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Sack, Beutel od.dgl. sowie Verfahren
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und Vorrichtung zu seiner Herstellung Die Erfindung bezieht sich
auf einen Sack, Beutel od.dgl.
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aus Papier undloder Kunststoff-Folie, der an einem vor dem Füllen
geschlossenen Ende wenigstens einen Griff aufweist, der von einem Teil eines Tragorgans
in Form einer Schnur, Kordel, eines Flachbandes od.dgl. gebildet ist, das beiderseits
dieses Griffteiles an Befestigungsbereichen mit dem Sackmaterial verbunden ist,
wobei ein Teil einer Wandung des Sackes, Beutels od.dgl. durch einen von einem zum
anderen Ende durchgehenden Materialstreifen gebildet ist, der durch L&ngsklebungen
od.dgl. mit den benachbarten Wandungsteilen verbunden ist, sowie auf ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Herstellung des Sackes, Beutels od.dgl.
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Ein solcher Sack oder Beutel, etwa in der Ausführung nach dem DE-GM
78 00 604, ist neben anderen Vorteilen praktisch in der Handhabung und läßt sich
gut tragen. Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sack, Beutel od.dgl. der genannten
Art noch weiterzuentwickeln und zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf seine
Widerstandsfähigkeit und Festigkeit, vornehmlich im Bereich der Anbringung des Tragorgans.
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Die Erfindung will ferner einen vorteilhaften Weg für die Herstellung
eines Sackes, Beutels od.dgl. weisen. Damit zusammenhängende Probleme, mit denen
sich die Erfindung befaßt, ergeben sich aus der jeweiligen Erläuterung der aufgezeigten
Lösung.
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Ein Sack, Beutel od.dgl. der eingangs genannten Gattung kennzeichnet
sich gemäß der Erfindung dadurch, daß der Materialstreifen an seinem dem Tragorgan
benachbarten Ende mit der zugewandten Endpartie der Innenseite der einlagigen, gegenüberliegenden
Wandung durch Kleben, Schweißen od.dgl. verbunden ist, wobei sich diese Verbindung
in Breitenrichtung zumindest bis zum Anfang der Befestigungsbereiche des Tragorgans
erstreckt. Der Materialstreifen kann aus Kunststoff-Folie mit für den jeweiligen
Bedarfsfall besonders geeigneten Eigenschaften oder aber auch aus Papier bestehen.
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Ein solcher Sack oder Beutel zeichnet sich durch eine erhöhte Haltbarkeit
und Belastbarkeit aus, obgleich er nur
aus einlagigem Material besteht
und deshalb sehr wirtschaftlich hergestellt werden kann. Durch die Querklebung ergibt
sich gerade in denjenigen Partien, in denen beim Anheben und Tragen des Sackes oder
Beutels eine Kraftübertragung erfolgt, eine hohe Zugfestigkeit, zumal in denjenigen
Bereichen, in denen besondere Zugbeanspruchungen auftreten können, zugleich auch
eine Überlappung des Sackmaterials mit dem Materialstreifen vorhanden ist. Dies
alles wird mit sparsamem Materialeinsatz erreicht. Des weiteren ergibt sich durch
die Querklebung der für die Fertigung wichtige Vorteil, daß eine feste Verbindung
innerhalb des entstehenden bzw. gebildeten Schlauches bewirkt wird.
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Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines Sackes, Beutels
od.dgl., wobei eine Materialbahn und ein bahnförmiger Materialstreifen unter Erzeugung
von L§ngsverbindungen an aufeinander zu liegen kommenden Randpartien zu einem Schlauch
geformt werden und wobei durch Zerteilen desselben gebildete Schlauchstücke jeweils
an einem Ende mit einem Boden oder Abschluß versehen und mit einem Tragorgan ausgerastet
werden, kennzeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch, daß die Materialbahn an in
Längsrichtung Abstand voneinander aufweisenden Stellen, die jeweils einem Ende der
zu fertigenden Säcke, Beutel od.dgl. entsprechen, mit einem Leim- oder Klebstoffauftrag
versehen wird, dessen Quererstreckung geringer als die Bahnbreite ist, und daß auf
die so vorbereitete
Materialbahn der Materialstreifen aufgelegt
wird, dessen Breite mindestens gleich der Breitenerstreckung der Leim- oder Klebstoffaufträge
ist, und daß hierauf die Schlauchbildung vorgenommen wird. Auf diese Weise läßt
sich ein Sack oder Beutel mit den gewünschten Eigenschaften sehr günstig fertigen.
