DE29812966U1

DE29812966U1 - Farbwerk für eine Offsetdruckmaschine

Info

Publication number: DE29812966U1
Application number: DE29812966U
Authority: DE
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1998-07-21
Filing date: 1998-07-21
Publication date: 1998-09-24
Anticipated expiration: 2008-07-22

Description

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[Gebrauchsmus teranmeldung]

MAN Roland Druckmaschinen AG Mühlheimer Straße 341
D-63075 Offenbach
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[Bezeichnung der Erfindung] Farbwerk für eine Offsetdruckmaschine

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[Beschreibung]

Die Erfindung betrifft ein Farbwerk für eine Offsetdruckmaschine nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

[Stand der Technik]

Ein Farbwerk dieser Art ist aus DE 44 04 989 Al bekannt. Das Farbwerk ist Bestandteil einer Offsetdruckvorrichtung, welche unter anderem einen Plattenzylinder, Farbreiberwalzen und Farbauftragwalzen sowie ein Feuchtwerk aufweist. Die derart gebildete Offsetdruckvorrichtung ist vom konventionellen Naß-Offsetdruck auf den wasserlosen Offsetdruck (Trockenflachdruck) umstellbar.

Es ist weiterhin bekannt, daß für einen stabilen Trockenflachdruck spezielle Kühlsysteme notwendig sind, um die erforderliche Zügigkeit der Druckfarbe zu sichern und eine Veränderung der rheologischen Eigenschaften zu verhindern. Ein derartiges Kühlsystem ist beispielsweise aus DE 195 10 797 Al bekannt, welches zur Temperierung von Farbwerkwalzen, insbesondere auch von changierenden Farbreiberwalzen, einsetzbar ist.

Der Einsatz spezieller Kühlsysteme im Farbwerk ist relativ aufwendig.

[Aufgabe der Erfindung]

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbwerk der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das den genannten Nachteil vermeidet, daß insbesondere eine prozeßstabile Zügigkeit der Druckfarbe gewährleistet und einen universellen Einsatz im Naß- bzw. Trockenoffsetdruck erlaubt.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale des Hauptanspruches gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein erster Vorteil des erfindungsgemäßen Farbwerkes ist darin begründet, daß die Wärmeentwicklung im Farbwerk auf einem relativ niedrigen Temperaturniveau liegt. Weiterhin ist von Vorteil, daß der Einsatz eines Kühlsystems hinfällig ist und das mit geringem Aufwand erzielbare Farbwerk universell für den Naß-Offsetdruck als auch den Trocken-Offsetdruck einsetzbar ist. Es ist darüber hinaus besonders im Naß-Offsetdruck (bei zugeschaltetem Feuchtwerk) von Vorteil, daß mit dem erfindungsgemäßen Farbwerk das Tonen bzw. Tonstreifen, Tonnester im Druck eliminierbar sind, so daß ein stabiler Druckprozeß auch bei hohen Auflagen gewährleistet ist. Schließlich ist es vorteilhaft, daß im Gegensatz zu oft von einem Temperiermittel durchströmten Walzen mit größerem Durchmesser auch Walzen mit geringem Durchmesser im Farbwerk einsetzbar sind. Damit sind Farbwerke, insbesondere Kurzfarbwerke, erzielbar, die einen geringen Platzbedarf aufweisen.

Das Farbwerk ist insbesondere auf einem niedrigen Temperaturniveau stabil haltbar, wenn die durch die Changier- und Rotationsbewegung der Farbreiberwalzen erzeugte Reibwärme Berücksichtigung findet, indem die auf einen eintourigen Plattenzylinder bezogene Verreibungsfrequenz > 1:4 ist. D.h. auf wenigstens vier komplette Umdrehungen eines eintourigen Plattenzylinders erfolgt ein Verreibungshub einer Farbreiberwalze. Der Vorteil ist darin begründet, daß durch diese Verreibungsfrequenz der Wärmeeintrag im Farbwerk reduzierbar ist, so daß auch im Trockenoffsetdruck eine einwandfreie Druckqualität erzielbar ist. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß abhängig vom Drucksujet der mengenmäßige Farbzufluß vergrößerbar ist, da die Verreibung in einer größeren Zeitspanne erfolgt. Die Verreibung unter der vorgegebenen Verreibungsfrequenz bewirkt eine verbesserte Vergleichmäßigung der Druckfarbe auf den Farbwerkwalzen. Insbesondere auftretende Bearbeitungsrillen sowie das sujetbedingte Farbmotiv muß auf der Oberfläche der Farbwerkwalzen zerstört werden.

