Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Plattenmaterials, das eine gleichmäßige
Breite und eine Dicke hat, die sich entlang der Länge desselben ändert; und weiterhin betrifft die Erfindung eine
Einrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
Das Plattenmaterial, das eine gleichförmige Breite und eine Dicke hat, die sich entlang der Länge desselben allmählich,
graduell, stufenweise, schrittweise u. dgl. (hierfür wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung zusammenfassend
der Begriff "graduell11 verwendet) ändert,kann
völlig angemessen als ein Bauteil verwendet werden, das einem Biegemoment ausgesetzt wird, welches sich in der
Längsrichtung des Materials graduell ändert. Die Verwendung eines solchen Plattenmaterials bietet viele Vorteile, wie
beispielsweise Gewichtsverminderung, Materialersparnis, Konstruktionsvereinfachung usw. Es ist deshalb davon auszugehen,
daß ein ungeheuerer Bedarf für derartige Plattenmaterialien besteht, wenn solche Materialien kommerziell
verhältnismäßig leicht verfügbar sind.
Diese Art von Plattenmaterial bietet bemerkenswerte Vorteile, insbesondere wenn es als Material einer Blattfeder
einer Aufhängung eines Kraftfahrzeugs verwendet wird, nämlich insbesondere die Vorteile einer Gewichtsverminderung,
Materialersparnis, Vereinfachung der Konstruktion, Glättung der Stoßabsorptionscharakteristik usw. Jedoch wurde bisher
weder ein Verfahren noch eine Einrichtung zur wirtschaftlichen
Massenproduktion solchen Plattenmaterials vorgeschlagen.
Es erscheint überflüssig darauf hinzuweisen, daß man bereits
vorgeschlagen hat, ein Plattenmaterial herzustellen,
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das eine Dicke hat, die sich entlang der Länge des Materials ändert, und zwar durch Steuern des Walzenspalts zwischen
Walzen, mit denen eine Platte gewalzt wird, wie beispielsweise in der japanischen Offenlegungsschrift 16660/1974,
die am 14. Februar 1974 veröffentlicht wurde, und in der US-Patentschrift 3 820 373 beschrieben ist. In diesen
Druckschriften zum Stande der Technik wurden jedoch keine Überlegungen angestellt, die das seitliche Verbreitern
des Plattenmaterials betreffen, das als Ergebnis des dickenmäßigen Walzens des Materials verursacht wird. Es ist infolgedessen
erforderlich, einen Endschritt des Beschneidens durchzuführen, in dem beide Seitenränder des gewalzten
Materials beschnitten werden, damit man eine gleichmäßige Breite des Endprodukts erzielt. Das während des Beschneidens
von dem Plattenteil entfernte Material wird als Abfall verschwendet. Infolgedessen ist das konventionelle
Verfahren auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus nicht zu
bevorzugen.
Infolgedessen sollen mit der Erfindung ein Verfahren und eine Einrichtung zum Herstellen eines Plattenmaterials,
das eine gleichförmige Breite und eine Dicke hat, die sich entlang der Länge des Plattenmaterials ändert, zur
Verfügung gestellt werden, mit denen die oben erläuterten Schwierigkeiten des Standes der Technik überwunden werden.
Zu diesem Zweck werden gemäß der Erfindung breitenweise
arbeitende Walzen zum Bewirken eines Walzens In der breitenmäßigen
Richtung und dickenweise arbeitende Walzen zum Bewirken eines Walzens in der dickenmäßigen Richtung so
kombiniert, daß das Material zunächst einem breitenmäßigen Walzen unterworfen wird, um die Breite in einem Teil desselben
zu vermindern, von dem erwartet wird, daß er durch das nachfolgende dickenweise Walzen seitlich verbreitert
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wird, und dann wird der Walzenspalt der dickenweise walzen- i
. ι
den Walzen kontinuierlich gemäß vorher gegebenen Produkt- <
dimensionen und Walzbedingungen verändert. Indem man das tut, kann man das gewünschte Plattenmaterial, das eine
gleichförmige Breite hat und eine Dicke, die entlang der Länge variiert, in einem Schritt erhalten, ohne daß der
abschließende Beschneideschritt erforderlich ist.
Weiterhin sollen mit der Erfindung ein Verfahren und eine
Einrichtung zum Verbessern der dimensioneilen Genauigkeit oder Präzision des Plattenmaterials, das eine gleichförmige
Breite hat und eine Dicke, die sich entlang der Länge desselben ändert, zur Verfügung gestellt werden.
Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung eine Plattenformfunktion (Breitenfunktion, Dickenfunktion), die die Änderungen
der Plattenbreite und der Plattendicke in Beziehung zu der Plattenlänge repräsentiert, gemäß der vorbestimmten
Form des Produkts bestimmt. Eine Korrektur zur Ausschaltung des dimensionellen Fehlers, der durch Durchbiegung
von Walzen verursacht wird, die sich entsprechend der Änderung in der Verminderung (d.h. Querschnittsabnahme)
des Walzens verändert und/oder eine Korrektur zum Ausschalten des dimensionellen Fehlers, der durch eine Veränderung
in der Position, in der die Walzenoberfläche das gewalzte Material verläßt, verursacht wird, welche Veränderung
durch Veränderung in der Neigung oder dem Gradienten der Materialoverflache verursacht wird, werden auf die Plattenformfunktion
bewirkt, um eine Walzenspaltkontroll- bzw. -Steuerfunktion zur Verfügung zu stellen. Die Walzarbeit
wird durchgeführt, während der Walzenspalt gemäß der auf diese Weise erhaltenen Walzenspaltkontroll- bzw. -steuerfunktion
geregelt bzw. gesteuert wird, so daß die dimensioneile Genauigkeit oder Präzision des Plattenmaterials,
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das eins sich ändernde Dicke hat, verbessert wird.
Außerdem wird mit der erfindungsgemäßen Einrichtung gemäß
einem weiteren Aspekt der Erfindung eine Walzendurchbiegungskompensationseinrichtung
angewandt. Die Durchbiegung der Walze wird durch eine Berechnung vorveranschlagt, in der
wenigstens eine Linearfunktion angewandt wird, die die Beziehung zwischen der Walzverminderung- oder -Verjüngung
und der Walzendurchbiegung approximiert. Das Walzen wird durchgeführt, während die Durchbiegung der Walze in Übereinstimmung
mit der Summe des vorbestimmten Walzenspaltwerts und des vorveranschlagten Werts der Walzendurchbiegung
an der Walzendurchbiegungskompensationseinrichtung kompensiert wird, so daß dadurch die dimensionelle
Genauigkeit oder Präzision des Plattenmaterials, das. eine variierende Dicke hat, verbessert wird.
Weiterhin wird gemäß einem noch anderen Aspekt der Erfindung eine in hohem Maße genaue Kontrolle bzw. Steuerung
durch eine Kontroll- bzw. Steuereinrichtung durchgeführt, die eine Recheneinrichtung für die Vorbehandlung aufweist,
welche dazu geeignet ist, im voraus eine Rechnung auszuführen, bei der der Einfluß von wenigstens einem
der Walzendurchmesser und die Walzendurchbiegung berücksichtigt wird, sowie eine Recheneinrichtung kleiner Abmessung
zur Kontrolle bzw. Steuerung der Breite und Dicke, welche geeignet ist, die augenblicklichen Steuerwerte der
Walzenspalte gemäß der Funktion, die von der Vorbehandlungsrecheneinrichtung gegeben wird, sofort zu berechnen,
und eine Servoeinrichtung, die den Walzeneinstellmechanismus
steuern kann. Das trägt auch zur Verbesserung der dimensioneilen Genauigkeit des Plattenmaterials
bei.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung werden zum Erzeugen
eines Plattenmaterials, das eine gleichförmige Breite hat und eine Dicke, die sich mit einer hohen
dimensionellen Präzision ändert, die Walzenspalte der breitenweise walzenden Walzen oder dickenweise walzenden
Walzen in Relation zum Wanderungsbetrag des Werkstücks kontrolliert bzw. gesteuert. Die Kontrolle bzw.
Steuerung der Walzenspalte bei den breitenweise und dickenweise walzenden Walzen werden ausgeführt, indem
man die Walzenpositionen derart verändert, daß die Mitte oder die Halbierende jedes der Walzenspalte nicht von einer
jeweiligen Bezugslinie, d.h. einer Neutrallinie des Werkstücks, abgelenkt bzw. zum Abweichen gebracht wird, so daß
eine hohe dimensionelle Präzision sichergestellt wird.
Schließlich sollen mit der Erfindung außerdem noch ein Verfahren und eine Einrichtung zum Erzeugen von Plattenteilen,
die variierende Dicke haben, durch genaues Schneiden oder Abscheren bzw. Zerschneiden eines kontinuierlichen
Rohstücks, das eine Mehrzahl von längenmäßigen Dickenänderungen hat, mit hoher Präzision in gesonderte Plattenteile,
zur Verfügung gestellt werden.
Gemäß einem noch anderen Aspekt der Erfindung wird das
Abscheren bzw. Zerschneiden des RohstUckmaterials in gesonderte Plattenteile in einer unten beschriebenen Weise
durchgeführt.
Gemäß der Erfindung erzeugt nämlich die Kontroll-bzw.
Steuereinrichtung des Walzwerks ein elektrisches Signal, das einen abzuscherenden Teil repräsentiert, gleichzeitig
mit der Vollendung der Deformation des abzuscherenden Teils, welche Deformation durch die dickenweise arbeitenden
Walzen bewirkt wird. Eine Abschereinrichtung, die, gesehen
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in der Richtung der Bewegung des Halbfertigmaterials, auf· der stromabwärtigen Seite des Walzwerks angeordnet
ist, wird gemäß dem vorgenannten Signal, das von der Kontroll- bzw. Steuereinrichtung erzeugt worden ist, betätigt,
so daß es das Halbfertigmaterial während der Bewegung oder Wanderung des Werkstücks in gesonderte Plattenteile
zerschneidet.
Alternativ werden Markierungen auf den Halbfertigteilen des letzteren, die abgeschert werden sollen, in Übereinstimmung
mit dem vorerwähnten elektrischen Signal angebracht, und das Halbfertigmaterial wird später in gesonderte
Plattenmaterialien, die eine vorbestimmte Einheitslänge haben, mit einer hohen Präzision zerschnitten.
Die vorstehenden sowie weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand einiger, in den Figuren
1 bis 24 der Zeichnung im Prinzip dargestellter, besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert;
es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Veranschaulichung einer Einrichtung zum Herstellen eines Plattenmaterials,
das eine gleichbleibende Breite und eine sich ändernde Dicke hat, welche gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der
Erfindung aufgebaut ist;
Fig. 2 und 3 die Einzelheiten einer den Wanderungsbetrag messenden Einrichtung, die in der
in Fig. 1 gezeigten Einrichtung vorgesehen ist;
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Fig.. A und 5 Aufsichten und Vorderauf rißansichten ' eines Werkstücks, die zeigen, wie sich die
Form des Werkstücks verändert, wenn dieses durch die in Fig. 1 gezeigte Einrichtung
ver- bzw. bearbeitet wird;
Fig. 6 ein Beispiel der Abmessung eines Plattenmaterials, das variierende Dicke hat, wie es
von der in Fig. 1 gezeigten Einrichtung hergestellt worden ist;
Fig. 7 eine Vorderaufrißansicht eines Beispiels eines
Plattenmaterials, das variierende Dicke hat, wie es gemäß dem Verfahren nach der Erfindung
hergestellt worden ist;
Fig. 8 eine Zeichnung zum Erläutern der Plattenformfunktion
des Plattenmaterials, das in Fig. 7 gezeigt ist;
Fig 9 eine Einrichtung zum Herstellen eines Plattenmaterials, das eine gleichbleibende Breite
und variierende Dicke hat;
Fig. 10, 11 und 12 Darstellungen zur Erläuterung der Korrektur der Formfunktion zum Ausschalten
des dimensionellen Fehlers, welcher der Durchbiegung der Walze zuzuschreiben ist;
Fig. 13 eine Darstellung zum Erläutern der Korrektur der Formfunktion zum Ausschalten des dimensionellen
Fehlers, welcher der Änderung der Position, in der das Produkt die Walzenoberfläche
verläßt, zuzuschreiben ist;
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Fig.. 14 eine Produktkurve (Kurve A), eine Verjüngungs-•
instruktionskurve (Kurve A')» eine Produktformkurve (Kurve B), die erzielt wird, wenn
die Verjüngung gemäß der Kurve A1 und einer endgültigen Verjüngungsinstruktionskurve
(Kurve C) erzielt wird, die erhalten wird, wenn eine Korrektion durchgeführt wird, um
den dimensionellen Fehler auszuschalten, welcher der Walzendurchbiegung zuzuschreiben
ist, und zwar dient diese Darstellung für die Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verbesserung der Präzision
des Plattenmaterials, das eine sich ändernde Dicke hat;
Fig. 15 eine Darstellung, zur Erläuterung des Verfahrens zum Bestimmen eines approximierenden
Werts für jede gewünschte Walzendurchbiegung;
Fig. 16 eine Veranschaulichung eines Beispiels einer Einrichtung, die in der Lage ist, das Verfahren
nach der Erfindung durchzuführen;
Fig. 17 eine Darstellung eines ersten Beispiels einer Einrichtung zum genauen Abscheren bzw. Zerschneiden
eines langgestreckten Halbfertigmaterials, das eine Mehrzahl von längsweisen Dickenänderungen hat, in gesonderte Plattenmaterialien;
Fig. 18 eine Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Abscher- bzw. Zerschneideeinrichtung;
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Fig- 19 eine perspektivische Ansicht eine Plattenmaterials,
das eine sich verändernde Dicke hat, wie es mittels der Einrichtung nach der Erfindung hergestellt worden ist;
Fig. 20 eine perspektivische Ansicht einer Einrichtung, die ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist, und zwar zusammen mit einem Blockschaltbild;
Fig. 21 ein Blockschaltbild des wesentlichen Teils der in Fig. 20 gezeigten Einrichtung;
Fig. 22 eine schematische Darstellung eines anderen Beispiels einer Einrichtung zum Messen des Wanderungsbetrages,
wie sie in der Einrichtung nach der Erfindung zur Herstellung von Plattenmaterialien,
die variierende Dicke haben, verwendet wird;
Fig. 23 eine perspektivische Ansicht eines Beispiels eines Produkts, das mittels der in Fig. 22
gezeigten Einrichtung hergestellt worden ist; und
Fig. 24 eine schematische Darstellung einer Abschnittsmeßeinrichtung .
Es seien nunmehr bevorzugte Ausführungsbeispiele beschrieben, und zwar wird das Verfahren nach der Erfindung zum
Herstellen eines Plattenmaterials, das eine gleichmäßige Breite und eine längsweise Dickenänderung hat, unter Bezugnahme
auf eine verjüngte bzw. konische Blattfeder für eine Kraftfahrzeugaufhängung als Beispiel beschrieben.
