DE29637C - Magazingewehr mit Cylinderverschlufs - Google Patents
Magazingewehr mit CylinderverschlufsInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die Hülse A, Fig. 1 und 3, ist ein stählerner
oder schmiedeiserner, verschiedenfach geschlitzter und durchbrochener Hohlcylinder, der in seiner
vorderen Oeffhung das eingeschraubte Laufende und in seiner Höhlung den Verschlufscylinder D
aufnimmt, an seiner unteren Seite angehängt das Magazin B, Fig. 1 und 6, trägt und hinten
in ein Schwanzstück ausläuft, an dem der Gewehrkolben befestigt ist. Vorn hat die Hülse
zwei länglich viereckige, am Laufende beginnende, nach hinten zugehende und mit der
Längsachse der Hülse gleichlaufende Schlitze von der Länge einer Patrone, von denen der
eine, unten befindlich, die Eingangsöffnung für die aus dem Magazin kommenden Patronen
bildet und deinentsprechende Breite hat, der andere dagegen zur Auswurföffnung für die
abgeschossenen Patronenhülsen bestimmt ist. Hinten hat die Hülse einen offenen Schlitz,
der an seinem vorderen Ende eine nach rechts gehende Ausbuchtung e, Fig. 3, besitzt, in der
sich, wie in dem Schlitz selbst, der Verschlufsriegel bewegt. Im Innern hat ■ die Hülse zwei
Nu then, von denen die- eine α für den Auszieher, die andere für die Abzugsfeder bestimmt
ist.
Das Schlofs besteht aus dem Verschlufscylinder D, der Schlagfeder E, dem Schlagbolzen
F, dem Verschlufsriegel G, der Stellmutter H, dem Mitnehmer J1 der Schlagbolzenmutter
K, dem Sperrhebel L, der Führungsstange M, dem Sperrdollen X, dem Auswurföffnungsdeckel
N, dem Zurückzieher des kurzen Winkelhebels O1, dem Vorschieber des kurzen
Winkelhebels O2, dem Auszieher und dem Schlofsgriff P.
Der Verschlufscylinder D besitzt auf der Aufsenfläche den Auszieher und hinter diesem
eine Warze, welche zur Begrenzung seiner rückläufigen Bewegung dient; die kleinere, d. i. die
nach hinten gerichtete Hälfte des Verschlufscylinders ist schwächer als die vordere gröfsere
Hälfte desselben, sie dient dem Verschlufsriegel als Achse und trägt die Stellmutter, welche den
Verschlufsriegel hindert, auf seiner Achse zurückzugleiten. Bewegbar ist der Verschlufscylinder
nur in der Richtung seiner Längsachse, um die er somit nicht zu drehen ist.
Die Schlagfeder E ist in Gestalt und Bestimmung der des Mausergewehres gleich und
wie diese in der vorderen Hälfte des Verschlufscylinders untergebracht.
Der Schlagbolzen F ist dem des Mausergewehres ähnlich gestaltet und so im Verschlufscylinder
gelagert, dafs er mit diesem eine gemeinsame Längsachse hat.
Der Verschlufsriegel G hat die Bestimmung, den Verschlufscylinder, wenn derselbe sich in
vorgeschobener Stellung befindet, festzuhalten, und dient aufserdem dazu, den gröfsten Theil
der Vor- und Rückwärtsbewegung des Schlofsgriffes P des Mitnehmers. J und der Führungsstange M auf den Verschlufscylinder D zu
übertragen; er ist in der Richtung des Gewehrlaufes oder dessen Seele dreifach durchbohrt,
derart, dafs diese drei Bohrlöcher bei aufgerichtetem Verschlufsriegel in einer Reihe über
einander liegen. Mit dem untersten dieser Löcher ist er, wie bei Beschreibung des Verschlufscylinders
gesagt, auf diesen gesteckt. Das oberste Loch dient der Führungsstange als
Lagerung bezw. als Führung und Angriffspunkt,
während sich in dem mittleren der Sperrdollen bewegt; seine Bestimmung, den Verschlufscylinder
am Zurückgehen zu hindern, erfüllt der Verschlufsriegel, wenn er um die Längsachse
des Verschlufscylinders nach rechts gedreht und dadurch in die Ausbuchtung gelegt
ist, in welcher Lage er selbst nicht zurückgeschoben werden kann.
