DE29712859U1 - Kraftfahrzeug mit relativ zueinander verschieblichen Fensterscheiben - Google Patents
Kraftfahrzeug mit relativ zueinander verschieblichen FensterscheibenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit zumindest zwei rahmenlos
geführten, relativ zueinander verschieblichen Fensterscheiben nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die DE 39 32 724 A1 offenbart ein Dichtelement, das zu seiner mechanischen
Stabilisierung ein metallisches Verstärkungsteil aufweist, das in das Dichtelement
eingebettet ist. Ein solches Dichtelement erfordert jedoch eine insofern recht aufwendige Herstellung bzw. Montage, als zunächst das metallische
Verstärkungsteil an die Scheibe angelegt werden muß, bevor ein Anspritzvorgang stattfinden kann. Zudem haben die miteinander durch die Einbettung verbundenen
Materialien sehr unterschiedliche physikalische Eigenschaften, z. B. Wärmeausdehnungskoeffizienten.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, für die in Rede stehende Spaltabdichtung
ein einfaches und dauerhaftes, leicht zu montierendes Dichtelement zu schaffen.
Die Erfindung löst dieses Problem mit den Merkmalen des Anspruches 1. Hinsichtlich
weiterer Merkmale und vorteilhafter Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 11 verwiesen.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung eines Dichtelementes mit einem materialeinheitlichen,
einstückigen Hartmaterialteil und einem mit diesem verbundenen weichen Dichtungsteil ist einerseits eine mechanische Stabilität des
Dichtelementes erreicht, die Aufbruchsversuche oder eine Ablösung des die eine Scheibe umgreifenden Hartmaterialteils verhindert, andererseits bewirkt
der weiche Dichtungsteil ein leichtgängiges Abgleiten der anderen Fensterscheibe
sowie eine zuverlässige Abdichtung dieser gegenüber. Der Hartmaterialteil benötigt kein Verstärkungsteil, so daß er aus einheitlichem Material bestehen
kann.
Die Herstellung bzw. Montage des Dichtelements ist erheblich vereinfacht,
wenn der Hartmaterialteil direkt an die Scheibe angespritzt wird.
Der Hartmaterialteil kann aus einem Kunststoff oder einem Hartgummi bestehen,
an den der weiche Dichtungsteil integral angeformt, beispielsweise angespritzt, wird, so daß ein Aufeinanderabstimmen der Materialien dieser
beiden Teile des Dichtelements möglich ist. Auch eine Koextrusion beider Teile des Dichtelements ist möglich.
Durch eine Beschichtung des weichen Dichtungsteils mit einem reibungsmindernden
Dichtmaterial läßt sich das Gleiten der Fensterscheibe auf dem Dichtungsteil noch weiter verbessern.
, &Ggr; Ji: »
Weitere Merkmale und Vorteile des Gegenstands der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Gesamtansicht eines erfindungsge
mäßen Kraftfahrzeuges mit einer seitlichen rahmenlosen Türfensterscheibe und einer daran anschließenden seitlichen
Fondscheibe,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung entsprechend der Linie H-Il in
Fig. 1 eines ersten Ausführungsbeispiels bei geöffneter vorderer Seitenscheibe,
Fig. 3 die Ausführung nach Fig. 2 bei geschlossener vorderer
Seitenscheibe,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung wie Fig. 2 bei einem zweiten
Ausführungsbeispiel bei geöffneter vorderer Seitenscheibe,
Fig. 5 die Ausführung nach Fig. 4 bei geschlossener vorderer
Seitenscheibe,
Fig. 6 eine Schnittdarstellung wie Fig. 2 bei einem dritten Aus
führungsbeispiel bei geöffneter vorderer Seitenscheibe,
Fig. 7 die Ausführung nach Fig. 6 bei geschlossener vorderer
Seitenscheibe,
Fig. 8 eine Schnittdarstellung wie Fig. 2 bei einem vierten Aus
führungsbeispiel bei geöffneter vorderer Seitenscheibe,
Fig. 9 die Ausführung nach Fig. 8 bei geschlossener vorderer
Seitenscheibe.
