Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschäumen mit einem geringen Gehalt an potentiell
carcinogenen aromatischen Aminen sowie Zusammensetzungen für die Herstellung dieser Schäume·
Vor kurzem hat man festgestellt, daß Polyurethanschäume aromatische Amine enthalten und daß bestimmte aromatische
Amine eine potentielle Gefahr für die Gesundheit darstellen können. Obgleich bezüglich der Bildung der aromatischen
Amine keine Klarheit besteht, scheint es, daß aromatische Isocyanate und möglicherweise ihre Harnstoff- und Urethanbindungen
enthaltenden Reaktionsprodukte unter Bildung freier aromatischer Amine hydrolisiert werden, die aus
den Polyurethanschäumen ausgelaugt werden können.
Man hat nun gefunden, daß die für eine Umsetzung mit jeglichen vorhandenen aromatischen Aminen stöchiometrisch mindestens ausreichende
Menge eines Amin-Bindemittels, nämlich eines sterisch behinderten zykloaliphatischen Monoisocyanats der allgemeinen
Formel
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, in der R1 bis R7 unabhängig voneinander Wasserstoff,
C1 bis C1g Alkylgruppen, C4 bis Cg Cycloalkylgruppen,
Cg bis C14 Arylgruppen, Alkaryl- oder Aralkylgruppen bedeuten,
mit der Maßgabe, daß wenn R3 nicht Wasserstoff ist, R1, R2/ R4 und Rr Wasserstoff sein können, und ferner, wenn
R~ Wasserstoff ist, mindestens zwei der Substituenten R1,
R2, R4 und R1- keinen Wasserstoff bedeuten, und χ = 1 bis 7
ist, bei Zugabe zu einem Urethanvorpolymeren oder zu den Komponenten eines Ein-Topf Systems für die Schaumbildung
zu Polyurethanschäumen führt, die nur eine geringe Menge aromatischer Amine enthalten.
Die Menge der dem System zugefügten Akzeptoren für das aromatische
Amin beträgt im allgemeinen 0,01 bis 15 Gew.-Teile, bezogen auf das Gewicht der gesamten Reaktionsteilnehmer für
die Bildung des Polyurethans, das Wasser ausgenommen. Die untere Grenze ist nicht kritisch und wird durch den Grad der
gewünschten Bindungsaktivität bestimmt.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man in
eine Mischung aus (a) einem urethanhaltigen Vorpolymeren mit Polyether- oder Polyestereinheiten und endständigen
aromatischen Isocyanatgruppen und Wasser oder (b) einem aromatischen Polyisocyanat, einem Polyether- oder Polyesterpolyol
und Wasser, bezogen auf (a) oder (b), bis zu 15 Gew.%
eines sterisch behinderten cycloaliphatischen Monoisocyanats der oben angegebenen allgemeinen Formel einarbeitet.
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Beispiele für sterisch behinderte aliphatische Monoisocyanate sind I-Methylcyclohexylisocyanat; 1,2,6-Trimethylcyclohexylisocyanat;
2,2,6-Trimethylcyclohexylisocyanat;
1,2-Dimethylcyclohexylisocyanat; 2,6-Dimethylcyclohexylisocyanat;
2,6-Diethylcyclohexylisocyanat; 2,2,6,6-TetramethyIcyclohexylisocyanat;
1,2,2,6,6-Pentamethylcyclohexylisocyanat;
2,Sje-Triphenylcyclohexylisocyanat,
6-Methyl-2-benzylcyclohexylisocyanat; 2,4,6-Trimethylcyclohexylisocyanat;
2,6-Dipropylcyclohexylisocyanat;
6-Methyl-2-ethylcyclohexylisocyanat und 2,5-Dimethylcyclopentylisocyanat.
Auch Mischungen dieser Isocyanate sind verwendbar.
Der vorliegend verwendete Ausdruck "aromatisches Amin" bezeichnet Amine, die aus beliebigen bekannten zur Herstellung
von Polyurethanen verwendeten aromatischen Isocyanaten gebildet werden, einschließlich PAPI (ein Polyaryl-polymethylenpolyisocyanat),
Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat, Benzol-1,3,5-triisocyanat,
Toluol-2,4,6-triisocyanat, Diphenyl-2,4,4'-triisocyänat,
Xyloldiisocyanat, m-Phenylendiisocyanat, Cumol-2,4-diisocyanat, Chlorphenylendiisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
Naphthalin-1,5-diisocyanat, Xylol-alpha,
3,3'-Dimethyl-4,4'-biphenylendiisocyanat, 3,3'-Dlmethoxy-4,4'-biphenylendiisocyanat,
2,2',5,5'-Tetramethyl-4,4'-biphenylendiisocyanat,
4,4'-Methylen-bis-(phenylisocyanat), 4,4'-SuIfonyl-bis-(phenylisocyanat), 4,4'-Methylen-dio-poIylisocyanat
und 2,4-Diisocyanatodiphenylether und
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deren Gemische. Zur Erläuterung wird Toluoldiisocyanat verwendet. Die erfindungsgemäß erhältlichen Polyurethanschäume
mit niedrigem Gehalt an aromatischem Amin können fest, halbfest oder flexibel sein.
