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Die Erfindung betrifft neue Dithiocarbamatverbindungen und diese
als aktive Bestandteile enthaltende nematozide Mittel.
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In Ländern, in denen die Landwirtschaft in höhergelegenen Gebieten
die Hauptstütze der Landwirtschaft schlechthin bildet, stellen die Schäden, die
schädliche Bodennematoden, z.B. Wurzelknotennematoden, krankhafte Veränderungen
der Wurzel hervorrufende Nematoden und Zystennematoden, an ein-und mehrjährigen
Pflanzen anrichten, ein großes Problem dar.
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Demzufolge werden große Anstrengungen unternommen, Möglichkeiten
zur Bekämpfung solcher schädlicher Bodennematoden aufzufinden, weswegen ein großer
Bedarf nach sicheren und wirksamen nematoziden Mitteln besteht.
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Zur Bekämpfung solcher schädlicher Bodennematoden gibt es bereits
die verschiedensten nematoziden Mittel. Bei Gebrauch werden die meisten dieser nematoziden
Mittel in die Boden in Gasform diffundiert, um die mit dem diffundierten Gas in
Berührung gelangenden Nematoden abzutöten. Typische Wirkstoffe für solche Nematozide
sind beispielsweise EDB (1,2-Dibromäthan), D-D (1,3-Dichlorpropen und 1,2-Dichlorpropan),
Chlorpicrin (Trichlornitromethan), Methylbromid, Carbam (Ammonium- oder Natrium-N-methyldithiocarbamat),
DCIP tBis-(2-chlor-1 -inethyläthyl )-äther und DBCP (1, 2-Dibrom-3-chlorpropan).
Diese Verbindungen lassen sich bei Normaltemperatur vergasen und ohne Schwierigkeiten
in den Boden diffundieren, so daß sie gegen die Bodenschädlinge eine relativ hohe
Abtotungswirkung ausüben. Andererseits treten bei ihrer Applikation in der Nachbarschaft
von Städten wegen ihrer hohen Toxizität, leichten Brennbarkeit und Reizwirkung zahlreiche
Schwierigkeiten
auf, so daß sie bezüglich Lagerung und Applikation einer Reihe von Beschränkungen
unterworfen sind. Ferner tritt durch diese Chemikalien oftmals auch eine Schädigung
des Saatguts auf, so daß keine Pflanzungen angelegt werden dürfen, bis die in den
Boden diffundierten gasförmigen Verbindungen aus diesem eliminiert sind. Da diese
Verbindungen darüber hinaus auf die im Boden befindlichen Lebewesen eine nicht-spezifische
Abtötungswirkung entfalten, können sie auch im Boden lebende nützliche Organismen
ausrotten. Wenn dann die schädlichen Bodennematoden eine neue Chance zum Befall
des einmal behandelten Bodens erhalten, nimmt die "Bevölkerungsdichte" solcher Nematoden
in derartigen Böden rasch zu, so daß im zweiten Jahr nach der Anpflanzung sogar
noch größere Schäden feststellbar sind als bei nicht-behandelten Böden.
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Überraschenderweise hat es sich nun gezeigt, daß bestimmte Dithiocarbamatverbindungen
eine spezifische Abtötungswirkung gegen derartige Nematoden aufweisen und daß mit
Hilfe von diese Dithiocarbamatverbindungen enthaltenden nematoziden Mitteln eine
wirksame Bekämpfung schädlicher Bodennematoden möglich wird.
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Es sind bereits eine Reihe von Dithiocarbamatverbindungen bekannt,
die als Herbizide oder Fungizide zum Einsatz gebracht werden können. Weiterhin werden
die genannten Carbamverbindungen bereits im Handel als nematozide Mittel angeboten.
Die Carbamverbindungen besitzen eine starke Hautreizwirkung. Vermutlich zersetzen
sie sich im Boden zu gasförmigem Methylisothiocyanat, das dann die nematozide Wirkung
hervorruft.
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Dithiocarbamatverbindungen und diese enthaltende nematozide Mittel
Bei
den erfindungsgemäßen Verbindungen handelt es sich um N,N-Dialkyldithiocarbamate,
die sich, ähnlich wie die Carbamverbindungen, von N-Monoalkyldithiocarbamaten in
ihren Zersetzungseigenschaften und Wirksamkeit unterscheiden.
