DE2954499C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Veredelung eines
im Naphthabereich siedenden Kohlenwasserstoffs durch
Fraktionieren und Behandeln der Fraktion unter Reformier
bedingungen und mit Zeolithkatalysatoren vom Typ ZSM 5.
Im Hinblick auf die Bedeutung, die heute der Luftverschmutzung
und dem Umweltschutz beigemessen wird, sind Verfahren erwünscht,
die die Oktanzahl von Benzin erhöhen, gleichzeitig aber auch
den Bedarf an Additiven auf ein Mindestmaß beschränken oder diese
ganz überflüssig machen.
Ein herkömmliches Verfahren zur Erhöhung der Oktanzahl einer
Benzinfraktion bestand darin, das Material der katalytischen
Reformierung zu unterziehen, die gewöhnlich über einem platin
haltigen Katalysator oder einem Bimetallkatalysator durchgeführt
wurde. Im Reformer werden Naphthene und Paraffine in Aromaten
umgewandelt, beides Reaktionen, die zu einer erheblichen Erhöhung
der Oktanzahl der betreffenden Kohlenwasserstoffe führen.
Naphthene werden mit hoher Selektivität zu Aromaten reformiert.
Die Selektivität, mit der Paraffine in Aromaten umgewandelt
werden, nimmt dagegen mit der Anzahl der Kohlenstoffatome je
Paraffinmolekül ab. Nur ein geringer Teil der C6-Paraffine wird
in Benzol umgewandelt. Andere Reaktionen, die im Reformer vor
sich gehen, sind die Isomerisierung und Krackung von Paraffinen.
Die Krackung zu Produkten bis C3-Kohlenwasserstoffen bedeutet
einen irreversiblen Ausbeuteverlust, und die Isomerisierung von
Paraffinen hauptsächlich zu einfachverzweigten Paraffinen ist
eine reversible Reaktion, bei der eine relativ hohe Konzentration
von n-Paraffinen mit niederer Oktanzahl im thermischen Gleich
gewicht mit den verzweigten Isomeren verbleibt. Daher bedeutet
die Anwesenheit von C6-Paraffinen in einem im Reformer umge
wandelten Kohlenwasserstoffmaterial einen weniger nutzbringenden
Einsatz des Katalysators und der Reaktoranlagen als die von
C6-Naphthenen.
Ein anderes Verfahren zur Verbesserung der Oktanzahl von Kohlen
wasserstoff-Fraktionen besteht darin, diese mit einem Alumo
silikat-Zeolithen vom Typ ZSM-5 in Kontakt zu bringen, um aus
den aliphatischen Verbindungen neue aromatische Ringe zu er
zeugen. US-PS 37 61 389 wird beispielsweise
die Aromatisierung einer im Bereich von C2-Kohlenwasserstoffen
bis 205°C siedenden Kohlenwasserstoff-Fraktion unter Verwendung
eines synthetischen Alumosilikat-Zeolithen vom Zyp ZSM-5
als Katalysator beschrieben, und in der US-PS
37 56 942 wird die Aromatisierung eines Materials behandelt, das
im wesentlichen aus C5-Paraffinen, Olefinen und/oder Naphthenen
und höher siedenden Kohlenwasserstoffen besteht, wobei ein
Katalysator vom Typ ZSM-5 verwendet wird und überwiegend aroma
tische Flüssigkeiten und ein leichtes Kohlenwasserstoffgas
erhalten werden. Wenn die Aromatisierung bei hoher Temperatur
(z. B. etwa 538°C) und niederem Druck (z. B. etwa 1 bar)
ohne Zusatz von H2 durchgeführt wird, enthält das Leichtgas
sowohl C2-C4 Olefine als auch C1-C4 Paraffine.