Dem Fachmann ist klar, daß sich nicht alle Isocyanate als Bindemittel für die aromatischen Amine eignen. Wenn man z. B.
ein aliphatisches Isocyanat zu einem Vorpolymeren oder Reaktionskomponenten für die Bildung eines Polyurethans zugibt,
reagiert das Wasser, wenn möglich, mit dem aliphatischen Isocyanat und dem aromatischen Isocyanat unter Bildung von
Polyurethan.
Um zu gewährleisten, daß der Akzeptor eine geringere Reaktionsgeschwindigkeit
in bezug auf Wasser hat als die aromatischen Isocyanate, müssen die erfindungsgemäß verwendeten aliphatischen
Monoisocyanate sterisch behindert sein.
Andere wichtige Faktoren für die Verringerung der Menge an aromatischen Aminen und die Optimierung der Wirkung der
Akzeptoren für die aromatischen Amine sind die folgenden: Polyurethanschäume, die noch feucht gelagert werden, neigen
zu einem höheren Gehalt an aromatischen Aminen als entsprechende Schäume, die nach dem Trocknen gelagert
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werden. Damit sollten höhere Prozentsätze an Bindemittel für das aromatische Amin zu diesen Materialien gegeben werden,
um den Gehalt an aromatischem Amin auf einen annehmbaren Wert zu bringen. Außerdem hat man gefunden, daß bestimmte für die
Verschäumung verwendete Katalysatoren nachteilig sind. Vorzugsweise verwendet man "milde" Katalysatoren, die die Umsetzung
zwischen dem aromatischen Isocyanat und den Hydroxylgruppen des Polyols begünstigen und die Verschäumung in einer
annehmbaren Geschwindigkeit ermöglichen, aber keine unerwünschten Nebenreaktionen verursachen, die Akzeptoren für das
aromatische Amin verbrauchen. Falls herkömmliche starke Katalysatoren, z. B. Zinnsalze verwendet werden, sollte deren
Menge verringert werden.
Das System aromatisches Amin-Akzeptor eignet sich für alle zur Zeit bekannten Polyurethanverschäumungssysteme, einschließlich
der in einem Ein-Topf Verfahren und der unter Bildung eines hydrophoben Vorpolymeren durchgeführten. Außerdem
kann es in dem neueren Verfahren zur Bildung hydrophiler Polyurethanschäume aus hydrophilen Vorpolymeren eingesetzt
werden.
Die Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen sind bekannt. Das Ein-Topf Verfahren ist z. B. in den US-Patentschriften
3 790 508, 3 801 687, 3 748 288, 3 709 843 und 3 681 273 sowie in der britischen Patentschrift 1 368 625 beschrieben. Das
Verfahren unter Bildung hydrophober Vorpolymerer, einschließlich
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Semivorpolymerer kann ζ. B. aus Kirk-Othmer, Encyclopedia
of Chemical Technology, 2. Auflage, Band 12, Seiten 45 bis 50 und Band 9, Seiten 853 bis 855 entnommen werden.
Das Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschäumen aus hydrophilen Vorpolymeren ist z. B. in der US-Patentschrift
4 137 200 beschrieben. Beim Ein-Topf Verfahren werden alle notwendigen Bestandteile für die Bildung des Schaumes zusammengemischt
und vom Mischer auf eine geeignete Oberfläche gebracht. Die Umsetzung beginnt sofort und verläuft mit
solcher Geschwindigkeit, daß die Expansion im allgemeinen innerhalb von etwa 10 Sekunden beginnt. Die gesamte Expansion
ist im allgemeinen in 1 oder 2 Minuten beendet. Die vollständige Aushärtung kann einige Tage in Anspruch nehmen.
Im Verfahren unter Bildung hydrophober Vorpolymerer wird die Polyhydroxyverbindung mit ausreichend Polyisocyanat
umgesetzt, um ein Vorpolymeres mit endständigen Isocyanat- gruppen plus überschüssigem Isocyanat zu bilden (R ist in
typischer Weise ein Polyether, der weniger als 40 Mol.% Oxyethyleneinheiten enthält aber auch ein Polyester sein
kann. )
0 0 H " " H OCN-R-NCO + HO-R'-0H—>■ OCN-R-N-C-O-R1-O-C-N-R-NCO
Vorpolymeres
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Die Vorpolymermischung wird dann mit Wasser versetzt, damit
unter Freisetzung von Kohlendioxid eine Expansion eintritt und die Ketten zu einer vernetzten Matrix verbunden werden.
Dieses Verfahren wird am häufigsten für die Bildung flexibler Schäume angewandt.
