DE2947606C2 - Kreisringförmiger Reibkörper, insbesondere für Vollscheibenbremsen - Google Patents
Kreisringförmiger Reibkörper, insbesondere für VollscheibenbremsenInfo
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Description
Bei einem bekannten kreisringförmigen Reibkörper der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art (US-PS 27 67 817) haben die mit dem Reibbelagträger vernieteten Abstützelemente an ihren Längskanten
hochstehende Flansche, die in einem Winkel von etwa 60° zum Reibbelagträger geneigt sind und die
entsprechend geneigten Umfangskanten der Reibbeläge übergreifen. Etwa in der Mitte zwischen zwei
Abstützelementen sind in der äußeren Stirnfläche des Reibbelagträgers Schrauben angeordnet, die auf die
radial äußeren Ränder der Reibbeläge einwirken. Mit diesen Schrauben werden die Reibbeläge zwischen den
Flanschen der Abstützelemente eingekeilt Dieser bekannte Reibkörper hat den Nachteil, daß die
Lagesicherung der Reibbeläge radial nach außen durch einzelne Schrauben erfolgt, die bei den auftretenden
Temperaturschwankungen nur schwer gegen selbsttätiges Lösen zu sichern sind. Weiterhin werden die
Reibbeläge tangential und radial eingeklemmt, so daß es bei hoher thermischer Belastung aufgrund der unterschiedlichen
Ausdehnungskoeffizienten zu Spannungen im Reibbelag kommt, die zur vorzeitigen Zerstörung des
Reibbelags führen. Die geringe Angriffsfläche der Schrauben begrenzt die Beanspruchung der Reibbeläge
durch Reibkräfte.
Es ist weiterhin ein Reibkörper bekannt (DE-OS 21 00 009) dessen kreisringsektorförmig ausgebildeter
Reibbelagträger an seinen Bogenkanten schwalbenschwanzförmige Nuten aufweist, die eine Führung zur
Aufnahme zweier Reibbeläge bildet. An den Umfangsenden ist die Führung durch Abstützelemente verschlossen,
und zwischen den beiden Reibbelägen ist ein Trennstück angeordnet, das in gleicher Weise wie die
Reibbeläge in die Nuten eingreift Die beiden Abstützelemente und das Trennstück sind an ihren den
Reibbelägen zugewandten Umfangskanten abgeschrägt und übergreifen die entsprechend abgeschrägten
Kanten der Reibbeläge. Auch bei diesem bekannten Reibkörper werden die Reibbeläge zwischen den
Abstützelementen eingeklemmt so daß Wärmespannungen entstehen. Weiterhin sind die Reibbeläge
unterschiedlichen mechanischen Spannungen ausgesetzt da die an einem Reibbelag angreifende Reibkraft
über das Trennstück auf den nächsten Reibbelag übertragen wird. Der Reibkörper ist daher nicht für eine
größere Anzahl von Reibbelägen geeignet Auch die Herstellung der einzelnen Bauteile des bekannten
Reibkörpers ist aufwendig.
Bei Bremsbacken für Innenbackenbremsen ist es bekannt (FR-PS 13 94 819) mehrere in Umfangsrichtung
hintereinanderliegendc Reibbeläge durch dazwischenliegende, quaderförmige Abstützelemente an dem
Bremsbacken zu befestigen. Die Abstützelemente sind dabei mit seitlichen Rippen versehen, die in Aussparungen
in den Reibbelägen eingreifen. Da die Reibbeläge dieses bekannten Bremsbackens nur in Umfangsrichtung
in ihrer Lage gesichert sind, ist diese Art der Reibbelagbefestigung für kreisringförmige Reibkörper
ungeeignet
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reibkörper der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem die Reibbeläge in radialer und tangentialer Richtung sicher gehalten sind, wobei jeder Reibbelag
gleichen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist, und der ein leichtes Auswechseln der Reibbeläge ohne
besonderes Werkzeug ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 und 3 angegeben.