Im gezeichneten Ausführungsbeispiel weist ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug
1 zwei gegeneinander parallel verschiebliche Seitenscheiben 2,3 auf, die rahmenlos geführt und voneinander durch einen Spalt 4 getrennt sind.
Ein Dichtelement 5,5a,5b,5c ist zwischen der vorderen Seitenscheibe 2 und
der hinteren Seitenscheibe 3 vorgesehen, um eine Abdichtung des Spaltes 4 zu bewirken.
Hierfür weist das Dichtelement 5,5a,5b,5c einen Ausleger 6,6a,6b,6c auf, der
den Spalt 4 überbrückt und die vordere Seitenscheibe 2 hintergreift, sofern das Dichtelement 5,5a,5b,5c, wie in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel gezeigt,
an der hinteren Seitenscheibe 3 festgelegt ist. Eine Umkehrung dieser Verhältnisse ist grundsätzlich möglich.
Das Dichtelement 5,5a,5b,5c umfaßt einen starren, materialeinheitlichen und
einstückigen Hartmaterialteil 7,7a,7b,7c, der mit einem weichen Dichtungsteil
8,8a,8b,8c verbunden ist, wobei im geschlossenen Zustand der Scheiben
2,3 der weiche Dichtungsteil 8,8a,8b,8c an der vorderen Seitenscheibe 2
unter mehr oder minder großer Verformung zur Anlage kommt (Fig. 3, 5, 7). Der Hartmaterialteil 7,7a,7b,7c überbrückt den Spalt 4 zwischen den Fensterscheiben
2,3, dichtet ihn zuverlässig gegen Feuchtigkeitseinwirkung ab und
I * J · &iacgr;
stellt gleichzeitig einen Schutz dar gegen unbefugtes Einbrechen, etwa mit
Hilfe spitzer Gegenstände; zweckmäßig umgreift er die hintere Seitenscheibe mittels zweier Schenkel 9,10 an ihrem Randbereich 11.
Der Hartmaterialteil 7,7a,7b,7c kann dabei unmittelbar an die Fensterscheibe
angespritzt werden, so daß in einem Fertigungsschritt sowohl dessen Herstellung als auch Montage an der Seitenscheibe 3 erfolgt. Dieses ist fertigungstechnisch
besonders rationell und ergibt eine zuverlässige und dauerhafte Verbindung zwischen dem Dichtelement 5,5a,5b,5c und der Seitenscheibe 3.
Alternativ kann der Hartmaterialteil 7,7a,7b,7c mit seinen beiden Schenkeln
9,10 an den Randbereich 11 der Scheibe 3 auch angeklebt werden, wobei
am Randbereich 11 der Seitenscheibe 3 und/oder zwischen den Schenkeln 9
und 10 eine entsprechende Klebemasse anzubringen ist. Die Schenkel 9,10
des Hartmaterialteils 7,7a,7b,7c können dabei die Seitenscheibe 3 klemmend umgreifen, um den festen Sitz des Dichtelementes 5 zu verbessern.
In jedem Fall ist der Ausleger 6,6a,6b,6c in sich und hinsichtlich seiner Anbindung
an die Schenkel 9,10 derart starr, daß ein Aufbiegen des Auslegers,
beispielsweise mittels eines Schraubendrehers, nicht möglich ist. Auch ein Durchstoßen des Hartmaterialteils 7,7a,7b,7c ist aufgrund dessen harter und
massiver Materialeigenschaften nicht möglich. Somit ist insgesamt ein sicherer und zuverlässiger Halt des Hartmaterialteils 7,7a,7b,7c an der Seitenscheibe
sowie eine starre und nicht aufhebelbare Überbrückung des Spaltes 4 gewährleistet.
Der Hartmaterialteil 7,7a,7b,7c kann entweder aus einem Kunststoff (z. B.