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Die Schlauchbildung selbst sowie weitere zur Fertigstellung des Sackes,
Beutels od.dgl. dienende Schritte, so auch die Anbringung eines Tragorgans, können
in grundsätzlich bekannter Weise bzw. auf üblichen Maschinen verschiedenster Art
erfolgen.
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Der Sack oder Beutel läßt sich im übrigen in verschiedener Weise ausbilden,
so auch als an beiden Enden geschlossener Sack, als Ventilsack oder Beutel mit einer
Ventileinft vorrichtung, ggfs. auch als Seitenfaltensack usw.
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Der zur Verbindung der Materialbahn mit dem Materialstreifen dienende,
quergerichtete Leim- oder Klebstoffauftrag wird vorteilhaft im wesentlichen gleichzeitig
mit einem Leim- oder Klebstoffauftrag für die Längsverbindung des Materialstreifens
mit der Materialbahn aufgebracht. Dies ergibt eine besonders einfache Fertigung.
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Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des erläuterten Verfahrens
weist drehend antreibbare, mit axialem Abstand voneinander angeordnete Auftragsrollen
od.dgl. für
einen Längsauftrag von aus einem Vorrat zu entnehmendem
Leim oder Klebstoff auf und kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch, daß im Bereich
zwischen den Auftragsrollen od.dgl.
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ein drehend antreibbares Auftragsorgan für einen Querauftrag von Leim
oder Klebstoff vorgesehen ist. Zweckmäßig sitzen die Auftragsrollen und das Auftragsorgan
auf einer gemeinsamen Welle. Die Vorrichtung enthält außerdem geeignete Leit- und
Zuführungseinrichtungen für die Materialbahn und den Materialstreifen. Sie setzt
sich zweckmäßig unmittelbar in einer Schlauchmaschine an sich bekannter Ausbildung
fort. Geeignete Einrichtungen sind außerdem zur Anbringung eines Tragorgans vorhanden.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Erläuterung von Ausführungsbeispielen, aus der zugehörigen
Zeichnung und aus den Ansprüchen. Es zeigen: Fig. 1 einen Sack gemäß der Erfindung
in Ansicht, Fig. 2 einen vergrößerten, teils schematischen Schnitt nach der Linie
II - II in Fig. 1, Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt nach der Linie
III - III in Fig. 1, Fig. 4 einen vergrößerten, teils schematischen Schnitt nach
der Linie IV - IV in Fig. i, Fig. 5 eine weitgehend schematische Darstellung einer
Vorrichtung zur Herstellung eines Sackes oder Beutels und A
Fig.
6 Einzelheiten der Vorrichtung, etwa mit Blick in Richtung des Pfeiles VI in Fig.
5.
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Der in Fig. 1 in ungefülltem Zustand dargestellte Sack ist in Form
eines Flachsackes mit seinen vorder- und rückseitigen Wandungen la und lb aus einlagigem
Papier und einem einlagigen Materialstreifen ii aus beispielsweise durchsichtiger
oder transparenter Kunststoff-Folie hergestellt. Er ist im flachliegenden Zustand
z.B. 30 cm breit und etwa 50 cm lang, kann ohne weiteres aber auch andere Abmessungen
haben.