Auf dem Fachgebiet sind verschiedene Kombinationen bekannt, um
einen Kohlenwasserstoffstrom über einem Reformierungskatalysator
und über einem Katalysator vom Typ ZSM-5 zur Umsetzung zu
bringen. In der US-PS 37 29 409 wird beispiels
weise ein Verfahren zur Veredelung eines Reformats beschrieben,
bei dem dieses und Wasserstoff mit einem Zeolithen vom Typ
ZSM-5 in Kontakt gebracht werden, um die Normalparaffine selektiv
zu kracken und aromatische Verbindungen zu erzeugen und zu
alkylieren. In der US-PS 38 49 290 wird ein Ver
fahren zur Reformierung eines Naphthamaterials beschrieben, bei
dem anschließend normale und einfachverzweigte Kohlenwasserstoffe
durch selektives Kracken entfernt werden, wobei ein mit Aromaten
angereichertes Produkt zurückbleibt. Bei diesen beiden Verfahren
findet in gewissem Umfang auch ein Kracken der Alkylseitenkette
am aromatischen Ring statt, was zur Bildung unerwünschter
leichter Substituenten führt. In der US-PS
37 70 614 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem ein Reformat
fraktioniert und die leichte Reformatfraktion (C6-Kohlenwasser
stoffe bis 116°C oder 127°C) über einen Zeolithen vom Typ ZSM-5
geschickt wird, um die Monoaromaten zu alkylieren. In der
US-PS 39 50 241 wird ein Verfahren zur Veredelung von
Naphtha beschrieben, bei dem dieses in niedrig- und hochsiedende
Fraktionen zerlegt wird, worauf die niedrigsiedende Fraktion
reformiert und das hochsiedende Naphtha mit dem Reformat vereinigt
wird, um es mit einem Katalysator vom Typ ZSM-5 in Kontakt zu
bringen und die Paraffine zu kracken.
Die Umsetzung von schweren Naphthas über Katalysatoren vom Typ ZSM-5
führt in Abwesenheit von H2 und bei hohen Temperaturen zur
schnellen Entaktivierung des Katalysators, während die Verar
beitung von Naphthenen über diesen Katalysatoren in erster Linie
zur Krackung führt, wodurch die Ausbeuten an flüssigen Produkten
herabgesetzt werden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, unter Beseiti
gung der Nachteile der bekannten Verfahren ein effektiveres
Verfahren zur Veredelung eines im Naphthabereich siedenden
Kohlenwasserstoffs zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren des Patentanspruchs
1 gelöst.
Die Erfindung wird durch die Figur näher veran
schaulicht, die ein schematisches Fließdiagramm des erfin
dungsgemäßen Verfahrens, dargestellt in Blockform, wieder
gibt, wobei jeder Block eine einzelne Stufe oder Zone des
Prozesses darstellt.
Kompressoren, Mischventile usw., die dem Fachmann geläufig
sind, sind in der Zeichnung weggelassen worden. Entspre
chend sind von den Rohrleitungen innerhalb des Systems nur
die Leitungen der Hauptströme gezeigt, die zur Erläuterung
der Beziehungen zwischen den einzelnen Stufen notwendig
sind und die verschiedenen Rückführungs- und Entlüftungs
leitungen usw. sind weggelassen worden.
Wie das Fließdiagramm zeigt, wird die Beschickung z. B. eine Straight-Run-
Naphthafraktion, die arabischer Herkunft ist und im Bereich von
C5-Kohlenwasserstoffen bis 193°C siedet, durch Leitung 21 in
die Fraktionierkolonne 22 geleitet. Die Zusammensetzung des
Naphthas liegt ungefähr bei 66 Volumprozent Paraffinen, 21 Volum
prozent Naphthenen und 13 Volumprozent Aromaten. In der Frak
tionierkolonne wird das Naphtha bei etwa 66°C zerlegt in eine
leichte Naphthafraktion, die C5- und C6 -Kohlenwasserstoffe ent
hält, die unter etwa 66°C sieden, und eine schwere Naphtha
fraktion, die über etwa 66°C siedet und die Hauptmenge des
Methylcyclopentans enthält. Die leichte Naphthafraktion, die
etwa 10 Volumprozent des Materials ausmacht, wird durch Leitung
24 aus der Fraktionierkolonne 22 abgeleitet. Die schwere
Naphthafraktion, die etwa 90 Volumprozent des Materials ausmacht,
wird durch Leitung 26 in den Reformer 27 geschickt, in dem sie
unter den üblichen Bedingungen mittels eines Platin-Rhenium
chlorid-Katalysators reformiert wird (s. beispielsweise
US-PS 34 15 737, auf die hier Bezug genommen wird). Der
Reformer wirkt in der Weise, daß der Aromatengehalt und die
Oktanzahl des Naphthas erhöht werden. Das Reformat, das eine
Researchoktanzahl von etwa 98 besitzt und in einer Ausbeute von
ungefähr 83 Volumprozent (Flüssigteile) im wesentlichen frei
von Naphthenen erhalten wird, wird durch Leitung 28 in die
Trennzone 29 geschickt. In der Trennzone 29, die eine oder
mehrere Stufen umfassen kann, wird Wasserstoff zwecks Rückführung
in den Reformer abgetrennt (nicht gezeigt), die Leichtgase, die
aus C4- und darunter siedenden Kohlenwasserstoffen bestehen,
werden abgetrennt, und das Reformat, das C5- und höher siedende
Kohlenwasserstoffe enthält, wird in zwei Fraktionen zerlegt.