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Gemäß dejn Verfahren nach der Erfindung werden eine Dickenfunktion,
welche die Plattendicke in Beziehung zur Longitudinal- bzw. Längsposition auf der verjüngten Blattfeder
definiert, sowie der Anfangswert der Plattendicke (üblicherweise der Dicke im dünnsten Teil der verjüngten
Blattfeder) gemäß der verjüngten Blattfeder, die erhalten werden soll, bestimmt. Danach werden die Zunahme der Plattenbreite,
die erwartungsgemäß durch ein Walzen in Übereinstimmung mit der Dickenfunktion verursacht wird, sowie
die Breitenzunahme, die durch das dickenmäßige Walzen verursacht wird, für ein gegebenes Rohmaterial, d.h. das
Werkstück 1 vor der Verarbeitung durch Berechnung bestimmt. Dann werden eine Breitenzunahme des Materials, die erwartungsgemäß
durch die Verminderung in Übereinstimmung mit der oben genannten Dickeiifuntion verursacht wird,
und die Breitenzunahme während des dickenmäßigen Walzens berechnet. Nachfolgend wird die Form eines Zwischenmaterials
(des Werkstücks 1 nach einem breitenweisen Walzen) bestimmt, wobei man diese Breitenzunahme berücksichtigt,
derart, daß das Werkstück nach dem nachfolgenden dickenweisen Walzen über seine gesamte Länge eine gleichbleibende
Breite hat. Genauer gesagt werden eine Breitenfuktion, welche die Beziehung zwischen der Plattenbreite und
der längsweisen Position auf dem Zwischenmaterial unmittelbar vor dem dickenweisen Walzen repräsentiert, wie auch
der Anfangswert der Plattenbreite (gewöhnlich der Plattenbreite in dem schmälsten Teil) erhalten.
Die Vorbereitung für das Walzen ist vollendet, wenn die Dickenfunktion, der Dickenanfangswert, die Breitenfunktion
und der Breitenanfangswert in einer Steuereinrichtung 8, wie in Fig. 1 gezeigt, eingestellt sind.
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Es 1st z.u berücksichtigen, daß in einigen Fällen die Plattenbreite
oder -dicke im Vergleich mit dem Breiten-Anfangswert
oder dem Dicken-Anfangswert beträchtlich groß ist, so daß das Werkstück 1 nicht glatt in bzw. zwischen die breitenweise
walzenden Walzen 2a, 2b oder die dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b eingeführt werden kann, wenn der Walzenspalt
vom Beginnen des Walzens an in Übereinstimmung mit dem Anfangswert eingestellt wird. In einem solchen Falle
wird der Walzenspalt auf einen Wert eingestellt, der größer als der berechnete Anfangswert ist, und nachdem das Werkstück
1 in bzw. zwischen die Walzen eingeführt worden ist, wird der Walzenspalt sofort auf den Anfangswert vermindert,
und zwar mit Hilfe von Last- bzw. Belastungszellen 47» 48 (siehe Fig. 3 und 4), die an einem Walzeneinstellmechanismus
4, 7 angebracht sind.
Wenn die Vorbereitung für das Walzen vorbei ist, wird das Werkstück 1 in den Spalt zwischen den breitenweise walzenden
Walzen 2a, 2b eingespeist. Das wird durch die Lastzelle 47 festgestellt. Nachdem ab der Abgabe des Signals
von der Lastzelle eine vorbestimmte Zeit vergangen ist, wird eine Meßwalze 9 einer Meßeinrichtung 12 für den Wanderungsbetrag
in die Arbeitsposition gebracht. Da das in Laufrichtung vordere Ende des Werkstücks 1 zu diesem Zeitpunkt
die Wanderungsbetrag-Meßeinrichtung 12 passiert hat, wird die Meßwalze 9 sanft in Kontakt mit der oberen Oberfläche
des Werkstücks 1 gebracht, und zwar in einer senkrecht zu der letzteren verlaufenden Richtung.
Ein Kodierer 11 beginnt Impulse zu erzeugen, wenn die
Meßwalze 9 mit dem Werkstück 1 in Kontakt tritt. Diese Impulse werden an die Steuereinrichtung 8 abgegeben. Beim
Empfang dieser Impulse berechnet die Steuereinrichtung die Steuerposition der breitenweise walzenden Walzen 2a(
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2b, d.h« die Steuerung des Walzenspalts, und zwar in
Übereinstimmung mit diesen Impulsen und der Breitenfunktion sowie dem Breitenanfangswert, die zuvor in der Steuereinrichtung
8 eingestellt worden sind. Dann wird gemäß dem Ergebnis der Berechnung mit der Einstellung der Position
der breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b begonnen, d.h. mit der Einstellung des Walzenspalts der breitenweise
walzenden Walzen. Da mit der Walzenspalteinstellung begonnen wird, nachdem die Meßwalze in Berührung mit dem
Werkstück 1 getreten ist, kann der in Laufrichtung vordere Teil des Werkstücks zwischen den breitenweise walzenden
Walzen 2a, 2b und der Meßwalze 9 nicht verarbeitet werden und wird infolgedessen Abfall. Aus diesem Grund
wird die Meßwalze 9 vorzugsweise so eng wie möglich an den breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b angeordnet.
Nachdem die Steuereinrichtung 8 mit der Positionseinstellung, d.h. der Walzenspalt eins teilung, begonnen hat, werden
die breitenweiee walzenden Walzen 2a, 2b zyklisch aufeinander zu und voneinander wegbewegt. Daher wird das
Rohmaterial I1, das eine gleichmäßige Breite und Dicke
hat, wie an den linken Enden der Fig. 4 und 5 veranschaulicht ist, verändert, wenn es die breitenweise walzenden
Walzen 2a, 2b passiert, und zwar zu einem Zwischenmaterial 1", das, wie im mittleren Teil der Fig. 4 gezeigt
ist, eine periodische längsweise Breitenverminderung hat. Obwohl die Materialdicke an den Stellen verminderter Breite
erhöht wird, ist diese Zunahme ziemlich klein und vernachlässigbar. Die Wirkung der Breitenverminderung besteht
nämlich hauptsächlich in der Verlängerung in der Längsrichtung des Rohrmaterials I1.
Die Einführung des in Laufrichtung vorderen Endes des Zwischenmaterials 1" zwischen die dickenweise walzenden
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Walzen 5a, 5b wird durch die Lastzelle 48 festgestellt. Nachdem eine vorbestimmte Zeit ab der Abgabe eines Signale
von der Lastzelle 48 vergangen ist, wird eine Wanderungsbetrag-Meßeinrichtung
mittels eines pneumatischen Zylinders 43 in Betriebsposition gebracht. Als Ergebnis hiervon wird
eine Meßwalze 26 der Einrichtung 28 in Kontakt mit dem in Laufrichtung vorderen Ende des Werkstücks 1 (Halbfertigmaterial
1MI) gebracht, und ein Kodierer 27 beginnt,
Impulse abzugeben.
Die Einstellung der Walzenposition der dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b (dieser Vorgang wird nachstehend als
•Dickeneinstellung11 be^ «lehnet) gemäß der Dicken funktion
wird in einem Augenblick begonnen, in dem der Wanderungsbetrag des Zwischenteils ln nach dem Beginn der Einstellung
der breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b (dieser Vorgang wird nachstehend als "Breitenelnstellung" bezeichnet),
wie er von der Wanderungsbetrag-Meßeinrichtung 12 gemessen worden ist, einen Wert erreicht hat, welcher dem Abstand
zwischen den Achsen der breitenweise und dickenweise walzenden Walzen 2a, 2b und 5a, 5b entspricht. Danach
werden die dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b periodisch aufeinander zu und voneinander wegbewegt, und zwar in
Übereinstimmung mit der Instruktion, die von der Steuereinrichtung 8 gegeben wird, so daß das Zwischenmaterial
1" zu einem Halbfertigprodukt lni geformt wird, das eine
längsweise Dickenänderung hat, wie sie im rechten Endteil der Figur 5 gezeigt ist. Die Verminderung der Dicke bewirkt
natürlich eine Zunahme der Breite. Da jedoch das Zwischenteil 1M in Voraussicht der Breitenzunahme so geformt worden
ist, daß es eine regelmäßige bzw. reguläre Breitenverminderung hat, kann das Halbfertigprodukt lnt über seine gesamte
Länge eine gleichbleibende Breite haben, wie im rechten Endteil der Figur 4 gezeigt ist.
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Ein Stück eines verjüngten Blattes bzw. einer verjüngten Blattfeder als Endprodukt wird dadurch erhalten, daß man
das Halbfertigprodukt l"1 längs der doppelpunktiert- und
gestrichelten Linien B, C, wie sie im rechten Endteil der Figur 5 dargestellt sind, zerschneidet.
Gemäß der Erfindung wird das verjüngte Blatt bzw. die verjüngte Blattfeder im wesentlichen in der oben beschriebenen
Weise erzeugt. Da jedoch die Breiteneinstellung und die Dickeneinstellung getrennt ausgeführt werden, ist zu
berücksichtigten, daß die Stelle auf dem Werkstück, an der die Breiteneinstellung begonnen wird, und die Stelle,
an der die Dickeneinstellung begonnen wird, um den Fehler, der sich in der längenweisen Messung ergibt, voneinander
versetzt sein können. Eine solche Versetzung wächst zu einem großen Wert an, wenn die Einstellzyklen wiederholt werden,
und zwar aufgrund der Ansammlung des Fehlers, so daß die Gleichförmigkeit der Breite des Halbfertigprodukts 1IM
dadurch verschlechtert werden kann. Es ist daher zu bevorzugen, die Startstelle des Endpunkts des Breiteneinstellzyklus
und des Dickeneinstellzyklus in jedem Einstellzyklus zwangsweise miteinander zusammenfallen zu
lassen.
Als Beispiel von Daten, wie sie erhalten werden, wenn das Walzen ausgeführt wird, während man die längsweise gegenseitige
Versetzung der Dickeneinstellung und der Breiteneinstellung bei jedem Einstellzyklus zwangsweise korrigiert,
ist folgendes:
Rohmaterial: 20,5 mm dick , 100,5 mm breit,
8900 mm lang, AISI 5155 (d.h. 55Cr3) Federstahl
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Walztemperatur: 900° C
maximale Walzkraft: 21 t (breitenweise)
228 t (dickenweise)
Abmessung des
Produkts: eine verjüngte bzw. konische
Blattfeder, die eine Breite von 100 mm hat (wie in Fig. 6
gezeigt )
Toleranzen des Produkts: +, 0,07 mm oder weniger (Dicke)
+ 0,02 mm oder weniger (Breite)
Aus den obigen Daten läßt sich verstehen, wie vorteilhaft die Erfindung für die Anwendung bei der Herstellung eines
Materials ist, das eine gleichbleibende Breite hat und eine längsweise Dickenänderung, wie beispielsweise einer
konisch verjüngten Blattfeder.
Nachstehend sei ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung
nach der Erfindung zum Erzeugen eines Plattenmaterials, das eine gleichbleibende Breite und eine längsweise Dickenvariation
hat, unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung näher erläutert.
Es sei zunächst auf Fig. 1 Bezug genommen, wonach ein zu verarbeitendes Werkstück 1 in der Richtung des Pfeils A
bewegt wird. Ein Paar von breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b ist am Ende der stromaufwärtigen Seite des Flusses
bzw. der Bewegung des Werkstücks 1 vorgesehen. Diese breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b sind drehbar mittels
eines Gestells (nicht dargestellt) gehaltert, und zwar so, daß die Walzenposition frei eingestellt werden kann. Die
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Walzenposition dieser Walzen 2a, 2b wird mittels eines Walzteneinstellmechanismus 4 eingestellt, der Hydraulikzylinder
3a, 3b umfaßt.
Ein Paar von dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b ist auf
der stromabwärtigen Seite der breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b vorgesehen und drehbar von dem Rahmen gehaltert.
Die Positionen dieser Walzen 5a, 5b sind wie im Falle der breitenweise walzenden Walzen mittels eines Walzeneinstellmechanismus
7 einstellbar, der Hydraulikzylinder 6a, 6b umfaßt. Die Positionen der breitenweise und dickenweise
walzenden Walzen 2a, 2b und 5a, 5b können gemäß den Instruktionen gesteuert werden, die von der Steuereinrichtung 8
gegeben werden, in der die Anfangswerte der Breite und Dicke, die durch die Form des Produkts bestimmt sind, wie auch die
Breiten- und Dickenfunktionen, die von der Breite und Weite in Beziehung zu der Länge des Produkts bestimmt werden,
im voraus eingestellt worden sind. Infolgedessen erzeugt die Steuereinrichtung 8 elektrische Signale, welche die
Steuerungspositionen der breitenweise und dickenweise walzenden Walzen 2a, 2b und 5a, 5b in Relation zu dem
Wanderungsbetrag des Werkstücks 1 repräsentieren, und zwar in Übereinstimmung mit den eingestellten Dimensionen des
Produkts und den Walzbedingungen.
Dieser Vorgang wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b als ein Beispiel näher erläutert.
Der Wanderungsbetrag des Werkstücks 1 wird mittels einer
Wanderungsbetrag-Meßeinrichtung 12 festgestellt, die eine Meßwalze 9 hat, welche sich in Kontakt mit dem Werkstück
drehen kann, sowie einen Kodierer 11, der für jede Einheit der Winkelbewegung der Walze 9 einen Impuls abgibt. Diese
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so erzeugten Impulse werden an die Steuereinrichtung 8 abgegeben. Die Steuereinrichtung 8 berechnet die Steuerungswalzenpositionen in Relation zu der Länge des Werkstücks
aus den empfangenen Impulsen und der vorher eingestellten Breitenfunktion sowie dem Breitenanfangswert und gibt das
Ergebnis der Berechnung als Ausgangssignal ab.
Das digitale Ausgangssignal von der Steuereinrichtung 8 wird mittels eines Digital-Zu-Analaog-Wandlers (diese
Wandler sind nachstehend als D/A-Wandler bezeichnet) 13a,
13b in ein Analogsignal umgewandelt und an die Servoverstärker 14a, 14b abgegeben. Die Servoverstärker 14a, 14b
erhalten das Ausgange... Ignal von den Different! al transformatoren der Wandler 15 und 16. Der Differentialtransformator des Wandlers 15 mißt den Abstand zwischen dem Gestell
und der Achse der Walze 2a, während der Differentialtransformator 16 den Abstand zwischen den Achsen der Walzen
2a, 2b mißt. Diese Differentialtransformatoren bilden in Kombination eine WalzenpositionsfUhleinrichtung 17, die
nicht nur den Abstand zwischen den beiden Walzen 2a» 2b relativ zueinander sondern auch die absoluten Achsenpositionen dieser Walzen messen kann, so daß die Walzen während
des Walzens stets symmetrisch zueinander mit Bezug auf die breitenweise Halbierungslinie des Werkstücks positioniert
werden. Servoventile 18, 19 erhalten Ausgangssignale, die den Unterschieden zwischen diesen Eingangssignalen von
den Differentialtransformatoren 15, 16 und den Eingangssignalen von den D/A-Wandlern 13a, 13b entsprechen. Infolgedessen werden die Servoventile 18, 19 gestartet, so daß
eine Hydraulikeinheit 21 Drucköl an die Hydraulikzylinder 3a, 3b abgeben kann, wodurch die Positionen der breitenweisen walzenden Walzen 2a, 2b verändert und eingestellt
werden. Als Ergebnis dieser Einstellung kommt es dazu, daß die Eingangs signale, die von den Differential transformatoren
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13» 16 Kommen, in Übereinstimmung mit den Eingangssignalen
von* den D/A-Wandlern 13a, 13b gelangen. Dann werden die
Servoventile 18, 19 zum Stehen gebracht, und die breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b werden in die Positionen
eingestellt, die den Instruktionen der Steuereinrichtung β entsprechen. Auf diese Weise bilden die Servoverstärker
14a, 14b und die Servoventile 18, 19 in ihrer Kombination eine Steuereinrichtung 22, welche die Betätigung des Walzeneinstellmechanismus 4 in Übereinstimmung mit den von der
Steuereinrichtung 8 gegebenen Instruktionen und dem Ausgangssignal von der Walzenpositionsfühleinrichtung 17
steuert.
