DE29616241U1 - Wandelement in Massivholz-Ausführung - Google Patents

Description

Anmelder: Bernhard Leiter

Mühlenweg 2 88074 Meckenbeuren

"Wandelement in Massivhol&zgr;-Ausführung"

Die Erfindung betrifft ein Wandelement in Massivholz-Ausführung, das insbesondere für Wohnbauten, auch mehrgeschossige, bestimmt ist. Diese Wandelemente sind so geartet, daß sie nach Aufstellung und gegenseitiger Verbindung das tragende Skelett des jeweiligen Gebäudes bilden.

Bei der Erfindung kann außer Betracht bleiben, daß derartige Wandelemente modernen Wärmeschutzanforderungen nicht entsprechen, sondern eine zusätzliche Wärmedämmschicht außen und/oder innen auf den Wandflächen aufgebracht werden muß.

Bekannte Wandelemente dieser Art werden durch rechtwinkligkreuzweises Verleimen von Latten oder Dielen in einem festgelegten Längenraster serienmäßig hergestellt. Dabei haben die Holzteile wenigstens einer inneren Schicht gegenseitige Abstände, wodurch sich in den Wandelementen Hohlräume ergeben.

Allerdings erfordert eine qualitativ hochwertige Verleimung aufwendige Fertigungseinrichtungen, die in kleineren Betrieben nicht zur Verfügung stehen. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Wandelement anzugeben, das ohne maschinelle Hilfsmittel und damit örtlich flexibel hergestellt werden kann und trotzdem die baustatischen Anforderungen voll erfüllt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Maßnahmen des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist eine mehrschichtige Dielenschalung vorgesehen, die oben und unten durch je einen horizontalen Rahmenbalken abgeschlossen ist, wobei die einzelnen Holzteile durch Nägel miteinander verbunden sind. Die Fertigung erfolgt in einer Halle auf einer Boden- oder Tischfläche. Die Dielen wenigstens einer Schicht werden stirnseitig an die auf der genannten Fläche ausgelegten Rahmenbalken angestoßen. Die Dicke dieser Dielenschicht oder -schichten entspricht insgesamt der Dicke der Rahmenbalken. Wenigstens eine weitere Schicht wird mit den Dielenenden auf die Seitenflächen der Rahmenbalken aufgelegt und deckt diese ab. Für die Statik ist besonders wichtig, daß die Dielen wenigstens einer Schicht schräg zur Vertikalen verlaufen, während die Dielen wenigstens einer anderen Schicht vertikal angeordnet sind.

Vorteilhafterweise erfolgt die Herstellung der einzelnen Wandelemente nach dem Geschoßgrundriß des betreffenden Gebäudes. Die Längen sind dementsprechend angepaßt und die Türen- und Fensterausschnitte entsprechend den Maßvorgaben gleich berücksichtigt. Nach der Anlieferung der vorbereiteten Wandelemente werden diese auf der Baustelle in wenigen Tagen aufgerichtet und beispielsweise ebenfalls durch Nageln miteinander verbunden.

Innerhalb der erwähnten Schicht mit schräg angeordneten Dielen können diese alle in der gleichen Richtung parallel zueinander verlaufen. Zweckmäßig ist es auch, insbesondere längere Wandelemente in einzelne nebeneinander liegende rechteckige Felder aufzuteilen, die sich durch entgegengesetzte Schräglage der Dielen unterscheiden. Die Neigung beträgt vorzugsweise zehn Grad gegenüber der Vertikalen oder mehr. Es ist aber auch möglich, vor allem wenn insgesamt mehr als drei Schichten Verwendung finden, zwei Schichten mit schräg angeordneten Dielen vorzusehen,

wobei die Dielen in der einen Schicht nach links und diejenigen der anderen Schicht nach rechts schräg gestellt sind. Die vertikal angeordneten Dielen verschiedener Schichten sollten sich womöglich überlappen, um einerseits durchgehende Fugen zu vermeiden und andererseits die Flächenstabxlxtät zu erhöhen.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit drei Dielenschichten wird anhand der Zeichnung näher erläutert.

Im einzelnen zeigt

Fig. 1 ein Wandelement, an dem abschnittsweise alle drei Schichten in der Ansicht gezeigt sind,

Fig. 2 die Stirnansicht des Wandelements nach Fig. 1,

Fig. 3 einen Abschnitt des Wandelements nach Fig. in der Draufsicht,

Fig. 4 die Draufsicht wie Fig. 3 in vergrößertem Maßstab,

Fig. 5 die schematische Außenansicht eines mit den erfindungsgemäßen Wandelementen erstellten Rohbaues, und zwar im Deckenbereich an einer Gebäudeecke,

Fig. 6 einen Horizontalschnitt IV-IV des Gebäudeteils nach Fig. 5 und

Fig. 7 die Stirnansicht der oberen Partie eines anderen bevorzugten Wandelements.