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Die erfindungsgemäßen Dithiocarbamatverbindungen erhält man ohne Schwierigkeiten
durch Umsetzen von Dialkylaminen mit Schwefelkohlenstoff und weiteres Reagierenlassen
des erhaltenen Zwischenprodukts mit einem Allyl-, Methylallyl-, Propargyl- oder
Crotylhalogenid.
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Im folgenden wird die Herstellung einiger typischer Verbindungen gemäß
der Erfindung näher erläutert.
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Hers tellunasbe ispiel 1 Proargyl-N. N-dimethvldithiocarbamat 16,3
g einer 40%igen wäßrigen Dimethylaminlösung werden in 40 ml Dimethylformamid eingetragen.
Während das erhaltene Gemisch auf einer Temperatur von 5° bis iOOC gehalten wird,
werden innerhalb von 30 min unter Bewegen 4,8 g Schwefelkohlenstoff zutropfen gelassen.
Danach werden noch, während die Temperatur des erhaltenen Gemischs auf Raumtemperatur
gehalten wird, innerhalb von 30 min 7,1 g Propargylbromid zutropfen gelassen. Zur
Beendigung der Umsetzung wird das Reaktionsgemisch 1 h lang bei derselben Temperatur
und dann noch 2 h lang bei einer Temperatur von 40° bis 50°C bewegt bzw. gerührt.
Nach dem Eingießen des Reaktionsgemischs in Wasser wird die dabei abgeschiedene
organische Substanz zweimal mit 50 ml Benzol extrahiert, mit verdünnter Salzsäure
und dann mit Wasser gewaschen. Nach destillativer Entfernung des Benzols erhält
man 9,2 g des gewünschten Reaktionsprodukts eines Fp von 570 bis 590C.
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Eine Elementaranalyse der erhaltenen Verbindung ergibt folgende Werte:
C H N S Berechnet: 45,28 5,66 8,81 40,25 Gefunden: 45,33 5,68 8,76 39,91 HerstellunrsbeisDiel
2 Allvl-N. N-dimethvldithiocarbamat Es wird entsprechend Herstellungsbeispiel 1
gearbeitet, wobei jedoch anstelle des Propargylbromids 7,3 g Allylbromid verwendet
werden. Hierbei erhält man 9,0 g der bei Raumtemperatur ölartigen Verbindung eines
Kp von 1190C bei 10,6 mbar.
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Refraktionsindex: n20 = 1,6042.
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D Die Elementaranalyse der erhaltenen Verbindung ergibt folgende
Werte: C H N S Berechnet: 44,72 6,82 8,70 39,75 Gefunden: 44,75 6,87 8,71 39,80
HerstellunrsbeisDiel 3 2-Methvlallvl-N.N-dimethaldithiocarbamat Das im Herstellungsbeispiel
1 beschriebene Verfahren wird wiederholt, wobei jedoch anstelle des Propargylbromids
5,5 g 2-Methylallylchlorid verwendet werden. Hierbei erhält man 8,1 g des bei Raumtemperatur
ölartigen Produkts. Refraktionsindex: n20 = 1,5745.
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D
Die Elementaranalyse der erhaltenen Verbindung
ergibt folgende Werte: C H N S Berechnet: 48,00 7,43 8,00 36,57 Gefunden: 48,11
7,50 8,12 36,30 Herstellunzsbeisniel 4 Crotyl-Ns N-dimethvldithiocarbamat 12,0 g
einer 50%igen wäßrigen Dimethylaminlösung werden zu 30 ml Tetrahydrofuran zugegeben.
Während das erhaltene Gemisch bei einer Temperatur von 0° bis 5°C gehalten wird,
wird es innerhalb von 30 min unter Bewegen tropfenweise mit 5,0 g Schwefelkohlenstoff
versetzt. Danach wird das Reaktionsgemisch, während es bei Raumtemperatur gehalten
wird, tropfenweise innerhalb von 30 min mit 5,4 g Crotylchlorid versetzt. Zur Beendigung
der Umsetzung wird dann das Reaktionsgemisch bei derselben Temperatur 3 h lang bewegt
bzw.
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gerührt. Nun wird das Reaktionsgemisch in Wasser gegossen.