Die Stellmutter H ist hinter dem Verschlufsriegel auf den Verschlufscylinder geschraubt;
sie ermöglicht die Mitnahme des Verschlufscylinders durch den Verschlufsriegel nach rückwärts,
bietet an ihrer hinteren Stofsfläche dem Sperrhebel L einen Stützpunkt und fängt die
Schlagbolzenmutter K bei deren Vorschnellen auf.
Der Mitnehmer J hat den Zweck, Bewegungen des Schlofsgriffes P auf die Schlagbolzenmutter K,
den Schlagbolzen F auf die Führungsstange M und den Sperrdollen X zu übertragen, welch
letztere beiden Schlofstheile ihre Bewegungen auf den Verschlufsriegel und andere Schlofstheile
weiter fortpflanzen; er ist auch als Bindeglied zwischen Schlofsgriff und Führungsstange,
die fest mit ihm verbunden sind, zu betrachten; mittelst seiner Nase i fafst er bei seiner Rückwärtsbewegung
den Knaggen k der Schlagbolzenmutter, welche hierdurch mit dem Schlagbolzen
F zurückgezogen wird, so dafs hierbei die Spannung der Schlagfeder erfolgt.
Die Schlagbolzenmutter K ist bestimmt, eine Bewegung des Mitnehmers, wodurch die Schlagfeder
gespannt wird, auf den Schlagbolzen zu übertragen, sodann im Verein mit dem Sperrhebel
diese Spannung zu erhalten und das Vorschnellen des Schlagbolzens räumlich zu begrenzen; sie ist auf das hintere Ende des
Schlagbolzens geschraubt, hat cylindrische Form, oben einen bereits erwähnten Knaggen und
unten eine der Länge nach laufende Nuth, in der der Sperrhebel gelagert ist.
Der Sperrhebel L ist eine Sperrklinke und dazu bestimmt, die Schlagbolzenmutter mit
dem Schlagbolzen, wenn diese zurückgezogen sind und die Schlagfeder gespannt ist, Fig. i,
in dieser Stellung zu halten, bis die Sperre durch die Bewegung des Abzugs gelöst wird;
er ist in der Nuth der Schlagbolzenmutter, aus der er an beiden Enden hervorsteht, angebracht;
sein hinteres Ende wird durch eine darauf genietete Feder niedergedrückt, so dafs das nach
vorn gerichtete Ende aufwärts gedruckt wird und bei Rückwärtsbewegung der Schlagbolzenmutter,
d. i. beim Spannen der Schlagfeder, an die Stofsfläche der Stellmutter schnellt, wodurch
diese als Rast für die Schlagbolzenmutter und den Schlagbolzen benutzt wird.
Die Führungsstange M, Fig. ι und 2, hat die Bestimmung, die Bewegungen des Schlofsgriffes
und Mitnehmers auf den Auswurföffnungsdeckel und den Verschlufsriegel und durch diese
auf andere Schlofstheile zu übertragen; sie ist mit dem Mitnehmer J fest verbunden und führt
sich in dem oberen Loche des Verschlufsriegels.
Der Sperrdollen X ist bestimmt, Bewegungen des Mitnehmers auf den Verschlufsriegel zu
übertragen; er ist mit seinem hinteren Ende derart in dem Mitnehmer befestigt, dafs sein
vorderes Ende eine kleine auf- und abschwingende Bewegung vollführen kann, welche ihm
das ein wenig ovale mittlere Loch des Verschlufsriegels gestattet. Er hat oben auf seinem
vorderen Ende eine kleine Klaue x, die, so lange das Ende auf der Hülse aufruht und dadurch
in die Höhe gedruckt ist, den Verschlufsriegel am Lochrande fafst und dessen Zurückziehen
bewirkt. Eine kleine, vor der Klaue angebrachte Druckfeder hat den Zweck, das vordere Dollenende etwas niederzudrücken, sobald
dasselbe nach begonnener Rückwärtsbewegung von der Hülse weggleitet; dadurch verliert
die Klaue den Stützpunkt, so dafs der Sperrdollen sich eine Strecke durch den Verschlufsriegel
nach rückwärts bewegen kann.