Obwohl vorstehend speziell die Einstellung der Positionen der breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b erläutert worden
ist, werden die dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b in der gleichen Weise eingestellt. Es wird nämlich der Wanderungsbetrag des Werkstücks 1 von der Wanderungsbetrag-Meßeinrichtung 28 ermittelt, die eine Meßwalze 26 und einen
Kodierer 27 hat, und dieser wird an die Steuereinrichtung 8 abgegeben. Die Steuereinrichtung 8 berechnet dann die
Kommando- bzw. Steuerungspositionen der dickenweise walzenden Walzen aus dem abgegebenen bzw. erhaltenen Wanderungsbetrag, und aus der Funktion, welche die Beziehung zwischen
dem Wanderungsbetrag und der Dicke repräsentiert, d.h. der Dickenfunktion, sowie aus dem Anfangswert der Dicke, welche
beiden letzteren Größen zuvor in der Steuereinrichtung 8 gespeichert worden sind.
Das Ergebnis der Berechnung wird dann mittels D/A-Wandlern 29a, 29b in ein Analogsignal umgewandelt. Die Steuereinrichtung 37 steuert den Walzeneinstellmechanismus 7, der
Hydraulikzylinder 6a, 6b enthält, in Übereinstimmung mit dem Ausgangssignal von der Walzenpositionsfühleinrichtung
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33, die von den Differential transformatoren 31» 32 gebildet wird und in Übereinstimmung mit den Analogsignalen»
die von den D/A-Wandlern 29a, 29b abgegeben werden. Der
Differentialtransformator 31 mißt den Abstand zwischen dem Gestell und der Achse der Walze 5a, während der
Differentialtransformator 32 den Abstand zwischen den Achsen der Walzen 5a und 5b mißt. Als Ergebnis werden die
Positionen der dickenweise walzenden Walzen 5a» 5b in Übereinstimmung mit der von der Steuereinrichtung 8 gegebenen Instruktion gesteuert.
Die vorerwähnten Walzeneinstellmechanismen 4, 7 sind mit Lastzellen 47» 48 zum Ermitteln des Einftihrens des Werkstücks 1 in die breitenweise und dickenweise walzenden
Walzen 2a, 2b bzw. 5a» 5b versehen. -Wie die Figuren 2 und
3 zeigen, werden die Ausgangssignale von diesen Lastzellen über Zeitgeber 23» 41 an Solenoidventile 24, 42
abgegeben. Diese Solenoidventile 24, 42 steuern die Betätigung der Pneumatikzylinder 25, 43 zum Bewegen der
vorerwähnten Wanderungsbetrag-Meßeinrichtungen 12, 18 in und außer Kontakt mit dem Werkstück 1. Die Anordnung ist
derart, daß die Wanderungsbetrag-Heßeinrichtungen 12, 28
-jeweils in die Betriebspositionen bewegt werden, nachdem vorbestimmte Zeitdauern von dem Zeitpunkt an vergangen
sind, zu dem durch die Lastzellen 47, 48 festgestellt worden ist, daß das in Laufrichtung vordere Ende des
Werkstücks 1 in bzw. zwischen die jeweiligen Walzen eingeführt worden ist, d.h. nachdem das in Laufrichtung vordere
Ende des Werkstücks 1 jeweilige Positionen zur Ermittlung des Wanderungsbetrags des Werkstücks 1 passiert hat.
Es sei darauf hingewiesen, daß in dem beschriebenen AusfUhrungsbeispiel die breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b
und die dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b unabhängig
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gelagert sind, so daß eine freie Einstellung der Achsenpositionen unabhängig von der anderen Walze möglich ist.
Zusätzlich hierzu hat jedes Paar von Walzen 2a, 2b (5a, 5b) zwei Differentialtransformatoren 15, 16 (31, 32), so daß
nicht nur der Abstand zwischen den Achsen der beiden Walzen 2a, 2b (5a, 5b) sondern auch die absoluten Positionen der
Walzenchsen gemessen werden können. Es ist infolgedessen möglich, die beiden Walzen 2a, 2b (5a, 5b) Jedes Paars in
Symmetrie zueinander mit Bezug auf die neutrale Achse des Werkstücks 1 zu bewegen. Daher wird keine unerwünschte
Formänderung bzw. kein unerwünschtes Verziehen des Werkstücks bewirkt, selbst wenn das Werkstück in einer konstanten
Höhe eingespeist wird.
Zur Vereinfachung des Aufbaus der Einrichtung ist es möglich,
die Position von einer der beiden Walzen jedes Paars ortsfest zu machen. In einem solchen Falle kann der
Walzenspalt dadurch eingestellt werden, daß nur eine der Walzen 2a, 2b oder 5a, 5b bewegt wird, so daß der Walzeneinstellmechanismus,
der den Hydraulikzylinder umfaßt, der Steuermechanismus, der das Servoventil und den Servoverstärker
umfaßt, und der D/A-Wandler für eine der Walzen
2af 2b (5a, 5b) jedes Paars weggelassen werden könnte. Auch
ist es, da nur der Abstand zwischen den beiden Achsen gemessen wird, nur erforderlich, daß jedes Paar Walzen 2a,
2b (5a, 5b) nur mit einem Transformator verbunden ist.
Als Einrichtung zum Messen der Walzenpositionen können verschiedenste
andere Meßeinrichtungen verwendet werden, wie beispielsweise solche, welche die Walzenpositionen indirekt
durch die Messung der Positionen der Kolben der Hydraulikzylinder 3a, 3b (6a, 6b) messen.
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Außerdem können Fühler bzw. Sensoren vom kontaktlosen Typt, wie beispielsweise BildfUhler bzw. -sensoren als
Einrichtungen zum Messen des Wanderungsbetrages des Werkstücks verwendet werden.
Außerdem können andere Bestandteile des beschriebenen Ausführungsbeispiels
durch verschiedene andere Einrichtungen ersetzt werden, ohne daß damit von der vorliegenden Erfindung
abgewichen wird.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel werden die Walzlänge und die Kommando- bzw. Steuerungswalzenpositionen
digital berechnet, während die Steuerung des Walzeneinstellmechanismus auf analoge Weise erfolgt. Alternativ ist
es auch möglich, die Berechnung der Walzenlänge und der Kommando- bzw. Steuerungs-Walzenpositionen auf analoge
Weise durchzuführen. Es ist außerdem möglich, die Steuerung des Walzeneinstellmechanismus digital auszuführen.
Obwohl die Erfindung hauptsächlich dazu gedacht ist, beim Heißwalzen verwendet zu werden, ist es auch möglich, die
Erfindung auf ein Kaltwalzen für einen gewissen Grad an Walzreduktion anzuwenden. Auch ist die Erfindung auf ein
mehrstufiges Walzwerk anwendbar, indem die eine der breitenweise und dickenweise walzenden Walzen oder beide dieser
Walzen eine Mehrzahl von Walzgerüsten haben, bzw. mehrfach vorgesehen sind.
Wie man aus der obigen Erläuterung deutlich ersieht, bietet
die vorliegende Erfindung insbesondere die folgenden Vorteile:
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(1) Es ist möglich, mit geringen Kosten Plattenmaterialien
ι herzustellen, die eine gleichbleibende Breite und eine sich in Längsrichtung ändernde Dicke haben, ohne daß
ein zusätzlicher Verfahrensschritt des Trimmens bzw. Beschneidens notwendig ist.
(2) Die Erfindung ermöglicht die Rationalisierung der Form von verjüngten bzw. konischen Blättern bzw. Blattfedern
oder ähnlicher Produkte, eine Gewichtsverminderung und eine Verbesserung der Materialausbeute.
Zusätzlich werden durch die Einrichtung nach der Erfindung inbesondere folgende Vorteile erbracht:
(3) Es ist möglich, die Plattenbreite und die längsweise Änderung der Plattendicke einzustellen sowie die
Plattendicke und -breite, die im voraus eingestellt worden sind, zu ändern.
(4) Da die Valzenpositionen aufgrund der Ermittlung der aktuellen Wanderungsstrecke des Werkstücks eingestellt
werden, ist es möglich, eine genaue Form des Produkts zu erzielen.
Die dimensioneile Präzision des Produkts wird weiter dadurch verbessert, daß man eine Abschnittsabmessungs-Meßeinrichtung
38, wie in Fig. 24 gezeigt, zu der beschriebenen Einrichtung nach der Erfindung hinzufügt.
Die AbschnittsabmessungB-Meßeinrichtung 38 ist außerhalb
der dickenweise walzenden Walzen 5 angeordnet und umfaßt zwei Paare von entgegengesetzt vorgesehenen Leerlaufwalzen,
die das Werkstück nach dem dickenweisen Walzen sowohl in vertikaler als auch in seitlicher Richtung ein-
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klemmen bzw. zwischen sich fassen. In Fig. 24 sind nur
die»Walzen zum vertikalen Einklemmen gezeigt. Diese Leerlauf- bzw. Blinkwalzen dienen dazu, die Breite und Dicke
des gewalzten Produkts, das kontinuierlich bewegt wird, zu messen. Die Meßausgangssignale werden an die in Fig.
gezeigte Steuereinrichtung 8 abgegeben.
Die Steuereinrichtung 8 hat eine Funktion, um den anfänglich eingestellten Wert in Übereinstimmung mit den tatsächlich
gemessenen Werten zu korrigieren, und sie gibt das Ergebnis der Korrektur als elektrische Ausgangssignale
an die jeweiligen Servoverstärker.
Im Betrieb wird im Anfangsstadium des Walzens die gewünschte Abmessung des vorgesehenen Produkts in der
Steuereinrichtung 8 eingestellt, ohne daß man das Material des Werkstücks M, die Walztemperatur, die Steifigkeit
der Walzenstempel und andere Faktoren berücksichtigt, und es erfolgt ein Walzen mit diesen eingestellten Werten. Dann
wird die Abmessung des sich ergebenden Werkstücks (Produkts) mittels der Abschnittsabmessungs-Meßeinrichtung 38 gemessen
und zurück in die Steuereinrichtung 8 gegeben, um den anfänglich eingestellten Wert zu korrigieren. Durch
Korrektur des anfangs eingestellten Werts in der beschriebenen Weise ist es möglich, die gewünschte Präzision der
Abmessungen des Produkts unabhängig von dem Material des Werkstücks und den Eigenschaften bzw. Charakteristika der
Herstellungseinrichtung zu erzielen.
Auch ist es in diesem Falle möglich, als anfänglich eingestellten Wert den Wert einzustellen, welcher die veranschlagten
Kenndaten des Materials des Werkstücks und der Herstellungseinrichtung beinhaltet, und nur den dimensioneilen
Fehler zwischen dem veranschlagten Wert und dem
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tatsächlich gemessenen Wert gemäß dem Ergebnis der Messung, die'von der Querschnittsabmessungs-Meßeinrichtung 38 durchgeführt
worden ist, zu korrigieren. Es erscheint überflüssig darauf hinzuweisen, daß es auf diese Weise möglich ist,
eine höhere Präzision der Abmessungen des Werkstücks zu erzielen.
Nachstehend sei ein anderes Ausführungsbeispiel beschrieben, bei dem zum Zwecke des Hersteilens eines Plattenmaterials,
das eine gleichbleibende Breite und eine längsweise Dickenänderung hat, mit höherer dimensioneilen
Präzision das Walzen unter Ausschaltung des Fehlers durchgeführt wird, der den Durchbiegungen der breitenweise
walzenden Walzen 2a, 2b und der dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b zuzuschreiben ist und/oder des Fehlers, der der Änderung
der Position zuzuschreiben ist, unter der das Werkstück die Walzen verläßt. Mit diesem Ausführungsbeispiel
wird eine Walzenspaltkontroll- bzw. -Steuerfunktion dadurch erzielt, daß man eine Korrektur zur Ausschaltung der
oben erwähnten Fehler auf die Plattenformfunktion, welche die gewünschte Form des zu erzielenden Plattenmaterials
repräsentiert, vor dem Walzvorgang bewirkt, und das Walzen wird in Übereinstimmung mit der auf diese Weise erhaltenen
Walzenspaltkontroll- bzw. -Steuerfunktion durchgeführt.
Die Walzenspaltkontroll- bzw. -Steuerfunktion dieses- Ausführungsbeispiels
wird dadurch erhalten, daß man die Formfunktion des verjüngten bzw. konischen Blatt- bzw. Blattfedermaterials
korrigiert, und zwar zur Ausschaltung sowohl des Fehlers, der der Walzendurchbiegung zuzuschreiben
ist, als auch des Fehlers, der der Änderung der Position, unter der die Walze die Werkstückoberfläche verläßt,
zuzuschreiben ist.
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Es sei zunächst eine sich auf die Walzendurchbiegung beziehende Beschreibung dieses Ausfuhrungsbeispiels gegeben.
Es ist an sich bekannt, daß die folgende Dickenzunahme £xh,
wie sie durch die nachfolgende Gleichung (1) wiedergegeben wird, allgemein durch eine Zunahme Δ S des Walzenspaltε
aufgrund einer Exzentrizität der walzenden Walzen oder eines ähnlichen bzw. gleichartigen Grundes verursacht
wird.
In der obigen Gleichung (1) repräsentiert K den Steifigkeitskoeffizienten
der Walzmaschine, d.h. den Gradienten der Elastizitätscharakteristikkurve L1 der Walzmaschine,
wie in Fig. 10 gezeigt ist, und diese Kurve L1 ist üblicherweise
eine gerade Linie, während M den Plastizitätskoeffizienten des Werkstücks repräsentiert, d.h. den Gradienten
einer Linie, die tangential zur Plastizitätscharakteristikkurve L2 des Werkstücks verläuft, welche in Fig. 10 gezeigt
ist. Wie man aus Fig. 10 ersieht, wird durch eine Zunahme des Walzenspalts & S keine wesentliche Erhöhung der Plattendicke
h verursacht, jedoch wird eine leichte Zunahme Δ. h
verursacht, deren Betrag dem Abstand zwischen dem Anfangspunkt und dem Punkt, an dem die Werkstücks-Plastizitätscharakteristikkurve
L2 von der Kurve L3 geschnitten wird, die dadurch erhalten wird, daß man die Elastizitätscharakteristikkurve
L1 um einen Abstand ^S verschiebt, gleich ist.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Gleichung (1) nur dann gültig ist, wenn der Walzenspalt aufgrund der
Exzentrizität der Walzen oder aus einem gleichartigen bzw. ähnlichen Grunde leicht verändert wird. Im Falle des Walzens
eines verjüngten bzw. konischen Blatts bzw. einer solchen
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Blattfeder T erfährt der Walzenspalt jedoch absichtsgemäß
'eine große Änderung. In diesem Falle wird daher die Änderung der Plattendicke nach dem Walzen gemäß der folgenden
Gleichung (2) bestimmt, und zwar als Summe der Dickenänderung ^h1, die sich für jeden einer Mehrzahl von
kleinen Abschnitten des Bereichs ergibt, über den der Walzenspalt geändert wird, wobei die Dickenänderung jedes
Abschnitts gegeben ist durch
K1
*h1 β Δ£51
(2)
Infolgedessen wird der Dfckenfehler, der der elastischen
Deformation der Walzmaschine zuzuschreiben ist, wenn der Walzenspalt um £ASi absichtsgemäß geändert wird, durch
die folgende Gleichung (3) gegeben.