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Nach dem Abtrennen der abgeschiedenen organischen Substanz wird diese
zweimal mit 30 ml Toluol extrahiert und dann mit verdünnter Salzsäure und schließlich
mit Wasser gewaschen.
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Nach destillativer Entfernung des Toluols erhält man 10,2 g des gewünschten
Reaktionsprodukts folgender physikalischer Eigenschaften: 20 Refraktionsindex: nD
= 1,5880 Die Elementaranalyse der erhaltenen Verbindung ergibt folgende Werte:
C
H N S Berechnet: 48,00 7,43 8,01 36,57 Gefunden: 48,00 7,67 7,98 36,48 Herstellungsbeispiel
5 Allvl-N. N-diäthvldithiocarbamat 9,7 g Diäthylamin werden in 50 ml Tetrahydrofuran
eingetragen. Während das erhaltene Gemisch bei einer Temperatur von 0° bis 50C gehalten
wird, -werden innerhalb von 30 min unter Bewegen 5,0 g Schwefelkohlenstoff in das
Gemisch eintropfen gelassen. Danach wird die Temperatur des Reaktionsgemischs auf
Raumtemperatur ansteigen gelassen, worauf innerhalb von 30 min 4,6 g Allylchlorid
zutropfen gelassen werden. Dann wird das Reaktionsgemisch in Wasser eingegossen.
Die abgetrennte organische Substanz wird zweimal mit 30 ml Toluol extrahiert und
danach mit verdünnter Salzsäure und schließlich mit Wasser gewaschen. Nach destillativer
Entfernung des Toluols erhält man 8,3 g der gewünschten Verbindung. Refraktionsindex:
n20 = 1,5755.
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D Die Elementaranalyse der erhaltenen Verbindung ergibt folgende
Werte: C H N S Berechnet: 50,79 7,94 7,40 33,86 Gefunden: 50,85 8,00 7,39 33,78
Herstel unSsbeisPiel 6 Allvl-N. tN-diProD,vldithiocarbamat 13,4 g Dipropylamin werden
in 50 ml Tetrahydrofuran eingetragen.
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Das erhaltene Gemisch wird, während es auf einer Temperatur von 0°
bis 50C gehalten wird, innerhalb von 30 min unter Bewegen tropfenweise mit 5,0 g
Schwefelkohlenstoff versetzt.
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Danach wird das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur gehalten und tropfenweise
innerhalb von 30 min mit 7,3 g Allylbromid versetzt. Zur Beendigung der Umsetzung
wird das Reaktionsgemisch bei derselben Temperatur 3 h lang gerührt. Danach wird
es in Wasser gegossen. Nach dem Abtrennen der abgeschiedenen organischen Substanz
wird diese zweimal mit 30 ml Toluol extrahiert und dann mit verdünnter Salzsäure
und schließlich mit Wasser gewasche n Nach destillativer Entfernung des Toluols
erhält man 9,7 g der gewünschten Verbindung. Refraktionsindex: und20= 1,5525.
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Die Elementaranalyse der erhaltenen Verbindung ergibt folgende Werte:
C H N S Berechnet: 55,30 8,76 6,45 29,49 Gefunden: 55,27 8,81 6,51 29,51 Die erfindungsgemäßen
Verbindungen können mit den verschiedensten Trägern zur Herstellung der gewünschten
Applikationsformen, z.B. emulgierbarer Konzentrate, benetzbarer Pulver, von Granulaten,
Staub und dergleichen, verschnitten werden. Die zur Zubereitung solcher Mittel verwendeten
Träger können entweder in flüssiger oder fester Form oder in Kombination zum Einsatz
gelangen. Beispiele fester Träger sind Bentonit, Talkum, Kaolin/Ton, Diatomeenerde
und dergleichen. Beispiele flüssiger Träger sind Xylol, Methylnaphthalin, Isophoron,
Cyclohexanon und dergleichen.
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Bei der Zubereitung der verschiedensten Applikationsformen können
die Mittel mit oberflächenaktiven Mitteln und sonstigen
Zusätzen,
die die Emulgierbarkeit, Dispergierbarkeit, Verteilbarkeit und sonstige Eigenschaften
verbessern, gemischt werden. Die verschiedensten Zubereitungen können nach auf dem
landwirtschaftlichen Gebiet einschlägigen Fachkenntnissen hergestellt werden.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. nematoziden Mittel können
sowohl alleine als auch in Mischung mit sonstigen landwirtschaftlichen Chemikalien,
z.B. Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden und dergleichen, zum Einsatz gelangen.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Soweit nichts anderes angegeben, bedeuten sämtliche Angaben Zeile - Gewichtsteile".