Nach den Figuren 1 bis 3 hat das Wandelement des ersten Beispiels folgenden Aufbau. Oben und unten verlaufen durchgehende horizontale Rahmenbalken 1 mit einem Querschnittsmaß von 8 &khgr; 18 cm. Der Außenabstand der Rahmenbalken ist durch die Raumhöhe vorgegeben. Der Längenabschnitt a nach Fig. 1 zeigt eine äußere Dielenschicht. Diese Dielen 2 sind vertikal angeordnet. Sie stoßen mit ihren Enden gegen die Rahmenbalken 1 und sind praktisch fugenlos aneinandergefügt. Die mittlere Dielenschicht, die im Abschnitt b gezeigt ist, besteht aus Dielen 3, die um zehn Grad nach links geneigt sind. Auch diese Dielen 3 stoßen stirnseitig an die Rahmenbalken 1 und füllen die Fläche des Wandelements voll aus. Die beiden Schichten mit den Dielen 2 und 3 haben zusammen die gleiche Dicke wie die Rahmenbalken 1. Im Abschnitt c ist schließlich die Ansicht der gegenüberliegenden äußeren Dielenschicht gezeigt (in Fig. 2 links). Diese Dielen 5, die an der Gebäudeinnenseite liegen, sind lose aneinandergefügt. Sie übergreifen die Rahmenbalken 1, so daß ihre Länge der Höhe des Wandelements entspricht.

Die Dielen sind untereinander durch senkrecht zur Wandfläche eingeschlagene Nägel in großer Zahl miteinander verbunden. Ebenso sind die Dielen 5 auf die Rahmenbalken aufgenagelt. Das beschriebene Wandelement ist insbesondere, aber nicht ausschließlich, für Gebäudeaußenwände bestimmt. Welche Seite als Gebäudeinnenfläche verwendet wird, bleibt der Einzelentscheidung vorbehalten. Die Schicht an der Gebäudeinnenseite könnte als Sichtwand ausgeführt werden.

Fig. 4 läßt erkennen, daß die gestrichelt angedeuteten Dielen 2 gegenüber den Dielen 5 in Wandlängsrichtung versetzt sind. Dadurch wird die Verbundwirkung erhöht. Durch eine Fuge 6 von 1 oder 2 cm Breite an geeigneter Stelle kann leicht ein über die gesamte Raumhöhe gehender Kabel- oder Rohrkanal geschaffen werden, wie Fig. 4 ebenfalls erkennen läßt.

Fig. 5 deutet an, wie mit derartigen Wandelementen ein mehrgeschossiges Gebäude errichtet werden kann. Es ist eine sogenannte Brettstapeldecke dargestellt, d. h. eine Massivholzdecke aus lauter dicht gefügten schmalen Deckenbalken 7. Diese Deckenbalken 7 liegen unmittelbar auf den Rahmenbalken 1 der unteren Wandelemente auf und sind mit ihnen durch Nägel 9 verbunden. Das Wandelement des nächsten Stockwerks ist mit seinem unteren Rahmenbalken 8 auf die Decke aufgelegt. Die an der Ecke anschließenden Wandelemente sind, wie Fig. 6 zeigt, stumpf gestoßen und ebenfalls mit Nägeln verbunden.

Fig. 7 gibt ein zweites Beispiel eines Wandelements mit schmäleren Randbalken 10, die an beiden Seiten von den äußeren Dielenschichten abgedeckt sind. Dieser leichter herstellbare Wandaufbau wird im Giebelbereich verwendet. Die breiteren Randbalken 1 des ersten Beispiels haben den Vorteil, daß beim Aufnageln von oben, z. B. der Brettstapeldecke, der nötige Randabstand eingehalten und der Randbalken trotzdem sicher getroffen werden kann.

Claims (1)

1. Ansprüche:

   1. Wandelement in Massivhol&zgr;-Ausführung, insbesondere für Wohnhäuser, dadurch gekennzeichnet, daß eine mehrschichtige Dielenschalung vorgesehen ist, die oben und unten durch je einen horizontalen Rahmenbalken (1) abgeschlossen ist, daß die Dielen wenigstens einer Schicht (2, 3) stirnseitig an die Rahmenbalken (1) angestoßen sind und die Dicke dieser Schicht oder Schichten der Dicke der Rahmenbalken entspricht, daß ferner die Dielen wenigstens einer Schicht (5) auf die Seitenflächen der Rahmenbalken aufgelegt sind und diese abdecken, und daß die Dielen (3) wenigstens einer Schicht schräg zur Vertikalen verlaufen, während die Dielen (2,

   5) wenigstens einer anderen Schicht vertikal angeordnet sind.

   2. Wandelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht mit schräg angeordneten Dielen {3) in einzelne nebeneinander liegende rechteckige Felder aufgeteilt ist, die sich durch entgegengesetzte Schräglagen der Dielen unterscheiden.

   3. Wandelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Schichten mit schräg angeordneten Dielen vorgesehen sind und die Schräglage der Dielen beider Schichten entgegengesetzt ist.

   4. Wandelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikal angeordneten Dielen (2, 5) verschiedener Schichten einander überlappen.

   5. Wandelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß insgesamt drei Schichten vorgesehen sind, von denen zwei in der Summe ihrer Dicken der Rahmenbalkendicke entsprechen, und daß die mittlere Schicht schräg angeordnete Dielen (3, 4) aufweist.