DE2944536C2 - - Google Patents
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- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/48—Sulfur compounds
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entfernen von Schwe
feldioxid aus Rauchgas, das praktisch vollständige Kalk- oder Kalk
steinausnutzung erreicht und darüber hinaus hohe Schwe
feldioxid-Entfernungswirkung, verbunden mit ausgezeich
neter Korrosionskontrolle erzielt sowie auf eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Das Waschen von Rauchgasen aus Kesselanlagen mit Auf
schlämmungen von Kalkstein (CaCO₃) oder Branntkalkpro
dukten (CaO, Ca(OH)₂) ist eine bekannte, einfache Me
thode, um Schwefeldioxid (SO₂) aus Rauchgasen zu ent
fernen. Diese Methode erfordert jedoch im Betrieb
Frischwasser und steigert deshalb den Gesamtwasserver
brauch der Anlage. Da geeignete Wasserqualität einer
Anlage oft nur in begrenzter Menge zur Verfügung steht,
ist es notwendig, daß das Waschen der Gase nur ein
Minimum an gutem Frischwasser verbraucht.
In Rauchgasentschwefelungsanlagen benötigt man Frisch
wasser, um zwei Arten von Wasserverlusten zu kompensieren:
- 1. Verdampfungsverluste, die beim Sättigen der ein strömenden Gase mit Wasserdampf entstehen und
- 2. Wasserverluste, die mit den Abfallprodukten der De ponie zugeführt werden, wobei diese Abfallprodukte aus feuchten, unreagierten Kalkprodukten und Hydra ten von Calciumsulfit bzw. -sulfat bestehen.
Der Gesamtfrischwasserbedarf der Anlage kann deshalb
herabgedrückt werden, indem diese Wasserverluste redu
ziert werden.
Allgemein gelangt Frischwasser in das Schwefeldioxid-
Entfernungssystem auf mehrere Arten:
- 1. Wasser, das mit dem Reaktanden eintritt,
- 2. Wasser von den Suspensionspumpen(dichtungen),
- 3. Waschwasser zum Abspülen von Feststoffablagerungen, die sich auf den Tropfenabscheidern bilden,
- 4. Quenchenwasser, das hauptsächlich die Verdampfungs verluste kompensiert.
Das meiste Frischwasser, das zugeführt werden muß, ist
entweder Tropfenabscheier-Waschwasser oder Quencher
wasser. Das Tropfenabscheider-Waschwasser muß von ziem
lich hoher Güte sein, um nicht zur Feststoffablagerung
beizutragen, die es ja entfernen soll. Sein Feststoff
gehalt und pH-Wert muß sich innerhalb bestimmter Grenzen
halten. Das Quencherwasser kann jedoch von erheb
lich geringerer Qualität sein.
Ein bereits bekanntes Verfahren, die Prozeßwasserver
luste bzw. den Prozeßfrischwasserbedarf zu minimieren
ist, die Gaswäsche im geschlossenen Kreislauf zu betreiben.
Beim geschlossenen Kreislauf wird die vom Gas
wasch-System ausgeschiedene Suspension teilweise ent
wässert, und man erhält zwei neue Ströme: einen, der
viele Feststoffe enthält und zur Abraumhalde geht, und
einen, der aus Wasser geringer Qualität besteht, der in
die Gaswaschanlage zurückgeleitet wird.
Der Gebrauch dieses im Kreislauf geführten Wassers kann
den Gesamtfrischwasserbedarf um bis zu 50% reduzieren.
Jedoch muß man beachten, daß das im Kreislauf ge
führte Wasser an Sulfaten gesättigt ist; dies birgt
die Gefahr von Verkrustungen in der Rauchgasentschwefe
lungsanlage. Außerdem werden Verunreinigungen, vor
allem korrosive Chloride, innerhalb der Entschwefe
lungsanlage im geschlossenen Kreislauf aufkonzentriert.
Diese Verunreinigungen erzwingen die Anwendung seltener,
teurer Baumaterialien und schließen oft die Anwendung
eines geschlossenen Einfachkreislaufsystems in
einer Entschwefelungsanlage aus.