Beim "Semi-Vorpolymerverfahren", das in stärkerem Umfange für
die Bildung fester Schäume angewandt wird, wird ein Vorpolymeres, das einen Überschuß an Isocyanat enthält, mit mehr
Polyhydroxyharz und einem getrennten Aufblähmittel, z. B. einem Halogenkohlenstoff vermischt. In diesem Falle kann das
Vorpolymere nur einige wenige Prozent des gesamten Polyhydroxyharzes enthalten. Eine detailliertere Beschreibung
dieses Verfahrens folgt:
Ein bevorzugtes Verfahren besteht im Verschäumen einer Mischung unter herkömmlichen Bedingungen aus: (a) dem
Akzeptor für das aromatische Amin und (b) einem Urethan-Vorpolymeren
mit Polyether- oder Polyestergerüsteinheiten, die endständig ein aromatisches Isocyanat, z. B. Toluoldiisocyanat
aufweisen, wobei der Akzeptor für das aromatische Amin in einer Menge von etwa 15 Gewichtsteilen des Vorpolymeren
oder in einer geringeren Menge vorhanden ist. Vorzugsweise macht die Menge des Akzeptors etwa 10 Gewichtsteile des Vorpolymeren
oder weniger aus. Die untere Grenze ist nicht kritisch, jedoch sollten im allgemeinen nicht weniger als
0,01 Teile verwendet werden.
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Zur Herstellung der Schäume unter Anwendung der Vorpolymertechnik wird das Vorpolymere im allgemeinen mit einem geeigneten
Aufblähmittel, z. B. Wasser, (gegebenenfalls) einem Katalysator und anderen Zusätzen (z. B. Flammverzögerungsmitteln)
versetzt, je nach den Eigenschaften, die der endgültige Schaum haben soll, vgl. z. B. die US-Patentschrift
3 748 288 sowie Saunders and Frisch, Polyurethanes Chemistry and Technology, Interscience Publishers, New York, 1964. Die
als Aufblähmittel verwendete Menge Wasser kann etwa 0,4 Mol bis etwa 1000 Mole H20/Mol NCO-Gruppen betragen. Der Ausdruck
"Mol NCO-Gruppen" bezeichnet die NCO-Gruppen im aromatischen Isocyanat, die nach der Umsetzung der theoretisch erforderlichen
Menge der NCO-Gruppen des aromatischen Isocyanats mit allen Hydroxylgruppen des Polyols verblieben sind. Geeignete,
für die Herstellung der Polyurethanvorpolymeren verwendete Polyethervorpolymere umfassen die Polyalkylenoxidether, wie
die Reaktionsprodukte aus Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Styroloxid, Picolinoxid oder Methylglycosid mit einer
Verbindung, die zwei oder mehr reaktionsfähige Wasserstoffatome enthält, wie Wasser, Resorcin, Glycerin, Trimethylolpropan,
Pentaerythrit, Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol und dergleichen, sowie Verbindungen, wie PoIyoxypropylenglykol,
Polyoxyethylenglykol, Polyoxyethylenoxypropylenglykol, Polyoxyethylenoxybutylenglykol, Polyoxybutylenglykol
und Polyoxypropylenoxybutylenglykol. Zur Bildung hydrophiler Urethanschäume unter Anwendung des Vorpolymerverfahrens
sind die verwendeten Polyetherurethanvorpolymeren
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X-
If
hydrophil, d. h. mindestens 40 Mol.% der Oxyalkyleneinheiten
im Vorpolymergerüst sind Oxyethyleneinheiten und der Rest besteht aus Oxypropylen-, Oxybutylen oder anderen Oxyalkyleneinheiten.
Bei den erhaltenen Polyurethanschäumen sind die Verzweigungspunkte der Polymerketten durch im wesentlichen
lineare Polyoxyalkylenketten verbunden, die wie oben beschrieben, mindestens 40 Mol.% Oxyethyleneinheiten enthalten (die
Initiatoren an den Verzweigungspunkten ausgenommen). Vorzugsweise beträgt der Oxyethylengehalt etwa 60 bis 75 Mol.%. Bei
Oxyethylengehalten von 40 bis 60 Mol.% kann es erwünscht sein, ein bekanntes oberflächenaktives Mittel zu verwenden, um die
Dispergierung des Vorpolymeren in Wasser vor dem Verschäumen zu unterstützen.
Geeignete hydrophile Vorpolymere können dadurch hergestellt werden, daß man in ein Polyoxyalkylenpolyol durch Umsetzung
mit überschüssigem Polyisocyanat endständige Isocyanatgruppen einführt. Davor sollte das Polyol im allgemeinen ein Molekulargewicht
von 200 bis 20.000 und vorzugsweise von 600 bis 6.000 haben. Die Hydroxylgruppenfunktionalität des Polyols und die
entsprechende Isocyanatfunktionalität nach der Umsetzung mit dem Polyisocyanat beträgt im allgemeinen 2 bis etwa 8. Wenn
aus den Vorpolymeren mit einer Isocyanatfunktionalität von etwa 2 Schäume gebildet werden, ist der entstehende Schaum im
wesentlichen linear und hat keine so große Zugfestigkeit wie vernetzte Schäume. Dementsprechend kann, falls gewünscht,
ein Vernetzungsmittel verwendet werden, wenn die Isocyanat-
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funktionalität etwa 2 beträgt. Um nachteilige, den Akzeptor für das aromatische Amin beeinträchtigende Reaktionen auf
einem Minimum zu halten, sollten die verwendeten Vernetzungsmittel vorzugsweise aus aliphatischen Polyolen, z. B. TMOP,
Glycerin oder Pentaerythrit und nicht aus Aminen bestehen.