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[Beispiele]

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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Dabei zeigt schematisch:

Fig. 1 ein Offsetdruckwerk mit Färb- und Feuchtwerk.
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In einer Druckmaschine ist stellvertretend für ein Offsetdruckwerk ein Plattenzylinder 1, ein mit diesem in Kontakt stehender Gummituchzylinder 2 sowie ein zugeordneter Bogenführungszylinder 8 als Druckzylinder dargestellt.

Dem Plattenzylinder 1 ist ein Feuchtwerk 4 und ein Farbwerk 3 zugeordnet. Das Feuchtwerk 4 besitzt einen in einem Feuchtmittelbehälter 13 eintauchenden Feuchtduktor 6, eine mit dem Feuchtduktor 6 in Kontakt stehende Dosierwalze 7 und eine am Plattenzylinder 1 und am Feuchtduktor 6 anliegende Feuchtauftragwalze 5.

Das Farbwerk 3 besitzt vier am Plattenzylinder 1 anliegende Farbauftragwalzen 12. Dabei ist in Drehrichtung des Platten-Zylinders 1 die erste und zweite Farbauftragwalze 12 mit einer zweiten Farbreiberwalze 15 in Kontakt und die dritte und vierte Farbauftragwalze 12 ist mit einer dritten Farbreiberwalze 16 in Kontakt. Zwischen der ersten Farbauftragwalze 12 und der benachbarten Feuchtauftragwalze 5 ist eine an- und abstellbare Brückenwalze 14 angeordnet. Weiterhin weist das Farbwerk 3 eine Farbzuführwalze 9 auf, die vorzugsweise als Farbkastenwalze mit entsprechendem Farbkasten ausgebildet ist, und eine antreibbare, changierende erste Farbreiberwalze 11 im Walzenzug auf. Zwischen der Farbzuführwalze 9 und der changierenden ersten Farbreiberwalze 11 ist eine pendelnde Farbheberwalze 10 angeordnet. Der ersten Farbreiberwalze 11

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ist stromabwärts ein Walzenzug mit mehreren Farbtransportwalzen und changierenden zweiten und dritten Farbreiberwalzen

15, 16 nachgeordnet, der wiederum mit den vier Farbauftragwalzen 12 in Funktionsverbindung ist. Die Farbreiberwalzen 11, 15, 16 sind vorzugsweise rotierend sowie axial changierend antreibbar. In einer Weiterbildung ist die Brückenwalze 14 zumindest axial changierend antreibbar. Das Farbwerk 3 ist nicht auf diese Ausbildung beschränkt. Vielmehr sind innerhalb des Walzenzuges weitere drehbare und/oder axial changierende Farbreiberwalzen anordbar. Zumindest die den Farbauftragwalzen 12 benachbarte zweite und dritte Farbreiberwalzen 15, 16 sind, bezogen auf einen eintourigen Plattenzylinder 1, mit einer Verreibungsfrequenz > 1:4 antreibbar. D.h. auf wenigstens vier komplette Umdrehungen des eintourigen Plattenzylinders 1 erfolgt ein Verreibungshub der zweiten und dritten Farbreiberwalzen 15, 16.

In einer analogen Weiterbildung ist zusätzlich die erste Farbreiberwalze 11 und/oder die changierende Brückenwalze 14 mit einer Verreibungsfrequenz > 1:4 antreibbar.

Die Verreibungsfrequenz ist insbesondere je nach Ausbildung des Farbwerkes und/oder des Drucksujet weiter reduzierbar, so daß, bezogen auf einen eintourigen Plattenzylinder 1, auch die Verreibungsfrequenz von beispielsweise 1:6 oder 1:8 (ein Verreibungshub der entsprechenden Farbreiberwalzen 15, 16, bzw. der Brückenwalze 14 pro 6 bzw. 8 Umdrehungen des eintourigen Plattenzylinders 1) realisierbar ist. Ebenso sind die Verreibungsfrequenzen unter der oben genannten Bedingung > 1:4 und einem eintourigen Plattenzylinder 1 innerhalb des Farbwerkes 3 zwischen den Farbreiberwalzen 15,

16, 11 bzw. der Brückenwalze 14 abstufbar. So ist beispielsweise die erste Farbreiberwalze 11 mit einer Verreibungsfrequenz von 1:6, die zweite und dritte Farbreiberwalze 15, 16 mit einer Verreibungsfrequenz 1:4 und die Brückenwalze 14 mit einer Verreibungsfrequenz von 1:8 zum eintourigen Plattenzy-

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linder 1 antreibbar· Zusätzlich zur Verreibungsfrequenz ^ 1:4 ist der axiale Hub der entsprechenden Farbreiberwalze 15, 16, 11 bzw. der Brückenwalze 14 stufenlos einstellbar. Alternativ sind Farbreiberwalzen 15, 16, 11 bzw. Brückenwalze 14 mit fest eingestelltem Axialhub einsetzbar.