Es wurde bereits eine Lösung für diese Probleme vorge
schlagen, nach der das Verfahren in zwei Kreisläufen
betrieben wird, und zwar trennt man die Tropfenab
scheider, die kein rezirkuliertes Wasser aufnehmen
können, von der Verdampfungszone im Prozeß, die Quen
cherwasser benötigt. Anschließend wird das ganze im
Kreislauf geführte Wasser nur in den Quencher-Verdampfungs-
Kreislauf geleitet und nicht in den Kreislauf, der die
Tropfenabscheider und die Hauptabsorptionszonen ent
hält.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, dem beste
henden System eine weitere Verfahrensstufe hinzuzufügen, die
selektiv bestimmte Feststoffe abtrennt und die verblei
bende Flüssigkeit im Quencher-Verdampfungs-Kreislauf beläßt.
Diese Aufgabe konnte gemäß einem Verfahren nach Anspruch 1 der
vorliegenden Erfindung und einer Vorrichtung gemäß Anspruch 5 der
vorliegenden Erfindung gelöst werden.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeich
nungen eingehender beschrieben, wobei
Zeichnung 1 ein vereinfachtes Fließschema der Anlage ist;
Zeichnung 2 ist ein Einblick in einen Mehrstufen-
Quencher-Absorptionsturm gemäß der Erfindung;
Zeichnung 3 ist ein vergrößerter Längsschnitt eines
Hydrozyklons, der erfindungsgemäß eingesetzt wird;
Zeichnung 4 ist ein Querschnitt aus Zeichnung 3 entlang
der Linie 4.
Bezugnehmend auf Zeichnung 1 bezeichnet 10 allgemein
einen Teil der Erfindung, der den Mehrstufen-Quencher-
Absoroptionsturm 12 einschließt, der eingehender bei
der Besprechung der Zeichnung 2 behandelt wird. Dieser
Turm 12 umfaßt einen Quencher 14 und einen Absorber 16.
Die Pfeile 18 a, b und c bezeichnen jeweils den Gasstrom
zum Quencher 14, vom Quencher 14 zum Absorber 16 und
den SO₂-befreiten Rauchgasstrom.
Das System umfaßt weiter den Absorbertank 20, den
Quenchertank 22 und das Entwässerungssystem 24, verbunden
mit dem Hydrozyklon 24 a, das in den Zeichnungen 2
und 4 gezeigt ist, weiter eine Absorptionstrennvorrich
tung 26, die Pumpen 28, 30 und 32, die jeweils eine
Pumpenwasserdichtung 34 a, b und c aufweisen.
Die Hauptleitungen der Anlage für Suspensionen sind:
Leitung 36 vom Absorbertank 20 zur Pumpe 28; Leitung 38
verbindet die Pumpe 28 mit dem Absorber 16; die
Leitung 40 geht vom Absorbertank 20 zur Pumpe 30; von
der die Leitung 42 zum Absorber 16 führt; die Leitung
44 ist eine Abzweigung von Leitungen 42 und führt zur
Absorptionstrennvorrichtung 26; Leitung 46 verbindet
den Absorber 16 mit dem Absorbertank 20; die Tropfen
abscheiderwaschwasserleitung 48 zum Mehrstufen-Absorp
tionsturm 12; die Leitung 50 ist die Zuleitung für die
Reaktionskomponenten zum Absorbertank 20; die Überlauf
leitung 52 führt von der Absorptionsvorrichtung 26
zum Absorbertank 20; die Ablaufleitung 54 kommt von der
Absorptionstrennvorrichtung 26 und führt ebenso zum
Quencher-Tank 56, wie die Überlaufleitung vom Absorp
tionstank 20; die Leitung 58 vom Quenchertank 22 zur
Pumpe 32; die Leitung 60 verbindet die Pumpe 32 mit dem
Quencher 14; die Quencherabflußleitung 62 geht vom
Quencher 14 zum Quenchertank 22; die Leitung 64 verbindet
den Ablauf vom Quenchertank 22 mit dem Entwässe
rungssystem 24; die Leitung 66 geht vom Entwässerungs
system 24 zum Quenchertank 22, und die Leitung 68 ver
bindet das Entwässerungssystem 24 mit dem Abfluß.
