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ABSTANDHALTER
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Abstandhalter aus Draht für Schalungsplatten
von Füllbetonmauerwerk, der einen im eingebauten Zustand waagrechten Längsdraht
umfaßt, der an mindestens einem Ende ein Paar zum Erfassen eines Plattenrandes dienender
Querdrahtstücke umfaßt, die nach unten und oben über den Längsdraht vorstehen.
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Derartige Abstandhalter werden bei zwei grundsätzlich verschiedenen
Verfahren zur Herstellung von Füllbetonmauerwerk verwendet. Bei einem ersten Verfahren
werden die Platten so angeordnet, daß die Lagerfugen auf beiden Seiten der Schalung
in gleicher Höhe verlaufen. Die Verbindung der Platten erfolgt hier durch Abstandhalter,
welche beidseits ein Paar von Querdrahtstücken aufweisen. Die H-förmigen Enden der
Abstandhalter werden oben auf den Rand von Platten aufgesetzt, zwischen die bereits
Beton eingefüllt wurde, und die anschließend auszugießende Schalung wi rd dadurch
hergestellt, daß weitere Platten von oben in die Abstandhalter eingesetzt werden.
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Weitere Verbreitung hat auch ein Verfahren erlangt, bei dem zur Herstellung
einer Wandschalung und Bemantelungsform für Füllbetonmauerwerk mit monolithischem
Betonkern ebenfalls Bauplatten als verlorene Schalung verwendet werden, welche aber
bei der einen Schalungswand in bezug auf die gegenüberliegende Schalwand der- Höhe
und der Seite nach beliebig versetzt sind, wobei beide Schalwände durch unabhängige
Distanzhalter, welche mit einem Ende lose den Rand der Platte einer Schalungswand
umfassen und mit dem anderen Ende dornartig durch die Platte der gegenüberliegenden
Schalungswand an beliebig vielen Stellen auf halber Höhe der Platten durchstoßen,
zusammengehalten werden, worauf das dornartig die Platte durchstoßende Ende des
Distanzhalters satt umgebogen wird, sodaß die gegenüberliegenden Platten zu einer
gußfertigen Schal- und Bemantelungsform zusammengehalten werden.
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Die Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung der in beiden genannten
Verfahren verwendeten Distanzhalter, die sich prinzipiell ja nur dadurch unterscheiden,
daß im ersten Falle beide Enden H-förmig ausgebildet sind, während dies beim zweiten
der erwähnten Verfahren nur bei einem Ende des Distanzhalters der Fall ist.
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Bisher bekanntgewordene Distanzhalter weisen im allgemeinen Querdrahtstücke
auf, die symmetrisch zum Längsdraht verlaufen, wobei die inneren (AT-PS 186.397)
oder die äußeren (AT-PS 268.627) Querdrahtstücke kürzer sein können. Es ist auch
schon vorgeschlagen worden (AT-PS 291.497), die inneren lotrechten Querstege weiter
nach oben als nach unten vorstehen zu lassen, wobei der Zweck verfolgt wurde, eine
Materialersparnis zu erzielen und Beschädigungen der oberen Außenkanten der Schalungsplatten
zu vermeiden.
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Auch die Erfindung sieht eine unsymmetrische Anordnung von Querdrahtstücken
vor, doch geht sie dabei einen völlig anderen Weg, als er durch AT-PS 291.497 nahegelegt
wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das äußere Querdrahtstück jedes Paares
unsymmetrisch zum Längsdraht angeordnet ist, wobei der grundsätzlich nach oben weisende
Teil dieses Querdrahtstückes länger ist als der nach unten weisende Teil, und daß
vorzugsweise der nach unten weisende Teil der inneren Querdrahtstücke jedes Paares
länger ist als der nach oben weisende Teil.
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Die Erfindung berücksichtigt erstmals die Tatsache, daß beim Einschütten
des Betons in die verlorene Schalung der seitliche Druck am unteren Rand der Platte
am größten ist, weshalb an dieser Stelle eine längere äußere Halterung zum Auffangen
dieses Druckes vorgesehen ist. Diese Verstärkung am unteren Plattenrand ist nicht
zuletzt deshalb vorteilhaft, da die Ausbildung des Plattenrandes nicht immer als
perfekt angenommen werden kann.
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Die Verlängerung des nach oben ragenden Querdrahtstückes erleichtert
zudem das Aufstecken der oberen Platte.
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Am oberen Plattenrand entsteht beim Einfüllen des Betons nur noch
ein ganz geringer Druck auf die Schalung, weshalb der diesen Druck aufnehmende,
nach unten ragende Teil des äußeren Querdrahtstückes weniger beansprucht wird als
der nach oben ragende Teil. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene relativ kürzere
Ausbildung des unteren Drahtteiles kann somit ohne Qualitätseinbuße eine für einen
derartigen Massenartikel nicht unerhebliche Material- und damit Kostenersparnis
erzielt werden.