Die Gleichung (3) repräsentiert jedoch den Dickenfehler, der der elastischen Deformation der gesamten Walzmaschine
zuzuschreiben ist. In dem Fall, in welchem die Walzmaschine so gesteuert wird, daß eine Übereinstimmung zwischen dem
Steuerungswalzenspalt, wie er von der Steuereinrichtung 8 gegeben wird, und dem Walzenspalt, wie er durch eine
Meßeinrichtung gemessen wird, welche zwischen die Achsen der Walzen 5a, 5b eingefügt ist, während die Achse der
einen Walze 5b festgelegt ist, erzielt wird, wird der Dickenfehler, der der elastischen Deformation des Gestells
zuzuschreiben ist, automatisch eliminiert. Auf diese Weise muß nur der Fehler, der der Walzendurchbiegung
zuzuschreiben ist, korrigiert werden. Üblicherweise be-
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trägt die Walzendurchbiegung 50 bis 70 % der Durchbiegung der'gesamten Walzmaschine.
Infolgedessen wird davon ausgegangen, daß die scheinbare bzw. offenbare Steifigkeit K1 der Walzmaschine auf ot K1
(oC^1) angewachsen ist, und der zu kompensierende Betrag
wird durch die folgende Gleichung gegeben.
Weiterhin wurde gemäß Untersuchungen, die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung durchgeführt wurden, bestätigt, daß unterschiedliche Walzverminderungskräfte ausgeübt werden,
wenn der Walzenspalt verkleinert wird, d.h. wenn die Walzverminderung erhöht wird, und wenn der Walzenspalt erhöht
wird, wie in Fig. 11 gezeigt ist. In diesem Falle war der
Gradient oder die Neigung der Zunahme und Abnahme der Walzverminderung 1/100. Es wurde nämlich eine Erscheinung
beobachtet, wonach selbst dann,wenn solche Faktoren wie das Material, die Walztemperatur usw. gleich sind, die
Plastizitätscharakteristik des Werkstücks, wie sie beobachtet wird, wenn der Walzenspalt vermindert wird, und
die Plastizitätscharakteristik des Werkstücks, wie sie beobachtet wird, wenn der Walzenspalt erhöht wird, wesentlich
verschieden voneinander sind, wie durch die Kurven L4 und L5 in Fig. 12 veranschaulicht ist.
Daher wird in diesem Ausführungsbeispiel die Korrektur oder Kompensation vorgenommen, wenn der Walzenspalt vermindert
wird bzw. wenn der Walzenspalt erhöht wird, und zwar gemäß den folgenden Gleichungen:
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M21
Nachstehend sei eine Erläuterung über die Korrektur des
dimensioneilen Fehlers gegeben, welcher der Änderung der Position, unter dem die Plattenoberfläche die Walze verläßt,
zuzuschreiben ist.
Wie weiter oben ausgeführt wurde, ist der Gradient der Oberfläche der konisch verjüngten Blattfeder T außerordentlich
klein. Konventionellerweise wurde, wie es beim Walzen eines Streifens oder dgl. geschieht, der Walzenspalt
zwischen zwei Walzen gemäß der Formfunktion der konisch verjüngten Blattfeder T selbst gesteuert, und zwar
ausgehend von der Annahme, daß die Walzenaustrittsstelle stets in der Ebene liegt, die sowohl die Achsen der oberen
als auch der unteren Walzen enthält. Jedoch ist es tatsächlich so, daß die Position der Walzenaustrittsstelle
verändert wird, und zwar in Abhängigkeit davon, ob das Walzen auf dem konisch verjüngten Teil oder einem geraden
flachen Teil durchgeführt wird, so daß es infolgedessen zu einem Dickenfehler in dem konisch verjüngten Teil der
Blattfeder kommt.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 13 läßt sich genauer sagen, daß die Walzenaustrittssteile, d.h. die Stelle, an der
die Walze die Werkstücksoberfläche verläßt, bei P liegt,
wenn das Walzen auf einem flachen Teil vorgenommen wird, an dem keine Verjüngung vorhanden ist. Diese Austritts-
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stelle wird jedoch in eine Position Q verschoben, wenn das' Walzen auf einem Teil vorgenommen wird, das einen
positiven Gradienten hat, d.h. einem Teil des Werkstücks, in dem der Walzenspalt graduell erhöht wird, wenn sich
das Werkstück bewegt; und diese Austrittsstelle wird zu einer Position R verschoben, wenn das Walzen auf einem
Teil durchgeführt wird, der einen negativen Gradienten hat. Als Ergebnis dieser Verhältnisse wird die Plattendicke
in dem konisch verjüngten Teil des Werkstücks um einen Betrag vermindert, der zweimal so groß wie der Betrag
ist, welcher durch den Ausdruck r (1 - cose)/cosö gegeben ist, weil die gleiche Dickenverminderung auf beiden
Seiten des Werkstücks hervorgerufen wird. In dieser Gleichung ist r der Radius der Walze 5a, während θ der
Gradient der Oberfläche der konisch verjüngten Blattfeder ist. Diese Dickenverminderung beträgt 0,125 mm, wenn
ein konisch verjüngtes Blattfedermaterial T verwendet wird, das eine Konizität von tgG « 5/100 hat, und zwar
durch eine Walze mit einem Walzenradius von 200 nun. Infolgedessen hat diese Dickenverminderung einen Wert, der
der Toleranz von +,0,15 mm angenähert ist, die üblicherweise
bei der Herstellung von konisch verjüngtem Blattfedermaterial für Kraftfahrzeugaufhängungen gefordert
wird.
Um eine Dicke des konisch verjüngten Blattfedermaterials zu erzielen, die dem Steuerungswert entspricht, ist es
erforderlich, eine Steuerung in der Weise vorzunehmen, daß mit der Zunahme des Walzenspalts zwischen den Walzen
5a, 5b an einer Stelle P begonnen wird, die gegenüber der Stelle U versetzt ist, an der die Konizität beginnt,
und zwar in Richtung des horizontalen oder parallelen Teil des Werkstücks und um einen Abstand Θ/2, wie man
aus Fig.13 ersieht. In dem beschriebenen Ausführungsbei-
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spiel wird die vorstehend dargelegte Korrektur an der Walzenspaltsteuerfunktion durchgeführt. Die Walzenspaltsteuerfunktion,
an der die Korrektur oder Kompensation zum Ausschalten des Fehlers durchgeführt wird, welcher den
breitenweisen und dickenweisen Walzen 2a, 2b und 5a, 5b zuzuschreiben ist, sowie auch des Fehlers, der der Änderung
der Walzenaustrittsstelle zuzuschreiben ist, wird dann in der Steuereinrichtung 8 der Fig. 9 eingestellt.
Mit dieser Walzenspaltsteuerfunktion ist es möglich, mit dem gleichen Walzvorgang wie dem konventionellen Walzverfahren
eine höhere Präzision der konisch verjüngten Blattfeder T zu erzielen. Die Steuereinrichtung 8 berechnet
nämlich den Steuerungs-Walzenspalt in Übereinstimmung
mit dem Ausgangssignal von der Wanderungsbetrags-Meßeinrichtung 28, die an der stromabwärtigen Seite der
Walzen 5a, 5b angeordnet ist, und der vorher eingestellten Walzenspaltsteuerfunktion, und die Servoeinrichtung 37
steuert den Walzenspalteinstellmechanismus 7 derart, daß
die Ablesung bzw. Anzeige der Walzenspaltmeßeinrichtung (Differentialtransformator 32) mit dem Steuerungs-Walzenspalt
Übereinstimmt, so daß die Fehler, die der Walzendurchbiegung und der Änderung der Walzenaustrittsstelle zuzuschreiben
sind, ausgeschaltet werden und damit eine höhere Präzision der konisch verjüngten Blattfeder sichergestellt
wird.
Zum leichteren Verständnis der Erfindung wurde die Erläuterung mit spezieller Bezugnahme auf das Walzen eines konisch
verjüngten Blatt- bzw. Blattfedermaterials durchgeführt,
das einen parallelen Teil von gleichbleibender Dicke hat und einen verjüngten Teil, in dem sich die Dicke linear
ändert. Es ist jedoch ohne weiteres ersichtlich, daß die
ordinal inspected
030025/0508 ordinal
Erfindung in gleicher Weise auf das Walzen von Üblichem
Plefttenmaterial angewendet werden kann, in dem sich die
Plattendicke längs einer Kurve, Krümmung o.dgl. ändert.
Eb ist nicht immer notwendig, die Korrektur zum Ausschalten
sowohl des Fehlers, der der Walzendurchbiegung als auch des Fehlers, der der Walzenaustrittsstelle zuzuschreiben
ist, durchzuführen. Es ist nämlich noch effektiv, eine Korrektur zum Ausschalten eines dieser Fehler
durchzuführen oder eine solche Korrektur von einem Fehler oder von Fehlern nur auf die dickenweise walzenden Walzen
anzuwenden.
Wie bereits beschrieben wurde, ist es gemäß der Erfindung möglich, Plattenmaterialien, die eine längsweise Dickenänderung
haben, mit einer höheren Präzision als nach dem Stande der Technik herzustellen, ohne daß die Anlagekosten
wesentlich ansteigen.
Nachstehend sei unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wie die Kompensation des Fehlers, der der
Änderung der Walzendurchbiegung zuzuschreiben ist, vorgenommen wird.
Das Plattenmaterial, das eine längsweise Dickenänderung hat, ist ein langgestrecktes Teil, in dem eine Hehrzahl
von Abschnitten, von denen jeder ein Profil hat, wie es durch die Kurve A in Fig. 14 veranschaulicht ist, kontinuierlich
miteinander verbunden sind. Obwohl jeder Längsabschnitt des Materials eine Profilform hat, die bezüglich der dickenweisen Halbierungslinie symmetrisch ist,
soll sich die nachstehende Beschreibung aus Gründen der Vereinfachung der Erläuterung nur auf den oberen Halbteil
des Materials beziehen. Daher werden die Walzvermin-
ORiGlNAL INSPECTED
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derung und der Kompensationsbetrag nur für eine der Walzen
betrachtet. Es sei darauf hingewiesen, daß die Ordinatenachse in der in Fig. 14 gezeigten Kurvendarstellung im
Vergleich mit der Abszissenachse gestreckt ist.
In Fig. 14 ist die Kurve A1, die die gleiche Form wie die
Kurve A hat, die Walzverminderungs-Instruktionskurve, deren zugehörige Ordinatenachse auf der rechten Seite der
Kurvendarstellung gezeichnet ist. Wenn die Walζverminderung gemäß dieser Walzverminderungs-Instruktion gesteuert wird,
dann hat das sich ergebende Produkt eine Form, wie sie durch die Kurve B veranschaulicht ist. Üblicherweise ist diese
Kurve B aufgrund des Einflusses der Walzendurchbiegung gegenüber der Kurve A in der Aufwärtsrichtung versetzt, so
daß sie einen Zustand ungenügender Walζverminderung zeigt.
Daher ist es, damit man die gewünschte endgültige Form erhält, die durch die Kurve A veranschaulicht ist, erforderlich,
die Walzverminderungssteuerung gemäß einer Kurve C (endgültige Walzverminderungs-Instruktionskurve) durchzuführen,
die man dadurch erhält, daß man an der Instruktionskurve A1 eine Korrektur der Verminderung vornimmt,
die der Walzendurchbiegung zuzuschreiben ist.
Wie man aus der nachfolgenden .Beschreibung ersieht, wird
gemäß der Erfindung die Walζverminderung bzw. -reduktion,
in der der Walzenspalt in Übereinstimmung mit dem Steuerungs-Walzenspalt gebracht wird, experimentell dadurch erzielt,
daß man den Walzeneinstellmechanismus aktuell betätigt und die Walzenspaltsteuerung mittels der Steuereinrichtung
in Übereinstimmung mit der auf diese Weise erzielten Walzverminderung bewirkt.
Es sei nun auf Fig. 15 Bezug genommen, in der die gestrichelt
gezeichnete Kurve D veranschaulicht, wie die Walzendurch-
030025/0508
biegung Xn Relation zur Änderung der Walzverminderung verändert
wird. Diese charakteristische Kurve B ist nur auf eine spezifische Walzmaschine zum Walzen eines Plattenmaterials,
das eine spezifische längsweise Dickenänderung hat, anwendbar. Infolgedessen wird eine unterschiedliche
Kurve angewandt, wenn die Faktoren, wie beispielsweise das Material des Werkstücks, die Walztemperatur, die Plattenbreite,
die Plattendicke, der Walzendurchmesser, die Walzenspannweite usw. geändert werden. Diese Kurve weist
üblicherweise einen großen Gradienten für eine kleine Walzverminderung und einen kleinen Gradienten für eine
große Walzverminderung auf.
Die Walzverminderung oder Querschnittsabnahme bzw. Verjüngung,
wie sie auf der Abszissenachse dargestellt ist, ist in eine geeignete Anzahl von Abschnitten unterteilt, wie die Fig.
15 zeigt. Es sind drei Werte h^, h2 und h, der Walzverminderung
als Abschnitteinstellwert 79 ausgewählt. Im Hinblick auf die Charakteristik der Form der Kurve D ist die Unterteilung
an dem Teil der Kurve, der eng an dem Koordinatenursprung liegt, mit einer höheren Dichte durchgeführt.
Genauer gesagt sind h-j, h2 und h, so gewählt, daß sie die
Gleichungen h^ « 1/3 h2 ■ 1/6 h, erfüllen. Die Walzendurchbiegungen,
die den Verminderungen h1, h2 und h, entsprechen,
werden jeweils durch p1, p2 und p3 repräsentiert.
Dann wird von einer Linie E ausgegangen, die die Punkte O,
p1, p2, p3 verbindet, obwohl es nicht erforderlich ist, diese Linie tatsächlich zu bestimmen. Diese Linie E kann
als Walzendurchbiegungskorrekturkurve betrachtet werden, die die Kurve D approximiert. Verwendet man diese Kurve
E, dann kann der angenäherte Wert der Walzendurchbiegung für eine gegebene Walzverminderung ziemlich leicht in
folgender Weise bestimmt werden.
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i) im Falle von h = h1 ρ = K1 h
ill) im Falle von h1 ^h ^h2 ρ * K1 Ia1 + K2 (h - 1I1)
iii) im Falle von h2<h Sh* ρ ■ K.h-, + K2 (h£ - ^)
In diesen Gleichungen sind K1, K2 und K* Konstanten oder
Gradienten der drei Abschnitte der Linie E.
Es ist ersichtlich, daß der dimensionelle Fehler, der der
Walzendurchbiegung zuzuschreiben ist,, welche sich augenblicklich gemäß der Änderung der Walζverminderung ändert,
ausgeschaltet werden kann, um eine höhere Präzision des Plattenmaterials sicherzustellen, und zwar durch Steuerung
der Walζverminderung in Übereinstimmung mit der Kurve (Kurve
C), die dadurch erhalten wird, daß man die Walzendurchbiegungskorrekturkurve E zur Walzverminderungsinstruktionskurve
A1 addiert. Obwohl die Kurve, die man als Ergebnis der Korrektur erhält, in Fig. 14 als Kurve C veranschaulicht
ist, ist es nicht immer erforderlich, diese Kurve zu erhalten.
Das beschriebene Verfahren kann beispielsweise unter Verwendung einer Einrichtung durchgeführt werden, wie sie in
Fig. 16 gezeigt ist.
Es sei nun auf Fig. 16 Bezug genommen, in der das Bezugszeichen 8 einer Steuereinrichtung zugeordnet ist, die
die Walzverminderungsinstruktion liefert. Die Steuereinrichtung 8 kann beim Erhalten des Signals, das den Wanderungsbetrag des Werkstücks 1 repräsentiert und von der Wanderungsbetragsmeßeinrichtung
28 abgegeben wird, ein Walzverminderungs-Kommando, das auch als Steuerungs-Walzverminderung
bezeichnet wird, an die Walzmaschine abgeben, und zwar in Übereinstimmung mit den Bedingungen des Walzverminderungs-
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einstellwerts 78.