Beispiele für mit den Polyisocyanaten umzusetzende geeignete Polyole sind: (A) im wesentlichen lineare Polyole, die z. B.
durch Umsetzung von Ethylenoxid, gegebenenfalls zusammen mit anderen Alkylenoxiden mit Wasser, Ethylenglykol oder Glykolen
höheren Molekulargewichts hergestellt werden. Wenn die linearen Polyether aus Gemischen von Ethylenoxid mit z. B. Propylenoxid
bestehen, kann das gebildete Polymere aus einem Polymeren mit beliebiger Anordnung der Polymereinheiten oder einem Blockcopolymeren
bestehen, wobei die endständigen Einheiten entweder Oxyethylen- oder Oxypropylengruppen sein können. Eine
zweite Gruppe von Polyolen (B) umfaßt solche mit einer Hydroxylgruppenfunktionalität
von 3 oder mehr, die gewöhnlich durch Umsetzen von Alkylenoxiden, z. B. Ethylenoxid, gegebenenfalls
zusammen mit anderen Alkylenoxiden und einer polyfunktionellen Verbindung, wie Trimethylolpropan, Pentaerythrit
usw. gebildet werden. Weitere Polyole umfassen (C) eine Mischung linearer und verzweigter polyfunktioneller
Polyole, wie sie unter (A) und (B) angegeben sind, zusammen mit einem Initiator oder Vernetzungsmittel. Ein spezifisches
Beispiel für ein Polyol (C) besteht aus einer Mischung von Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht von etwa 1000
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-yr-
mit Trimethylolpropan, Trimethylolethan oder Glycerin. Diese
Mischung kann anschließend unter Bildung eines Vorpolymeren mit einem Überschuß an Polyisocyanat umgesetzt werden. Alternativ
können die linearen Polyole, z. B. Polyethylenglykol, getrennt mit einem Überschuß an Polyisocyanat umgesetzt
werden. Der Initiator, z. B. Trimetylolpropan, kann auch getrennt mit dem Polyisocyanat umgesetzt werden. Anschließend
können die beiden Materialien mit endständigen Isocyanatgruppen zur Bildung des Vorpolymeren vereinigt werden.
Wenn man z. B. ein hydrophiles Vorpolymeres verwendet, wie es in der US-Patentschrift 4 137 200 beschrieben ist, kann
ein vernetzter hydrophiler Schaum mit einem dreidimensionalen Netzwerk hergestellt werden aus dem Reaktionsprodukt (A),
Vorpolymeren mit endständigen Isocyanatgruppen aus einer
Mischung von (1) einem hydrophilen Polyoxyethylendiol mit endständigen Isocyanatgruppen und einem Ethylenoxidgehalt
von mindestens 40 Mol.% und (2) einem Polyol mit endständigen
Isocyanatgruppen und einer Hydroxylgruppenfunktionalität von 3 bis 8 vor der Umsetzung mit dem Polyisocyanat, wobei das
Polyol mit den endständigen Isocyanatgruppen in einer Menge von 2,9 bis 50 Gew.% an (1) und (2) vorhanden ist; (B) 0,5
bis 10,0 Gew.% an (A) und (B) eines Polyisocyanats mit einer
Isocyanatfunktionalität von 2,0 bis 3,0 und (C) 6,5 bis 390 Molen Wasser je Mol nicht umgesetzten Isocyanats.
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-X-17
Das Verfahren zur Bildung der vernetzten hydrophilen Urethanschäume
besteht in typischer Weise aus dem Vermischen des hydrophilen Polyoxyethylendiols mit dem Polyol, wobei das
Polyol in der Mischung in einer Menge von 1,0 bis 20 Gew.% vorhanden ist, der Umsetzung dieser Mischung bei ein ;.
Temperatur von 0 bis 120° C mit einer Menge Polyisocyanat im Verhältnis 1,8 bis 1,9 NCO- zu OH-Äquivalenten für eine
ausreichend lange Zeit, daß im wesentlichen alle Hydroxylgruppen der Mischung umgesetzt werden, der Zugabe von mehr
Polyisocyanat, so daß 0,1 bis 0,3 Äquivalente NCO je ursprünglichem Äquivalent OH im Überschuß über die theoretisch
erforderliche Menge für die Umsetzung der Hydroxylgruppen vorliegen und der nachfolgenden Zugabe von 6,9 bis 390 Molen
Wasser je Mol nicht umgesetzter Isocyanatgruppe in der Mischung.