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Der Sack ist an einem Ende mittels eines um den Rand herumgelegten
und mit dem Sackmaterial z.B. durch eine Steppnaht 4 vernähten Streifens 5 aus Papier
oder Kunststoff verschlossen. Der Streifen 5 kann g-gfs. zusätzlich noch mit dem
Sackmaterial verklebt sein. An diesem geschlossenen Ende 3 weist der Sack ferner
einen Griff-G auf, der bei dem Ausführungsbeispiel vom Mittelteil 8a einer aus Kunststoff-Fasern
hergestellten Kordel oder Schnur 8 gebildet ist, deren dem Mittelteil 8a benachbarte,
sich von diesem aus nach entgegengesetzten Richtungen erstreckende Teile 8b (Befestigungsbereichen)
an den Sack angenäht sind, und zwar bei der gezeigten Ausführung durch die Verschlußnaht
4 selbst, die somit über die Länge der seitlichen Schnurteile 8b, d.h. in den Befestigungsbereichen
der Schnur 8, zugleich die Befestigungsnaht für die Schnur ist. Der den Griff G
bildende
Schnurmittelteil 8a ist leicht aus der Richtung der Naht 4 ausgelenkt, so daß er
gegenüber der durchlaufenden Naht in einem kleinen Bogen verläuft und lose verbleibt.
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Statt durch Annähen, sei es mittels einer zugleich den Sack verschließenden
Naht, sei es mittels einer gesonderten, nur der Festlegung der Schnur in deren seitlichen
Partien dienenden Befestigungsnaht, kann die Anbringung der Schnur auch noch auf
andere Weise erfolgen, so z.B. durch Ankleben bzw. Anleimen oder namentlich auch
durch Heftung bzw. Klammerung.
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Der Verschluß des Beutels oder Sackes kann grundsätzlich auf verschiedene
Weise bewirkt und je nach den Erfordernissen ausgebildet sein, so auch ohne einen
in Fig. 1 gezeigten Streifen 5 oder unter Verwendung eines anderen geeigneten Elements.
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In den meisten Fällen genügt es, eine Griffschnur auf einer Seite
der Verpackung vorzusehen. Bei Bedarf können jedoch auch auf heiden Seiten des Sackes
oder Beutels Griffe G bildende Elemente angebracht sein, Anstelle einer Kordel oder
Schnur läßt sich als Tragorgan auch ein am Sackmaterial befestigtes Flachband aus
Natur-oder Kunststoffmaterial vorsehen.
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Ist ein Randstreifen 5 vorhanden, so kann dieser ggfs. zusätzlich
noch mit dem Sackmaterial verklebt sein. Das andere, zunächst offene Ende 6 des
Sackes läßt sich nach dem Füllen in bekannter Weise bzw. mit üblichen Mitteln verschließen,
z.B. durch Kleben, Vernähen, Schweißen od.dgl.
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Der Verschlußzustand ist in Fig. 1 durch eine strichpunktierte Linie
7 angedeutet.
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An seinem dem geschlossenen Ende 3 des Sackes und damit dem Tragorgan
8 benachbarten Bereich ist der Streifen 11 mit der ihm zugewandten Endpartie der
Innenseite der gegenüberliegenden Wandung Ib des Sackes durch eine Klebung 13 verbunden.
Diese in Fig. 1 durch eine senkrechte Schraffur angedeutete Verbindung 13 erstreckt
sich in Breitenrichtung zumindest bis zum Anfang der Befestigung s bereiche 8b des
Tragorgans 8, d.h. zu den Stellen, an denen die Schnur 8 beiderseits des mittleren
Griffteiles 8a von der Naht 4 erfaßt und am Sackmaterial befestigt ist.
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Die Herstellung eines Sackes mit einer Querklebung 13 der erläuterten
Art kann in vorteilhafter Weise so geschehen, wie es die Fig. 5 und 6 veranschaulichen.
Von einer nicht gezeigten Rolle od.dgl. wird eine einlagige Bahn 1 aus Kraftpapier
oder einem anderen geeigneten Material, ggfs.
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auch aus einer Kunststoff-Folie, in Richtung des Pfeiles zugeführt.
Die Bahn 1 hat die zur Bildung eines Sackes nach Fig. 1 erforderliche Breite. Über
eine Umlenkwalze 21 und
eine Gegenwalze 22 gelangt die Bahn 1 zu
einer insgesamt mit der Ziffer 20 bezeichneten Klebestation, an der sowohl ein Leimauftrag
12' für die Längsklebung 12 (vgl. Fig. 1 bis 4) als auch ein Leimauftrag 13' für
die Querklebung 13 erfolgt.