Die Walzmaschine 10 hat eine Verminderungseinrichtung 77,
die ein Paar dickenweise walzende Walzen 5a, 5b, einen Walzeneinstellmechanismus 7 zum Verändern des Walzenspalts
zwischen den Walzen 5a, 5b, eine Servoeinrichtung 37 und Walzenpositionsfühleinrichtungen 31, 32 umfaßt. Eine Walzendurchbiegungskompensationseinrichtung
71 ist zwischen der Steuereinrichtung 8 und der Verminderungs- bzw. Reduktionseinrichtung 77 vorgesehen. Die Instruktion, die von der
Steuereinrichtung 8 in der Form einer Spannung abgegeben wird, wird in Abschnitte unterteilt und an eine Abschnittsentscheidungeinrichtung
72 abgegeben. Die Abschnittsentscheidungseinrichtung 72 entscheidet zu welchem Abschnitt
aus dem ersten Abschnitt, dem zweiten Abschnitt und dem dritten Abschnitt die vorliegende Walzverminderung gehört,
und zwar gemäß dem vorher eingestellten Abschnittseinstellwert, und sie gibt die Spannung an die ausgewählte
Kompensationskoeffizient-Einstelleinrichtung aus den Kompensationskoeffizient-Einstelleinrichtungen 73a, 73b
und 73c Auch hält die Abschnittentscheidungseinrichtung 72 den Maximalwert der Spannungen Jedes Abschnitts unter
dem entschiedenen bzw. festgelegten Abschnitt. Die Kompensationskoeffizient-Einstelleinrichtungen
73a, 73b und 73c sind mit veränderbaren Widerständen versehen, und die Anzahl dieser Einrichtungen entspricht der Anzahl von Abschnitten
der Teilung, d.h. der Anzahl von Abschnitten der Linie E. Infolgedessen sind in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
drei Einstelleinrichtungen vorgesehen, um die Koeffizienten oder Gradienten k1f k2, k3 der jeweiligen
Abschnitte der Linie E zu bestimmen und einzustellen. Der Wert der Koeffizienten k1, k2, k3 kann so
verändert werden, daß er Linien der Abschnitte entspricht, die verschiedene Gradienten haben, indem die Knöpfe der Je-
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weiligen, veränderbaren Widerstände verdreht werden.
Die Spannung, die die Kompensationskoeffizient-Einstelleinrichtung
(73a, 73b oder 73c) passiert hat, die von der Abschnittsentscheidungseinrichtung 72 ausgewählt worden
ist, und infolgedessen die Walzendurchbiegung, die diesem Abschnitt entspricht, repräsentiert, wird zu den Spannungen
addiert, die den Durchbiegungsbeträgen der jeweiligen Abschnitte entsprechen, welche ihrerseits von Jeweiligen
Kompensationskoeffizient-Einstelleinrichtungen abgeleitet bzw. abgegeben worden sind, die die vorerwähnten Maximalspannungen
erhalten, welche von der Einrichtung 72 gehalten werden, und zwar erfolgt die Addition mittels eines
Addierers 75. Auf diese Weise wird die augenblickliche totale Walzendurchbiegung berechnet und an einen Addierer
76 abgegeben.
Der Addierer 76 addiert diese Gesamtdurchbiegung zu der Instruktion, die von der Steuereinrichtung 8 abgegeben
wird, so daß die endgültige Walzverminderungsinstruktion, die der in Fig. 14 gezeigten Kurve C entspricht, berechnet
wird.
In Übereinstimmung mit dieser endgültigen Walzverminderungsinstruktion
wird die Verminderungseinrichtung 77, die von
der Servoeinrichtung 37» dem Walzeneinstellmechanismus 7 und den Walzenpositionsfühleinrichtungen 31, 32 gebildet
wird, betätigt, so daß sie das gewünschte Walzen bewirkt.
In dem in Fig. 16 gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Walzverminderungseinstellwert 78 in der Steuereinrichtung
8 eingestellt, und die Walzverminderungsinstruktion wird in Übereinstimmung mit diesem Einstellwert 78 in Relation
zu dem Wanderungsbetrag des Werkstücks 1 abgegeben.
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Um eine.höhere Präzision des Produkts zu erzielen kann
die1 Formfunktion, die in der Steuereinrichtung eingestellt
wird, durch eine Korrekturfunktion korrigiert werden, und zwar durch eine Korrekturfunktion zum Ausschalten des
dimensioneilen Fehlers, der der Änderung der Walzenaustrittsstelle zuzuschreiben ist, d.h. der Abweichung der
Stelle, an der das Werkstück die Walze verläßt, welche Änderung durch die Änderung der Neigung der Werkstücksoberfläche
verursacht wird, und dann wird in Übereinstimmung mit der auf diese Weise korrigierten Formfunktion die entsprechende
Verminderungsinstruktion abgegeben.
In dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist die Walzverminderung in eine Mehrzahl von Abschnitte unterteilt,
weil sich die Walzendurchbiegung üblicherweise längs einer komplizierten Kurve D in Relation zur Änderung der Walzverminderung
ändert, so daß die Linie E, die diese Kurve approximiert, in Abschnitte unterteilt werden muß.
Jedoch kann in einem spezifischen Fall, in dem die Kurve D eine gerade Linie approximiert, die Anzahl von Abschnitten
und infolgedessen die Anzahl von Kompensationskoeffizient-Einstelleinrichtungen 73a, 73b ... vermindert werden.
Obwohl die in Fig. 16 gezeigte Walzmaschine ein Paar von Verminderungseinrichtungen 77,77 zur Steuerung der Positionen
beider Walzen 5a, 5b hat, kann das beschriebene Ausführungsbeispiel in gleicher Weise auch auf den Fall angewandt
werden, in dem nur eine Verminderungseinrichtung zur Steuerung einer der Walzen verwendet wird.
In dem in Fig. 16 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Walzendurchbiegungskompensationseinrichtung 71 mit zwei
gesonderten Addierern 75 und 76 versehen. Eine solche Ausführung ist jedoch keine ausschließliche Ausführungsform,
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und beispielsweise können die beiden Addierer auch als ein einziger Addierer aufgebaut sein.
Wie beschrieben wurde, wird das Walzen gemäß der Erfindung
durchgeführt, während man eine Kompensation für die Walzendurchbiegung
in Übereinstimmung mit der Instruktion, die von der Steuereinrichtung abgegeben wird, durchführt, und
zwar mittels einer Walzendurchbiegungskompensationseinrichtung, die zwischen der Verminderungseinrichtung und
der Steuereinrichtung vorgesehen ist, so daß eine bemerkenswert hohe Präzision des Endprodukts sichergestellt
wird. Zusätzlich kann eine Kompensation der Walzendurchbiegung mittels einer ziemlich einfachen Einrichtung erzielt
werden, indem man nämlich eine Mehrzahl von Abschnitten einer geraden Linie, welche die Beziehung zwischen der Walzverminderung
und der Walzendurchbiegung approximiert, anwendet.
Nachstehend seien ein Verfahren und eine Einrichtung zum genauen Abschneiden bzw. -scheren eines langgestreckten Materials,
das eine Mehrzahl von regulären längsweisen Dickenänderungen hat, in unabhängige Teile bzw. Stücke gewünschter
Abmessung beschrieben.
Es sei zunächst auf Fig. 17 Bezug genommen, in der ein Paar von einander gegenüberliegenden Trommelschneidern 86
auf der stromabwärtigen Seite der Wanderungsbetragsmeßeinrichtung
28 angeordnet ist. Jeder Trommelschneider 86 ist mit einer Stahltrommel 82 versehen, die ein daran befestigtes
Schneidmesser 85 trägt. Eine andere Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 96 und ein Paar Einklemmwalzen 87 sind auf
der stromabwärtigen Seite der Abscher- bzw. Zerschneideeinrichtung 86 vorgesehen.
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Die Walzenpositionen der dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b werden in Übereinstimmung mit den Instruktionen, die
von einer Hauptsteuereinrichtung 80 abgegeben werden, gesteuert. Die Hauptsteuereinrichtung speichert die Dickenänderung
in Beziehung zur Länge des Produkts, und zwar gemäß der Art des Produkts. Die Hauptsteuereinrichtung 80
berechnet den Steuerungs-Walzenspalt in Relation zu der Länge des Werkstücks 1 aus der eingestellten Bedingung und
dem Signal, das von der Wanderungsbetragsmeßeinrichtung abgegeben worden ist, und sie gibt das Ergebnis der Berechnung
an den Servomechanismus 5 der Walzmaschine. Der durch die Steuerung erzielte Walzenspalt wird mittels der
Walzenspaltmeßeinrichtung gemessen, und wenn der gemessene Wert nicht mit dem Steuerungs-Walzenspalt (d.h. dem aufgrund
der SteuerungsInstruktion einzustellenden Walzenspalt)
übereinstimmt, dann wird durch die Servoeinrichtung ein Steuerungsvorgang durchgeführt, mit dem der Unterschied
zwischen dem tatsächlich gemessenen Walzenspalt und dem Steuerungs-Walzenspalt zu Null gemacht wird. Der Walzenspalt
wird auf diese Weise gemäß der Instruktion gesteuert, die von der Hauptsteuereinrichtung 80 abgegeben wird. Mittels
einer solchen Steuerung wird erreicht, daß die Walzmaschine dem Werkstück 1 unter Ausbildung eines Halbfertigprodukts
11" eine reguläre längsweise Dickenänderung verleiht.
Das auf diese Weise hergestellte Halbfertigprodukt wird dann an vorbestimmten Teilen bzw. Stellen in Endprodukte
von Einheitslänge bzw. einheitlicher Länge zerschnitten. Die Steuerung des Zerschneidens wird in der
nachstehend beschriebenen Weise durchgeführt.
Zum Zerschneiden des Halbfertigprodukts an einem gewünschten Teil bzw. einer gewünschten Stelle, d.h. an der Mittelstelle
des Teils minimaler Dicke gibt die Hauptsteuereinrichtung
80 einen Steuerungswert des Walzenepalts, der dieser Zerschneideposition entspricht, an die Servoreinrich-
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tung ab., und gleichzeitig wird ein Zerschneidepositionsbildungssignal
abgegeben. Dann steuert eine Zerschneideeinrichtungs-Steuereinrichtung 81 die Antriebseinrichtung
84 der Zerschneideeinrichtung 86 so, daß das Scher- bzw. Zerschneidemesser 85 den für das Zerschneiden ausersehenen
Teil zerschneidet, während es sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Werkstück 1 bewegt, und zwar wenn
der ausersehene Teil des Werkstücks 1, der zerschnitten
werden soll, die Zerschneideeinrichtung 86 passiert, sowie in Übereinstimmung mit dem Ergebnis der Messung, die von
der Werkstück-Wanderungsgeschwindigkeitsmeßeinrichtung nach der Abgabe des Zerschneidepositionsbildungssignals
ausgeführt worden ist, und in Übereinstimmung mit dem Ausgangssignal von einem Messerpositionsdetektor 83, der die
augenblickliche Position des Zerschneidemessers 85 der Zerschneideeinrichtung 86 feststellt. Die Schneidebedingungen,
wie beispielsweise die ümfangslänge des Kreises, der von der Kante des Schneidmessers 85 beschrieben werden
soll, werden in die Zerschneideeinrichtungs-Steuereinrichtung 81 eingegeben.
Zum Ermitteln der tatsächlichen Drehgeschwindigkeit der Antriebseinrichtung 84 zum Zwecke des Kontrollieren bzw.
Steuerns der Drehgeschwindigkeit der letzteren ist ein Tachogenerator 88 vorgesehen.
Auf diese Weise wird die Zerschneideposition präzise und korrekt bestimmt, und zwar durch die Messung des Wanderungsbetrags
des Werkstücks nach einem Bezugsaugenblick, in dem das Zerschneidepositionsbildungssignal abgegeben
worden ist, d.h. in Relation zu einer bestimmten Bezugsstelle für das Zerschneiden, und zwar selbst dann, wenn
sich der Querschnitt des Werkstücks periodisch mit einer ziemlich kleinen Geschwindigkeit ändert. Daher ist es möglich,
das Halbfertigprodukt genau in dem gewünschten Teil
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des letzteren zu zerschneiden. Darüber hinaus wird, da die Wanderungsstrecken- -Meßeinrichtung 28 periodisch zurückgestellt
wird,die Messung zu jedem Zeitpunkt des Abgebens des Zerschneidepositionsbildungssignals erneut begonnen.
Daher wird eine Ansammlung des Fehlers durch die Widerholung des Zerschneidens gut vermieden.
Die Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 96 und die Einklemmwalzen 87 sind dazu vorgesehen, um das Halbfertigprodukt
1"» zu ziehen und die Wanderungsstrecke . zu messen, wenn
der übrige Teil des Halbfertigprodukts 1MI so kurz geworden
ist, daß er nicht mehr von den Rollen 5a, 5b und der Wanderungsbetrage, «ßeinrichtung 28 erfaßt wird. Durch
eine solche Anordnung wird es möglich, das Material bis zum letzten Teil desselben effektiv zu verwenden.
Nachstehend sei eine Einrichtung beschrieben, die eine Markierungssteuereinrichtung aufweist, welche anstelle der
Zerschneideeinrichtungs-Steuereinrichtung verwendet werden kann, um eine Markierung auf den Teilen bzw. Stellen des
Halbfertigmaterials anzubringen, die durchgeschnitten werden sollen.
In diesem Falle wird die Zerschneideeinrichtung 86 der in Fig. 17 gezeigten Apparatur durch eine Markierungseinrichtung
92 ersetzt, die ein Markierungswerkzeug 93 hat, und die Zerschneideeinrichtungs-Steuereinrichtung 81 wird durch
eine Markierungseinrichtungs-Steuereinrichtung 91 ersetzt. Die Markierungseinrichtungs-Steuereinrichtung 91 steuert
die Markierungseinrichtung 92, so daß diese eine Markierung K auf dem Teil des Halbfertigmaterials 1ni vorsieht, an
dem letzteres durchgeschnitten werden soll. Das Verfahren bis herab zum Markieren wird üblicherweise ausgeführt,
während das Werkstück 1 noch heiß ist.
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Zum Zerschneiden des Halbfertigprodukts genau an den markierten
Positionen in gesonderte Endprodukte wird eine Einrichtung verwendet, wie sie in Fig. 18 dargestellt ist.
Das Zerschneiden erfolgt in diesem Falle im kalten Zustand
des Werkstücks, d.h. in einer Produktionslinie, die gesondert vom Fluß des Werkstücks 1 in dem vorher beschriebenen
Ausführungsbeispiel vorgesehen ist.
Die von der Markierungseinrichtung 93 vorgesehene Markierung K kann ein von einer Schneidkante vorgesehener Kratzer,
eine von einem Dorn, Prägestempel o. dgl. vorgesehene Eindrückung, Einkerbung o. dgl. oder eine mit einer Farbe gezogene
Linie sein. Die Markierungseinrichtung 93 kann einen gleichartigen bzw. einen ähnlichen Aufbau wie die in
Fig. 17 gezeigte Trommelzerschneideeinrichtung haben, oder sie kann eine Einrichtung sein , die dazu geeignet ist,
augenblicklich eine Eindrückung, eine Kerbe, einen Einschnitt ο. dgl. vorzusehen.