Der Auswurföffnungsdeckel N dient hauptsächlich zur Bewegungsübertragung von der
Führungsstange M auf den die Zubringervorrichtung bewegenden Winkelhebel, zu welchem
Zwecke unter seinem linken Seitenrande zwei Knaggen Ox und O2, Fig. 2, sitzen; sodann
vermittelt der Auswurföffnungsdeckel die Führung des Schlosses, sobald bei Rückwärtsbewegung
desselben der Verschlufsriegel den Schlitz der Hülse, der ihm bis dahin als Führung
dient, verlassen hat. Die Führung mittelst des Auswurföffnungsdeckels wird durch zwei an
der Unterfläche desselben fest angebrachte parallele Schienen nx und n2 im Verein mit einer
auf der Hülse sitzenden Schiene nz erreicht, indem das Schienenpaar gerade so viel Raum
zwischen sich hat, dafs die erwähnte, auf der Hülse sitzende Schiene zwischen dasselbe treten
kann, was durch Rückwärtsbewegung des Schlosses geschieht. Die drei Schienen sind
mit der Längsachse der Hülse parallel. Unter der vorderen rechtsseitigen Ecke des Auswurföffnungsdeckels
ist an demselben eine Klaue angebracht, die dazu dient, die Auswurfsperre in Thätigkeit zu setzen.
Der Auszieher dient zum Ausziehen der Patronenhülsen aus dem Gewehrlauf und ist dem
des Mausergewehres ähnlich, aber langer als dieser; er ist so angeordnet, dafs er ein wenig
um seinen Fufspunkt gegen die Längsachse des Verschlufscylinders schwingen kann; seine der
Ausziehernuth zugekehrte. Rückenfläche geht gegen sein hinteres Ende zu mehr und mehr
in eine dem Verschlufscylinder sich nähernde schiefe Ebene über, die bei Rückwärtsbewegung
des Schlosses an ein aus der Bodenfläche der Ausziehernuth hervorstehendes Schraubenende
stöfst, so dafs das hintere Ende des Ausziehers,
mehr von der Bodenfiäche der Ausziehernuth
entfernt, gegen den Verschlufscylinder gedruckt wird und der Kopf des Ausziehers tiefer in die
Ausziehernuth tritt.
Der Schlofsgriff P dient zur Bewegung des Schlosses und der übrigen Theile; er wird zum
Aufrichten und Niederlegen des Mitnehmers und des Verschlufsriegels hebelartig benutzt und in
ungefähr einem Sechstelkreis um die Längsachse des Verschlufscylinders gedreht; bei Vor- und
Rückwärtsbewegung des Schlosses dient er als Handhabe.
Das Magazin B dient als Aufbewahrungsraum für die zunächst zum Verschiefsen bestimmten
Patronen, sowie als Durchgang für solche und als Gehäuse für die Zubringervorrichtung; es
ist ein Kasten ohne Boden, welcher rechteckigen Quer- und Horizontalschnitt hat und im Lichten
ungefähr dreimal so lang als breit ist; seine Länge richtet sich nach derjenigen einer Patrone,
seine Höhe hauptsächlich nach der Zahl der Patronen, die er aufnehmen soll, d. h. nach
der Summe der Bodenkreisdurchmesser derselben.
Die Zubringervorrichtung, Fig. ι, 5 und 6,
soll die Patronen aus dem Magazin in die Hülse befördern; sie besteht hauptsächlich aus einem
festen und einem beweglichen Gesperre.
Die beiden Stützen Q haben den Zweck, die ins Magazin von unten eingebrachten Patronen
derart zu stützen, dafs dieselben sich nicht mehr abwärts bewegen können. Sie sind im
Magazin an dessen rechter Längsseitenwand nahezu gleich hoch angebracht und bestehen
aus einem Leistenpaar b, zwischen welchem so viele Sperrklinken c in dem gröfsten Querdurchmesser
der Patronen entsprechenden Abständen über einander sitzen, als das Magazin Patronen
fassen soll. Diese Sperrklinken c können so weit um ihre Achsen schwingen, dafs sie ganz
zwischen die Leistenpaare zurückzugehen, wie auch bis unter die Mitte der zu stützenden
Patronen vorzutreten vermögen, in welch letztere Stellung sie immer wieder durch Federn vorgedrückt
werden, so oft sie durch vorübergehende Patronen zurückgedrückt werden. Die eine Stütze fafst die waagrecht liegenden Patronen
am Hals, die andere stützt dieselben hinten in der Nähe des Patronenbodens.