Zeichnung 2 zeigt, daß der Mehrstufen-Absorptionsturm
12 eine senkrechte Umhüllung 70 mit einer Rauchgasein
laßöffnung 72 am unteren Ende und oben eine Rauchgas
auslaßöffnung 73 für das von SO₂ befreite Rauchgas hat.
Unterhalb der Rauchgaseinlaßöffnung 72 befindet sich
ein Sumpf 74, der mit einem Rührwerk 76 versehen ist.
Vom Sumpf 74 aus führt die Abflußleitung 62 zum Quen
chertank 22.
Nach Zeichnung 2 weist der Absorptionstrum 12 eine
Quencherzone 14 und eine Absorberzone 16 auf. Die
Quencherzone 14 umfaßt eine Vielzahl von Rohren 80,
die an Leitung 60 angeschlossen sind. Jedes dieser
Rohre 80 hat zahlreiche Sprüheinrichtungen 82. In der
Anlage fließen im Quencher 14 die Rauchgase vorzugs
weise wirbelartig langsam nach oben, nachdem sie durch
den Einlaß 72 schräg eingeleitet worden sind. Zwischen
der Quencherzone 14 und der Absorberzone 16 befindet
sich eine schlüsselartige Gas-Flüssigkeits-Trennvor
richtung 84. Diese Trennvorrichtung 84 sammelt sowohl
das Wasser der Tropenabscheider als auch die Absorp
tionssuspension und leitet sie über die Leitung 46
zurück zum Absorbertank 20. Oberhalb dieser schlüssel
artigen Trennvorrichtung 84 befinden sich zahlreiche
Rohre 86 bzw. 86 a, die beide mit den Leitungen 42
und 38 verbunden sind, die die primären und sekundären
Absorberzufuhrleitungen darstellen.
Beide Rohrleitungen 86 und 86 a sind mit einer Vielzahl
von Sprüheinrichtungen 88 versehen, und zwischen den
Rohren 86 und 86 a ist eine dicht gepackte Schicht 90.
Oberhalb der oberen Rohrleitungen 86 a sind der untere
Tropfenabscheider 92 und der obere Tropfenabscheider 94
angeordnet. Waschwasser wird dem unteren Tropfenab
scheider 92 durch Rohre 96 mit Sprühvorrichtungen 98
zugeführt. Der obere Tropfenabscheider 94 ist eben
falls mit einer Waschvorrichtung mit Rohren 100 und
Sprühvorrichtungen 102 versehen.
Zeichnungen 3 und 4 zeigen, daß der Hydrozyklon 24 a
einen tangentialen Einlaß 104 hat, durch den die zu
entwässernde Suspension über die Leitung 64 zugeführt
wird. Die im Hydrozyklon 24 a ankommende Lösung geht
durch den Einlaß 104 und beginnt um den oberen Über
laufstutzen 106 zu rotieren. Die rotierende Lösung
konzentriert sich beim Abwärtsfließen durch die Konus
form 108. Der Konuswinkel gegen die Abflußöffnung 110
beträgt ca. 10°. Der Abfluß erfolgt durch die Leitung
68. Die teilweise geklärte Suspension tritt aufwärts
durch den Überlaufstutzen 106 durch den Hals 112 zur
Leitung 66 aus, um zurück zum Quenchertank 22 zu
fließen. Die Leitungen 64 und 68 sind mit Hydrozyklon
ventilen 104′ und 106′ versehen.
Die zentrifugale Trennkraft des Hydrozyklons bewirkt
eine sehr effektive und selektive Anreicherung von
Calciumsulfat im Ablauf, während im Überlauf andere
Suspensionsteilchen zurück in das Quencherzufuhrsystem
geführt werden. Die Effektivität des Hydrozyklons er
möglicht praktisch einen quantitativen Kalksteinumsatz
in dem Rauchgasentschwefelungsprozeß, wie später ein
gehend beschrieben wird.