Der erfindungsgemäße Reibkörper hat den Vorteil, daß die Reibbeläge jeweils an allen vier Rändern
abgestützt sind, so daß die an den Rändern auftretenden Druckkräfte klein sind. Ein weiterer Vorteil des
Reibkörpers ist, daß seine einzelnen Bauelemente einfach und somit kostengünstig herstellbar sind. Hierzu
trägt insbesondere auch die quaderförmige Ausbildung der Abstützelemente gemäß Anspruch 3 bei, da diese
aus Stangenmaterial herstellbar sind und dadurch eine kostengünstige Massenfertigung mit einfachsten Maschinen
erlauben. Die verhältnismäßig große Länge der durch den Reibbelagträger und die Abstützelemente
gebildeten Abstützkanten für die Reibbeläge erlauben eine geringe Höhe der Nuten und der Abstützelemente,
was zu einer geringen axialen Baubreite des Reibkörpers und zu einer guten Ausnutzung des Reibmaterials
führt. Ferner erlaubt dies die vorteilhafte Weiterbildung des Reibkörpers gemäß Anspruch 2, wodurch Wärmespannumgen
im Reibbelag vermieden werden. Außerdem wird hierdurch das Einsetzen der Reibbeläge in die
Nuten des Reibbelagträgers erleichtert da ein Verklemmen oder Verkanten der Reibbeläge während des
Füllvorgangs nicht eintritt. Durch die Anordnung der Unterbrechung zum Einsetzen und Herausnehmen der
Reibbeläge im Bereich eines Abstützelements können zusätzliche Mittel zum Verschließen der Unterbrechung
entfallen.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im Folgenden näher
erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Ansicht eines als Vollkreisring ausgebilde-
F i g. 1 eine Ansicht eines als Vollkreisring ausgebilde-
ten, in Betrieb stehenden Reibbelagträgers,
F i g. 2 den Schnitt durch den Reibbelagträger gemäß Linie H-II aus F i g. 1,
F i g. 3 den Schnitt durch den Reibbelagträger gemäß Linie IU-III aus F ig.l,
F i g. 4 den Schnitt durch den Reibbelagträger gemäß Linie IV-IV aus F ig.l,
F i g. 5 den Schnitt durch einen Reibbelagträger mit neu eingesetzten, noch nicht in Betrieb stehenden
Reibbelägen gemäß einer Linie II-II aus F i g 1,
F i g. 6 die geometrische Form eines Reibbelages.
In F i g. ι ist der als Ring ausgebildete Reibbelagträger
mit 1 bezeichnet, die Reibelemente tragen die Ziffern 2 bis 13, die Abstützelemente sind mit 14
bezeichnet In den Reibbelagträger 1 sind am inneren und äußeren Rand Nuten 15, 16 eingearbeitet, die
einander zugewandt sind. Die innere Nut 16 ist über einen Sektorbereich 17 unterbrochen. Die Bogenlänge
18 des Sektorbereiches entspricht der Bogenlänge 19 der Reibbeläge 2 bis 13, so daß die Reibbeläge durch den
Sektorbereich 17 in die aus den Nuten 15 und 16 bestehende Führung einsetzbar sind. Sind so alle
Reibbeläge 2 bis 13 in den Reibbelagiräger 1 eingeführt.
Winkel —
!0
15
in
25
so werden die Reibbeläge um den
Umfangsrichtung des Reibbelagträgers verschoben, so daß zwei Reibbeläge 2, 13 in den Sektorbereich 17
ragen, die durch die Nuten noch ausreichend gehalten sind. Nun wird zwischen die Reibbeläge 2 bis 13 je ein
Abstützelement 14 eingesetzt, wobei die Stirnseiten der ihm benachbarten Abstützelemente, die als Quader
ausgebildet sind, zu liegen kommen. Die radiale Symmetrieachse des Abstützelementes sowie des
Reibbelages schneiden sich im Mittelpunkt M des Kreisringes. Die Abstützelemente 14 sind mit Nieten 20
auf dem Reibbelagträger befestigt und liegen mit radialem Spiel x, y zwischen den Nuten 15,16, in die sie
nicht formschlüssig eingreifen.
Die F i g. 2 bis 5 erläutern den Einsatz der Reibbeläge sowie die Konstruktion des Reibbelagträgers. Die
Nuten 15, 16 bilden eine im Querschnitt schwalbenschwanzförmige Vertiefung, in die der Reibbelag 12 fest
eingelegt ist
Fig.5 zeigt einen Reibbelag 12' der zwischen den
Nuten 15, 16 sowie zwischen den Abstützelementen (nicht dargestellt) ein Spiel u, ν aufweist. Er kann sich in
seiner Halterung in allen Richtungen bewegen, so daß das Einsetzen der Reibbeläge 2' bis 13' in den
Reibbelagträger 1 sehr einfach ausgeführt werden kann, da ein Verklemmen bzw. ein Verkanten der Beläge
weitgehend ausgeschlossen ist Für thermische Ausdehnung ist jedem Reibbelag so viel Raum gelassen, daß
eine Zerstörung des Reibbelags aufgrund eines Bimetalleffekts ausgeschlossen ist.
F i g. 3 zeigt den Schnitt durch den Reibbel?gtrsger 1
in Höhe des Sektors 17. Die Nut 16 ist im Bereich der Bogenlänge 18 unterbrochen. An der Unterbrechung ist
der Belag 2 zwar radial abgestützt, axial ist er jedoch nicht gehalten.