Die Gleitschiene Z dient den in die Hülse gebrachten einzelnen Patronen, die alsdann auf
ihr hin in den Lauf geschoben werden, als Gleitbahn; sie ähnelt einer Fallthür, ist scharnierartig
im unteren Schlitz der Hülse angebracht und wird von jeder durch genannten Schlitz
tretenden Patrone zur Seite gedrückt, worauf sie, ähnlich wie die Sperrklinken der Stützen
sich bewegend, unter die Patronen tritt.
Die Emporträger R sind den Stützen ähnlich und denselben gegenüber befindlich, aber nicht
wie diese an der Magazinwand befestigt, sondern auf- und niederbeweglich; sie sind auf
dem mit der Lenkstange verbundenen Blatte V befestigt und müssen sich daher wie die Lenkstange
auf- und niederbewegen. Die Sperrklinken der Emporträger R gleiten beim Niedergang
derselben an den Patronen herab und stellen sich unter dieselben, so dafs die Patronen
bei jedem Hub der Emporträger um eine Staffel gehoben werden.
Das Blatt V verbindet die beiden Emporträger und wird von der Lenkstange S auf- und
niederbewegt; die Magazinwand, an der es auf- und niedergleitet, und eine an dieser befestigte
Leiste dienen ihm als Führung.
Die Lenkstange S empfängt ihre Bewegung vom langen Arm des Winkelhebels, an dem sie
mittelst eines Zapfens hängt, und bewegt sich in einer Nische der linken Magazinwand.
Der Winkelhebel T ist auf einen in der oberen und hinteren Ecke der linken Magazinwand
angebrachten Zapfen gesteckt, so dafs der eine Arm in einer Nische der Innenseite der
linken Magazinwand liegt, während der andere aus der Magazinwand hervorragt und links
neben der Hülse steht; ersterer Arm hat die doppelte Länge des letzteren. Bewegt wird
der Winkelhebel durch die bei Beschreibung des Auswurföffnungsdeckels erwähnten Knaggen,
die abwechselnd seinen kurzen Arm mitnehmen.
Der Abzug C ist ein Winkelhebel, dessen einer, und zwar kurzer Arm (in der Ruhe waagrecht
liegend) seine Bahn in einem kleinen, im Schwanzstück der Hülse befindlichen Schlitz
hat, während sein langer Arm aus diesem Schlitz hervorragt. Wird der Abzug durch
Ziehen an seinem langen Arm bewegt, so hebt sein kurzer Arm die auf ihm liegende Abzugfeder und drückt diese gegen das Ende des
Sperrhebels, welches dadurch aufwärts bewegt wird.
' Die Auswurfsperre, Fig. 4, hat die Bestimmung, aus dem Lauf gezogene leergeschossene Patronenhülsen
von der Auswurfsöffnung weg seitwärts zu werfen und dann diese Oeffnung zu sperren,
so dafs die neu von unten in die Hülse tretenden Patronen nicht mit herausgeschnellt werden
können; sie besteht aus einer kurzen Welle u, Fig. 3 und 4, zwei ungleich langen Stiften, dem
Stiftbeweger g und einer Druckfeder /; die Welle steht in einem nahe der linken hinteren
Ecke der Auswurföffnung von oben nach unten laufenden Loch des Hülsenmantels, und ist ihre
Länge ungefähr der Wandstärke des Hülsenmantels gleich; sie wird, wenn der kurze Stift,
vom Stiftbeweger bewegt, rückwärts schwingt, um ihre fast vertical stehende Längsachse gedreht,
woraus die Schwingungsbewegung des langen Stiftes resultirt. Die beiden Stifte /
und t sind in einem gegenseitigen Abstand von 90° senkrecht zur Welle in diese eingeschraubt.
Der lange Stift / liegt in der Ruhe gerade
nach vorn an der linken Seite der Auswurfsöffnung,
in die er durch einen im Hülsenmantel befindlichen Kanal ragt; wird er durch Drehung
der Welle nach rechts geschwungen, wobei er die in seine Bahn gehobenen Patronenhülsen
seitwärts wirft, so nimmt er an der Grenze seiner Bahn eine mit der betreffenden Diagonale
der Auswurfsöffnung gleichlaufende Stellung ein und sperrt so diese Oeffnung. Der kurze Stift t
ist nach rechts gerichtet und ragt in eine hier in der Mitte der Hülsenoberfläche befindliche,
in der Längsrichtung der Hülse laufende Nuth hinein, in der der Stiftbeweger sich führt,
zurück- und vorbewegt.