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Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
auß auch das innere Querdrahtstück jedes Paares von Querdrahtstücken unsymmetrisch
zum Längsdraht angeordnet ist, wobei der nach unten weisende Teil dieses Querdrahtstückes
länger ist als der nach oben weisende Tei. Damit wird erreicht, daß der nur mehr
durch ein verkürztes äußeres Querdrahtstück gehaltene obere Plattenrand auch dann
einwandfrei rechteckig ausgesteift ist, solange noch kein Beton zwischen die Platten
eingefüllt ist. Von der einzelnen Platte aus gesehen, ergibt sich daher folgende
Wirkung: Der untere Plattenhalter hat außenseitig ein längeres Querdrahtstück und
hält dadurch von unten her den Schalungsdruck und steife von innen her die beiden
Platten so aus, daß sie möglichst senkrecht und stabil zu stehen kommen und sich
dabei nicht verändern.
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Ein besonderer Vorteil der vorgeschlagenen Verlängerung der inneren
Querdrahtstücke nach unten ergibt sich dann, wenn der Beton nicht ganz bis zum oberen
Rand der Schalung eingefüllt werden soll, sondern nur bis einige cm
unterhalb
des Randes Eine solche Verfahrensführung ist durchaus üblich, um zu verhindern,
daß beim Rütteln des Betons der Plattenrand von Betonresten verkrustet wird.
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Außerdem wird deshalb in der Praxis nicht bis ganz zum oberen Plattenrand
betoniert, da sonst das nachträgliche Setzen zusätzlicher Abstandhalter an den versetzten
Stoßfugen der nächstfolgenden Plattenreihe nicht möglich wäre.
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Das vorzugsweise nach unten verlängerte innere Querdrahtstück hat
nun den Vorteil, daß auch dann, wenn nur bis etwa 5 cm unterhalb des oberen Plattenrandes
Beton eingefüllt wird, der Abstandhalter einbetoniert ist und sich nicht mehr drehen
kann.
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Wenn auf diese Weise verhindert ist, daß die aufgesteckten Abstandhalter
wieder umfallen, kann von der an sich bekannten Überlegung Gebrauch gemacht werden,
daß die Beanspruchung der Schalungsplatten vor allem von innen nach außen erfolgt,
sodaß zwecks Materialersparnis die inneren Querdrahtstücke an sich ohne weiteres
kürzer sein können als die äußeren.
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Die hier angestellten Überlegungen gelten in gleicher Weise für das
Verfahren mit beidseits gleich hohen Lagerfugen und für das Verfahren mit in der
Höhe versetzten Lagerfugen. Im zweiten Fall ist die Erfindung natürlich nur auf
das eine H-förmige Ende des Distanzhalters beschränkt und das oben Gesagte gilt
jeweils für den von diesem Ende erfaßten oberen oder unteren Plattenrand.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anschließend anhand der
Zeichnung erläutert.
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Fig. 1 und 2 sind dabei Ansichten von zwei Ausführungsbeispielen von
Distanzhaltern zum Aufbau von Schalungen mit beidseitig gleich hohen Lagerfugen,
von denen ein Beispiel in Fig. 3 und 4 schaubildlich und im Vertikalschnitt
dargestellt
ist. Fig. 5 und 6 sind Ausführungsbeispiele von Distanzhaltern zum Aufbau von Schalungen
mit versetzten Lagerfugen, wie er in Fig. 7 schaubildlich und in Fig. 8 und 9 im
Querschnitt erläutert ist.
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Der Distanzhalter nach Fig. 1 verkörpert lediglich den Grundgedanken
der Erfindung, nämlich daß die äußeren Querdrahtstücke 2 an einem zur Verbindung
und Distanzierung von Schalungsplatten dienenden Längsdraht 1 nach oben versetzt
angeordnet sind. Die hier gleich lange wie die äußeren Querdrahtstücke 2 dargestellten
inneren Querdrahtstücke 3 verlaufen in Fig. 1 symmetrisch zum Längsdraht 1.
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Fig. 2 offenbart gegenüber Fig. 1 verschiedene Verbesserungen. Zunächst
ist hier vorgesehen, daß die inneren Querdrahtstücke 3 relativ zum Längsdraht 1
nach unten versetzt sind. Außerdem wird eine Materialersparnis dadurch erreicht,
daß die weniger beanspruchten inneren Querdrahtstücke 3 kürzer sind als die äußeren
Querdrahtstücke 2. Die inneren Querdrahtstücke 3 weisen außerdem an ihrem oberen
Ende Abschrägungen 4 auf, die das Einführen von Platten von oben her erleichtern,
so wie die unteren Abschrägungen 5 der äußeren Stege 2 das Aufstekken der Distanzhalter
vereinfachen.