Brauchbare hydrophobe Vorpolymere gehen von Polyetherpolyolen aus, die weniger als 40 Mol.% Polyoxyethyleneinheiten enthalten,
sowie von Polyesterpolyolen. Die Polyesterpolyole bestehen aus dem Reaktionsprodukt polyfunktioneller organischer
Carbonsäuren oder deren Anhydriden mit mehrwertigen Alkoholen. Typische Beispiele für solche Säuren umfassen
aliphatische Dicarbonsäuren, wie Bernstein-, Adipin-, Sebacin-, Azelain-, Glutar- und Pimelinsäure; aromatische
Dicarbonsäuren, wie Phthalsäure, Terephthalsäure und Isophthalsäure sowie "dimere Säuren" wie das Dimere der
Linolsäure. Es können auch Hydroxylgruppen enthaltende Mono-
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carbonsäuren, wie Ricinolsäure verwendet werden. Typische mehrwertige Alkohole umfassen monomere mehrwertige Alkohole,
wie Glycerin, 1,2,6-Hexantriol, Ethylenglykol, Trimethylolpropan,
Trimethylolethan, Pentaerythrit, Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol und 1,4-Butylenglykol.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht in der Herstellung der Polyurethanschäume in einem
Ein-Topf Verfahren. Dieses Verfahren besteht darin, daß man eine Mischung aus (a) dem Akzeptor für das aromatische Amin,
(b) aromatischem Isocyanat, (c) einem polymeren Polyol und (d) einem Katalysatorsystem unter Anwendung üblicher Techniken
verschäumt. Der aromatische Isocyanatindex beträgt im allgemeinen 110 bis 96.
Der Ausdruck "Index" ist ein in der Technik anerkannter Begriff, der das Verhältnis der tatsächlich vorhandenen Menge
aromatischen Isocyanats im Reaktionsgemisch zur Menge an aromatischem Isocyanat wiedergibt, die theoretisch für eine
Umsetzung mit allen aktiven Wasserstoffatomen im Reaktionsgemisch erforderlich ist, multipliziert mit 100.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können herkömmliche Katalysatorsysteme
in herkömmlicher Weise eingesetzt werden. Man hat jedoch festgestellt, daß viele Katalysatoren die Menge
an aromatischen Aminen in den Schäumen erhöhen. Dementsprechend
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sollte die verwendete Menge Katalysator so gering wie möglich gehalten werden, um auf der einen Seite die gewünschte Geschwindigkeit
der Verschäumung und auf der anderen Seite die gewünschten Eigenschaften des endgültigen Schaumes zu erzielen.
Geeignete Katalysatoren sollten die Umsetzung zwischen dem Polyol und den NCO-Gruppen des aromatischen Isocyanats
fordern und unter Bedingungen angewandt werden, daß nachteilige Nebenreaktionen, z. B. Trimerisierungen, Dimerisierungen
und die Biuritbildung so gering wie möglich gehalten werden. Eine Aufzählung herkömmlicher Katalysatoren
ist von Saunders und Frisch in der Tabelle LXX auf Seite 212, Polyurethanes Chemistry and Technology (Part I), 1962,
John Wiley & Sons, angegeben.
Herkömmliche Katalysatoren und geeignete Mengen davon in Teilen Katalysator/100 Gewichtsteile Polyol sind unten aufgeführt.
Häufig können Katalysatormischungen verwendet werden, so daß die tatsächlich eingesetzten Mengen beträchtlich
variieren können. Ob einzeln oder in Kombination verwendet sollte die Gesamtmenge an Katalysator so gering wie möglich
sein, so daß gewünschte Ergebnisse erzielt werden.
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Katalysatoren
Tert. Amine
Zinnsalze
Eisensalze
Mischkatalys.
N-Ethylmorpholin Zinn (II) octoat Eisen (III) 2-ethylhexanoat Kobaltnaphtenat
(0,2 - 1,0) (0,01 - 0,5) (0,05 - 1,0) (0,01 - 1,0)
Diethylentriamin Dibutylzinndiacetat Eisen (III) chlorid (0,2 - 1,5) (0,01 - 0,5) (0,03 - 1,0)
Triethylamin (0,3 - 1,5)
Ν,Ν-Dimethyl N1N1-dimethyl-1,3-di
aminobutan (0,2 - 1,0)
Dibutylzinndioctoat (0,01 - 0,5)
Tetrabutyltitanat (0,01 - 1,2)
Triethylendiamin Dibutylzinndilaurat Eisen (III) acetylacetonat Bleioleat
(0,3 - 1,5) (0,01 - 0,5) (0,03 - 1,5) (0,01 - 1,0)
Beim Ein-Topf Verfahren werden alle Bestandteile, z. B.
das Polyether- oder Polyesterpolyol, das aromatische Isocyanat, der Akzeptor für das aromatische Amin, das
Aufblähmittel, der Katalysator und alle weiteren Komponenten, wie UV-Absorptionsmittel, oberflächenaktive Mittel, Flammverzögerungsmittel,
Füllstoffe usw. kräftig vermischt und auf eine Oberfläche oder in eine Form gegossen, wo die
Verschäumung eintritt. In beiden Verfahren zur Herstellung der Polyurethanschäume, dem Ein-Topf Verfahren und dem
Verfahren unter Verwendung hydrophober Vorpolymerer, wird die im wesentlichen stöchiometrische Menge Wasser für die
Umsetzung mit den NCO-Gruppen verwendet, die verblieben sind, nachdem theoretisch alle OH-Gruppen des Polyols mit dem Isocyanat
reagiert haben. Die Menge Wasser beträgt dementsprechend im allgemeinen 0,4 bis 0,6 Mol Wasser je Mol der nach der Umsetzung
aller OH-Gruppen des Polyols mit dem Polyisocyanat verbliebenen NCO-Gruppen.
