DE29706411U1

DE29706411U1 - Schnellkomposter

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Publication number: DE29706411U1
Application number: DE29706411U
Authority: DE
Original assignee: SIMM ANTHONY
Current assignee: SIMM ANTHONY
Priority date: 1997-04-03
Filing date: 1997-04-03
Publication date: 1997-05-28
Anticipated expiration: 2007-04-04

Description

Anthony Shmn DipL-Ihg. (EH) Verfahrens-und ümwelttechnik Brüsseler Sfr. 18 0-13353 Berlin Seite

Schnellkomposter

Die Neuerung besteht darm, ohne weiteres sirukturreiches, aber auch strukturarmes Material sowie auch Material mit hohem Feuchtigkeitsanteil mit größerem Erfolg zu kompostieren. Ein hoher Feuchtigkeitsanteil oder Strukturarmut fiihrt häufig zu sauerstoffarmen bzw. anaeroben Zonen im Rottegut und behindert sowohl die Selbsterwärmung als auch einen optimalen Rotteverlauf.

Dem neuerungsgemäßen Komposter werden zu kompostierende Materialien (1) in Körben (2) oder ähnlichen Hohlkörpern zugeführt, die durchbrochene Wandungen oder auch Böden durchbrochene (3) aufweisen können, um auf diese Weise ein geordnetes Haufwerk mit einem geometrisch und quantitativ definiertem Lückenvolumen und vergrößerter innerer Oberfläche zu erzeugen,. Die entstehenden Lücken (5) stehen untereinander in Verbindung und wirken als Strömungskanäle zur Be- und Entlüftung des Rottematerials.

Die Lücken können u.a. durch die Form der Körbe erzeugt werden. Verwendet man hierzu z.B. sog. Stapelkörbe, die sich nach unten bin etwas verjüngen, aber durch Auflagerpunkte am Ineinandergleiten gehindert werden, und ordnet mehrere durch Stapeln entstandene Korbsäulen längs und quer nebeneinander an (siehe Abb. 1), so verbleibt zwischen den Säulen ein vertikaler Hohlraum (5), durch den Luft strömen kann. Bei Verwendung von Körben mit durchbrochenen Wandungen, oder z.B. auch solchen mit Vertiefungen am oberen Rand, kann im Hohlraum auf- oder absteigende Luft ungehindert strömen.

Die Korbsäulen können aber unabhängig davon auch mit geringem horizontalen Abstand angeordnet werden. Die beschriebenen senkrechten, sich überkreuzenden Strömungskanäle bilden sich auf die gleiche Weise zwischen Korb und äußerer Wandung aus (5).

Durch die Verwendung von sokchen Körben erübrigen sich irgendwelche tragenden Teile oder Konstruktionen im Inneren des Komposters.

An&onySifflm DipL-Ing. (EH) Verfahrens-imdUmweitteeimik Brüsseler Str. 18 0-13353 Berlin Seite

Horizontale Hohlräume werden gebildet, wenn diese Körbe nur teilweise mit frischem Material gefüllt werden, oder wenn das Material selbsttätig zusammenzusacken beginnt. Zwischen der Unterseite des oberen von zwei Körben und der Oberfläche der Füllung des unteren von zwei Körben, die konstruktiv bedingt nicht ineinander einsinken, entstehen dabei horizontale Lufischichten, die mit allen anderer^ oben beschriebenen Kanälen in Verbindung stehen. Das Haufwerk wird so in allen drei geometrischen Richtungen von kommunizierenden Luftschlitzen durchzogen.

Keine Stelle im Haufwerk ist dann, bei Verwendung von wanddurchbrochenen Körben mehr als 1/2 der geringsten Korbabmessung (Länge, Breite oder Höhe eines Korbes) vom nächstgelegenen Kanal entfernt. Der Vorteil dieser Neuerung liegt unter anderem darin, daß Wärme- und Stofrübergangmechanismen der Be- und Entlüftung wie auch der Feuchtigkeitsegulierung nur bis in den Kern jeder Korbfüttung hinein, statt in den Kern des gesamten Haufwerkes wirken müssen. Hierdurch wird das Auftreten von Staunässe sowie die Bildung von anaeroben Zonen sicher vermieden. Verwendet man z.B. Körbe mit einem Volumen von ca, 40 Litern, so beträgt die kürzeste Distanz bis zur jeweüs angrenzenden Luftschicht z.B. nur ca. 15 cm. Bei Körben ohne durchbrochene Wandung wird dieser Vorteil der Neuerung zwar eingeschränkt, doch ist auch dann die Distanz bis zur nächstgelegenen horizontalen, belüfteten Oberfläche deutlich geringer als bei einem kompakten Haufwerk.