Die auf einen eintourigen Plattenzylinder 1 bezogene Festlegung der Verreibungsfrequenz von > 1:4 der Farbreiberwalzen 11, 15, 16 sowie ggf. der Brückenwalze 14 minimiert im Farbwerk 3 die aus der Walkarbeit und dem Farbspaltungsprozeß resultierende Reibwärme bzw. hält diese zumindest in einem Temperaturbereich von 20 bis 25° Celsius konstant. Dieser Temperaturbereich ist insbesondere für einen einwandfreien Trockenflachdruck relevant.
Darüber hinaus ist im Naßoffsetdruck das Tonen durch die Festlegung dieser Verreibungsfrequenz beseitigbar. Der durch die Farbreiberwalzen 11, 15, 16 sowie ggf. die Brückenwalze 14 deutlich beeinflußbare Wärmehaushalt in einem Farbwerk ist somit u.a. abhängig vom Verreibungshub und der Verreibungsgeschwindigkeit. Dabei beeinflußt der Verreibungshub die Temperatur linear und die Verreibungsgeschwindigkeit die Temperatur quadratisch.

In einer Weiterbildung sind die Umkehrpunkte in den Endlagen der Lagerung für den axialen Hub der Farbreiberwalzen 11, 15, 16 sowie ggf. der Brückenwalze 14 mit Dämpfungselementen ausgebildet. Damit ist eine abrupte Bewegungsumkehr, die mit verstärkter Erzeugung von Reibwärme einhergeht, vermeidbar.

Die Farbreiberwalzen 11, 15, 16 sowie die Brückenwalze 14 sind bevorzugt mit dem Druckwerksantrieb über den Plattenzylinder 1 in Funktionsverbindung. Alternativ sind an jeder Farbreiberwalze 11, 15, 16 bzw. der Brückenwalze 14 separate Antriebe einsetzbar, wobei auch eine Kombination von Druckwerksantrieb sowie ausgewählter Farbreiberwalzen mit separatem Antrieb realisierbar ist.

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Bei einem gekapselten Offsetdruckwerk kann im Farbwerk ein Wärmestau auftreten. Um den Druckprozeß prozeßstabil zu halten, ist dabei ein Offsetdruckwerk mit einem Pneumatiksystem koppelbar. Ein derartiges Pneumatiksystem ist beispielsweise aus einer Mehrzahl von Blasluft oder Saugluft erzeugenden Lüftern gebildet, deren Wirkrichtung auf die Reibwärme erzeugenden Mittel gerichtet ist.

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[Bezugszeichenliste]

1 Plattenzylinder

2 Gummituchzylinder

3 Farbwerk

4 Feuchtwerk

5 Feuchtauftragwalze

6 Feuchtduktor

7 Dosierwalze

8 Bogenführungszylinder 9 Farbzuführwalze

10 Farbheberwalze

11 erste Farbreiberwalze

12 Farbauftragwalze

13 Feuchtmittelbehälter 14 Brückenwalze

15 zweite Farbreiberwalze

16 dritte Farbreiberwalze

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Claims

[Schutzansprüche]

1. Farbwerk für eine Offsetdruckmaschine mit einem Farbwerkwalzenzug, der wenigstens eine einem Plattenzylinder zugeordnete Farbauftragwalze sowie wenigstens eine drehbar gelagerte und axial changierend antreibbare Farbreiberwalze aufweist,
dadurch gekennzeichnet,

daß mindestens zwei mit dem Plattenzylinder (1) in Funktionsverbindung stehenden Farbauftragwalzen (12) wenigstens eine mit einer Verreibungsfrequenz von > 1:4 antreibbare, rotierbare Farbreiberwalze (15, 16) zugeordnet ist, so daß bezogen auf einen eintourigen Plattenzylinder (1) auf wenigstens vier komplette Umdrehungen des Plattenzylinders (1) ein Verreibungshub dieser Farbreiberwalze (15, 16, 11) realisierbar ist.

2. Farbwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß eine mit der Farbheberwalze (10) in Funktionsverbindung stehende weitere rotierbare Farbreiberwalze (11) ,bezogen auf einen eintourigen Plattenzylinder (1), mit einer Verreibungsfrequenz von > 1:4 antreibbar ist.

3. Farbwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß eine Brückenwalze (14), welche mit einer Farbauftragwalze (12) und einer dem Plattenzylinder (1) zugeordneten Feuchtauftragwalze (5)koppelbar ist, mit einer Verreibungsfrequenz von > 1:4 antreibbar ist.

4. Farbwerk nach Anspruch 1 und 2 und/oder3, dadurch gekennzeichnet,

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daß die Verreibungsfrequenz von S: 1:4 innerhalb der Farbreiberwalzen (11, 15,16) sowie der Brückenwalze (14) abstufbar ist.

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