DE29622974U1 - Befestigungsvorrichtung - Google Patents
BefestigungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Befestigung eines
Einbauteils an einem Träger in einer bezüglich des Trägers dreiachsig rotativ und translatorisch justierten Lage, nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs
1.
Vorrichtungen dieser Art, wie sie etwa aus der DE 41 19 588 Cl oder der
DE 42 20 634 zur Befestigung eines Antennenspiegels an einer Satellitenstruktur bekannt sind, enthalten eine auf Seiten der Satellitenstruktur
angeordnete, bezüglich der drei Rotationsachsen und einer Translationsachse freigängig bewegliche Kugelgelenk-Schiebeverbindung, welche mit
dem Antennenspiegel über eine in Richtung der beiden restlichen Translationsachsen
verstellbare Justiereinheit verkoppelt ist. Für eine statisch
bestimmte Verbindung in allen sechs Freiheitsgraden werden demgemäß
mindestens drei derartige Befestigungsvorrichtungen in räumlicher Verteilung zwischen Antennenspiegel und Tragstruktur benötigt, was einen
gerade in der Raumfahrt häufig nicht annehmbaren Platz- und Gewichtsaufwand erfordert. Dabei besteht jede Justiereinheit aus einer
baulich und justiermäßig recht komplizierten, zweiachsig lateral einstellbaren
Doppelscheibenanordnung mit drehpositionierbar zueinander exzentrisch gelagerten Primär- und Sekundärscheiben (DE 42 20 634) oder einem
allseitig flexiblen, zwischen Gelenk-Schiebeverbindung und Antennenspiegel
angeordneten Faltenbalg, der in der Justierposition durch eine aushärtende Gießmasse versteift wird (DE 41 19 588), mit der Folge, daß
zum einen ein Nachjustieren des Antennenspiegels nach dem Aushärten der Gießmasse nicht mehr möglich ist und zum anderen zur Einjustierung und
Abstützung des Einbauteils eine eigene Haltevorrichtung erforderlich ist, über die das Einbauteil bis zum Versteifen des Faltenbalgs lagegenau am
Träger fixiert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
so auszubilden, daß mit geringem Bau- und Gewichtsaufwand über einen
einzigen Verbindungsweg zwischen Einbauteil und Träger eine einfache Justierung und lastfeste Verkuppelung in allen sechs Freiheitsgraden mit der
Möglichkeit einer problemlosen Nachjustierung zu erzielen ist, ohne daß es zusätzlicher Abstütz- oder Befestigungsmittel während oder nach der
Justage bedarf.
• « I
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Schutzanspruch 1 gekennzeichnete Befestigungsvorrichtung gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird mit einer einzigen, in gewichts-
und kostensparender Weise aus wenigen, einfachen Verstellelementen
bestehenden Baueinheit eine in allen drei Translations- und Rotationsrichtungen selbsttragende, justierbare Verbindung des Einbauteils
mit dem Träger erreicht und zugleich aufgrund der beanspruchten Fixierung der Verstellelemente mittels des Sparmgliedes der erforderliche
Justieraufwand dadurch äußerst gering gehalten, daß allein durch unterschiedlich
starkes Festspannen des Spanngliedes einerseits die Verstellelemente bei fest angezogenem Spannglied in der Justierposition blockiert
und dadurch das Einbauteil und der Träger starr miteinander verkoppelt werden und andererseits im gelockerten Zustand des Spanngliedes die
Gelenk- und Schiebeverbindung in den jeweiligen Rotations- und Translationsrichtungen
freigegeben, unter der dabei noch vorhandenen Restspannung des Sparmgliedes aber immer noch so stark lagestabilisiert
wird, daß zur Justierung des Einbauteils keine zusätzlichen Positionier- und Haltemittel benötigt werden.
Eine baulich besonders einfache Lagefixierung und Feinjustierung der
Verstellelemente wird in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 dadurch erzielt, daß zwischen den Verstellelementen ein
Reibschluß erzeugt wird, der mittels des Sparmgliedes von einer vergleichsweise geringen Hemmwirkung während des Justier- oder Nach-
Justiervorganges auf einen eine starre Verkuppelung der Verstellelemente in
der Justierposition des Einbauteils bewirkenden Höchstwert veränderlich einstellbar ist.
Um die Gelenk-Schiebeverbindung aus größtenteils standardisierten Einzelteilen
herstellen zu können, enthält diese gemäß Anspruch 3 zweckmäßigerweise
ein Kugelgelenk mit einstellbar zusammengespannten Kugelschalen- und Kugelkalottenteilen sowie als Schiebeverbindung eine
mehrachsig translatorisch verstellbare, mit einer durch das Spannglied variabel regulierbaren Hemmkraft beaufschlagte Gleitverbindung.
Zur weiteren Verringeiung des Bau- und Justieraufwands wird die einstellbare
Hemmkraft zweckmäßigerweise durch eine einzige, sowohl die Gelenk- als auch die Schiebeverbindung zusammenspannende Spannschraube
aufgebracht.