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Die Station 20 enthält eine Leimwanne 23, eine Tauchwalze 24, eine
Abstreifwalze 25 sowie auf einer gemeinsamen, drehend antreibbaren Welle 26 sitzende
Teile, nämlich Auftragsrollen 27 für den Längs-Leimauftrag 12' und ein Auftragorgan
28 für den Quer-Leimauftrag 13'. Das Auftragorgan 28 weist an einem auf der Welle
26 befestigten radialen Arm eine parallel zur Welle verlaufende Schiene 29 mit nebeneinander
angeordneten Auftragnocken 30 od.dgl. auf, deren Stirnseiten mit den Umfangsflächen
der Auftragsrollen 27 auf einer Höhe liegen und somit bei einer Umdrehung der Welle
26 jeweils in Berührung mit der Walze 25 gelangen und sich dann nach Weiterdrehung
auf die Bahn 1 auflegen, um an diese den aufgenommenen Leim abzugeben, Es entsteht
dadurch ein Quer-Leimauftrag 13' in Form einer Reihe von nebeneinander liegenden
Leimpunkten. Stattdessen kann auch eine durchgehende Leiste od.
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dgl. vorhanden sein, so daß sich ein streifenförmiger Leimauftrag
ergibt. Der Abstand a von einem Quer-Leimauftrag 13' bis zum nächsten ist entsprechend
der Länge des zu bildenden Schlauchabschnitts bzw. Sackes gewählt. Dies läßt sich
durch Wahl einer geeigneten Drehzahl der Welle 26 unter Berücksichtigung der Bewegungsgeschwindigkeit
der Bahn 1 erreichen.
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Die an ihren Rändern mit dem Längs-Leimauftrag 12' und im mittleren
Bereich mit dem Quer-Leimauftrag 13' versehene Bahn 1 gelangt von der Station 20
über Umlenkwalzen 31 und 32 zu einer Anlegewalze 33, an der sie mit einem Materialstreifen
S11 aus Papier oder Kunststoff-Folie zusammengeführt wird, wobei sich der Materialstreifen
auf die mit den Leimaufträgen 12', 13' versehene Seite der Bahn auflegt. Es kommen
dann an den betreffenden Stellen jeweils die Quer-Verklebungen 13 zwischen der Bahn
1 und dem Streifen S11 zustande. Hierdurch wird zugleich der Streifen auf der Bahn
fixiert, was für die sich anschließenden Operationen von Vorteil ist. Der Materialstreifen
S11 wird von einer nicht gezeigten Vorratsrolle od.dgl. über Leit- bzw. Umlenkwalzen
34, 35, 36 zugeführt. Er ist schmaler als die Bahn 1 und hat eine solche Breite
im Verhältnis zur Bahn, daß die Bildung des Schlauches und damit des Sackes in der
gewünschten Weise geschehen kann. In Fig. 6 ist durch strichpunktierte Linien 37
angedeutet, welche Breite der Streifen S11 hat und an welcher Stelle er beim Zusammenführen
mit der Bahn 1 an der Auflegewalze 33 auf der Bahn zu liegen-kommt. Außerdem sind
in Fig. 6 bei den Ziffern 38 diejenigen Linien angedeutet, um die die Bahn 1 später
nach dem Zusammenführen mit dem Materialstreifen S11 in einer Schlauchbildemaschine
gefaltet und dadurch die äußeren, beim fertigen Sack die Wandungsteile 1a bildenden
Bereiche derselben so umgelegt werden, daß die Stellen des Längs-Leimauftrages 12'
sich auf die Randbereiche
des Materialstreifens S11 auflegen,
wobei sich dann auch die Längsverklebungen 12 ergeben.
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In Fig. 5 ist mit der Ziffer 39 eine die Bahn 1 mit aufgelegtem Streifen
S11 zu einem nicht dargestellten Schlauchbildner führende Einlaufwalze bezeichnet.
Der Schlauchbildner kann ebenso wie sonstige Einrichtungen, u.a. zum Zerteilen des
gebildeten Schlauches, in einzelne Schlauchabschnitte, zum Verschließen eines Endes
jedes Abschnitts, zum Anbringen eines Tragorgans usw., von bekannter Ausbildung
sein.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung
dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik es zuläßt,
für sich allein oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen
werden.
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