F i g. 4 iieigt den Schnitt durch ein Abstützelement 14,
das mittels zweier Nieten 20, die in Stufenbohrungen 21 des Reibbelagträgers 1 sowie in trichterförmigen
Bohrungen 22 des Abstützelementes 14 liegen, am Reibbelagträger 1 festgelegt ist Durch den Vorgang des
Festnietens wird das Abstützelement fest auf den Reibbelagträger angedrückt und liegt so unverschieblich
in Umfangsrichtung der Bremsscheibe fest Die Höhe h des Quaders ist so ausgelegt daß die
Ausnutzung der Reibbeläge gewährleistet ist Vorteilhafterweise ist die Höhe h des Quaders so ausgelegt daß
sie geringer als die axiale Tiefe der Nuten 15,16 ist
Die geometrische Grundrißform eines Reibbelages 2 bis 13, zum Beispiel des Belages 11, ist in Fig.6
dargestellt Da die Abstützelemente quaderförmig sind und sich nicht in den Kreis einpassen, schneiden sich die
grafisch verlängerten Stirnseiten 23, 24 der Reibbeläge außerhalb der Mitte M des Kreisringes im Punkt S. Der
Abstand des Schnittpunktes 5 vom Kreisringmittelpunkt M ist mit a, der Winkel zwischen den beiden
Stirnseiten ist mit β bezeichnet Der Abstand a vom Kriisringmittelpunkt steht dann über die Beziehung
20 sin
mit der Breite b der als Abstützelemente benutzten Quader in Verbindung. Die Reibbeläge 2—13 sind nur
an ihren äußeren und inneren radialen Kanten entsprechend den schwalbenschwanzförmig ausgebildeten
Nuten 15,16 angeschrägt.
Eine weitere Möglichkeit der Verwendung einer derartigen Reibbelaghalterung ist auch bei rotierenden
Teilen einer Bremse gegeben. So kann bei einer derartigen symmetrischen Anordnung auch die Bremsscheibe
mit Reibwerkstoff beschichtet werden. Eventuell auftretende Unwuchten der als symmetrischer
Reibbelagträger ausgeführten Bremsscheibe werden nach aus der Kraitfahrzeugtechnik üblichen Methoden
behoben.
So könnte z. B. bei einer Kohlefaserbremse die Aufbringung des Reibmaterials auf Stator und Rotor mit
dem beschriebenen Reibbelagträger problemlos bewältigt werden. Dem Anwender steht weiterhin die
Möglichkeit offen, je nach Einsatzbedingungen den gewünschten Reibwerkstoff auf Stator und/oder Rotor
anzuordnen. Die Problematik der Herstellung von Bremsscheiben aus einem Material, das zwar günstige
Reibwerte hat, aber keine entsprechende Festigkeit zur Übertragung hoher Momente aufweist, wird auf
einfache Weise gelöst Die Reibbeläge werden in ihrer Bogenlänge so ausgeführt, daß sie ein gefordertes
Moment ohne Schaden übertragen können. Die Aufteilung des Kreisringes in einzelnen Reibsegmente
kann daher ganz von dem verwendeten Reibmaterial abhängig gemacht werden.
Um bei derartiger Bestückung von Stator und Rotor keinen Verzahnungseffekt an den Kanten der Reibbeläge
zu erhalten, können die radial verlaufenden Kanten abgeschrägt sein. Ebenso könnten die berührenden
Belagseiten und deren Kanten kreuzförmig zueinander verlaufen.
Eine weitere einfache Möglichkeit, den Verzahnungseffekt zu verhindern, ist eine unterschiedliche Anzahl
von Reibbelagsegmenten auf Stator und Rotor. Ebenso verhindern ungleichmäßig ausgeführte Belagsegmente
die Verzahnung.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Kreisringförmiger Reibkörper, insbesondere für Vollscheibenbremsen, mit auswechselbaren Reibbelägen
und einem Reibbelagträger, an dem die Reibbeläge radial und axial unverlierbar geführt und
gehalten sind, wobei zwischen den Reibbelägen jeweils ein Abstützelement zur Übertragung von
Umfangskräften angeordnet ist, das durch lösbare Befestigungselemente am Reibbelagträger unverschiebbar
festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibbeläge (2—la) mit ihren radialen, inneren und äußeren Rändern in in
Umfangsrichtung verlaufenden Nuten (15, 16) im Reibbelagträger (1) eingreifen und daß eine Nut (16),
vorzugsweise die radial innere, im Bereich eines Abstützelements (14) unterbrochen ist und die
Bogenlänge (18) der Unterbrechung der Länge des inneren bzw. äußeren Randes eines Reibbelags
entspricht.
2. Reibkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzten Reibbeläge (2'—13')
im Reibbelagträger (1) mit radialem Spiel (u, v) in den Nuten (15,16) und in Umfangsrichtung mit Spiel
zwischen den Abstützelementen (14) liegen.
3. Reibkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstützelement (14) als
rechteckiger Quader ausgebildet ist und mit radialem Spiel (x, y) zwischen den Nuten (15, 16)
liegt, ohne in diese formschlüssig einzugreifen.
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