Die erste Fraktion ist ein Leichtreformat, das C5-Kohlenwasser
stoffe bis 77°C enthält und durch Leitung 32 aus dem Separator
abgeleitet wird. Das Leichtreformat hat eine Researchoktanzahl
von etwa 71 und macht etwa 10 Volumprozent (Flüssigteile) des
Gesamtreformats aus.
Das Leichtreformat in Leitung 32 wid mit der leichten Straight-
Run-Naphthafraktion, die eine Researchoktanzahl von etwa 65
besitzt, in Leitung 24 vereinigt, worauf der gemeinsame Strom
durch Leitung 24 in die Isomerisationszone 50 geschickt wird,
in der er in Gegenwart von Wasserstoff (Zuleitung nicht gezeigt)
mit einem geeigneten Isomerisierungskatalysator in Kontakt
gebracht wird. Die Bedingungen in der Isomerisationszone 50
sind so gewählt, daß die Temperatur ungefähr 150°C beträgt, der
Druck bei 15 bar liegt, eine stündliche Flüssigkeitsraumge
schwindigkeit von 1,5 aufrechterhalten wird und das Molver
hältnis Wasserstoff/Kohlenwasserstoff 3 beträgt. Das erhaltene
Isomerisat wird durch Leitung 51 abgezogen und in den Separator
52 geschickt, in dem es in eine Fraktion von C4- und niedrige
ren Kohlenwasserstoffen und eine flüssige Kohlenwasserstoff-
Fraktion zerlegt wird, die in einer Ausbeute von etwa 95 Volum
prozent (Flüssigteile) er
halten wird und eine Researchoktanzahl von etwa 79 besitzt.
Die Fraktion mit C4- und niedriger siedenden Kohlenwasserstoffen
wird durch Leitung 53 aus dem Separator 52 abgezogen, und der
darin enthaltene Wasserstoff kann abgetrennt und nach Belieben
in die Isomerisationszone 50 rückgeführt werden. Die Fraktion,
die C5- und höher siedende Kohlenwasserstoffe enthält, wird
durch Leitung 56 aus dem Separator 52 abgezogen und als Benzinmisch
komponente mit hoher Oktanzahl in den Benzintank geleitet.
Wie das Fließschema zeigt, wird der Teil des Reformats, der über
77°C siedet, aus dem Separator 29 durch Leitung 33 in die
ZSM-Umwandlungszone 34 geschickt. Etwa 90 Volumprozent
(Flüssigteile) des Reformats verlassen den Separator 29 durch
Leitung 33, und diese schwere Reformatfraktion hat eine Research
oktanzahl von ungefähr 100. In der ZSM-Reaktionszone wird das
schwere Reformat mit einem Katalysator vom Typ H-ZSM-5 in
Kontakt gebracht, der 50% Zeolith und 50% Aluminiumoxid-Matrix enthält.