Die Markierungseinrichtung 92 ist vorzugsweise vom fliegenden
Typ, die eine Markierung vorsehen kann, während sie sich in der gleichen Geschwindigkeit wie das Werkstück 1
bewegt. Es ist jedoch keine ausschließliche Ausführungsform, und die Markierungseinrichtung kann auch stationär
sein, da die Markierung in einer ziemlich kurzen Zeit ausgeführt werden kann, d.h. augenblicklich.
Die Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 96 und die Einklemmwalzen 87 sind, wie in dem vorher erläuterten Fall des
Zerschneidens eines Halbfertigprodukts, dazu vorgesehen, um das Halbfertigprodukt 1"' zu bewegen und eine Markierung
auf dem letzteren anzubringen, nachdem das in Laufrichtung hintere Ende des Halbfertigmaterials die Walze
5 und die Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 28 verlassen hat. Durch eine solche Anordnung ist es möglich, eine Mar-
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kierung für den Endteil bzw. das endgültige Zerteilen
des öalbfertigprodukts 1'" in genauer Weise vorzusehen.
Das Halbfertigprodukt 1"1 wird dann von der in Fig. 18
gezeigten Einrichtung aufgenommen und kontinuierlich in der Richtung des Pfeils A bewegt, mittels der Einklemmwalzen
10A, die auf der stromaufwärtigen Seite der Zerschneideeinrichtung
102 angeordnet sind. Der Wanderungsbetrag des Halbfertigprodukts 1Wf wird von einer Wanderungsbetragsmeßeinrichtung
105 gemessen, die auch auf der stromaufwärtigen Seite der Zerschneideeinrichtung 102
angeordnet ist.
Auf der stromabwärtigen Seite der Wanderungsbetragsmeßeinrichtung
105 ist ein photoelektrischer Markierungsdetektor 103 vorgesehen, der ein Lichtbündel auf die Oberfläche
des Halbfertigprodukts richtet und das Vorhandensein einer Markierung aufgrund einer Änderung der Menge
an reflektiertem Licht, welche durch das Vorhandensein der Markierung verursacht wird, ermittelt. Die Zerschneideeinrichtung
102, die eine bekannte Pendelzerschneideeinrichtung sein kann, ist auf der stromabwärtigen Seite
des Markierungsdetektors 103 vorgesehen. Die vorerwähnte Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 96 und die Einklemmwalzen
87 sind auf der stromabwärtigen Seite der Zerschneideeinrichtung 102 angeordnet.
Im Betrieb wird das Halbfertigprodukt 1"· von den Einklemmwalzen
104 zugeführt. Wenn der markierte Teil des Halbfertigprodukts 1"' den Markierungsdetektor 103 passiert,
wird ein Markierungsdurchgangssignal von dem Markierungsdetektor 103 abgegeben.
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Die Zerschneideeinrichtungs-Steuereinrichtung 101 steuert dann die Antriebseinrichtung, wie beispielsweise einen
Motor M, ein Reduziergetriebe R1 und ein zugehöriges Reduziergetriebe
R2 der Zerschneideeinrichtung 102 so, daß
das Zerschneidemesser das Halbfertigprodukt 1"' genau an dem zu durchschneidenden Teil zerschneidet, während es
sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Halbfertigprodukt 1t!l bewegt, und zwar erfolgt das Zerschneiden in
Übereinstimmung mit dem Ergebnis der Messung, die von der Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 105 nach der Abgabe des
Markierungsdurchgangssignals ausgeführt worden ist, und in Übereinstimmung mit dem Ausgangssignal von einem Messerpositionsdetektor
106, der die Position des Schneidebzw. Schermessers der Zerschneideeinrichtung 102 ermittelt.
Wie im Falle des vorher erläuterten Zerschneidens des Halbfertigprodukts
sind die Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 96 und die Einklemmwalzen 87 zum Verschieben des Halbfertigprodukts
1"' und zum Messen des Wanderungsbetrags selbst nachdem das in Laufrichtung hintere Ende des Halbfertigprodukts
die Einklemmrollen 104 und die Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 105 verlassen hat, vorgesehen. Auf
diese Weise ist es möglich, den Endteil des Halbfertigmaterials wirksam zu benutzen.
Bei dem beschriebenen Zerschneiden des Halbfertigprodukts 1M' im kalten Zustand ist die Deformation im zerschnittenen
Bereich klein im Vergleich mit dem Fall des Zerschneidens im heißen Zustand, so daß es möglich ist, ein Produkt zu
erzielen, das genaue Abmessungen hat und infolgedessen einen hohen kommerziellen Wert besitzt.
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In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird das Verfahren
bis herab zum Markieren durchgeführt, während das Halbfertigprodukt noch heiß ist, wogegen das Zerschneiden
im kalten Zustand durchgeführt wird. Das ist Jedoch keine ausschließliche Verfahrensweise, und das gesamte Verfahren
einschließlich des Zerschneideschritts kann durchgehend in einem heißen oder kalten Zustand ausgeführt werden. Die
Zerschneideeinrichtung kann automatisch durch eine Kraft angetrieben werden, oder mittels einer manuellen Steuerung.
Als Wanderungsbetragsmeßeinrichtungen 28, 96, 105 kann jeweils eine Meßeinrichtung vom kontaktlosen Typ verwendet
werden, wie beispielsweise ein Bildsensor. Weiterhin können andere Bestandteile dwch verschiedene alternative Einrichtungen
ohne Abweichung von dem Gegenstand der Erfindung ersetzt werden.
Nachstehend sei unter spezieller Bezugnahme auf die Figuren 19, 20 und 21 eine Steuereinrichtung zum Erzielen einer
zusätzlich höheren Präzision des Produkts unter Verwendung der Herstellungseinrichtung, die in Fig. 1 gezeigt ist,
beschrieben.
Die Fig. 19 zeigt ein Beispiel der Form des zu erzielenden Produkts. Diese Form ist in Bezug auf die X-Achse symmetrisch
und wird durch gradlinige Abschnitte begrenzt, welche die Punkte a, b, c, d und e miteinander verbinden.
Tatsächlich hat das Produkt in den meisten Fällen glatte kontinuierliche Kurven, die durch diese Punkte hindurchgehen.
Es sei zunächst auf die Einrichtung zum Steuern der breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b eingegangen, in der der
Wanderungsbetrag des Werkstücks 1 mittels einer ersten Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 12 ermittelt wird, die eine
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Meßwalze. 9 aufweist, welche sich in Kontakt mit dem Werkstüdk
1 dreht, wenn sich das letztere bewegt, und einen Kodierer, der für jede Einheit des Rotationswinkels der
Walze 9 einen Impuls erzeugt und diese an eine Recheneinrichtung 8a zur Breitensteuerung abgibt. Die Recheneinrichtung
8a berechnet aus dem vom Kodierer 11 abgegebenen Signal sowie außerdem aus einer vorher eingestellten
Breitenfunktion 53, die später näher erläutert wird, die Steuerungs-Walzenposition in Relation zur Länge des
Werkstücks und gibt das Ergebnis der Rechnung als Ausgangssignal ab.
Das digitale Ausgangssignal von der Recheneinrichtung für die Breitensteuerung 8a wird mittels D/A-Wandler
13a, 13b (Digital-Zu-Analog-Wandler) in ein Analogsignal
umgewandelt und dann an Servoverstärker 14a, 14b abgegeben,
denen auch die Ausgangssignale von Differentialübertragern bzw. -transformatoren 15, 16 zugeführt werden,
welche in Kombination eine Walzenpositionsfühleinrichtung 17 bilden. Die Servoverstärker geben Ausgangssignale an
Servoventile 18, 19, wobei diese Ausgangssignale den Unterschieden zwischen den Eingangssignalen von den Übertragern
15» 16 und den Eingangssignalen von den D/A-Wandlern 13a, 13b entsprechen. Als Ergebnis hiervon werden die
Servoventile 18, 19 betätigt, so daß die Hydraulikeinheit 21 Drucköl an die Hydraulikzylinder 3a, 3b abgeben kann,
die ihrerseits die Positionen der breitenweise walzenden Walzen ändern. Die Servoventile 18, 19 werden entregt,
wenn die Eingangssignale von den Differentialtransformatoren
15, 16 gleich den Eingangssignalen von den DA-Wandlern
13a,13b geworden sind. Infolgedessen werden die breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b in Positionen eingestellt,
wie sie den von der Recheneinrichtung 8a gegebenen Instruktionen entsprechen. Daher bilden die Walzenpositions-
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fühleinrichtung 17, die Servoverstärker 14a, 14b, die
Sertfoventile 18, 19 usw. in Kombination eine Breitensteuerservoeinrichtung
22, die den Walzeneinstellmechanismus 4 gemäß dem Ausgangesignal von der Recheneinrichtung 8a steuert.
Die Steuerung der dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b erfolgt
im wesentlichen in der gleichen Weise. Genauer gesagt wird der Wanderungsbetrag des Werkstücks 1 mittels
einer zweiten Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 28 ermittelt, die eine Meßwalze 26 und einen Kodierer 27 hat.
Dann berechnet eine Recheneinrichtung 8b zum Berechnen der Dicke die Steuerungs-Walzenpositionen gemäß dem Ergebnis
der von der Meßeinrichtung 28 ausgeführten Messung und gemäß einer kompensierten Dickenfunktion 54, die im voraus
in der Recheneinrichtung 8b eingestellt worden ist. Die kompensierte Dickenfunktion 54 wird weiter unten erläutert.
Das Ergebnis der Berechnung wird mittels der D/A-Wandler 29a, 29b in ein Analogsignal umgewandelt. Eine Dickensteuerservoeinrichtung
37, die von den Servoverstärkern 34a, 34b, den Servoventilen 35, 36 und der Walzenpositionsfühleinrichtung
33 einschließlich der Differentialtransformatoren
31, 32 gebildet wird, steuert die Walzverminderungseinrichtung 7, die Zylinder 6a, 6b umfaßt, wodurch
die Positionen der dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b gemäß den Instruktionen gesteuert werden, die von der
Recheneinrichtung 8b für die Dickensteuerung geliefert werden.
Nachstehend sei eine ins einzelne gehende Erläuterung der Recheneinrichtungen 8a und 8b zur Breiten- und Dickensteuerung
wie auch der Recheneinrichtung zur Vorbehandlung unter spezieller Bezugnahme auf Fig. 21 gegeben.
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In Fig. 21 ist mit 50 eine Recheneinrichtung zur Vorbehandlung bezeichnet, in die die gewünschte Produktform
51 eingegeben wird, wie auch die Walzbedingungen, wie beispielsweise das Material des Werkstücks, die Walztemperatur,
die Walzgeschwindigkeit, der Walzendurchmesser usw.
Mit diesen Daten berechnet die Recheneinrichtung 50 eine Breitenfunktion 53, die die Position und den Betrag der
Breitenverminderung in Relation zur Länge des Werkstücks 1 repräsentiert, welche durch die breitenweise walzenden
Walzen durchgeführt werden soll, derart, daß das verarbeitete Produkt infolge eines nachfolgenden dickenweisen
Walzens mittels der dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b eine konstante Breite über seine gesamte Länge hat.
Die Recheneinrichtung 50 zur Vorbehandlung arbeitet auch eine kompensierte Dickenfunktion 5^ aus, die dadurch erhalten
wird, daß eine Kompensation oder Korrektur an der Dickenfunktion ausgeführt wird, welche die Dickenänderung
des Endprodukts in Bezug auf die Länge repräsentiert, so daß die Abweichung der Abmessung des Endprodukts von der
vorgesehenen Abmessung ausgeschaltet wird, welche Abweichung erwartungsgemäß während des Walzens mittels der
dickenweise walzenden Walzen auftritt, das gemäß der Dickenfunktion ausgeführt wird, und zwar aufgrund des
Einflusses von wenigstens dem Walzendurchmesser oder der Walzendurchbiegung.
Zur näheren Erläuterung der Kompensation oder Korrektur sei darauf hingewiesen, daß der Walzendurchmesser und
die Walzendurchbiegung als Hauptfaktoren der Kompensation oder Korrektur ausgewählt werden, weil die Walzen
beim Heißwalzen, auf das die Erfindung angewandt wird, eine große Wärmeausdehnung erfahren, und weil das Walzen
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mit variierender Walzverminderungskraft (Kraft zur Verminderung
der Jeweils durch das Walzen zu vermindernden Abmessung des zu walzenden Materials) ausgeführt wird,
so daß eine große Änderung der Walzendurchbiegung verursacht wird, die ihrerseits die Form und die Abmessung des
Endprodukts nachteilig beeinflußt.
Hinsichtlich der Breitenfunktion 52 und der kompensierten Dickenfunktion 54 ist für den Fall, daß das Produkt fünf
Abschnitte hat, wie in Fig.19 gezeigt ist, nämlich zwei
flache Endabschnitte, einen flachen Mittelabschnitt und zwei sich verjüngende Abschnitte, durch welche der flache
Mittelabschnitt mit den beiden flachen Endabschnitten verbunden ist, zu bemerken, daß die Breitenfunktion 53
wie auch die kompensierte Dickenfunktion 54 unterschiedliche
Formen oder Ausdrücke haben, die diesen Abschnitten entsprechen. Im einzelnen haben diese Funktionen nicht
immer Formen oder Ausdrücke, die den fünf Abschnitten entsprechen. Die Grenzen zwischen benachbarten Abschnitten
werden nämlich vorzugsweise durch eine Funktion ausgedrückt, die sich von den Funktionen der benachbarten Abschnitte
unterscheidet. In einem solchen Falle werden die Funktionen für mehr als fünf Abschnitte erstellt. Jedoch
sei hier zum leichteren Verständnis der Erfindung angenommen, daß die Breitenfunktion 53 unterschiedliche Formen
oder Ausdrücke hat, die den fünf Abschnitten des Produkts entsprechen. Gleichzeitig werden die Funktionen, wie beispielsweise
die Breitenfunktion 53 unter Wahl der Anfangsstelle jedes Abschnitts als Ursprung von Koordinaten durch
die Koordinate in der Abszisse sowie eine Gleichung, die jedem Abschnit inhärent ist, ausgedrückt.
Auf diese Weise bilden die Koordinaten und Gleichungen, die den fünf Abschnitten des Produkts entsprechen,
die Breitenfunktion 53 und die kompensierte Dickenfunktion 54 für einen Steuerzyklus.
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Die Breitenfunktion 53 und die kompensierte Dickenfunktion 54, tiie auf diese Weise bestimmt worden sind, werden an
die Recheneinrichtung 8a zur Breitensteuerung bzw. an die Recheneinrichtung 8b zur Dickensteuerung weitergegeben.
Diese Recheneinrichtung 8a (8b) wird von einem Zähler (65), einem Komparator bzw. einer Vergleichseinrichtung
(66), einen Operations- bzw. Betriebszähler 57 (67), einer Steuereinrichtung 58 (68), einer Operations- bzw. Betriebseinheit 59 (69) und einem Addierer 60 (70) gebildet.
Es sei zunächst auf die Recheneinrichtung 8a zur Breitensteuerung eingegangen, deren Zähler 55 die Impulse zählt,
welche von der vorerwähnten ersten Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 12 entsprechend der Wanderung des Werkstücks
1 abgegeben werden. Der Komparator 56 dient dazu, zu entscheiden, welcher Abschnitt der fünf Abschnitte des Produkts
aufgrund des Ergebnisses der Zählung, die von dem Zähler 55 ausgeführt worden ist und aufgrund der Breitenfunktion
53 verarbeitet wird, und er gibt das Ergebnis der Entscheidung an die Steuereinrichtung 58 weiter.