Gleichzeitig erwärmt sich ein wie oben beschrieben strukturiertes Haufwerk homogener, stärker und schneller als ein kompaktes Haufwerk und kann dabei Feuchtigkeit abgeben. Die Rottezeit wird dadurch abgekürzt. Gleichzeitig werden zur Hygienisierung erforderlichen Temperaturen durch Selbsterwärmung erreicht

Vorteilhafterweise wird die dem Komposter zugeführte Frischluft mittels eines Wärmetauschers von austretender Abluft vorgewärmt, wobei Luftaustausch durch dafür vorgesehene Öffnungen im ansonsten hermetisch verschlossenen Behälter erfolgt. Da sich die Luft im Inneren des Komposters erwärmt und aufsteigt, kann Frischluftzufuhr durch natürliche Konvektion, oder auch durch erzwungene Strömung herbeigeführt werden.

Anthony Simm DipM^ (FH) Verfahrens-tod tJmwelttechnik Brüsseler Str. 18 D-13353 Berira Seite

Statt einer hermetisch dichten Ausführung der Komposterhüile kann auch, z.B. durch gleich stark wirkende Förderaggregate, die einzutragende mit der auszutragenden Luftmenge in Übereinstimmung gebracht werden, ohne daß im Übermaß Falschluft durch etwaige, unbeabsichtigte oder kleinere Öffnungen in der Außenwand ein- oder austreten würde.

Andererseits kann bei dieser Anordnung, z.B. bei hohen Außentemperaturen, durch gezielte Differenzierung von Zu- und Abluftmenge eine definierte Menge an Falschluft gezogen und Überhitzung des Rottegutes vermieden werden. Durch Ss Anordnung der Be- und Entlüfiungsleitungen bzw. Wahl der Förderrichtung des bzw. der Belüftungsventüatoren kann dabei Frischluft von unten nach oben, oder auch wechselweise dazu von oben nach unten, oder auch diagonal zu den beiden genannten Richtungen geführt werden.

Der Energiebedarf für erzwungenen Luftwechsel Hegt in der Größenordnung von wenigen Watt pro m³ Kompostervolumen und kann ohne weiteres durch photovoltaische Solarzellen bereitgestellt werden.

Die genannten Vorteile treffen insbesondere auf solche Komposter zu, deren äußere Wandungen thermisch isoliert sind. Schnellkomposter, die die neuerungsgemäßen Eigenschaften aufweisen, sind insbesondere dazu geeignet, Materialmengen ab einigen hundert Litern Material pro Woche zu verarbeiten und können vorteilhaft als dezentrale Alternative zur zentralen Massenkompostierung, z.B. als Gerät zur Eigenkompostierung in Wohnblöcken oder auf Friedhöfen mit begrenztem Freiflächenangebot eingesetzt werden. Die schnell eintretende Selbsterwärmung führt zur gewünschten Hygienisierung und verhindert sonst mögliche, gesundheitliche Beeinträchtigungen in der Umgebung, wie sie sonst bei der wochenlangen Bereitstellung von Abfällen zur Abholung auftreten können. In Siedlungsgebieten ist der Einsatz von geschlossenen Komposter vorteilhaft, da Beeinträchtigungen durch Nager o.a., wie sie bei offener Kompostierung möglich wäre, ausgeschlossen sind. Die gute Belüftung des Rottegutes verhindert anaerobe Zonen und Geruchsbelästigungen. Die Dimensionierung der erforderlichen Körbe kann auf die menschliche Muskelkraft ausgelegt und Maschineneinsatz dadurch überflüssig gemacht werden.

Claims

Anthony Simm Dipl.-lhg. (HI) Verährens- und Utnweitteehdii? Brfsseler Str. 18 D-13353 Berlin Seite

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Schutzanspräche

Geschlossener Schnellkompostierbehälter zur aeroben Behandlung organischer Materialien, die Feuchtigkeit, organische, abbaubare Feststoffe sowie auch nicht abbaubare Feststoffe enthalten können, der mit einer isolierenden Hülle umgeben, mit Beschickungs- und Entaahmevonichtung versehen sowie mit einem Wärmetauscher zur Vorwärmung von Frischluft durch Abkühlung der Abluft und zur Kondensation von Abluftfteuchte, sowie zur Be- und Entlüftung mit Ventilatoren versehen sein kann, dadurch gekennzeichnet, daß das zu behandelnde Material (1) in stapelbare, korbartige Hohlkörper (2), die durchbrochene Wandungen oder auch durchbrochene Böden (3) aufweisen können, eingebracht wird, wobei zwischen den einzelnen Hohlkörpern, sowie zwischen diesen und der Außenwand (4) vertikale sowie horizontale Zwischenräume (5) vorgesehen sind.