PE/TPE/SEBS 90 ShoreA) bestehen, wobei dann der weiche Dichtungs-
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teil 8,8a, sofern direkt hieran angeformt, aus einem hierauf abgestimmten weicheren
Kunststoff (z. B. SEBS 40 ShoreA) bestehen würde. Auch ist eine Materialkombination zwischen Hartmaterialteil 7,7a und weichem Dichtungsteil
8,8a aus hartem und weichem Gummi (z. B. EPDM 85/Moosgummi 25) möglich.
Der weiche Dichtungsteil 8,8a kann, wie in den Fig. 2 bis 5 dargestellt, unmittelbar
an den Ausleger 6,6a des Hartmaterialteils 7,7a angeformt oder angebracht
sein, so daß das Dichtelement 5,5a insgesamt einstückig ausgebildet
ist. Dabei ist der weiche Dichtungsteil 8,8a verformbar und zweckmäßig mit einem reibungsmindernden Dichtmaterial, insbesondere einem Flock- oder
Gleitmaterial, auf seiner der Seitenscheibe 2 zugewandten Außenfläche beschichtet
sein.
In der Ausführung nach den Fig. 2 und 3 ist der weiche Dichtungsteil 8 aus
einer Zeil- oder Weichgummiauflage gebildet, die auf den Ausleger 6 des
Dichtelementes 5 aufgetragen, beispielsweise aufgespritzt wird. Der Dichtungsteil
8 ist dann (Fig. 3) insgesamt verformbar und bildet eine dichtende Anlagefläche 14 gegenüber der Seitenscheibe 3 aus. Wie in Fig. 3 gezeigt, ist
diese Anlagefläche 14 durch die Verformung des Dichtungsteils 8 als doppelte Dichtlinie ausgebildet, so daß die Abdichtung am Seitenfenster 2 auch gegenüber
Feuchtigkeit zuverlässig gewährleistet ist.
In der zweiten Ausführung nach den Fig. 4 und 5 ist der weiche Dichtungsteil
8a ebenfalls integral an den starren Ausleger 6a des Hartmaterialteils 7a angeformt, z. B. mittels Koextrusion, umfaßt jedoch zwei einzelne Dichtungslippen,
die sich an die Seitenscheibe 2 in geschlossener Stellung anlegen.
Dadurch sind auch hier zwei Dichtungslinien 14a gegenüber der Scheibe 2
ausgebildet, und ein Feuchtigkeitseintritt somit ebenfalls zuverlässig verhindert.
Im dritten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7 ist der weiche Dichtungsteil
8b als Teil eines separaten - hier zusätzlich verstärkten - Trägerteils 12
ausgebildet, der mit dem Hartmaterialteil 7b des Dichtelementes 5b lösbar verbindbar ist, indem er mit Innennasen 12' auf den Ausleger 6b aufgeschoben
wird (Fig. 7). Bei Anlage des weichen Dichtelementes 8b an das Seitenfenster 2 bilden sich wiederum zwei Dichtungslinien 14b aus, da sich das in
diesem Fall als Hohlprofil 13 ausgebildete weiche Dichtungsteil 8b entsprechend
der Darstellung in Fig. 7 verformt.
Gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel, wie in den Fig. 8 und 9 dargestellt,
kann ein Trägerteil 22, statt auf den Ausleger 6b aufgeschoben zu sein, auch über eine Klebemasse 15 mit dem Ausleger 6c des Dichtelementes 5c verbunden
sein. In diesem Fall ist die Verbindung zwischen dem Ausleger 6c und
dem den weichen Dichtungsteil 8c tragenden Trägerteil 22 nicht lösbar, sondern beide sind dauerhaft miteinander verbunden. Zusätzlich kann dabei zwischen
den Ausleger 6c und den vorderen, d. h. der Seitenscheibe 2 zugekehrten Schenkel des den Ausleger 6c umgreifenden Trägerteils 22, eine Dichtungsmasse
15' eingebracht sein, so daß eine zusätzliche Feuchtigkeitsabdichtung
zwischen Ausleger 6c und Trägerteil 22 erreicht ist.
Auch bei dieser Ausbildung gemäß den Fig. 8 und 9 legt sich das verformbare,
wiederum als Hohlprofil ausgebildete weiche Dichtungsteil 8c über zwei Dichtlinien
14c an die vordere Seitenscheibe 2 an.
