Vorliegende Erfindung beseitigt diese Bedenken dadurch, daß das dem Auge zunächst liegende Fernrohrelement beweglich angeordnet wird, beim Schuß also, infolge des Beharrungsvermögens, an seinem Platz stehenbleibt, während das Gewehr selbst zurückschnellt.

Die mechanische Verwirklichung dieser Idee ist^sim wesentlichen von-der Lösung der optischen Frage abhängig, für welche folgende zwei Hauptforderungen aufzustellen sind, nämlich' daß

ι. die Beschaffenheit des Bildes durch die bei jeder Beweglichkeit eines optischen Teiles unvermeidliche Lage- bzw. Zentrierungsveränderung möglichst unbeeinflußt bleibe, • 2. die Scharfstellung des Bildes (Fokussierung des Fernrohres) stets erhalten bleibe, unbekümmert darum, wie der bewegliche Teil des Fernrohres auch durch den Rückschlag seine Stellung in der Richtung der optischen Achse verändert haben mag.

Diese Forderungen können nur erfüllt werden, wenn an irgendeiner Stelle des Fernrohres zwischen den die Abbildung bzw. Umkehrung besorgenden Linsenelementen paralleler Strahlengang besteht und das Fernrohr an dieser Stelle in den festen objektseitigen (in der Zeichnung mit α bezeichnet) und den bildseitigen (mit b bezeichnet) zerlegt wird, so daß man das Ganze etwa als ein Fernrohr mit teleskopischem Vorsatzumkehrsystem bezeichnen könnte, in welchem der bewegliche Teil selbst ein astronomisches Fernrohr ist.

Claims (1)

1. -Anspruch : Zielfernrohr, bei dem an irgendeiner Stelle zwischen den die Abbildung bzw. Umkehrung besorgenden Elementen paralleler Strahlengang" besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Fernrohr, an der Stelle

   parallelen Strahlenganges derart geteilt ist, daß der dem Auge naheliegende Teil beweglich ' angeordnet ist, um infolge des Beharrungsvermögens von dem Rückschlage der Waffe in ungünstigem Sinne unbeeinflußt zu bleiben.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.