Eine konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung einer dreiachsig
translatorisch justierbaren und in der Justierposition hochsteif verkoppelbaren Schiebeverbindung besteht nach Anspruch 5 darin, daß diese lateral
zweiachsig gleitend verstellbar und mittels eines Einstellgewindes höhenjustierbar
ist.
Zur Sicherung der Justierposition können, wie nach Anspruch 6 bevorzugt,
zusätzliche, die Gelenk-Schiebeverbindung lagefest arretierende Sicherungselemente
vorgesehen sein.
Die Erfindung wird nunmehr anhand zweier Ausfuhrungsbeispiele in Verbindung
mit den Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in stark schematisierter Darstellung:
Fig. 1 eine sechsachsig justierbare Befestigungsvorrichtung im Längsschnitt;
und
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines weiteren Ausfuhrungsbeispieles
der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit 2 bezeichnete Befestigungsvorrichtung, über
die ein Einbauteil 4, z.B. der in Sandwichbauweise ausgeführte Spiegelteil
einer Reflektorantenne dreiachsig sowohl translatorisch als auch rotativ justierbar und starr an einem Träger 6, etwa dem ebenfalls als Sandwichstruktur
ausgebildeten Tragrahmen eines Nachrichtensatelliten, abgestützt ist. Die Befestigungsvorrichtung 2 besteht aus einer kombinierten,
zu einer in allen sechs Freiheitsgraden selbsttragenden Baueinheit zusammengefaßten
Gelenk-Schiebeverbindung 8 mit einem trägerseitigen Kugelgelenk 10 und einer einbauteilseitigen Schiebeverbindung 12, die
mittels einer einzigen Spannschraube 14 an einer definierten, bezüglich des
trägerfesten Bezugspunktes P allseitig winkeljustierbaren Interface-Fläche 16 miteinander verbunden sind und - durch Lösen der Spannschraube 14 voneinander
getrennt werden können.
Im einzelnen besteht das Kugelgelenk 10 aus einem teilkugelförmig mit dem
Bezugspunkt P als Kugelmittelpunkt ausgebildeten Schalenteil 18, das über
ein rohrförmiges Einsatzstück 20 am Träger 6 befestigt, z.B. mit diesem verklebt ist und eine mittlere, gegenüber der Spannschraube 14 radial
erweiterte Übermaßbohrung 22 aufweist, sowie aus kugelkalottenförmigen,
zum Schalenteil 18 formgleichen, inneren und äußeren Paßstücken 24 und
26, die durch die Spannschraube 14 in jeder beliebigen Winkelstellung innerhalb des Bewegungsspiels der Übermaßbohrung 22 fest mit dem
Kugelschalenteil 18 verklemmt werden können.
Die Schiebeverbindung 12 enthält eine über ein Einstellgewinde und eine
Kontermutter 28 höhenverstellbar am Einbauteil 4 befestigte Verstellhülse 30, die auf Seiten der Trennfläche 16 eine Anschlußplatte 32 mit einer
gegenüber der Spannschraube 14 bzw. einem Bund des Paßstücks 26 radial
erweiterten Übermaßbohrung 34 aufweist.
Wird die Spannschraube 14 entfernt, so kann das Einbauteil 4 vom Träger 6
abgenommen und die Befestigungsvorrichtung 2 in ihre Einzelteile zerlegt werden.
Im zusammengebauten Zustand der Befestigungsvorrichtung 2 wirken die
Kontaktflächen des Kugelgelenks 10 und die Trennfläche 16 der Verstellhülse 30 mit dem Paßstück 26 reibschlüssig zusammen, wobei die Höhe des
Reibschlusses mittels der Spannschraube 14 veränderlich einstellbar ist. So sind bei fest angezogener Spannschraube 14 die Paßstücke 24, 26 mit dem
Kugelschaienteil 18 iind die Verstellhülse 30 mit dem Paßstück 26 last- und
lagefest verkoppelt, so daß das Einbauteil 4 in allen drei Rotations- und Translationsrichtungen hochsteif mit dem Träger 6 verbunden ist. Zur
zusätzlichen Sicherung kann das Paßstück 26 in der jeweiligen Kipplage noch durch in Umfangsrichtung verteilte Feststellschrauben 36 arretiert
werden.
Zum Justieren oder Nachjustieren werden die Feststellschrauben 36 gelöst
und die Spannschraube 14 wird soweit gelockert, daß das Kugelgelenk 10 innerhalb des durch die Übermaßbohrung 22 begrenzten Winkelbereichs
dreiachsig rotatorisch und die Verstellhülse 30 bezüglich des Paßstücks 26 in den Grenzen der Übermaßbohrung 34 zweiachsig lateral frei verstellbar
sind, der verbleibende Reibschluß zwischen den Gelenk- und Schiebeelementen aber noch ausreicht, das Einbauteil 4 ohne äußere Hilfsmittel
selbsttätig lagestabil in der jeweiligen Einstellposition zu halten. Nach Beendigung des Justiervorgangs wird die Spannschraube 14 wieder
vollständig festgezogen und hierdurch das Einbauteil 4 in der Justierlage gesichert, wobei das Kugelgelenk 10 noch zusätzlich durch die
Feststellschrauben 36 arretiert werden kann.