Allen vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen gemeinsam ist, daß das Dichtelement
5,5a,5b,5c einen starren, einstückigen und materialeinheitlichen Hartmaterialteil 7,7a,7b,7c aufweist, der direkt mit der hinteren Seitenscheibe 3
verbindbar ist und sowohl herstellungstechnisch in bezug auf das Teil selbst
als auch montagetechnisch in bezug auf die Festlegung des Dichtelementes 5,5a,5b,5c an der Seitenscheibe 3 eine erhebliche Vereinfachung darstellt.
Während in den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 2 bis 5 das Dichtelement
5,5a insgesamt einstückig ausgebildet ist, indem der weiche Dichtungsteil 8,8a unlösbar an den Ausleger 6,6a des Dichtelementes 5,5a angesetzt
oder angeformt ist, was fertigungstechnisch besonders vorteilhaft ist, ermöglichen
die aufwendigeren Ausführungsbeispiele nach den Fig. 6 bis 9, daß ein weiches Dichtungsteil 8b,8c einzeln austauschbar ist, ohne daß das gesamte
Dichtelement 5b,5c ausgewechselt werden müßte. Dies kann etwa dann von
Vorteil sein, wenn eine Flockbeschichtung des weichen Dichtungsteils bereits nach einiger Zeit der Verwendung verschlissen ist.
Claims (11)
1. Kraftfahrzeug (1) mit zumindest zwei rahmenlos geführten, relativ zueinander
verschieblichen Fensterscheiben (2;3), insbesondere vorderen und hinteren Seitenscheiben eines B-Säulen-freien Coupe- oder Cabriolet-Fahrzeuges,
wobei zur Abdichtung des Spaltes (4) zwischen den Fensterscheiben (2;3) ein an einer der Fensterscheiben (3) festgelegtes und mit einem
Ausleger (6;6a;6b;6c) die andere Scheibe (2) hintergreifendes Dichtelement (5;5a;5b;5c) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet daß das Dichtelement
(5;5a;5b;5c) einen eine der Scheiben (3) in ihrem Randbereich (11)
unmittelbar umgreifenden und den Spalt (4) überbrückenden materialeinheitlichen,
einstückigen Hartmaterialteil (7;7a;7b;7c) und einen mit diesem verbundenen, im geschlossenen Zustand der Fensterscheiben (2;3) an der anderen
Scheibe (2) zur Anlage kommenden weichen Dichtungsteil (8;8a;8b;8c) aufweist.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hartmaterialteil (7;7a;7b;7c) an die Scheibe (3) angespritzt oder angeklebt ist.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hartmaterialteil (7;7a;7b;7c) die Scheibe (3) klemmend umgreift.
4. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß der Hartmaterialteil (7;7a;7b;7c) aus einem Kunststoff, einem Hartgummi o. ä. Material besteht.
5. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß der weiche Dichtungsteil (8;8a;8b;8c) mit einem reibungsmindernden Dichtmaterial, insbesondere einem Flock- oder Gleitmaterial, beschichtet
ist.
6. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß der weiche Dichturigsteil (8;8a) integral an den Hartmaterialteil
(7;7a) angeformt ist.
7. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß der weiche Dichtungsteil (8b;8c) einen Teil eines separaten, mit dem Ausleger (6b;6c) des Hartmaterialteils (7b;7c) verbindbaren Trägerteils
(12;22) ausbildet.
8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet daß das Trägerteil
(12) lösbar mit dem Hartmaterialteil (7b) verbindbar ist.
9. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der weiche Dichtungsteil (8a) zumindest eine sich an die abzudichtende Fensterscheibe anlegende Dichtungslippe ausbildet.
10. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet daß der weiche Dichtungsteil (8) von einer Gleitlackanformung gebildet ist.
11. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der weiche Dichtungsteil (8b;8c) ein der abzudichtenden Scheibe (2) zugewandtes, verformbares Hohlprofilstück ausbildet.
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