Beim Ein-Topf Verfahren sollte der Akzeptor gleichzeitig mit den anderen Bestandteilen eingearbeitet werden. Bei allen,
Vorpolymere einsetzenden Verfahren wird der Akzeptor vorzugsweise dem Vorpolymeren zugegeben und das Wasser der Vorpolymermischung.
Alternativ kann man den Akzeptor zum Wasser geben, was im allgemeinen jedoch weniger erwünscht ist, da hierdurch
die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung zwischen dem Akzeptor und dem Wasser erhöht wird.
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"ft
Die Erfindung stellt auch aliphatische Monoisocyanate der oben angegebenen allgemeinen Formel zur Verfügung, in der
R1 bis R_ unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl-, Zykloalkyl-,
Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylgruppen bedeuten, wobei die Alkylgruppen 2 bis 18 Kohlenstoffatome, die Zykloalkylgruppen
4 bis 8 Kohlenstoffatome und die Arylgruppen 6 bis Kohlenstoffatome enthalten, mit der Maßgabe, daß mindestens
zwei der Substituenten R1, R2, R4 und R5 eine andere Bedeutung
als Wasserstoff oder die Methylgruppe haben, und χ = 1 bis 7 ist. Gemäß einer Ausführungsform hat R3 eine
andere Bedeutung als Wasserstoff. Bei einer weiteren Ausführungsform sind mindestens zwei der Substituenten R1, R-*
R4 und R5 die Ethylgruppe. χ ist vorzugsweise 3. Ein spezielles
erfindungsgemäßes Isocyanat ist das 2,6-Diethylcyclohexylisocyanat.
Der vorliegend verwendete Ausdruck "sterisch behindertes" cycloaliphatisches Monoisocyanat bedeutet, daß die <k -Stellung
eine Alkyl-, Aryl-, Cycloalkyl-, Alkylaryl- oder Aralkylgruppe aufweist, der Ausdruck "di- oder polybehindertes"
cycloaliphatisches Isocyanat, daß die <k- und
P-ständigen Kohlenstoffatome mindestens zwei Substituenten
tragen.
Diese Monoisocyanate können nicht nur als Amin-Akzeptoren bei der Herstellung von Polyurethanen, sondern auch von Epoxyharzen,
Polyamiden und anderen polymeren Zusammensetzungen verwendet werden.
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Die Monoisocyanate erhält man aus den entsprechenden Monoaminen.
Einige der Monoamine sind bekannt. Diese haben die allgemeine Formel:
, in der R1, R„ und R4 bis R7 unabhängig voneinander Wasserstoff,
Alkyl-, Cycloalkyl-, oder Alkarylgruppen bedeuten, wobei die Alkylgruppen 2 bis 18 Kohlenstoffatome, die Cycloalkylgruppen
4 bis 8 Kohlenstoffatome und die Alkarylgruppen 7 bis 14 Kohlenstoffatome enthalten, mit der Maßgabe, daß
mindestens zwei der Substituenten R1, R_, R. und R5 eine
andere Bedeutung als Wasserstoff oder die Methylgruppe haben und der weiteren Maßgabe, daß, wenn nur zwei der Substituenten
R1, R_, R. und R5 Alkylgruppen sind, mindestens eine der Alkylgruppen
mindestens vier Kohlenstoffatome aufweist und χ = 1 bis 7 ist. Beispiele hierfür sind 2,6-Dibutylcyclohexylamin und
2-Butyl-6-ethylcyclohexylamin.
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Man kennt zwei allgemeine synthetische Verfahren zur Herstellung der sterisch zweifach behinderten Monoamine. Der
erste Weg besteht in der Nitrierung der substituierten aromatischen Verbindung, der Reduktion der aromatischen
Nitroverbindung zum aromatischen Amin und der Reduktion
des aromatischen Amins. Alternativ kann man das aromatische Amin herstellen und zur Bildung des sterisch zweifachen
behinderten aromatischen Amins alkylieren.
