DE29605135U1

DE29605135U1 - Nähmaschine mit einer Schneidvorrichtung

Info

Publication number: DE29605135U1
Application number: DE29605135U
Authority: DE
Original assignee: Union Special GmbH
Current assignee: Union Special GmbH
Priority date: 1996-03-20
Filing date: 1996-03-20
Publication date: 1996-06-13
Anticipated expiration: 2006-03-21
Also published as: US5813356A; BR9701345A; CN1164588A; CN1079860C; JPH10287A

Description

UNION SPECIAL GmbH ANR 5 279 623

Nähmaschine mit einer Schneidvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine mit einer Schneidvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE 36 42 573 A1 ist eine Mehrnadel-Nähmaschine mit einer Schneidvorrichtung mit einem festliegenden Untermesser und einem beweglichen Obermesser zum Beschneiden eines U-förmig umgefaiteten Saumes bekannt. Dabei schneidet das Obermesser den Nähgutrand mittels des Untermessers auf der linken Seite der Nadeleinstichsteile vor dem Nähen, worauf das Nähgut zu der den Saum benähenden Stichbildestelle bewegt wird. Diese Vorrichtung kann beim Säumen einzelner Nähgutteile, deren Mähgutkante nicht oder nur teilweise zu beschneiden ist, hinderlich sein, da sich das Obermesser dicht vor der Stichbildestelle auf- und abbewegt.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Schneidvorrichtung so zu gestalten, daß ein Benähen der nicht zu beschneidenden Nähgutkante bzw. des Saums ohne Behinderung der Bedienperson ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Durch Vorsehen einer Ausrückvorrichtung zwischen der Antriebswelle der Nähmaschine und dem Obermesser läßt sich nun auf einfache Weise das Obermesser aus einer hin- und hergehenden Arbeätsposition in eine Ruheposition absenken und in der Ruheposition stillsetzen. So kann die Nähgutkante wenigstens teilweise unbeschnitten benäht werden.

Zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen der Schneidvorrichtung sind in den Unteransprüchen aufgeführt. Die Ausbildung nach Unteranspruch 7 ermöglicht auf einfache Weise das Säumen und Beschneiden von schlauchförmigem Mähgut

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht einer Nähmaschine mit einer Schneidvorrichtung, Obermesser in Arbeitsposition,

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Schneidvorrichtung, Obermesser in Ruheposition,

Fig. 3 eine Explosionsdarstellung der Schneidvorrichtung,

Fig. 4 eine Teilseitenansicht einer Ausrückvorrichtung und
Fig. 5 eine Vorderansicht der Ausrückvorrichtung in eingerastetem Zustand.

Eine Nähmaschine 1, beispielsweise eine Zyiinder-Überdecknaht-Maschine, weist nach Fig. 1 eine Nähgutauflage 2 und ein Oberteil 3 auf, in dem eine auf- und abbeweglich angetriebene Nadelstange 4 eine rechts und eine links angeordnete Nähnadel 5 und 6 trägt. Hinter der Nadelstange 4 ist eine federnd auf- und abbewegliche Drükkerstange 7 angeordnet, an der ein Drückerfuß 8 befestigt ist. Unter dem Drückerfuß 8 liegt ein Nähgut 9, an dem mitteis einer Nähnaht 11, z. B. Stichtyp 401, 406 oder 407 nach ISO 4915, einen U-förmig nach innen bzw. unten gefalteter Saum 12 mit einer Nähgutkante 13 des Nähguts 9 gebildet ist. Das Nähgut 9 wird in bekannter Weise in eine durch einen Pfeil 14 angezeigte Nähgutvorschubrichtung transportiert.

Die Nähgutauflage 2 ist mit einer Schraube 15 an einem Träger 16 befestigt, der seinerseits mit einer Schraube 17 an einem Zylinderarm 18 der Nähmaschine 1 befestigt ist. Der Träger 16 dient auch zur Aufnahme einer mit einer Stichbildestelle 19 versehenen Stichplatte 21, die mit einer Schraube 22 an einem Support 23 befestigt ist, der seinerseits mit einer Schraube 24 am Zylinderarm 18 angebracht ist.

