DE299159C - - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 7. JANUAR 1920

Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen mit indirekter Beleuchtung von Sichtzeichen, insbesondere von Visiereinrichtungen. Das Neue besteht darin, daß eine große Anzahl von primären mikroskopischen Lichtquellen am Umfange des Sichtzeichenträgers oder in seiner unmittelbaren Nähe verteilt und durch Blenden dem Auge verdeckt, so angeordnet werden, daß deren Lichtstrahlen die Sichtzeichen' treffen, und letztere dem Auge durch Reflexion oder Refraktion sichtbar machen.

Hierdurch wird erreicht, daß die Sichtzeichen , einerseits nur eine solch schwache Beleuchtung erhalten bzw. nicht überbeleuchtet werden, daß das Visieren in keiner Weise gestört wird, daß aber andererseits die Sichtzeichen in völlig scharfen Umrissen hervortreten. Dabei ist die ganze Einrichtung einfach, erfordert keine Wartung und keinen Betrieb und'bildet einen festen und unzertrennlichen Bestandteil des Instrumentes.

Um Sichtzeichen auch im Dunkeln sichtbar zu machen, wurden bisher mitunter selbstleuchtende Massen, wie z. B. mit durch Radium aktivierte Metallsulfide, durch Belegen der Sichtzeichen angewendet. Bei derartigen Anordnungen ergeben sich die Mängel, daß das Auge durch die es unmittelbar treffenden Ausstrahlungen der leuchtenden Substanz geblendet wird, das Gesichtsfeld durch die entstehenden phosphoreszierenden Nebel, Aureolen und Szintillierungen erfüllt, demnach teilweise nicht klar erscheint und die Sichtzeichen selbst entweder gär nicht oder nur verschwommen und ungenau wahrgenommen werden.

Die Zeichnung stellt fünf Beispiele derartiger Anwendungen dar.

Fig. ι stellt eine Strichplatte 1 aus Kristall für Fernrohre dar, deren Strichkreuz, vertieft oder erhaben an der vorderen oder an der rückwärtigen Ebene der Strichplatte angebracht, aus Flächen 2 gebildet ist, die im Winkel zur Umfangsfläche 3 der Strichplatte stehen, wobei an dieser Umfangsfläche die Schicht selbstleuchtender Masse 4 angeordnet ist, die durch die Ringblende 5 dem Auge, das nach dem Zentrum des Strichkreuzes zielt, verdeckt wird. Die von der Leuchtmasse 4 ausgehenden Strahlen durchsetzen die Platte I, ohne Luftschichten zu durchschreiten, und werden an den Flächen 2, welche die Sichtzeichen bilden, reflektiert, so daß diese Sichtzeichen dem Auge sichtbar werden. Durch derartige Anordnungen können auch Sichtzeichen im Dunkeln wahrnehmbar gemacht werden, die sich in Flüssigkeiten befinden,, wie z. B. Gasblasen oder mikroskopische Präparate, die mit selbstleuchtenden Massen zu belegen überhaupt undenkbar wäre. Die

Fig. 2 veranschaulicht ein im Ringe ι eingespanntes Fadenkreuz 2 aus Spinngewebe für Fernrohre, um welches vorn oder auch rückwärts die selbstleuchtende Masse 4 an der Fläche 3 des Ringes 1 angeordnet ist, wobei diese Masse durch die Ringblende 5 dem Auge verdeckt wird, während ihre Strahlen die Kreuzfäden treffen. Die Fig. 3 stellt ein Korn ι aus Glas für Gewehrläufe oder irgendeinen sonstigen Träger dar, dessen Sichtzeichen im Dunkeln wahrgenommen werden sollen, wobei hier das Sichtzeichen als eingravierte Halbkugel angenommen ist (a"ber auch zum weiteren Beispiele als Blase im Innern des durchsichtigen Trägers vorgesehen werden kann), deren Oberfläche 2 durch die Strahlen der selbstleuchtenden Masse 4, die an den Umfangsflächen 3 des Korns angeordnet ist, getroffen und wahrnehmbar gemacht wird, wobei die Blende 5, die zugleich als Einfassung des Sichtzeichenträgers dient, die Masse 4 dem Auge verdeckt. Ähnlich wird in Fig. 4 ein Grinsel 1 aus durchsichtigem Materiale für den Aufsatz von Handwaffen und Geschützen dargestellt, bei dem das Sichtzeichen eine Winkelform aufweist und aus den Flächen 2 gebildet ist, die zu den Umfangsflächen 3 des Grinsel körpers im Winkel stehen, "welche Umfangsflächen mit der selbstleuchtenden Masse 4 belegt sind, die durch die Umfassung 5 gegen das Auge abgeblendet wird, gegen die Flächen 2 aber ihre Strahlen sendet. Fig. 5 veranschaulicht eine mikroskopische Skala 2, um welche ein- oder auch beiderseitig an den Flächen 3 ihres Trägers 1 die selbstleuchtenden Massen 4 so angeordnet sind, daß durch die von den selbstleuchtenden Massen ausgehenden Strahlen die zu beleuchtenden Mikrometerzeichen im reflektierten Lichte sichtbar werden, während die Leuchtmassen durch die Einfassung 5 dem Auge verdeckt sind.

Claims (1)

1. Patent-AnSpruch:

   Vorrichtung zur indirekten Beleuchtung von im Dunkeln wahrnehmbaren Sichtzeichen (z. B. für optische Vorrichtungen), dadurch gekennzeichnet, daß eine große Anzahl von primären mikroskopischen Lichtquellen (4), am Umfange des Sichtzeichenträgers bzw. Visiers (1) oder in seiner unmittelbaren Nähe verteilt und durch Blenden (5) dem Auge verdeckt, so angeordnet werden, daß deren Lichtstrahlen die Sichtzeichen (2) treffen und letztere dem Auge durch Reflexion oder Refraktion sichtbar machen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.