Der erste Weg umfaßt die Nitrierung in 2-Stellung einer entsprechend
substituierten aromatischen Verbindung, z. B. einer 1,3-disubstituierten Verbindung unter Verwendung von Salpetersäure
allein oder zusammen mit Schwefelsäure, im allgemeinen bei einer Temperatur von 0 bis 150° C, vergleiche Kobe und
Brennecke, Industrial & Engineering Chemistry, Band 46, Nr. 4, Seiten 728 - 732. Die Reduktion der Nitroverbindung zum Amin
unter Verwendung eines Reduktionskatalysators, wie Raney-Nickel, wird dann unter Wasserstoffdrücken von z.B. 1 bis
100 Atmosphären und bei Temperaturen von z. B. 0 bis 150 C
durchgeführt, wobei man als Lösungsmittel z. B. Dioxan verwendet. Alternativ kann man Nitrobenzol zu Anilin hydrieren
und das Anilin unter Verwendung des gewünschten Olefins oder Alkylhalogenids alkylieren. Z. B. kann Anilin in Gegenwart
von Ethylen unter Verwendung von Aluminiumanilid als Katalysator nach dem Ethyl-Verfahren bei 325° C und 56 Atmosphären
in 2,6-Diethylanilin umgewandelt werden. Die Alkylierung kann
auch bei o-substituierten Anilinen unter Bildung gemischter
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2,6-Alkylderivate durchgeführt werden. Die Reduktion der
aromatischen Nitroverbindung zum aromatischen Amin kann nach Standardmethoden bewirkt werden, die in Coll.Vol. I - V
Index of Organic Synthesis, Seite 211 beschrieben sind. Die Reduktion des aromatischen Amins zu einem aliphatischen
Amin wird dann in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators, wie Raney Nickel oder Kobalt oder Rhodium/Al „O-, bei Wasserstoff
drücken von z. B. 2 bis 200 Atmosphären und einer Temperatur von z. B. 0 bis 250 C durchgeführt, vgl. Coil.
Vol.1 - V Index of Organic Synthesis, Seiten 208 und 209.
Ein spezielles Beispiel für das Gesamtverfahren geht von
m-Xylol aus:
ι— CH.
HNO-
NO,
Neben-3 produkte
Dioxan (Lösungsmittel) 25° C/70 atm.
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2346625
NH.
NH.
CH.
90-100 C
150 atm.
CH.
NH.
Überschuß
Lösungsmittel
"■Ο"
(i) -20° - +20° C
(ii) 110° - 180° C, 1-15 atm.
Das Lösungsmittel besteht in typischer Weise aus Chlorbenzol oder Dichlorbenzol.
Alternativ kann man beim ersten Verfahrensweg wie folgt vorgehen :
NO0 NH,
OJ £ (Q
CH2=CH2
Katalysator
H5C2
NH-
C2H5
325υ C, 56 atm.
, worauf man das sterisch zweifach behinderte aromatische
Amin reduziert.
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Das zweite allgemeine Verfahren zur Herstellung der sterisch zweifach behinderten aliphatischen Monoamine besteht in der
Behandlung eines zyklischen Ketons bzw. des zum Keton oxidierten zyklischen Alkohols mit Hydroxylamin zur Bildung des
entsprechenden Oxims, das dann unter Verwendung von Wasserstoff und eines Katalysators oder von Wasserstoff erzeugenden
Zusammensetzungen (Natrium - Alkohol) z. B. bei 0 bis 80° C und 1 bis 5 Atmosphären reduziert wird. Üblicherweise verwendet
man hierzu Hydroxylaminhydrochlorid und Na3CO., bei
einer Temperatur von 0 bis 50 C und 1 bis 10 Atmosphären.
Alternativ kann die gleiche Verbindung über 2-Methylcyclohexanon
hergestellt werden. 2,6-Dimethy!cyclohexanon erhält
man durch Formylierung von 2-Methylcyclohexanon in 6-Stellung,
Methylierung der 6-Stellung und Entfernung der Formylgruppe. Das Keton kann dann unter Bildung von 2,6-Dimethylcyclohexylisocyanat
aminiert und phosgeniert werden.
Cycloaliphatische Amine mit einem Substituenten, z. B. einem
Phenylsubstituenten in 1-Stellung, wie 1-Phenyl-1-cyclohexylamin
können aus 1-Phenylcyclohexanon hergestellt werden, das
im Handel erhältlich ist. Dieses kann mit Kaliumiodid und Polyphosphorsäure in das entsprechende Iodid umgewandelt
werden. Das Phenylcyclohexyliodid kann mit Kaliumphthalimid in das Amin umgewandelt und nachfolgend mit Chlorwasserstoffsäure
in das Aminhydrochlorid übergeführt werden. Das Aminhydrochlorid kann man mit Natriumhydroxid in das freie Amin
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umwandeln oder direkt für die Phosgenierung zum entsprechenden Isocyanat verwenden:
S I ££
Polyphosphor
säure
NH2HCl NaOH
COCl2
' Lösungsmittel NCO
0 NH,
COCl2 Lösungsmittel
Das Monoamin kann man durch Phosgenierung in das Monoisocyanat umwandeln. Das Amiη kann als freies Amin, Aminhydrochlorid,
Amin-Kohlendioxid Adduct oder beliebiges andere geeignete
Aminsalz ohne oder mit einem Lösungsmittel, wie o-Dichlorbenzol in Gegenwart von überschüssigem Phosgen entweder in
einer oder zwei Temperaturstufen phosgeniert werden, z. B. entweder bei 80 bis 180° C oder zuerst bei -20 bis +20° C
und danach bei 20 bis 200° C bei Drücken von Atmosphärendruck
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bis 50, ζ. Β. 1 bis 15 Atmosphären.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Sofern nichts anderes angegeben ist, beziehen sich alle Teile und Prozentsätze
auf das Gewicht.