Die Steuereinrichtung 58 gibt am Beginn jedes Abschnitts ein Rückstellsignal an den Operationszähler 57 ab und
wählt die Funktion, die dem begonnenen Abschnitt entspricht. Die Steuereinrichtung 58 instruiert dann die
Operationseinheit 59, damit diese eine Operation gemäß der gewählten Funktion ausführt. Die Operationseinheit
59 berechnet dann die Änderung des Walzenspalts für die bzw. pro Einheitslänge der Abszisse gemäß der gewählten
Funktion und dem Ergebnis der Impuls zählung, die von dem Operationszähler 57 für jeden Abschnitt durchgeführt
wird, und gibt die berechnete Änderung des Walzenspalts an den Addierer 60 weiter. Der Addierer 60 führt eine
Addition des erhaltenen Werts der Änderung des Walzen-
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" 7Ü " 2S30005
spalts aus und berechnet den Wert der Funktion, d.h.
die Positionen der breitenweise walzenden Walzen, und er gibt die berechneten Walzenpositionssignale an die
D/A-Wandler 13a, 13b, die in Fig. 20 dargestellt sind. Als Ergebnis dieser Vorgänge wird der Einstellmechanismus
A für die breitenweise walzenden Walzen mittels der Servoeinrichtung
22 für die Breitensteuerung betätigt, die die Servoverstärker 14a, 14b, die Servoventile 18, 19 usw.
aufweist, so daß die Positionen der breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b gesteuert werden.
Die Recheneinrichtung 8b für die Dickensteuerung arbeitet im wesentlichen in der gleichen Weise wie hinsichtlich
der Breitensteuerung beschrieben. Der Zähler 65 zählt die von der zweiten Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 28 abgegebenen
Impulse und gibt das Zählergebnis an den Komparator 66 weiter. Der Komparator 66 entscheidet aus dem
Zählergebnis und der kompensierten Dickenfunktion, welcher Abschnitt der fünf Abschnitte der Endproduktform bearbeitet
wird und gibt das Ergebnis der Entscheidung an die Steuereinrichtung 68 weiter.
Die Steuereinrichtung 68 gibt am Beginn jedes Abschnitts ein Rückstellsignal an den Operationszähler 67 ab und
wählt die Funktion, die dem begonnenen Abschnitt entspricht. Die Steuereinrichtung 68 instruiert dann die Operationseinheit 69, damit diese eine Operation gemäß der gewählten
Funktion ausführt. Die Operationseinheit 69 berechnet dann die Änderung des Walzenspalts pro Einheitslänge der Abszisse,
und zwar gemäß der gewählten Funktion und dem Ergebnis der Impulszählung, die von dem Operationszähler 67 für jeden
Abschnitt durchgeführt wird, und sie gibt die berechnete Änderung des Walzenspalts an den Addierer 70 weiter. Der
Addierer führt eine Addition der erhaltenen Änderung des
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Walzenspalts aus und berechnet die Positionen der dickenwei'se
walzenden Walzen. Die Signale, die die berechneten Walzenpositionen repräsentieren, werden dann an die D/AWandler
29a, 29b gegeben, wie in Fig. 20 gezeigt. Infolgedessen betätigt die Servoeinrichtung 37 für die Dickensteuerung
den Einstellmechanismus 7 für die dickenweise walzenden Walzen, so daß dadurch die Positionen der dickenweise
walzenden Walzen gesteuert werden.
Nachstehend sei näher erläutert, wie.das Plattenmaterial,
das eine gleichbleibende Breite und eine längsweise Dickenänderung hat, mittels der Einrichtung, deren Aufbau beschrieben
wurde, gewalzt wird.
Zunächst wird vor allem die Dickenfunktion, die die Dicke des Endprodukts in Bezug auf die Länge repräsentiert, gemäß
der Form des zu erzielenden Endprodukts bestimmt. Dann berechnet die Recheneinrichtung 50 für die Vorbehandlung
unter Verwendung dieser Funktion die Breitenfunktion 53, wodurch eine gleichmäßige Breite über die gesamte Länge
des Endprodukts erzielt wird, wobei sie die Zunahme der Breite des Produkts, die verursacht wird, wenn das Werkstück
1 mittels der dickenweise walzenden Walzen 5 gewalzt wird, kompensiert. Als Faktoren beim Bestimmen der
Breitenfunktion werden solche Faktoren wie beispielsweise das Material des Werkstücks, die Walztemperatur, die
Walzgeschwindigkeit, der Walzendurchmesser usw. verwendet.
Dann wird der Betrag der Abweichung der Abmessung von der vorgesehenen Abmessung des Endprodukts bestimmt, die erwartungsgemäß
durch eine Steuerung der dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b verursacht wird, und dieser Betrag wird
zusammen mit der vorerwähnten Dickenfunktion in die Rechen-
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einrichtung 50 eingegeben, so daß die Recheneinrichtung 50 tiie kompensierte Dickenfunktion 54 berechnet und ausarbeitet.
Einflüsse des Walzendurchmessers, der Walzendurchbiegung usw. werden als !Compensations- oder Korrekturfaktoren
bei der Bestimmung der kompensierten Dickenfunktion 54 verwendet.
Die Vorbereitung zum Walzen ist vollendet, wenn die Breitenfunktion
53 und die kompensierte Dickenfunktion 54 in die Recheneinrichtungen 8a, 8b für die Breiten- bzw.
Dickensteuerung eingegeben werden.
Nachdem die Vorberei\ ng zum Walzen durchgeführt worden
ist, wird das Werkstück 1 in den Walzenspalt zwischen den breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b eingeführt. Wenn
dann die erste Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 12 in Kontakt mit dem Werkstück 1 bewegt wird, beginnt die Einrichtung
12, Impulse zu erzeugen. Diese Impulse werden an die Recheneinrichtung 8a für die Breitensteuerung abgegeben.
Die Recheneinrichtung 8a berechnet dann den augenblicklichen Steuerungs-Walzenspalt (d.h. den Walzenspalt, der
durch die Steuerung eingestellt werden soll) für Jeden Augenblick aus dem Ausgangssignal der Breitenfunktion 53
und den von der ersten Wanderungsbetragsmeßeinrichtung 12 abgegebenen Impulsen, wenn das Werkstück 1 vorwärts
bewegt wird, und sie gibt den auf diese Weise berechneten Steuerungs-Walzenspaltwert an den Servomechanismus 22 für
die Breitensteuerung.
Der Breitensteuerungsservomechanismus 22 bewegt die breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b periodisch aufeinander
zu und voneinander weg, so daß ein Zwischenmaterial ausgebildet wird, das eine reguläre längsweise Breitenänderung
hat.
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Dann wird das so geformte Zwischenmaterial in den Walzenspalt der dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b eingeführt.
Die zweite Wanderungsbetragsermittliingseinrichtung 28 beginnt,
wenn sie in Kontakt mit dem Zwischenmaterial gebracht wird, Impulse an die Recheneinrichtung 8b für die
Dickensteuerung abzugeben. Die Recheneinrichtung 8b berechnet dann den augenblicklichen Steuerungs-Walzenspalt
der dickenweise walzenden Walzen, wenn das Werkstück bewegt wird, und zwar gemäß dem Ausgangssignal von der
kompensierten Dickenfunktion 54 und den Impulsen, die
von der zweiten Wanderungsbetragsermittlungseinrichtung abgegeben worden sind. Der auf diese Weise berechnete
augenblickliche Steuerungs-Walzenspaltwert wird an die Servoeinrichtung 37 für die Dickensteuerung abgegeben.
Die Servoeinrichtung 37 steuert dann die dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b gemäß der erhaltenen Instruktion,
so daß ein Produkt hergestellt wird, das eine gleichbleibende Breite und eine reguläre längsweise Dickenänderung hat.
Es sei darauf hingewiesen, daß das von dem ersten Wanderungsbetragsdetektor
12 kommende Impulssignal an den Zähler 65 in der Recheneinrichtung 8b für die Dickensteuerung
gegeben wird, so daß die Zeitgebung für den Beginn des Zählvorgangs des Zählers 65 mit derjenigen des
Zählers 55 beim gleichen Werkstück 1 zwangsweise miteinander zusammenfallen. Wenn die Steuerungen der breitenweise
walzenden Walzen 2a, 2b und der dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b unabhängig voneinander durchgeführt werden, sind die
Stellen des Beginns der Dickenänderung aufgrund des dimensioneilen Fehlers in der längsweisen Richtung des Werkstücks
1 gegeneinander versetzt. Eine solche Versetzung wächst, wenn die Einstellzyklen wiederholt werden, aufgrund
einer Ansammlung des dimensioneilen Fehlers allmählich zu einem großen Wert an. Jedoch wird gemäß diesem Ausführungs-
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beispiel eine solche Versetzung vollständig ausgeschaltet, weil die Zeitgebungen für das Beginnen der Zählvorgänge
der Zähler 55 und 65 zwangsweise miteinander zur Koinzidenz gebracht werden, wie oben erwähnt.
Obwohl in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel zwei gesonderte Recheneinrichtungen 8a, 8b unabhängig für die
Breitensteuerung und die Dickensteuerung verwendet werden, ist diese Ausführungsform keine ausschließliche, und die
Funktionen dieser Recheneinrichtungen können mittels nur einer Recheneinrichtung ausgeführt werden.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird die kompensierte
Dickenfunktion 54 mittels der Recheneinrichtung 50 für die Vorbehandlung berechnet, um die Fehler auszuschalten,
die aufgrund des Einflusses von Änderungen der Walzen, nämlich des Walzendurchmessers und der Walzendurchbiegung
entstehen. Es ist möglich, in der gleichen Weise eine kompensierte Breitenfunktion durch Korrektur der Breitenfunktion
53 auszuarbeiten.
Weiterhin können die Breitenfunktion 53 und die Dickenfunktion 54 über alle Abschnitte unter Bezugnahme auf eine
gemeinsame Ursprungskoordinate repräsentiert bzw. dargestellt werden.
Wie beschrieben wurde, werden gemäß der Erfindung die breitenweise walzenden Walzen 2a, 2b und die dickenweise
walzenden Walzen 5a, 5b gemäß Funktionen gesteuert, die zuvor korrigiert oder kompensiert worden sind, und zwar
unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren, wie es beispielsweise das Material des Werkstücks, die Walztemperatur,
die Walzgeschwindigkeit, der Walzendurchmesser und andere Walzbedingungen sind, wie auch unter Berücksichtigung
der Einflüsse von Änderungen des Walzendurchmessers
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und der Walzendurchbiegung. Darüber hinaus werden komplizierte
Meß- und Steuereinrichtungen, die in den konventionellen Systemen notwendig sind, welche auf der Rückkopplung
der tatsSchlich gemessenen Abmessung des Produkts beruhen, vollständig ausgeschaltet, so daß die Anlagekosten
bemerkenswert erniedrigt werden.
Außerdem sind einige schwierige Berechnungen, die nicht gleichzeitig mit dem Walzvorgang durchgeführt werden müssen,
vorher durch die Recheneinrichtung für die Vorbehandlung behandelt bzw. ausgeführt worden, während die Berechnungen,
die gleichzeitig mit dem Walzvorgang gemacht werden müssen, durch die Recheneinrichtung für die Breitensteuerung
und die Dickensteuerung sofort am Ort des Walzens ausgeführt werden. Durch diese Trennung wird eine viel
größere Vereinfachung erzielt, wodurch die Kosten des Systems insgesamt weiter vermindert werden.
Ein anderes Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zum Messen des Wanderungsbetrags des Werkstücks sei nachstehend
unter Bezugnahme auf die Figuren 22 und 23 beschrieben.
Es sei zunächst auf Fig. 22 Bezug genommen, wonach die Steuereinrichtung, die eine Walzmaschine bzw. ein Walzwerk
10 steuert, einen Walzlängenmeßabschnitt 120 hat, der die Walzlänge des Werkstücks 1 mißt, sowie einen Walzenspalt-Instruktionsabschnitt
130, der das augenblickliche Walzenspalt-Kommando berechnet, das sich kontinuierlich gemäß
der Änderung der Walzlänge ändert, und der eine Instruktion liefert, die das Walzenspaltkommando (das auch als
Steuerungs-Walzenspalt bezeichnet ist) betrifft, und schließlich einen Servoabschnitt 140, der den Walzeneinstellmechanismus
4 so steuert, daß der tatsächliche Walzenspalt stets mit dem Walzenspaltkommando bzw. dem
Steuerungs-Walzenspalt übereinstimmt.
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Der Walzlängenmeßabschnitt 120 hat einen Kodierer 113,
denen der Welle der Walze 5a angebracht ist und als Einrichtung zum Messen der Drehgeschwindigkeit der Walze
dient. Der Kodierer 13 liefert Impulse, die der Drehgeschwindigkeit der Walze 5a entsprechen, an eine Walzenumfangsgeschwindigkeitsberechnungseinrichtung
114. Die Walzenumfangsgeschwindigkeitsberechnungseinrichtung 11A
berechnet die Umfangsgeschwindigkeit ν der Walze 5a aus den Impulssignalen und dem vorher bestimmten Radius der
Walze 5a. Das der Walzenumfangsgeschwindigkeit ν entsprechende Signal wird an eine Recheneinrichtung 116 für
einen Vorwärtsschlupf abgegeben, und dieses Signal wird außerdem der Walzlängenberechnungseinrichtung 117 zugeführt.
Der Walzlängenmeßabschnitt 120 ist außerdem mit einer Detektorwalze 110 versehen, die in Kontakt mit dem Werkstück
1 an der Ausgangsseite des Walzwerks 10 rollt, und mit einem Kodierer 111 als Einrichtung zum Messen der Drehgeschwindigkeit
der Walze 110. Das von dem Kodierer 111 abgegebene Impulssignal wird an die Werkstückaustrittsgeschwindigkeitsberechnungseinrichtung
112 weitergegeben, die die Geschwindigkeit u der Bewegung des Werkstücks 1
aus den Impulssignalen und dem Radius der Detektorwalze
110 berechnet und das Ergebnis der Berechnung an die Recheneinrichtung 116 für den Vorwärtsschlupf weitergibt.
Die Recheneinrichtung 116 für den Vorwärtsschlupf berechnet dann unter Benutzung der Werkstückgeschwindigkeit
u und der Walzenumfangsgeschwindigkeit v, die von der Walzenumfangsgeschwindigkeitsberechnungseinrichtung 114
geliefert worden ist, den Vorwärtsschlupf f, der durch die Gleichung f = (u - v)/v gegeben wird.
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Im einzelnen werden die augenblickliche Bewegungsgeschwindigkeit u des Werkstücks 1 und die augenblickliche Walzenumfangsgeschwindigkeit
ν zu jeder Einheitszeit bzw. Zeit einheit At abgenommen, so daß man Augenblickswerte ui
und vi erhält (Werte im Augenblick Afc χ i), und der augenblickliche
Vorwärtsschlupf wird gemäß der Gleichung fi = (ui - vi)/vi bestimmt. Jedoch gibt die Berechnungseinrichtung 116 für den Vorwärtsschlupf das berechnete
Ergebnis nicht direkt ab. Sie vergleicht nämlich den berechneten Wert mit einem vorher eingestellten Bezugswert
und gibt den größeren Wert als den Vorwärtsschlupf fi für
Jede Zeit der Länge At ab.