Der Stiftbeweger g, Fig. 4, hat eine quer über seinen Rücken laufende Einsenkung, in
die das Ende des kurzen Stiftes hineinragt, der hierdurch seine Rückwärtsbewegung erhält, sowie
auf seinem hinteren Ende einen Knaggen, an dem er von der am Auswurföffnungsdeckel
sitzenden Klaue bei deren Rückwärtsbewegung gefafst und mit zurückgezogen wird.
Die Druckfeder f ist in der Auswurföffnung links angebracht, fafst den langen Arm an
einem Knaggen und drückt ihn nach jeder Bewegung wieder in die Ruhelage an die Schlitzwand.
Die am Mehrlade-, Repetir- und Verschlufsmechanismus beim Gebrauch der Waffe stattfindenden
Vorgänge sind folgende:
Das Magazin wird durch Einschieben eines in Fig. 9 gezeichneten, sechs Patronen enthaltenden
Packetes gefüllt; ist dies geschehen, so greift die Hand des Schützen den in der
Verschlufsstellung befindlichen Schlofsgriff P und dreht ihn nach oben, bis er nahezu horizontal
steht. Der Schlofsgriff und mit ihm Mitnehmer, Verschlufsriegel, Führungsstange, Sperrdollen und
Auswurföffnungsdeckel bewegen sich hierbei in einem Sechstelkreis um die Längsachse des
Verschlufscylinders von rechts nach links; derVerschlufscylinder
hat damit die Ausbuchtung, in der er lag, verlassen, und ist aufgerichtet, während
der gleichzeitig nach links hinübergegangene Auswurföffnungsdeckel die in Fig. 2 bezeichnete
Stellung einnimmt. Das ganze Schlofs bewegt sich gleichzeitig, ähnlich wie beim Mausergewehr,
ein wenig nach rückwärts, so dafs die im Lauf befindliche Patronenhülse gelockert,
d. h. nach rückwärts gezogen wird.
Νμη zieht die Hand des Schützen das Schlofs nach rückwärts in die in Fig. 1 bezeichnete
Stellung, wobei folgende Vorgänge stattfinden: Nach Zurücklegung des ersten Viertels des
Weges verläfst der Sperrdollen χ die . Hülse, auf die er gleitend sich hochhielt, sein vorderes
Ende senkt sich und seine Klaue läfst den Verschlufsriegel G los; von da ab bis zum
Stillstand des Verschlufscylinders verhindert der Druck der Schlagfeder eine Trennung des Mitnehmers
vom Verschlufscylinder, sowie eine Verschiebung dieser Schlofstheile gegen einander.
Kurz bevor der Verschlufscylinder am Ende seiner Bahn angelangt ist, stöfst der Auszieher
an das in der Ausziehernuth vorstehende Schraubenende an, tritt mit dem Kopf tiefer in
die Ausziehernuth zurück und läfst den Rand der aus dem Lauf gezogenen Patronenhülse
los, der Zurückzieher O1 aber greift den kurzen Arm des Winkelhebels und setzt diesen in Bewegung,
so dafs der Zubringermechanismus seine Aufwärtsbewegung beginnt und die zur
Lösung und Entfernung der Verpackungstheile W1 W2 W1 W2 y vorhandene Vorrichtung in Gang
gesetzt wird.