Bezugnehmend auf die Zeichnungen dieser Erfindung umfaßt
das Doppelkreslaufsystem eine Quencherkreislauf A,
in dem praktisch alle Verdampfungsverluste stattfinden
und einen Absorberkreislauf B (der auch die Tropfenab
scheider 92 und 94 umfaßt), wobei das Gas zuerst durch
den Quencherkreislauf, dann durch den Absorberkreislauf
geleitet wird. Der Reagenzfluß wird im Gegenstrom zum
Gasfluß geführt. Der Reagenzfluß geht zuerst durch den
Absorberkreislauf. Feststoffe werden auf folgende
Weise aus dem System entfernt: Feststoffe der Reaktion
zwischen dem Calciumreagenz und Schwefeldioxid als
auch etwas unreagiertes Reagenz werden vom Absorptions
kreislauf B dem Quencherkreislauf mit etwas Wasser zu
geführt. Die Feststoffe werden dann durch den Quencher
kreislauf A zirkuliert, wo weitere Reaktionsprodukte
gebildet werden und die Konzentration des unreagierten
Reagenzes abnimmt. Die Feststoffe werden dann vom
Quencher dem Entwässerungssystem 24 zugeleitet und
enden schließlich auf der Abraumhalde.
Frischwasser wird dem Absorptionskreislauf auf folgende
Arten zugeführt:
- 1. Wasser durch Reagenzzufuhrleitung 50,
- 2. Wasser von den Suspensionspumpendichtungen 34 c und b,
- 3. als Tropfenabscheiderwaschwasser bei 48.
Frischwasser kommt in den Quencherkreislauf als:
- 1. reines Wasser von den Suspensionspumpendich tungen 34 a,
- 2. Wasser, das im Quencherkreislauf zirkuliert von 66, das hauptsächlich die Verdampfungsverluste ersetzt und
- 3. Wasser, das vom Absorptionskreislauf überläuft mit seinen Feststoffen durch die Leitung 54.
Falls das zum Prozeßablauf erforderliche Wasser im
Quencher gleich der Menge des aus dem Sulfitschlamment
wässerungssystem gewonnenen Wassers ist, so ist die
beste Ausnutzung des Wassers erreicht. Jedoch steht der
Quencher-Prozeßwasserbedarf in direktem Zusammenhang
mit dem Volumen des behandelten Rauchgases. Das rezir
kulierte Wasser ist direkt in bezug zu setzen zu dem
Volumen des behandelten Gases und der Schwefeldioxid
konzentration im Gas. Deshalb gibt es auch nur eine
exakte Schwefeldioxidkonzentration für ein bestimmtes
behandeltes Gasvolumen, bei dem die Prozeßerfordernisse
für Quencherfrischwasser im Gleichgewicht sind mit
dem Wasser, das im Prozeß im Kreislauf geführt wird.
Daraus folgt, daß es viele Betriebsbedingungen gibt, wo
das rezirkulierte Wasser entweder im Überschuß vorhanden
ist oder nicht ausreicht, um den Quencherwasserbe
darf zu erfüllen.
Für die Betriebsfälle, wo das rezirkulierte Wasser den
Quencherwasserbedarf überschreitet, muß das Wasser, das
den Absorberkreislauf verläßt, reduziert werden, damit
alles rezirkulierte Wasser dem Quencherkreislauf zuge
führt werden kann. Wenn man so verfährt, wird kein re
zirkuliertes Wasser dem Absorptionskreislauf, speziell
der Tropfenabscheider-Waschanlage, zugeführt. Während
man einen geschlossenen Kreislauf beibehält.
Für diejenigen Betriebsbedingungen, wo das rezirkulierte
Wasser in geringerer Menge anfällt als dem Quencher
wasserbedarf entspricht, ist es wünschenswert, die Was
sermenge des Absorptionskreislaufes zu steigern. Das
Wasser, das dazu benötigt wird, wird dem Prozeß als
Tropfenabscheider-Waschwasser zugegeben, wobei außerdem
das Ziel einer maximalen Tropfenabscheider-Waschwasser
menge erreicht wird im Verhältnis zum Gesamtprozeßwas
serbedarf.
In beiden Fällen ist es wünschenswert, die Wassermenge
verändern zu können, die den Absorberkreislauf verläßt,
ohne den Betrieb des Absorberkreislaufs zu stören.