Der Support 18 ist Teil eines ausschaltbaren Nähgutkanten-Unterschneiders, des weiteren Schneidvorrichtung 25 genannt, der dicht vor der links angeordneten Nähnadel 6 im Bereich der Stichbildesteüe 19 angebracht ist und zum Beschneiden der Nähgutkante 13 während des Nähens dient. Dies ermöglicht einen exakten Saum, besonders bei ungleich geschnittenem Nähgut 9. Der Support 23 trägt ein fest angeordnetes Untermesser 26, dem linksseitig ein - zeichnerisch in Obermesserhochstellung dargestelltes - beweglich angeordnetes, hakenförmig ausgebildetes Obermesser 27 zugeordnet ist. Das Obermesser 27 ist mit einer Schraube 28 an einem Obermesserhaiter 29 befestigt, der mit einer Schraube 31 auf einer Welle 32 gepratzt ist, die ihrerseits im Support 23 drehbar gelagert ist. Ein Rasthebel 33 ist dabei in einer Einrastposition mit einem Pratzstück 34 verbunden, das ebenfalls auf der Welle 32 mittels einer Schraube 35 gepratzt ist. Eine Mitnahmefläche 36 des Rasthebels 33 kontaktiert eine Gegenfläche 37 am Pratzstück 34 und eine gelenkig mit dem Rasthebel 33 verbundene Koppel 38 befindet sich dabei in ihrer hinteren Position; in ihrer vorderen Position ist das Obermesser 27 in Obermessertiefstellung.

Fig. 2 zeigt das Obermesser in abgesenkter Ruheposition, die

der Obermessertiefstellung entspricht. Der gelenkig mit dem Pratzstück 34 verbundene Rasthebel 33 ist jetzt in einer Schwenkposition angeordnet. Die Mitnahmefiäche 36 des Rasthebeis 33 steht in der zeichnerisch dargestellten Position nicht in Wirkverbindung mit der Gegenfläehe 37 am Pratzstück 34. Die Koppel 38 ist in ihrer hinteren Position angeordnet; in ihrer zeichnerisch nicht dargestellten vorderen Position kontaktiert die Mitnahmefiäche 36 die Gegenfläche 37 wieder. Damit ist sichergestellt, daß das Obermesser 27 während des Nähvorgangs in abgesenkter Ruhestellung praktisch stiilsteht. Ein Pfeil 39 verdeutlicht die Obermessertiefstellung bzw. die Ruhestellung des Obermessers 27-ein Pfeil 41 zeigt die hochgeschwenkte Position des Pratzstücks 34.

Fig. 3 zeigt die demontierte Schneidvorrichtung 25. Eine Antriebswelle 42 trägt einen Exzenter 43, den eine Verbindungsstange 44 umschließt, die an ihrem freien Ende ein Auge 45 aufweist.das einen Stift 46 trägt, der mit einer Schraube 47 gesichet ist. Der Stift 46 ist gelenkig mit einem Hebel 48 verbunden, der seinerseits mit einer Schraube 49 auf einer Welle 51 festgeklemmt ist, die auf bekannte Weise drehbar im Zylinderarm 18 gelagert ist und über einen Exzenterzapfen 52 einen bekannten Vorschubmechanismus, z. B. den in der UNION SPECIAL Klasse 34700 KF₁ Katalog Nr. 282, dargestellten, antreibt. Die Welle 51 trägt einen Hebel 53, der mit einer Schraube 54 gesichert ist und mittels eines Stiftes 55 gelenkig mit der Koppel 38 verbunden ist.

Die Koppel 38 umschließt einen Bundbolzen 56, der seinerseits ein Langloch 57 des Rasthebels 33 durchdringt und mit einer Scheibe 58 und einer Mutter 59 am Rasthebel 33 gesichert ist. Das Langloch 57 ermöglicht ein stufenloses Verstellen des Obermesserhubs, da sich je nach der Position des Bundbolzens 56 im Langloch 57 die wirksame Hebellänge des Rasthebels 33 verändert. Der Rasthebel 33 ist mit einem Stift 61 am Pratzstück 34 angelenkt, das einen Hohlzylinder 62 zur Aufnahme einer Druckfeder 63 und eines Kolbens 64 mit einem Konus 65 trägt. Der Rasthebe! 33, der Stift 61, das Pratzstück 34, der Konus 65 und die Druckfeder 63 sind Teil einer Ausrückvorrichtung 66.

Der seitiiche Schnittdruck zwischen dem Obermesser 27 und dem Untermesser 26 kann mittels einer Druckfeder 67 und eines Stellrings 68, welche auf der Welle 32 angeordnet sind, justiert werden. Der Stellring 68 ist dabei mittels einer Schraube 69 auf der Welle 32 positioniert. Eine Schraube 70 sichert das Untermesser 26 in einer Aufnahme 71 des Supports 23.

Fig. 4 zeigt den um den Stift 61 ausgeschwenkt am Pratzstück

34 angelenkten Rasthebel 33 mit einer Keilfläche 72. Das Pratzstück 34 ist dabei teilweise weggebrochen.