Beispiel 1
50 g des bekannten 2,6-Diethylcyclohexylamins wurden in
230 g Chlorbenzol in einem Tropftrichter gelöst. In einen getrennten Rundkolben mit mehreren Einführungen, der mit
Rührer, Phosgen- und Stickstoffeinlassen und -auslassen,
einem Rückflußkühler und Thermometer versehen war, wurden 200 g COCl2 in 230 g Chlorbenzol kondensiert, wobei man den
Kolben in einem Aceton-Trockeneis Bad auf eine Temperatur von etwa - 5° C hielt. Die Aminlösung wurde tropfenweise innerhalb
von 10 Minuten unter Rühren bei 600 UpM in den Kolben gegeben, wobei man die Reaktionstemperatur auf -5 bis -3° C hielt. Nach
der Zugabe wurde weiter bei 300 UpM gerührt, wobei man den Inhalt des Kolbens auf eine Temperatur von 130 bis 135° C
steigen ließ und das überschüssige Phosgen abdestillierte. Die Umsetzung wurde 1 3/4 Std. unter Rühren fortgeführt, wobei man
weiteres COCl2 durch das Reaktionsgemisch führte. Dann wurde
Stickstoff in Form von Bläschen durch den Kolben geleitet, um überschüssiges Phosgen und Chlorwasserstoff zu entfernen. Das
Produkt wurde vom Chlorbenzollösungsmittel bei 73 C auf einem Rotationsverdampfer befreit. Der Rückstand wurde unter Vakuum
(0,1 mm Hg) destilliert und die zwischen 58 und 61° C siedende
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SO
Fraktion wurde gesammelt. Die Ausbeute betrug 45,6 g (78 %
der Theorie). Die IR-Analyse zeigte eine starke NCO-Absorption,
Die NMR-Analyse zeigte an, daß das Produkt frei von Verunreinigungen
war und die gewünschte Struktur hatte, d. h.
NCO
CH3CH2 Tg Ί CH2CH3
Elementaranalyse:
Gefunden C = 7O,97, H = 10,30, 0 = 9,33, N = 7,95 Berechn. C = 72,93, H = 10,50, 0 = 8,84, N = 7,73.
Beispiel 2
Durch Vermischen von 2 Moläquivalenten Polyethylenglycol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 1.000 mit
einem Moläquivalent Trimethylolpropan wurde ein Vorpolymeres hergestellt. Die Mischung wurde bei 100 bis 110° C und 5 bis
15 Torr getrocknet, um das Wasser zu entfernen und langsam innerhalb von etwa 1 Std. in ein Gefäß gegeben, das 6,65 Moläquivalente Toluoldiisocyanat enthielt. Dabei rührte man die
Mischung aus Toluoldiisocyanat und Polyol. Die Temperatur wurde während der Zugabe für weitere drei Stunden auf 60° C
gehalten. Dann gab man weitere 1,05 Moläquivalente Toluoldiisocyanat
unter Rühren innerhalb etwa einer Stunde zu, wobei
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man die Temperatur auf 60° C hielt. Das endgültige Reaktionsgemisch enthielt einen 10 %igen molaren Überschuß an Toluoldiisocyanat.
Alle Hydroxylgruppen waren mit Isocyanat umgesetzt und es war eine gewisse Kettenverlängerung aufgrund der
Vernetzung des Polyols mit Toluoldiisocyanat eingetreten. Das Vorpolymere enthielt 5,6 Gew.% freies Toluoldiisocyanat.
100 g des Vorpolymer-Reaktionsgemisches wurden mit 4 g 2,6-Diethylcyclohexylisocyanat
in einem Becher vermischt. In einem getrennten Becher wurden 2 g eines nichtionischen Polyethers
als oberflächenaktives Mittel, das unter der Handelsbezeichnung "Pluronic L-62" der BASF-Wyandotte vertrieben wird, und
100 g Wasser vermischt. Beide Mischungen wurden in einem Waring Mischer vereinigt und gerührt. Der gebildete Schaum
wurde nach 1/2 stündigem Trocknen in einem Ofen bei 65° C nach der Methode von J. L. Guthrie und R. W. McKinney,
Analytical Chemistry, September 1977, Seiten 1676 bis 1680 analysiert. Der Amingehalt lag unter 1,0 ppm. Bei einem Kontrollversuch,
bei dem kein 2,6-Diethylcyclohexylisocyanat
zugegeben worden war, enthielt der Schaum 14,3 ppm Toluoldiamin.
Scha/be
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