Dies wird erreicht durch den Gebrauch eines Feststoff-
Flüssigkeit-Trennungsgeräts, vorzugsweise einem Hydro
zyklon 24 a. Der Hydrozyklon 24 a verarbeitet einen Teil
der Absorberkreislaufsuspension und erzeugt zwei Ströme:
einen hochkonzentrierten Feststoffstrom und einen nie
drig konzentrierten Feststoffstrom. Jeder der beiden
Ströme kann mit einer entsprechenden Menge unbehandelter
Absorptionskreislaufsuspension zusammengeführt
werden, um einen Strom zu erzeugen, der die Feststoffe
in richtiger Menge mit sich führt, zusammen mit einer
beliebigen Menge Wasser, die den beiden Strömen zuge
mischt werden kann. Mit dieser Näherung ist ein weiterer
Bereich an Feststoffgehalten im Absorptionskreis
laufablaufstrom erzielbar.
Für diese Betriebsbedingungen, wo das rezirkulierte
Wasser den Quencherwasserbedarf überschreitet, wird
ein hochkonzentrierter Feststoffstrom mit unbehandelter
Absorptionssuspension gemischt, um den Gesamtbedarf
an Wasser zu reduzieren, der den Absorptionssuspensions
ablauf begleitet. Für die Betriebsbedingungen, wo das re
zirkulierte Wasser weniger ist als der Quencherwasser
bedarf, wird ein Strom geringer Feststoffdichte mit un
behandelter Absorptionssuspension gemischt, um den Ge
samtbetrag an Wasser zu steigern, das den Absroptions
suspensionsablauf begleitet.
Weil die Betriebsbedingungen der Anlage sich ständig
ändern (z. B. Belastung und SO₂-Gehalt), ändern sich
auch die Bildungsgeschwindigkeiten an Feststoffen im
Absorptionskreislauf und damit auch der Wasserbedarf,
der dem Quencherkreislauf mit diesen Feststoffen zu
geführt wird. Um es dem Feststoff-Flüssigkeits-Trenn
system zu ermöglichen, sofort auf die Prozeßbedingungen
in bezug auf Wasser- bzw. Feststoffbedarf anzusprechen,
wird ein Schwefeldioxid-Massenflußsignal 110 herangezo
gen. Dieses Signal wird einem nicht dargestellten Kon
trollinstrument eingegeben, das das Volumen der zu be
handelnden Gasmenge und die Konzentration an Schwefel
dioxid abstimmt auf das Verhältnis von wiedergewonnenem
Wasser als auch auf das Verhältnis von Absorptions
kreislauffeststofferzeugung, und es bestimmt daraus das
Verhältnis von behandelter zu unbehandelter Absorptions
suspension. Dieses Kontrollinstrument bestimmt auch, ob
der hochkonzentrierte oder der niedrigkonzentrierte
Feststoffstrom mit unbehandelter Absorptionssuspension
gemischt werden soll. Mit diesem Kontrollschema kann
deshalb der Quenchenkreislauf die benötigte Wassermenge
vom Absorptionskreislauf bekommen, und zwar unter allen
Betriebsbedingungen.
Der Hauptvorteil, ein Hydrozyklon 24 a zu benutzen, be
steht darin, daß das Hydrozyklon eine chemische Abtren
nung und nicht nur eine physikalische auf Grund der
Teilchengröße herbeiführt. Die Komponenten, die dem
Hydrozyklon 24 a über Leitung 64 zugeführt werden, ent
halten normalerweise:
CaSO₄ · 2 H₂O (Gips),
CaSO₃ · 1/2 H₂O (Calciumsulfit),
CaCO₃ (Kalkstein) und gelegentlich
Ca(OH)₂ (Kalkhydrat),
Kalsteinverunreinigungen,
Flugaschepartikel und
abgeblätterte Teilchen der Verkrustungen im Absorptionssystem.
CaSO₃ · 1/2 H₂O (Calciumsulfit),
CaCO₃ (Kalkstein) und gelegentlich
Ca(OH)₂ (Kalkhydrat),
Kalsteinverunreinigungen,
Flugaschepartikel und
abgeblätterte Teilchen der Verkrustungen im Absorptionssystem.
Testergebnisse zeigen, daß bei geeigneter Einstellung
des Hydrozyklons, hauptsächlich über die Zufuhr und die
Drosselventile 104′ und 106′, die chemische Zusammen
setzung des Überlaufs und Ablaufs kontrolliert werden
kann. Da bekanntlich die Trennung von der Teilchengröße
und Dichteunterschieden abhängt, ist es das Prinzip
dieser Erfindung, daß die chemische Zusammensetzung
des Ablaufs und Überlaufs bestimmt werden kann.