Fig. 5 zeigt den eingerastet am Pratzstück 34 angelenkten Rasthebel 33. Die Kontaktfläche 36 und die Gegenfläche 37 sind geschlossen, wie auch in Fig. 1 dargestellt. Der Konus 65 ist mit der schrägen Keilfläche 72 des Rasthebels 33 verkeilt und stützt sich dabei mitteis eines Führungsrings 73 in einer Führungsöffnung 74 des Hohlzylinders 62, so daß der Rasthebel 33 und das Pratzstück 34 wie ein einstückäger Hebel wirken. Das hat den Vorteil, daß das Lagerspiel des Stiftes 61 im Pratzstück 34 kompensiert wird.

Der Kolben 64 trägt eine Dichtmanschette 75, die gesteuert druckluftbeaufschlagt ist und den Kolben 64 dadurch gegen die Wirkung der Feder 63 in seine linke Endstellung drängt. Ein mittels einer Schraube 76 gesicherter Stopfen 77 verschließt den Hohizyiinder 62 und weist eine Öffnung 78 auf, in der ein Rohrstück 79 zur Aufnahme eines Druckluftschlauches 81 befestigt ist, in dem gesteuert Druckluft 82 fließt. Ein zeichnerisch nicht dargestelltes bekanntes Pneumatikventil ermöglicht ein Betätigen des Kolbens 64. Im druckiuftbetätigten Zustand rastet der Konus 65 im Rasthebel 33 ein und verkeilt sich gegen die Keilfläche 72. Im drucklosen Zustand gibt der Konus 65 die Keilfiäche 72 frei, da die Druckfeder 63 den Kolben 64 in seine rechte Endstellung drängt.

Die Schneidvorrichtung 25 arbeit wiefolgt: Bei druckluftbeaufschlagter Dichtmanschette 75 verriegelt der Konus 65 den Rasthebel 33 mit dem Pratzstück 34. Dadurch wird das Obermesser 27 bei jeder Umdrehung der Antriebswelle 42 auf- und abbewegt. Dabei ist nur wesentlich, daß die exzentergetriebene Führungsstange 44 in Wirkantriebsverbindung mit dem die Schneidbewegung bewirkenden Schwenkelement steht, d. h. mit dem Obermesserhalter 29. In drucklosem Zustand des Stellglieds, d. h. der Ausrückvorrichtung 66, wird das Obermesser 27 zwangsweise - aufgrund der geschlossenen Mitnahmefläche 36 und Gegenfiäche 37 - in seine Obermessertiefstellung bzw. Ruhestellung bewegt und verharrt dort aufgrund der Reibwirkung des Obermessers 27 gegen das Untermesser 26.

Claims

ik · ft · * · · 41« &bgr;· ·· ·· UNION SPECIAL GmbH ANR 5 279 623 Patronatstraße 13 B 452/HK 71282 Hemmingen 19.03.1996 ANSPRÜCHE

1. Nähmaschine mit einer Schneidvorrichtung mit einem festliegenden Untermesser und einem in Nähgutvorschubrichtung links davon angeordneten, hakenförmig ausgebildeten beweglichen Obermesser, das getrieblich mit einer Antriebswelle der Nähmaschine verbunden ist, zum Beschneiden einer Nähgutkante eines nach innen gefalteten Saums, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Antriebswelle (42) und dem Obermesser (27) eine Ausrückvorrichtung (66) vorgesehen ist, mit der das Obermesser (27) aus einer in Abhängigkeit von der Drehbewegung der Antriebswelle (42) hin- und hergehenden Arbeitsposition in eine das Untermesser (26) überdeckende Ruheposition bringbar ist.

2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrückvorrichtung (66) einen Rasthebel (33) aufweist, der mittels eines Stiftes (61) an einem Pratzstück (34) angelenkt ist.

3. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein gegen eine Keilfläche (72) des Rasthebels (33) wirkender Konus (65) vorgesehen ist, der die Schwenkbewegung des Rasthebels (33) relativ zum Pratzstück (34) lösbar blockiert.

4. Nähmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Konus (65) Teil eines Kolbens (64) ist, der in einem Hohlzylinder (62) hin- und herbewegbar ist.

5. Nähmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (64) mittels Druckluft (82) gesteuert betätigbar ist.

6. Nähmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Weile (51) der Schneidvorrichtung (25) ein Exzenterzapfen (52) angeordnet ist, von dem eine weitere Antriebsbewegung ableitbar ist.

7. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung (25) an einem Zylinderarm (18) der Nähmaschine (1) angeordnet ist.