DE293825C - - Google Patents

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DE293825C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B2/00Lime, magnesia or dolomite
    • C04B2/02Lime

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVe 293825 KLASSE 80 b. GRUPPE
JOHANNES MÜHLEN in WIESBADEN.
Verfahren zur Aufbereitung von Ätzkalk. Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. September 1915 ab.
Die Kalkindustrie liefert reines, pulverförmiges, im Trockenlöschprozeß durch vollstän-• diges Zerfallen reiner Ätzkalkteile entstehendes Kalkhydrat im allgemeinen nicht. Bei der Massenerzeugung von Ätzkalk in den üblichen Kalkbrennöfen kann der Ätzkalk nicht rein erbrannt werden. Im Trockenlöschprozeß zerfällt die Masse nur teilweise zu pulverförmigem Hydrat, während ein erheblicher Teil
ίο derselben ein kleinstückiges und grießiges Gemenge darstellt, welches neben Ätzkalk und Kalkhydrat, Schlacken, Krusten, überbrannte Kalkstücke und ungebrannte Kalksteinteile enthält. Werden die öfen nicht mit ganz reinem Rohgestein beschickt, dann wird die Menge der im Trockenlöschprozeß nicht ganz zerfallenden Bestandteile auch bei sorgfältigster Durchführung der Löschung immer sehr groß. Die Kalkindustrie liefert daher nur Stückkalk und gemahlenen Kalk. Der letztere besteht aus einem mit Kalkhydrat vermischten Mehl aus allen möglichen Bestandteilen, die der Brennprozeß ergibt, da die ganze gebrannte Masse vermählen wird.
Die Verbraucher reinen, pulverförmigen Kalkhydrats, chemische Fabriken, Farbenfabriken, Kalksandsteinfabriken usw., stellen ihren Bedarf aus dem von der Kalkindustrie gelieferten Ätzkalk selbst her; der gemahlene Kalk ist für diese Zwecke meistens unbrauchbar und stets minderwertig. Im Baugewerbe wird reines, pulverförmiges Ätzkalkhydrat trotz seiner vorzüglichen Eigenschaft überhaupt nicht verwendet; statt dessen verwendet man den durch Naßlöschung des Ätzkalkes gewonnenen gut durchgesumpften, reinen Kalkteig.
Das nachstehend beschriebene Verfahren löst nun die Aufgabe, reines, pulverförmiges Kalkhydrat als billiges Massenerzeugnis aus jedem geeigneten, in gewöhnlichen Kalköfen erbrannten Ätzkalk herzustellen unter gleichzeitiger Erzeugung eines vollwertigen, löschfähigen, gemahlenen Kalks.
Der von den öfen kommende Ätzkalk wird freilagernd oder in Behältern aufgeschichtet, nachdem er vorher in bekannter Weise in Wasser getaucht oder während des Aufschichtens mit Wasser besprengt worden war. Die in dieser bekannten Form durchgeführte Trockenlöschung des Ätzkalkes ist unvollkommen; das soll sie aber bei dem neuen Verfahren auch sein. Die ganze Löschmasse wird über einen ganz grobe Stücke zurückhaltenden Rost einem Becherwerk zugeführt, welches dieselbe in einen Windsichter fördert. In den Becherwerkauslauf ist ein zweiter Rost eingeschaltet, welcher zu grobkörnige Stücke vor dem Windsichter abscheidet. Der Windsichter sichtet das beim Löschen gebildete reine, pulverförmige Hydrat ab und sendet die Grieße, vereinigt mit dem vom Roste kommenden gröberen Korn, in eine Mühle. Der Mühle wird zum Ersatz der in Form von pulverförmigem Hydrat der Masse entzogenen Ätzkalkmenge auch frischer Ätzkalk zugeführt. Ferner werden die etwa auf dem Rost der Becherwerkgrube zurückgebliebenen groben Stücke der Mühle aufgegeben, so daß die ganze Löschmasse restlos aufgearbeitet wird.
Die ganze der Mühle zugeführte Masse wird fein gemahlen. Das Endprodukt ist ein Feinmehl, in welchem neben dem frisch zuge-. führten Ätzkalk alle Bestandteile der Löschmasse enthalten sind, mit Ausnahme des von dem Windsichter ausgeschiedenen reinen, pulverförmigen Kalkhydrats, welches sich bei dem Löschprozeß gebildet hat. Beide Fertigprodukte, das am Windsichter ausgeschiedene
ίο reine, pulverförmige Hydrat und das von der Mühle kommende Feinmehl, werden gleichzeitig und fortlaufend in demselben Arbeitsgang gewonnen. Das zweite Fertigprodukt, der gemahlene Kalk, muß, wie bekannt, vor der Verwendung abgelöscht werden.
Das beschriebene Verfahren ist in seiner Gesamtheit neu. Die Kalkindustrie hat seit langen Jahren eine Vervollkommnung in der Herstellung des gemahlenen Kalks erstrebt,
ao aber immer auf dem Wege der möglichsten Vervollkommnung des Trockenlöschprozesses, wozu große und kostspielige Löschsiloanlagen erbaut werden, für welche neuerdings zwecks Erlangung der Treibsicherheit sehr komplizierte und kostspielige Betriebsmethoden empfohlen werden. Das neue Verfahren zeigt einen grundsätzlich anderen Weg. Es wendet die allerdings unvollkommene, aber äußerst einfache und bequeme, altbekannte Trockenlöschmethode an; denn das Verfahren ist dadurch besonders gekennzeichnet, daß man der . Löschmasse nur einen Teil der wirksamen Bestandteile in Form reinen, pulverförmigen Kalkhydrats als erstes Fertigerzeugnis entzieht. Dadurch wird die Herstellung des zweiten Fertigerzeugnisses, des löschfähigen, gemahlenen Kalks, erleichtert, indem der Zusatz von frischem Ätzkalk zur Mühle in mäßigen Grenzen gehalten werden kann. Der technische und wirtschaftliche Effekt ist außerordentlich günstig; denn
I. sind die Gestehungskosten des nicht gemahlenen, reinen Kalkhydrats, welches als Handelsware bisher überhaupt nicht hergestellt werden konnte, gering, während das Produkt selbst einen sehr viel höheren Wert hat als jeder gemahlene Kalk;
II. sind auch die Herstellungskosten des löschfähigen, gemahlenen Kalks trotz der geringen Mehrarbeit der Mühle nicht höher als diejenigen des handelsüblichen Sackkalks. Dabei kann das zweite Fertigprodukt je nach dem Verwendungszweck so, wie es die Mühle liefert, oder in vollkommen abgelöschter Form versandt werden. In diesem Falle steht dasselbe in der Sicherheit gegen Treiben dem reinen, unbedingt treibfreien Kalkhydrat gleich.
Die Einzelheiten des Verfahrens werden an sich weder als neu noch als schutzfähig angesehen. Nur durch die Gesamtheit des Verfahrens wird der neue technische und wirtschaftliche Erfolg erzielt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Aufbereitung von Ätzkalk in der Weise, daß demselben in einem ■ Arbeitsgang das bei der Trockenlöschung sich bildende reine, pulverförmige Kalkhydrat als ungemahlenes, erstes Fertigprodukt entzogen und die Restmasse nach Anreicherung mit frischem Ätzkalk in inniger Mischung mit demselben zu löschfähigem Sackkalk als zweites Fertigprodukt fein vermählen wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1005431B (de) * 1952-11-15 1957-03-28 Rheinische Kalksteinwerke Ges Vefahren zur Herstellung eines weitgehend von Verunreinigungen befreiten stueckigen Kalkes

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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