Diese Möglichkeit, die chemische Zusammensetzung im
System kontrollieren zu können, ergibt mehrere sehr
wichtige Resultate. Erstens kann die Abtrennung kon
trolliert werden, wenn man (Ca(OH)₂ oder fein gemah
lenen Kalkstein (CaCO₃) als SO₂-Entfernungsmittel be
nutzt, weil praktisch das gesamte SO₂-Entfernungsmittel
(Ca(OH)₂ bzw. CaCO₃) nicht in den Hydrozyklonablauf ge
langt, der schließlich der Anlage entzogen wird. Dies
erhöht die Umsetzung des SO₂-Entfernungsmittels und
damit seine Ausnützung im Entschwefelungsprozeß ganz
beträchtlich. Die Kosten dieser Stoffe betragen 10 bis
30% der Betriebsausgaben der Entschwefelungsanlage
und diese Erfindung schraubt ihren Verbrauch um 20%
zurück und erniedrigt damit die Gesamtbetriebskosten
um bis zu 6%.
Wenn man ein Hydrozyklon in die Anlage einbaut, kann
man zweitens, auf Grund der Fähigkeit, die chemische
Zusammensetzung der beiden Ströme kontrollieren zu können,
den Gipsgehalt des Hydrozyklonablaufs auf Spitzen
werte steigern, wenn man ein "in-situ"-Oxidationssystem
benutzt oder wenn natürliche hohe Sulfitoxidation ge
geben ist. Diese Verfahrensweise ergibt ein Abfall
produkt mit hocherwünschten Entwässerungs-, Misch- und
Abraumeigenschaften. Außerdem ergibt sich die Möglich
keit, kleinere Gipskristalle und auch unoxidiertes
CaSO₃ · 1/2 H₂O in der Anlage im Kreislauf zu führen, so
lange bis sie oxidiert bzw. herangewachsen sind. Diese
Möglichkeit, gezielt den gewünschten Gips abzutrennen,
gestattet auch unaufwenige Oxidationsmethoden, da
eine vollständige Oxidation und möglichst große
Kristallgröße nicht direkt in der Oxidationsanlage
erreicht werden müssen.
Die Wirkungsweise des Hydrozyklons im System der Er
findung wird an folgenden Beispielen veranschaulicht.
In den Beispielen gab es nur Kontrollmöglichkeiten, den
Druck am Hydrozyklon (Durchflußrate) und das Verhältnis
Überlauf zu Ablauf zu verändern. Diese Bedingungen
werden durch die zwei Drosselventile 104′ und 106′
variiert, die sich am Ein- und Auslaß des Hydrozyklons
befinden. Um einen möglichst hohen Feststoffgehalt im
Ablauf zu erzielen, wurde in vier Testläufen (7-10
Tabelle 1) ein Filter unter dem Auslaß 68 des Hydrozy
klons angebracht.
Insgesamt wurden 11 Testläufe durchgeführt. Die Durch
flußraten des Überlaufs und Ablaufs wurden jedesmal mit
einem geeichten Eimer und einer Stoppuhr gemessen. Der
Druckverlust im Hydrozyklon wurde gemessen und Analysen
von pH-Wert und %-Feststoffgehalt des Überlaufs und Ab
laufs wurden an Ort und Stelle durchgeführt. Weitere
Proben wurden zu Analysezwecken filtriert, und eine Be
stimmung der Partikelgrößenverteilung wurde durchge
führt. Die höchste Feststoffgehaltskonzentration, die im
Ablauf unter reproduzierbaren Bedingungen erzielbar ist,
enthält 61% getrocknete Feststoffe. 87,6% Feststoff
gehalt, die im 1. Lauf erhalten wurden, konnten in spä
teren Versuchen nicht mehr erreicht werden. Die Fest
stoffkonzentrationen im Überlauf scheinen von den Pro
zeßbedingungen unabhängig zu sein, da sie eng um einen
Mittelwert von 4,05% Feststoffgehalt schwanken.