Die Befestigungsvorrichtung nach Fig. 2, in der die dem ersten Ausfuhrungsbeispiel
entsprechenden Bauelemente durch ein um 100 erhöhtes Bezugszeichen gekennzeichnet sind, unterscheidet sich von diesem in erster
Linie durch eine flachere Bauweise. Zu diesem Zweck ist das Kugelgelenk 110 versenkt im Träger 106 angeordnet und die Schiebeverbindung 112
M ·· ·· ·« 11 · 114r
verstellhülsenfrei ausgebildet. Statt dessen ist die Übermaßbohrung 134 für
die zweiachsig laterale Justierung an einer zwischen dem Paßstück 126 und einer Druckscheibe 38 mittels der Spannschraube 114 variabel reibschlüssig
festklemmbaren Anschlußplatte 132 des Einbauteils 104 selbst ausgebildet, und das Einstellgewinde zur Höhenverstellung befindet sich zwischen dem
Kugelschalenteil 118 und dem Einsatzstück 120 des Trägers 106 und wird
wiederum durch die Kontermutter 128 gesichert. Zur Höhenverstellung des Kugelschalenteils 118 ist dieses mit einem Innensechskant 40 versehen. Im
übrigen ist die Bau- und Funktionsweise die gleiche wie beim ersten Ausfuhrungsbeispiel.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Befestigung eines Einbauteils an einem Träger in
einer bezüglich des Trägers dreiachsig rotativ und translatorisch justierten Lage, mit einer zwischen Träger und Einbauteil wirksamen,
aus begrenzt winkelbeweglichen und verschieblichen Verstellelementen bestehenden Gelenk-Schiebeverbindung,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenk-Schiebeverbindung (8; 110, 112) ein von außen veränderlich
einstellbares, die Verstellelemente (18, 24, 26, 30, 32; 38, 118, 124, 126, 132) in Richtung ihrer Rotations- und Translationsachsen
fixierendes Spannglied (14; 114) enthält und die Verstellelemente mittels des Spanngliedes in der Justierposition des Einbauteils
(4; 104) starr miteinander verkoppelt und während des Justiervorgangs unter erniedrigter Spamikraitwirkung des Spann-
gliedes lagestabil, aber innerhalb der Justiergrenzen rotativ und translatorisch frei verstellbar gehalten sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstellelemente (18, 24, 26, 30, 32; 38, 118, 124, 126, 132) mittels des Spanngliedes (14; 114) einstellbar reibschlüssig lagefixiert
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenk-Schiebeverbindung (8; 110, 112) ein Kugelgelenk (10;
110) mit einstellbar zusammengespannten Kugelschalen- und Kugelkalottenteilen
(18, 24, 26; 118, 124, 126) sowie als Schiebeverbindung (12; 112) eine mehrachsig translatorisch verstellbare, mit
einer durch das Spannglied (14; 114) variabel regulierbaren Hemmkraft
beaufschlagte Gleitverbindung enthält.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
als Spannglied (14; 114) eine einzige, die Gelenk- und die Schiebeverbindung
(10 und 12; 110 und 112) gemeinsam mit einer einstellbaren
Hemmkraft beaufschlagende Spannschraube vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schiebeverbindung (12; 112) zweiachsig lateral gleitend verstellbar
ausgebildet und zur Höhenjustierung ein Einstellgewinde vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenk-Schiebeverbindung (8) in der Justierposition zusätzlich
durch Sicherungselemente (36) arretierbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29622974U DE29622974U1 (de) | 1996-07-31 | 1996-07-31 | Befestigungsvorrichtung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE29622974U DE29622974U1 (de) | 1996-07-31 | 1996-07-31 | Befestigungsvorrichtung |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29622974U1 true DE29622974U1 (de) | 1997-09-04 |
Family
ID=26027960
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29622974U Expired - Lifetime DE29622974U1 (de) | 1996-07-31 | 1996-07-31 | Befestigungsvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE29622974U1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19822431A1 (de) * | 1998-05-19 | 1999-11-25 | Joachim Niehaus | Gelenkeinheit für Gestelle |
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EP3011634A4 (de) * | 2013-01-16 | 2017-04-19 | Timco Aviation Services, Inc. | Universelle adapterplattenanordnung |
WO2018041315A1 (en) * | 2016-08-31 | 2018-03-08 | Ngi A/S | Seismic levelling apparatus with partly ball-shaped top- and bottom nut and use thereof |
-
1996
- 1996-07-31 DE DE29622974U patent/DE29622974U1/de not_active Expired - Lifetime
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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R207 | Utility model specification |
Effective date: 19971016 |
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R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, DE Free format text: FORMER OWNER: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80995 MUENCHEN, DE Effective date: 19990401 |
|
R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years |
Effective date: 19991109 |
|
R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
Effective date: 20021023 |
|
R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
Effective date: 20040818 |
|
R071 | Expiry of right |