Der Bezugswert, der in der Recheneinrichtung 116 für den
Vorwärtsschlupf eingestellt wird, ist vorzugsweise der größtmögliche Wert, der jedoch den tatsächlichen Vorwärtsschlupf
nicht übersteigt, damit der Fehler ausgeschaltet wird, der durch ein Springen der Detektorwalze 110
oder einen anderen Grund verursacht worden ist. Beispielsweise wird der Bezugswert als ein Wert gewählt, der sich
kontinuierlich ändert und mit dem Wert übereinstimmt, welcher durch Abziehen des möglichen Fehlers vom Vorwärtsschlupf
erhalten wird, der seinerseits theoretisch entsprechend der Walζverminderung in der Walzmaschine 10
oder entsprechend den Daten, die im voraus angesammelt worden sind, bestimmt worden ist. Jedoch kann
der Bezugswert auf einen theoretisch vorstellbaren Minimalwert, d.h. 0 (Null) festgelegt werden. Das Verfahren
nach der Erfindung ist selbst in diesem Fall noch wirksam, wie sich aus einer Erläuterung verstehen läßt, die
später gegeben wird.
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Der Vorwärtsschlupf f und die Walzenumfangsgeschwindigkeit vf die auf diese Weise erhalten worden sind, werden in
die Walzlängenberechnungseinrichtung 117 eingegeben, die ihrerseits die Wanderungsstrecke der Walzenoberfläche gemäß
der Gleichung S β/*ν dt berechnet. Die Korrektur wird
an der Wanderungsstrecke S ausgeführt, um den Einfluß des Vorwärtsschlupfs f auszuschalten, und die Walzlänge wird
gemäß der Gleichung a * S + /ν f dt berechnet.
Genauer gesagt wird in der Praxis der Augenblickswert vi der Walzenumfangsgeschwindigkeit von der Walzlängenberechnungseinrichtung
117 in jeder Periode von ^t aufgenommen, und zwar gleichzeitig mit der Aufnahme der Werkstücksgeschwindigkeit
u und der Walzenumfangsgeschwindigkeit ν durch die Recheneinrichtung 116 für den Vorwärtsschlupf.
Die Wanderungsstrecke der Walzenoberfläche wird dann gemäß der folgenden Gleichung aus der augenblicklichen
Walzenumfangsgeschwindigkeit vi und dem augenblicklichen Vorwärtsschlupf fi, wie er von· der Recheneinrichtung
116 berechnet worden ist, berechnet.
Weiterhin wird die Walzlänge gemäß der folgenden Gleichung
berechnet:
a - S +Ivi fiAt
Die so berechnete Walzlänge wird dann zu dem Walzenspaltinstruktionsabschnitt
130 übertragen. Der Walzenspaltinstruktionsabschnitt
130 ist mit einer Walzenspaltberechnung
ε einrichtung 119 versehen, sowie mit einer Funktionseinstelleinrichtung 118, die die Funktion, welche die
Beziehung zwischen der Walzlänge a und dem Walzenspalt h
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repräsentiert (die nachstehend als Walzenspaltfunktion bezeichnet ist) h · g(a) sowie den Anfangswert ho dieses
Walzenspalts in der Recheneinrichtung 119 einstellt bzw. in diese Recheneinrichtung 119 eingibt.
Die Walzenspaltfunktion h - g(a) wird gemäß der Funktion b = g(£ ) bestimmt, die ihrerseits gemäß der Beziehung
zwischen der längsweisen Position 1 und der Dicke des Endprodukts bestimmt wird.
Die Funktion b - g (X ) kann direkt als die Funktion
h ■ g(a) verwendet werden, wenn die Erfordernisse für Genauigkeit nicht so streng sind. Die Walzenspaltfunktion
h - g(a) liegt als eine Funktion vor, die einem Zyklus der Dickenänderung des Produkts entspricht. Allgemein liegt
diese Funktion als eine Aggregation von Gleichungen vor, die den jeweiligen Abschnitten der Form des Produkts entsprechen.
Die Walzenspaltberechnungseinrichtung 119 berechnet den Steuerungs-Walzenspalt, der sich kontinuierlich
gemäß der Walzlänge ändert, und zwar erfolgt die Berechnung aus dem Ausgangssignal der Walzlängenberechnungseinrichtung
117, der Walzenspaltfunktion h = g(a) und dem Anfangswert ho der Funktion. Der berechnete Steuerungs-Walzenspaltwert
wird dann über einen Digital-Zu-Analog-Wandler
29 an den Servoeinrichtungsabschnitt 140 gegeben.
Der Servoeinrichtungsabschnitt 140 ist mit einer Walzenspaltmeßeinrichtung
32 versehen, die einen Differentialtransformator aufweist und den Spalt zwischen den dickenweise
walzenden Walzen 5a, 5b mißt. Der Walzeneinstellmechanismus 7 des Walzwerks 10 wird so gesteuert, daß er
eine Übereinstimmung des von der Walζenspaltmeßeinrichtung
32 gemessenen Walzenspalts mit dem Steuerungs-Walzenspaltwert, der von der Walzenspaltberechnungseinrichtung 119
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abgegeben wird, aufrecht erhält. Wenn nämlich der tatsächlich gemessene Wert des Walzenspalts von dem Steuerungs-Walzenspaltwert
abweicht, gibt der Servoverstärker 34 eine der Abweichung entsprechende Ausgangs spannung an das
Servoventil 35 ab, das seinerseits um einen der Spannung entsprechenden Betrag betätigt wird, so daß dadurch eine
Hydraulikeinheit 21 dem Hydraulikzylinder des Walzeneinstellmechanismus 7 Drucköl zuführt, wodurch der Walzenspalt
zwischen den dickenweise walzenden Walzen 5a, 5b geändert und dadurch die Übereinstimmung des tatsächlichen
Walzenspalts mit dem Steuerungs-Walzenspalt aufrecht erhalten wird.
Die Betriebsweise der Einrichtung, die den beschriebenen Aufbau hat, wird nachstehend unter spezieller Bezugnahme
auf den Fall erläutert, in dem ein langgestrecktes Material hergestellt wird, das eine Mehrzahl von verjüngten Blattbzw.
Blattfederrohstücken aufweist, von denen Jedes eine
Form hat, wie sie in Fig. 23 veranschaulicht ist.
Wie man aus Fig. 23 ersieht, hat das verjüngte Blatt- bzw. BlattfederrohstUck einen mittigen, dicken, flachen Abschnitt,
verhältnismäßig dünne, flache Endabschnitte und sich verjüngende bzw. konisch zulaufende Abschnitte, die
diese flachen Abschnitte verbinden, d.h. insgesamt fünf Abschnitte. Infolgedessen liegt die Formfunktion b « g (Λ),
die die Form des verjüngten Blatts bzw. der verjüngten Blattfeder repräsentiert, in der Form von fünf unterschiedlichen
Gleichungen vor.
Zum leichteren Verständnis der Erfindung sei hier angenommen,
daß die Formfunktion b = g(£) direkt als die Funktion h ■ g(a) verwendet wird. Diese Formfunktion und
ihr Anfangswert bo werden in der Funktionseinstelleinrichtung 118 eingestellt. Gleichzeitig wird der Radius der
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Walze 5a. in der Walzenumfangsgeschwindigkeitsberechnungseini*ichtung
114 eingestellt, während ein Wert O (Null) als der Einstellwert der Recheneinrichtung 116 für den
Vorwärtsschlupf eingestellt wird. Die Vorbereitung für das Walzen ist auf diese Weise vollendet.
Nachfolgend wird das Walzwerk 10 in Betrieb gesetzt und der Kodierer 113 gibt Impulssignale ab, die der Drehgeschwindigkeit
der Walze 5a entsprechen. Das Einfangen des in Laufrichtung vorderen Endes des Werkstücks 1 durch die
Walzen 5a, 5b wird mittels Lastzellen oder dgl. ermittelt, die an dem Walzwerk 10 angebracht sind. Vorzugsweise wird
die Walzenspaltberechnungseinrichtung 119 so eingestellt, daß sie den Walzenspalt beim Ermitteln des Einfangens des
Werkstücks 1 durch die Walzen 5a, 5b, d.h. beim Empfang der Signale von den Lastzellen oder dgl., sofort auf den
Anfangswert vermindert.
Wenn die Detektorwalze HO der Wanderungsbetragsmeßeinrichtung von dem in Laufrichtung vorderen Ende des Werkstücks
1 passiert wird, beginnt der Kodierer 111 Impulssignale abzugeben, die der Bewegungsgeschwindigkeit des Werkstücks
1 entsprechen, und in diesem Augenblick wird der Steuerzyklus von der Steuereinrichtung begonnen.
Es wird nämlich die Walzlänge a durch den Walzlängenmeßabschnitt
120 aus dem Impulssignal berechnet, das von dem Kodierer 111 kommt, sowie von dem Impulssignal, das
von dem vorerwähnten Kodierer 113 kommt. Dann berechnet der Walzenspaltinstruktionsabschnitt 130 den augenblicklichen
Steuerungs-Walzenspalt und gibt diesen berechneten Wert an den Servoeinrichtungsabschnitt 140 weiter. Natürlich
wird wenn das zu erzielende Produkt eine Wiederholung der Form, wie sie in Fig. 23 gezeigt ist, umfaßt, der
Steuerungs-Walzenspalt während des Walzens der flachen Ab-
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schnitte, konstant gehalten. Der Servoeinrichtungsabschnitt
140'steuert seinerseits den Walzeneinstellmechanismus 7
des Walzwerks 10 gemäß den Instruktionen, die von dem Walzenspaltinstruktionsabschnitt gegeben werden.
Wenn ein Zyklus der Walzenspalteinstellung vorüber ist, dann geht die Walzenspaltberechnungseinrichtung 119 zur
Berechnung der ersten Gleichung über und führt die Berechnung der Reihe von Gleichungen durch. Da dieser Vorgang
wiederholt ausgeführt wird, wird ein langgestrecktes Material erhalten, das eine Mehrzahl von verjüngten Blattbzw.
Blattfederrohstücken aufweist, von denen jedes die in Fig. 23 gezeigte Form hat.
Es sei hier darauf hingewiesen, daß die Walzlänge a in der Steuereinrichtung nach der Erfindung nicht durch eine
bloße Integration der Austrittsgeschwindigkeit u, wie sie von der Geschwindigkeitsberechnungseinrichtung 112 am
Walzenaustritt erhalten wird, noch durch eine Approximation mittels einer bloßen Akkumulation bzw. Ansammlung
erhalten wird, sondern auf der Basis der Wanderungsstrecke S der Walze 5a, die das Werkstück 1 walzt, wobei eine
Korrektur oder Kompensation gemäß dem Vorwärtsschlupf f angewandt wird, so daß die Walzlänge mit einer hohen Genauigkeit
bestimmt wird.
Wenn nämlich die Ermittlung der Walzlänge allein auf dem Ausgangssignal der Werkstückaustrittsgeschwindigkeit beruht,
die von der Werkstückaustrittsgeschwindigkeitsberechnungseinrichtung 112 berechnet ist, dann wird unvermeidbar
ein Fehler durch die gemessene Walzlänge eingeführt, wenn ein Schlupf oder ein Springen der Detektorwalze
stattgefunden hat.
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Jedoch wird gemäß der Erfindung kein Fehler durch einen
solchen Schlupf oder ein solches Springen der Detektorwalze 10 verursacht, wie sich aus der nachfolgenden Erläuterung
ersehen läßt.
Es sei hier angenommen, daß der berechnete Wert der Werkstückaustrittsgeschwindigkeit
u aufgrund eines Springens der Detektorwalze zeitweise auf Null herabgesetzt wird,
so daß der Betrag des VorwärtsSchlupfs fi = (cu - vi)/vi,
wie er von der Recheneinrichtung 116 für den Vorwärtsschlupf berechnet wird, -1 wird. Da diese Vorschubrate
fi (-1) an die Walzlängenberechnungseinrichtung 117 abgegeben wird, wird der Kompensationswert ^vifi At zeitweise
erniedrigt, obwohl ein solcher Zustand theoretisch niemals eintreten kann, so daß der berechnete Betrag der
Walzlänge a im Vergleich zu der tatsächlichen Walzlänge entsprechend vermindert wird. Da die theoretisch vorstellbare
minimale Vorschubrate O (Null) in der Recheneinrichtung 116 als Einstellwert für den Vorwärtsschlupf
eingestellt worden ist, vergleicht die letztere den berechneten Wert (-1) mit dem eingestellten Bezugswert (Null)
und gibt den größeren dieser beiden Werte (Null) an die Walzlängenberechnungseinrichtung 117 als Vorschubrate fi
weiter«
Infolgedessen wird der Kompensationswert ^.vifi At , der
in der Walzlängenberechnungseinrichtung 117 gemäß dem Wert von fi berechnet wird, niemals vermindert, obwohl seine
Zunahme zeitweise gestoppt wird. Infolgedessen wird der Einfluß eines Springens der Detektorwalze 10 auf die Berechnung
der Walzlänge a vermindert, so daß eine höhere Genauigkeit der Messung der Walzlänge sichergestellt wird.
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In der vorstehenden Beschreibung wurde zur Vereinfachung der1 Erläuterung von der Annahme ausgegangen, daß die
Drehung der Detektorwalze zeitweise gestoppt wird. Jedoch nimmt die berechnete Vorschubrate fi insoweit einen negativen
Wert an, als die Beziehung uicvi existiert, so daß der Einfluß eines Springens der Detektorwalze sogar durch
eine ziemlich grobe Maßnahme, nämlich das Einstellen des Bezugswerts in der Recheneinrichtung 116 auf 0 (Null) vermindert
wird.
Darüber hinaus ist es, wenn der Bezugswert in der Recheneinrichtung
116 als ein Wert eingestellt wird, der sich kontinuierlich ändert und nicht den maximal möglichen Wert
des tatsächlichen Vorwärtsschlupfs übersteigt, wie weiter oben dargelegt, möglich, den Einfluß eines verhältnismäßig
kleinen Schlupfs auszuschalten, so daß die Messung der Walzlänge noch genauer gemacht wird.
Wie beschrieben wurde, wird mit der Erfindung eine Walzsteuereinrichtung
zur Verfügung gestellt, die einen WaIzlängenmeßabschnitt hat, der in der Lage ist, die Walzlänge
mit einer hohen Genauigkeit zu berechnen, die ein ziemlich wichtiger Faktor beim Walzen von langgestrecktem
Material ist. Infolgedessen wird gemäß der Erfindung die Steuerungsgenauigkeit des Walzwerks bemerkenswert verbessert,
so daß die Herstellung von langgestreckten Materialien, die eine längsweise Dickenänderung haben, mit
einer hohen Präzision ermöglicht wird.
Kurz zusammengefaßt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Herstellen eines Plattenmaterials, das eine gleichbleibende Breite und eine längsweise Dickenänderung hat,
indem man dem Werkstück durch breitenweise walzende Walzen und dickenweise walzende Walzen plastische Deformationen
verleiht. Das Verfahren umfaßt die Schritte des Mes-
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2930Q05
sens der Wanderungsbeträge des Werkstücks an der Austrittsseite der breitenweise walzenden Walzen und der
dickenweise walzenden Walzen, des kontinuierlichen Verändern des Walzenspalts der breitenweise walzenden Walzen
gemäß dem gemessenen Wanderungsbetrag und einer vorbestimmten Bedingung zum Vermindern der Breite des Werkstücks
in Teilen des letzteren, in denen erwartungsgemäß die Breite als Ergebnis eines nachfolgenden dickenweisen Walzens
zunimmt, so daß das Werkstück nach dem dickenweisen Walzen eine gleichbleibende Breite haben kann, und des Veränderns
der Dicke des Werkstücks durch kontinuierliche Veränderung des Walzenspalts in bzw. zwischen den dickenweise walzenden
Walzen gemäß dem gemessenen Wanderungsbetrag und einer vorbestimmten Bedingung. Außerdem wird eine Einrichtung
zum Ausführen dieses Verfahrens zur Verfügung gestellt.
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