Gefilterte Überlauf- und Ablaufproben jedes Laufs wurden
zur thermogravimetrischen Analyse ins Labor ge
schickt, um die Sulfat- und Sulfitkonzentrationen zu be
stimmen. Außerdem wurde der säureunlösliche Rückstand
und der Glühverlust bestimmt. Eine Zusammenfassung der
Ergebnisse wird in Tabelle II gezeigt. Die Zusammen
setzung des Ablaufschlamms ist hochinteressant, wobei
die Gipskonzentration darin überraschend hoch ist und
nur geringfügig (±5%) um einen Mittelwert von 95,93%
schwankt. Der säureunlösliche Rückstand betrug im Ab
lauf durchschnittlich 3,8%, was beweist, daß wenig
oder kein Sulfit oder unreagierter Kalkstein vorhanden
ist. Der Gesamtalkaligehalt der Proben, die einen hohen
pH-Wert haben, bestätigen dies.
Die Überlaufproben enthielten einen bedeutenden Anteil
an Ruß, wie der relativ hohe Glühverlust von 25,96%
andeutet. Die Zusammensetzung des Überlaufs teilt sich
durchschnittlich in 39,8% Sulfat und 58,87% Säure
unlösliches auf.
Die Teilchengrößenverteilung der unfiltrierten Proben
wurde durch feuchte Siebanalyse bestimmt. Praktisch
100% der Teilchen des Überlaufs waren kleiner als 44 µ
was dem engstmaschigen vorhandenen Sieb entspricht. Der
Ablauf hatte eine sich über einen größeren Bereich er
streckende Teilchengrößenverteilung mit bis zu 19% im
Bereich 44-74 µ, obwohl über 80% immer feiner als
44 µ waren.
Die Übermenge an Sulfat im Ablauf erklärt sich aus der
Wirkungsweise eines Hydrozyklons. Das Hydrozyklon wirkt
auf Grund der Zentrifugalkraft auf kleinere Teilchen
geringerer Dichte auftrennend von größeren Teilchen
höherer Dichte im ankommenden Schlamm. Das Calciumsul
fatteilchen ist das größte anwesende Teilchen und
trennt sich deshalb leicht ab und bildet die überwiegende
Menge des Ablaufs, während die kleineren Teil
chen die Hauptmenge des Überlaufs bilden.
Die Größenanordnung an Sulfatkonzentration im Ablauf war
unerwartet. 96% Gipsgehalt wurde durchschnittlich für
alle Läufe, unabhängig von der Zufuhr (enthält norma
lerweise höchstens 70% Sulfat), beobachtet. Man fand,
daß die Sulfatkonzentration sich direkt proportional
zur Feststoffkonzentration des Ablaufs verhält, wobei
maximal 98% Gips erhalten werden, aber wobei sich auch
relativ wenig bei einem Feststoffgehalt über 55% ver
ändert.
Die erkannte Abwesenheit von unreagiertem Kalkstein im
Ablauf setzt voraus, daß der Kalkstein zurück ins Ent
schwefelungssystem geleitet wird, und zwar aus dem
Hydrozyklon-Überlauf. Laboranalysen für Gesamtalkali
im Ablaufschlamm der Läufe 9 und 11 bestätigen den ge
ringen Kalksteingehalt (0-1,29%), auch bei hohem
pH-Wert der Suspension. Daraus folgt, daß eine hohe
Kalksteinausnutzung erreicht werden kann bei praktisch
jedem gewünschten Entschwefelungsgrad wegen der sehr
wirksamen Abtrennung des unreagierten Kalksteins im
Hydrozyklon. Ebenso scheint die Schlammaufkonzentrie
rungsfähigkeit des Hydrozyklons unabhängig vom pH-Wert
der Suspension zu sein.
Die Sulfatkonzentration und der Prozentsatz an Fest
stoffen im Hydrozyklonablaufschlamm ist eine Funktion
des Verhältnisses der Flußraten von Überlauf zu Ablauf.
Die erhaltene Überlaufmenge ist dem Druckabfall im
Hydrozyklon proportional.
Die folgenden Beispiele, als Fall 1 und Fall 2 bezeichnet,
für Gasströme, die jeweils hohen und mittleren
Schwefelgehalt besitzen, erläutern eingehender die vor
liegende Erfindung.