Die Reaktionsbedingungen in der ZSM-Reaktionszone sind so ge
wählt, daß die Temperatur 343°C beträgt, der Druck bei 28
bar liegt, das Molverhältnis Wasserstoff/Kohlenwasserstoff 5 be
trägt und eine stündliche Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit von 2 auf
rechterhalten wird. Die Reaktionsbedingungen in ZSM-Reaktor sind ge
eignet, die Paraffine aufzuspalten, hauptsächlich Aromaten in die
Abgänge zu entlassen und die Xylole zu isomerisieren, sowie ganz all
gemein die Oktanzahl der Reaktorabgänge zu erhöhen. Die Abgänge aus dem ZSM-
Reaktor werden durch Leitung 35 abgezogen und in den Separator
36 geschickt. Eine Fraktion von C4- und darunter siedenden
Kohlenwasserstoffen wird am oberen Ende des Separators durch
Leitung 37 abgezogen, und eine Fraktion von C5- und darüber
siedenden Kohlenwasserstoffen wird aus dem Separator 36 durch
Leitung 38 abgeleitet. Die letztgenannte Fraktion hat eine
Researchoktanzahl von ungefähr 113, enthält etwa 45 Volum
prozent Benzol, Toluol und Xylol und macht etwa 85 Vol.-% des in die ZSM-
Reaktionszone eingebrachten Materials aus. Die Fraktion mit
C5- und höher siedenden Kohlenwasserstoffen in Leitung 38 kann
durch Leitung 40 als Benzinmischkomponente mit hoher Oktanzahl einem
Benzintank zugeleitet werden, sie kann aber auch teilweise oder
ganz zwecks Abtrennung der Benzol-, Toluol- und Xylol-Produkte durch
Leitung 39 in eine Trennstufe geschickt werden, aus der dann der von
Benzol-, Toluol- und Xylol-Materialien befreite Strom in den Benzin
tank geleitet werden kann.
Der Vorteil dieses Fließschemas des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß in der Isomerisationszone, der Reformierungs
zone und der ZSM-Reaktionszone jeweils die Materialien behandelt
werden können, die in den betreffenden Zonen am wirkungsvollsten
umgewandelt werden. Der Teil des Straight-Run-Naphthas, der
C5-Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkten bis 66°C enthält, wird mit größerem
Nutzen isomerisiert als reformiert, weil die niedrigere Tempera
tur in der Isomerisationszone die Bildung höher verzweigter
Paraffine begünstigt, wodurch höhere Oktanwerte erzielt werden.
Im Reformer erleiden die C5- und C6-Paraffine Ausbeuteverluste,
da es zum Kracken kommt und da normale und leichtverzweigte
Paraffine mit niedriger Oktanzahl in relativ großer Menge im
Gleichgewicht verbleiben. Deshalb arbeitet das erfindungsgemäße
Verfahren so, daß der Teil des Naphthas, der C6- und höhere
Naphthene (wie z. B. Methylcyclopentan) und höher siedende
Kohlenwasserstoffe enthält, in die Reformierungszone geschickt
wird, in der die Naphthene wirkungsvoll in Aromaten umgewandelt
werden, während das Leichtnaphtha, das C5- und den größten Teil
der C6-Paraffine enthält, in die Isomerisationszone geleitet wird.
Der Vorteil der Spaltung des Reformats in eine leichte Fraktion
(Siedebereich von C5- Kohlenwasserstoffen bis 77°C) besteht
darin, daß diese Fraktion isomerisiert werden kann, um eine
weitere Erhöhung der Oktanzahl bei geringen Ausbeuteverlusten
zu erzielen. Das schwere Reformat, das Benzol und höher
siedende Kohlenwasserstoffe enthält, wird vorteilhafterweise
unter zum Kracken geeigneten Bedingungen mit dem ZSM-Katalysator
in Kontakt gebracht, um alle C7- und höheren Paraffine zu ent
fernen, wobei ein Produkt zurückbleibt, das mit Aromaten wie
Benzol, Toluol und Xylol angereichert ist.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete
Ausgangsmaterialien sind im Gesamtbereich siedende Naphtha
kohlenwasserstoffe, die im Bereich von C5-Kohlenwasserstoffen
bis zu etwa 175°C oder 200°C sieden und paraffinische C5- und
C6-Komponenten mit niedriger Oktanzahl enthalten. Vorzugsweise
sind die Ausgangsmaterialien C5 bis C8 Straight-Run-Naphthas.
Die C6-Naphthene in diesen Naphthas sind ausgezeichnete
Komponenten für die Reformierung, denn sie werden wirkungsvoll
in Aromaten umgewandelt. Die Paraffine sind wegen ihrer
niedrigen Researchoktanzahlen, die gewöhnlich unter etwa 70
liegen (unverbleit, Methode nach ASTM) in Kraftstoffen uner
wünscht. Die C7- und höheren Paraffine sind geeignete Komponen
ten für die Reformierung, aber die C6- und darunter siedenden
Paraffine sind unrentabel wegen der Ausbeuteverluste, die beim
Kracken entstehen, und wegen der normalen und einfachverzweigten
Paraffine mit relativ niedriger Oktanzahl, die nach der Isome
risation im Gleichgewicht verbleiben.