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Beim Aufbau einer Schalung gemäß Fig. 3 und 4 werden zunächst auf
zum Stand der Technik gehörige und hier nicht weiter beschriebene Bodenklammern
10 zwei Reihen von Platten 7 aufgesetzt, die durch erfindungsgemäße Distanzhalter
11 längs ihres oberen Randes verbunden bzw.
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distanziert werden. Anschließend wird bis wenige cm unterhalb des
oberen Plattenrandes Beton 6 eingefüllt, der
den unteren Rand der
inneren Querdrahtstücke der Distanzhalter 11 festhält und diese dadurch fixiert.
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Wird anschließend eine zweite Reihe von Platten 7 auf die Distanzhalter
11 aufgesetzt, ergibt sich die Notwendigkeit, Stoßfugen 13 bildende Ränder von Platten,
die wegen der lagenweisen Versetzung der Stoßfugen zu weit von einem Distanzhalter
entfernt wären, durch zusätzliche Distanzhalter zu fixieren. In einem solchen AusnahmBfall
kann es vorteilhaft sein, den erfindungsgemäßen Distanzhalter verkehrt einzusetzen,
sodaß also der kürzere Teil des inneren Quersteges nach unten ragt und somit ohne
Behinderung durch den bereits angefüllten Beton 6 eingesetzt werden kann.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Verschiebung des unteren
Randes der aufgesetzten Plattenreihe nach innen bereits durch einen kurzen nach
oben ragenden Teil der im Beton bereits fest verankerten inneren Querdrahtstücke
3 erfolgen kann. In diesem Bereich ist es vor allem notwendig, den Druck einer noch
fließfähigen neuen Lage Beton von außen her abzufangen, was durch die nach oben
verlängerten äußeren Querdrahtstücke 2 geschieht.
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Es drückt somit der untere äußere längere nach oben stehende Abstandhalter
die Platten nach innen, während der obere innere längere Abstandhalter nach unten
nach außen drückt. Die Platte ist somit unten nach innen und oben nach außen fest
ausgesteift. Dies gibt die stabilste Form der Schalung. Diese Wirkung ist besonders
bei der Herstellung von Füllbetonmauerwerk mit dünneren Platten erforderlich, bei
denen keine Verbindung in halber Höhe
mehr notwendig ist, da der
vorliegende Abstandhalter eine exakte und stabilere Haltung der Platten gewährleistet.
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Die Distanzhalter nach Fig. 3 und 4 sind dazu bestimmt, mit ihrem
H-förmigen Ende auf eine Platte aufgesetzt zu werden, bzw. von oben her eine Platte
aufzunehmen, wogegen das andere Ende 9 in den Mittelbereich einer gegenüber der
rechtsseitigen Platte versetzten linksseitigen Platte eingestoßen wird. Die Querstäbe
18 bilden dabei einen die Mindestdistanz der Platten garantierenden Anschlag, wogegen
das Ende 9 (vorzugsweise um eine Beilagscheibe) satt umgebogen wird und die beiden
Platten zusammenhält. Die Ausführung nach Fig. 6 weist dabei gegenüber der Ausführung
nach Fig. 5 die bereits diskutierten Verbesserungen auf. Das innere Querdrahtstück
ist dort verkürzt, nach unten versetzt und mit einer die Montage erleichternden
Abbiegung 4 versehen.
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Fig. 7 bis 9 zeigen die Verwendung erfindungsgemäßer Abstandhalter
bei einem Herstellungsverfahren mit höhenversetzten Lagerfugen. Aufbauend auf bekannte
Bodenklammern werden hier zunächst verschieden breite Platten 7 gesetzt, wobei das
freie Ende der Distanzhalter 12 durch die breitere der beiden Platten durchgestoßen
wird. Anschließend wird so weit Beton aufgefüllt, daß die unteren Enden der inneren
Querdrahtstücke 3 der Distanzhalter 12 in Beton eingebettet sind. Daraufhin wiederholt
sich der ganze Vorgang mit dem Unterschied, daß nun, wie aus Fig. 9 ersichtlich,
die Lagerfuge auf der gegenüberliegenden Seite höher verläuft und die Distanzhalter
in umgekehrter Richtung angebracht werden.
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In allen dargestellten Ausführungsbeispielen dienen die Platten 7
nicht nur als Schalung bis zum Erhärten des eingefüllten Betons, sie bilden vielmehr
anschließend einen
Teil der fertigen Wand. Da die Platten 7 in
erster Linie der Wärmedämmung dienen, sind sie üblicherweise als Holzwolle-Leichtbauplatten
oder als Mehrschichtplatten, welche Mineralfasern oder Schaumstoffe enthalten, ausgebildet.
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An der Außenseite eines Gebäudes besteht im allgemeinen ein größerer
Wärmedämmungsbedarf, weshalb die außen an geordneten Platten dicker sein können
als die innen an geordneten Platten. In diesem Falle sind natürlich die beiden Querdrahtstücke
eines äußeren Paares weiter voneinander distanziert als die Elemente eines inneren
Paares von Querdrahtstücken.