Die Emporträger standen vorher so, dafs sie die beschriebene Aufwärtsbewegung zu machen
hatten, um ihre Sperrklinken an die Patronen, die vorher nur auf den Stützen ruhten, zu
bringen. Nach Stillstand von Verschlufscylinder, Verschliifsriegei und Stellmutter (durch Anstofs
der Warze des Verschlufscylinders an den am hinteren Ende der Ausziehernuth befindlichen
Knaggen) wird durch Fortsetzung der Rückwärtsbewegung1 der übrigen Schlofstheile, an
welcher Bewegung die einen Theile der hierbei zusammengedrückt werdenden Schlagfedern mehr,
die anderen weniger theilnehmen, das Schlofs gespannt und der kurze Winkelhebelarm der
Zubringervorrichtung weiter nach rückwärts geschwungen, wie auch, nachdem das Schlofs
halb gespannt ist, die Auswurfsperre bewegt. Die Emporträger heben also , während das
Schlofs gespannt wird, die im Magazin befindlichen Patronen, jede um die Höhe einer Staffel,
empor, so dafs die oberste derselben in die Hülse tritt. Die Sperrklinken der Stützen und
die Stütz- und Gleitschienen werden um ihre Angelpunkte aufwärts zur Seite geschwungen,
Fig. 6, und treten nach Vorübergang der emporgehobenen Patronen wieder unter diese
vor; gleichzeitig hebt die in die Hülse tretende oberste Patrone die ausgezogene Patronenhülse
empor, welche, auf der Höhe der Auswurföffnung angekommen, von dem langen Stift der
Auswurfsperre seitwärts weggeschnellt wird. Die Schützenhand schiebt sodann das Schlofs wieder
vor; die Vorgänge dabei sind folgende: Der Schlofsgriff beginnt mit den unmittelbar und
mittelbar fest mit ihm verbundenen Schlofstheilen die Vorwärtsbewegung, der Mitnehmer,
der sich beim Spannen des Schlosses die entsprechende kleine Strecke vom Verschlufsriegel
entfernt hatte, tritt alsbald wieder an diesen heran und nimmt mit Hülfe desselben den
Verschlufscylinder mit nach vorn, so dafs das ganze Schlofs seine Bahn nach vorn durchmifst
und die vorher in die Hülse getretene Patrone vom Verschlufscylinder in den Lauf geschoben
wird, wobei die Kralle des Ausziehers über den Patronenrand tritt. Die Sperrdolle steigt währenddessen
wieder auf die Hülse, so dafs seine Klaue
den Verschlufsriegel wieder greifen kann; der Vorschieber O2 aber schiebt bezw. schwingt,
während das Schlofs das letzte Viertel des Weges nach vorn zurücklegt, den kurzen Arm
des Winkelhebels nach vorn zurück, wodurch die Kette der mit dem langen Arm. des Winkelhebels
verbundenen Zubringervorrichtungstheile sich wieder abwärts in ihre tiefste Stellung bewegt,
wobei die Sperrklinken der Emporträger den ruhenden Patronen ebenso ausweichen, wie
diejenigen der Stützen den emporgestiegenen ausweichen.
Die Schützenhand schwingt nun den Schlofsgriff abwärts in die Verschlufsstellimg zurück
und bewirkt dadurch, dafs die verschiedenen Schlofstheile die bei der ersten Bewegung des
Schlofsgriffes beschriebenen Wege nun in der dortigen entgegengesetzten Richtung zurücklegen.
Mithin steht nun der Schlofsgriff, nach unten gerichtet, rechts dicht neben dem Kolbenhals,
der Verschlufsriegel liegt in mehrerwähnter Ausbuchtung, der Auswurföfmungsdeckel deckt die
Auswurföffnung und der Verschlufscylinder ist in vorgeschobener Verschlufsstellimg, so dafs
das Gewehr schufsfertig ist.
Beim Losdrücken drückt der Abzug seine Feder aufwärts gegen das Ende des hinteren
Armes des Sperrhebels, dessen vorderer, die Sperre bewirkender Arm sich dadurch nach
unten bewegt, die Stofsfiäche der Stellmutter verläfst und damit die Sperre auslöst; es schnellt
der Schlagbolzen vor und bewirkt, auf das Zündhütchen der Patrone stofsend, die Entladung.
Bei Fortsetzung des Feuers wiederholt die Schützenhand die beschriebenen Bewegungen
bei- jedem Schufs und verläfst den Schlofsgriff nur dann, wenn eine Nachfüllung des Magazins
nöthig wird.
Claims (2)
- Patent-Anspruch:Die Gesammtanordnung des Schlosses und der Repetirvorrichtung, im wesentlichen bestehend :ι. aus dem Verschlufscylinder D mit dem Riegel G, dem Schlagbolzen F mit Schlagfeder E, der Mutter K und dem Sperrhebel L, dem Griff P mit dem Mitnehmer J, der Führungsstange M, dem Deckel N und dem Sperrdollen X;
- 2. aus dem durch den Deckel N bewegten Winkelhebel T mit dem doppelten Schaltwerk Q Ji im Magazinkasten.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29637C true DE29637C (de) |
Family
ID=305803
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT29637D Active DE29637C (de) | Magazingewehr mit Cylinderverschlufs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29637C (de) |
-
0
- DE DENDAT29637D patent/DE29637C/de active Active
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