Erfindungsgemäß wird ein gebräuchlicher Reformer benutzt, in
dem das Material mit einem platinhaltigen Reformierungskatalysa
tor, vorzugsweise einem Bimetallkatalysator wie Platin-Rhenium
chlorid auf Tonerde, unter geeigneten Bedingungen in Kontakt
gebracht wird. Geeignete Reaktionsbedingungen sind eine Tempe
ratur von 427-552°C, vorzugsweise von 454-538°C, ein Druck
zwischen 1 und 50 bar oder höher, vorzugsweise zwischen
6,8 und 40 bar, eine stündliche Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit
von 0,1 bis 10, vorzugsweise von 0,5 bis 5, und ein Molverhältnis
Wasserstoff/Kohlenwasserstoff von 0,5 bis 20, vorzugsweise von
1 bis 10. Während der Reformierung läuft eine Vielzahl von
Reaktionen ab, darunter Dehydrierungen, Isomerisierungen,
Dehydrozyklisierungen, Hydrokrackreaktionen und Kombinationen
dieser Reaktionen, wobei ein Produkt erhalten wird, das einen
erhöhten Gehalt an Aromaten und verzweigtkettigen Kohlenwasser
stoffen besitzt. Die Behandlung im Reformer ist besonders
wirksam, wenn Naphthene in Aromaten umgewandelt werden sollen.
Mindestens ein Teil des Reformats wird in einer ZSM-Reaktions
zone über einen Katalysator vom Typ ZSM-5 geleitet. In der
ZSM-Reaktionszone wird bei erhöhten Temperaturen gearbeitet, im
allgemeinen bei 343-649°C, der Druck beträgt 0,5 bis 55 bar,
während eine stündliche Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit von 0,1 bis 20,
vorzugsweise 1 bis 5, aufrechterhalten wird.
Nach der angewendeten Ausführungsform, bei der die ZSM-Reaktions
zone unter Bedingungen betrieben wird, die geeignet sind, die
Paraffine im Ausgangsmaterial zu kracken und die C8-Aromaten zu
isomerisieren, bestehen die bevorzugten Reaktionsbedingungen
in einer Temperatur von 371-482°C, einem Wasserstoffdruck von
1,7 bis 55 bar und einem Molverhältnis Wasserstoff/
Kohlenwasserstoff von 1 bis 10. vorzugsweise von 3 bis 8.
Die Zeolithe vom Typ ZSM-5 sind per se auf dem Fachgebiet be
kannt; als Beispiele anzuführen sind Materialien wie ZSM-5,
ZSM-8, ZSM-11 und ZSM-35 sowie weitere ähnliche. Zeolithe vom
Typ ZSM-5 werden in den US-PS 37 02 886, 37 29 409
und 37 70 614 behandelt, wo Herstellung, Zusammensetzung und
Anwendung beschrieben und weitere Informationen gegeben werden,
auf die hier verwiesen wird. Die Formen H-ZSM-5 oder Zn-H-ZSM-5
der Zeolithe vom Typ ZSM-5 sind erfindungsgemäß am besten ge
eignet und können mittels gebräuchlicher Methoden durch Basen-
und/oder Ionenaustausch erhalten werden, wie sie dem Fachmann
bekannt sind. Hinsichtlich der Lebensdauer des Katalysators
und der Koksbildung ist es besonders günstig, wenn in den
Zeolithen vom Typ ZSM-5 ein Molverhältnis Kieselerde/Tonerde
von 40 bis 160 und vorzugsweise von 60 bis 120 vorliegt.