Ströme in den Fällen 1 und 2:
18 a einströmendes Gas
18 b Gas (in der Entschwefelungsanlage)
18 c ausströmendes Gas
50 Absorptionsmittelzufuhr
34 c Primärabsorber Pumpendichtwasser
34 b Sekundärabsorber Pumpendichtwasser
48 Tropfenabscheider Waschwasser
38 Primäre Absorptionsmittelzufuhr
42 Sekundäre Absorptionsmittelzufuhr
44 Absorptionsmittelauftrennzufuhr
52 Absorptionsmittelauftrennüberlauf
54 Absorptionsmittelauftrennablauf
56 Absorptionstanküberlauf
56′ Suspensionszufuhr vom Absorber zum Quencher
34 a Quencherpumpendichtwasser
66 Wasser vom Klärbecken (Abraum)
60 Quenchersuspensionszufuhr
64 Ablauf ins Entwässerungssystem
68 Ablauf in Kanalisation
EL Verdampfungsverluste
18 b Gas (in der Entschwefelungsanlage)
18 c ausströmendes Gas
50 Absorptionsmittelzufuhr
34 c Primärabsorber Pumpendichtwasser
34 b Sekundärabsorber Pumpendichtwasser
48 Tropfenabscheider Waschwasser
38 Primäre Absorptionsmittelzufuhr
42 Sekundäre Absorptionsmittelzufuhr
44 Absorptionsmittelauftrennzufuhr
52 Absorptionsmittelauftrennüberlauf
54 Absorptionsmittelauftrennablauf
56 Absorptionstanküberlauf
56′ Suspensionszufuhr vom Absorber zum Quencher
34 a Quencherpumpendichtwasser
66 Wasser vom Klärbecken (Abraum)
60 Quenchersuspensionszufuhr
64 Ablauf ins Entwässerungssystem
68 Ablauf in Kanalisation
EL Verdampfungsverluste
Claims (6)
1. Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus
Rauchgas, gekennzeichnet durch folgende Maßnahmen
kombination:
- a) Abschrecken mit anschließendem Reinigen des heißen Rauchgases mittels einer wäßrigen alkali schen Suspension;
- b) Auftrennung des teilweise verbrauchten Alkali reagenzes aus der Absorptionsstufe in eine schwere und eine leichte Fraktion;
- c) Zurückführen der leichten Fraktion in die Ab sorptionsstufe;
- d) Einführung der schweren Fraktion in die Quen cherflüssigkeit;
- e) getrenntes Auffangen des Flüssigkeitsablaufs aus dem Quencher;
- f) Auftrennung eines Teils der Quencherflüssigkeit mittels zentrifugaler Kräfte in eine leichte und eine schwere Fraktion;
- g) Rückführung der leichten Fraktion aus f) in den Quencher-Flüssigkeitskreislauf und
- h) Ausführen der schweren Fraktion aus f).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die alkalische Suspension aus Wasser und Brannt
kalk oder Kalkstein besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die schwere Fraktion der Stufe f) hauptsächlich
aus Calciumsulfat und Wasser besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die leichte Fraktion der Stufe f) hauptsächlich
aus Calciumsulfit und Wasser besteht.
5. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach
Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Rauchgas
quencher, einen Rauchgaswäscher; Einrichtungen, um
das Gas nacheinander erst durch den Quencher, da
nach durch den Wäscher zu leiten; Einrichtungen mit
denen die wäßrige Alkalisuspension nacheinander
erst dem Wäscher, danach dem Quencher zugeführt
wird; Entwässerungseinrichtungen zur Behandlung von
Teilen der nicht-durchreagierten Alkalisuspension
aus dem Quencher, die einen Hydrozyklon mit Ablei
tungen für eine Fraktion schwerer bzw. leichter
Teilchen aufweisen und Einrichtungen, mit denen die
Fraktion der leichten Teilchen in die Alkalisuspension
des Quenchers rezyklisiert wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß am Hydrozykloneinlaß und am Ablauf der
schweren Teilchen Kontrollventile vorgesehen sind.
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: SCHOENWALD, K., DR.-ING. VON KREISLER, A., DIPL.-C |
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