Der Katalysator der ZSM-Reaktionszone kann in beliebiger ge
eigneter Form vorliegen, das heißt, er kann als Festbett, als
Wirbelschicht oder als Aufschlämmung angewandt werden. Vorzugs
weise liegt der Katalysator vom Typ ZSM-5 als Festbett vor,
wobei der Zeolith mit einem anorganischen Bindemittel oder einer
Matrix vermischt ist, wie z. B. Tonerde, Kieselerde, Kieselerde/
Tonerde-Gemische, natürlich vorkommende und in üblicher Weise
aufbereitete Tone, z. B. Kaolin und dgl., sowie Kieselerde/Talk
erde, Kieselerde/Zirkonerde usw. und beliebige Gemische dieser
Komponenten. Die Zusammensetzung wird vorzugsweise hergestellt,
indem das Bindemittel oder die Matrix in Form eines Gels oder
Cogels mit dem Zeolithen vermischt wird, worauf das erhaltene
Material in gewünschter Weise geformt oder extrudiert wird, um
eine zweckdienliche Form und Größe herzustellen. Die jeweiligen
Anteile von Zeolith und Bindemittel sind weitgehend variabel
und liegen bei einem Zeolithgehalt von 5 bis 95 Gewichtsprozent,
wobei vorzugsweise 35 bis 80 Gewichtsprozent und im günstigsten
Falle etwa 65 Gewichtsprozent Zeolith in der Zusammensetzung
enthalten sind. Das bevorzugte Bindemittel ist Tonerde.
Die Isomerisationszone wird zur Isomerisierung der C5- und C6-
Paraffine in den leichten Naphtha- und leichten Reformatfraktionen
benutzt. Es kann jeder zur Isomerisierung von leichten Paraffin
kohlenwasserstoffen geeignete Katalysator und jedes gebräuchliche
Verfahren angewandt werden; zahlreiche geeignete Methoden sind
in der Fachliteratur beschrieben worden, und Informationen
finden sich z. B. in dem Artikel "Advances in Isomerization" von
P. A. Lawrence et al, Proceedings of the Seventh World Petroleum
Congress, Band IV, S. 135-145, Elsevier Publishing Company (1967).
Weitere Beispiele für Isomerisationsverfahren bei Paraffinen
sind den folgenden US-PS zu entnehmen: 28 34 823,
31 90 939, 35 27 835, 35 77 479, 35 78 725 und 37 89 082.
Claims (3)
1. Verfahren zur Veredelung eines im Naphthabereich siedenden
Kohlenwasserstoffs durch Fraktionieren und Behandeln der
Fraktionen unter Reformierbedingungen und mit Zeolith-Ka
talysatoren vom Typ ZSM 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
- 1. das Naphtha in eine leichte Naphthafraktion, die unterhalb von Methylcyclopentan siedet und C6 -Aliphaten und niedri ger siedende Kohlenwasserstoffe enthält, und eine schwere Naphthafraktion, die Methylcyclopentan und höher siedenden Kohlenwasserstoff enthält, zerlegt;
- 2. die schwere Naphthafraktion unter Reformierbedingungen in einen Reformatstrom verarbeitet, der im Vergleich mit der schweren Naphthafraktion an Aromaten angereichert ist;
- 3. das Reformat in eine leichte Reformatfraktion, die C5- und C6-Paraffine enthält, und eine schwere Reformatfraktion, die Benzol und höher siedende Kohlenwasserstoffe enthält, zerlegt, wo bei die schwere Reformatfraktion der Teil des Reformats ist, der mit dem Zeolith-Katalysator vom Typ ZSM-5 unter Bedingungen in Kontakt ge bracht wird, die geeignet sind, die normalen und leichtverzweigten Kohlenwasserstoffe zu cracken sowie die Isomerisierung der Xylole zu bewirken, wozu eine Temperatur von 371°C bis 482°C, ein Druck von 1,5 bis 55 bar und ein Molverhältnis Wasserstoff/Kohlenwasserstoff von 1 bis 15 angewandt werden, und
- 4. die leichte Reformatfraktion zusammen mit der leichten Naphthafraktion über einen Isomeri sierungskatalysator bei einer Temperatur von 50°C bis 300°C und einem Druck von 0,5 bis 100 bar führt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man mindestens einen Teil des Produktstroms aus C5-
und höheren Kohlenwasserstoffen aus der ZSM-Reaktions
zone mit dem isomerisierten Kohlenwasserstoff
zur Herstellung einer Benzinmischung mit einer
Researchoktanzahl über etwa 95 (unverbleit) ver
einigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Anteile von Benzol, Toluol und Xylol aus mindestens
einem Teil der C5- und höheren Kohlenwasserstoffe
aus der ZSM-Reaktionszone gewinnt, und daß
das von Benzol, Toluol und Xylol befreite Material
mit den C5- und höheren Anteilen des isomerisierten
Kohlenwasserstoffs zur Herstellung eines Kohlen
wasserstoffgemisches mit einer Researchoktan
zahl von über etwa 95 (unverbleit) vereinigt.
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