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BeisPiel 1 - Emulgierbares Konzentrat Zur Zubereitung eines emulgierbaren
Konzentrats werden die folgenden Bestandteile gemischt und gelöst: Allyl-N,N-dimethyldithiocarbamat
50 Teile Xylol 30 " handelsüblicher Emulgator 10 n anderer handelsüblicher Emulgator
10 Beispiel 2 - Benetzbares Pulver Zur Zubereitung eines benetzbaren Pulvers werden
die folgenden Substanzen miteinander gemischt: 2-Methylallyl-N, N-dimetldithiocarbamat
50 Teile handelsübliches Siliciumdioxid 25 n Kaolin/Ton 20 " handelsübliches Dispergiermittel
5 "
Beispiel 3 - Staub Zur Zubereitung eines Staubs werden die
folgenden Verbindungen miteinander gemischt: Propargyl-N, N-dimethyldithiocarbamat
3 Teile handelsübliches Siliciumdioxid 5 II handelsüblicher luftgeschlämmter Ton
92 Beispiel 4 - Granulat Zur Zubereitung eines Granulats werden die folgenden Substanzen
miteinander gemischt und nach einem üblichen Granulierverfahren in das Granulat
überführt: Allyl-N, N-dimethyldithiocarbamat 5 Teile Kaolin/Ton 55 n Bentonit 30
" Natriumligninsulfonat 5 II handelsübliches Siliciumdioxid 5 II Beispiel 5 - Granulat
Zur Zubereitung eines Granulats werden die folgenden Substanzen miteinander gemischt
und nach einem üblichen Granulierverfahren in das Granulat überführt: Allyl-N,N-dimethyldithiocarbamat
25 Teile Diatomeenerde 73,5 II handelsübliches oberflächenaktives Mittel 1,5 Beisniel
6 - Emulgierbares Konzentrat Zur Zubereitung eines emulgierbaren Konzentrats werden
die
folgenden Substanzen miteinander gemischt und gelöst: Allyl-N,N-diäthyldithiocarbamat
50 Teile Xylol 30 " handelsüblicher Emulgator 10 " anderer handelsüblicher Emulgator
10 " Beispiel 7 - Benetzbares Pulver Zur Zubereitung eines benetzbaren Pulvers werden
die folgenden Substanzen miteinander gemischt: Allyl-N,N-dipropyldithiocarbamat
50 Teile handelsübliches Siliciumdioxid 25 " Kaolin/Ton 20 n handelsübliches Dispergiermittel
5 n Beispiel 8 - Staub Zur Zubereitung eines Staubs werden die folgenden Substanzen
miteinander gemischt und pulverisiert: Crotyl-N, N-dimethyldithiocarbamat 3 Teile
handelsübliches Siliciumdioxid 5 II handelsüblicher luftgeschlämmter Ton 92 f Beispiel
9 - Granulat Zur Zubereitung eines Granulats werden die folgenden Substanzen miteinander
gemischt und nach einem üblichen Granulierverfahren in das Granulat überführt:
Allyl-N,N-diäthyldithiocarbamat
25 Teile Kaolin/Ton 25 fl Bentonit 40 " handelsübliches Siliciumdioxid 5 II handelsübliches
Dispergiermittel 5 II Beispiel 10 - Granulat Zur Zubereitung eines Granulats werden
die folgenden Substanzen miteinander gemischt und nach einem üblichen Granulierverfahren
in das Granulat überführt: Allyl-N,N-diäthyldithiocarbamat 25 Teile Kaolin/Ton 25
Bentonit 35 handelsübliches Siliziumdioxid 10 handelsübliches Dispergiermittel 5
II Die folgenden Beispiele zeigen die deutliche Abtötungßwirkung der erfindungsgemäßen
Verbindungen auf Nematoden.
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Beispiel 11 Nematozide Aktivität gegenüber Pratylenchus penetrans
und Bursaphelenchus lignicolus: Bei den Testnematoden handelt es sich um Individuengruppen,
hauptsächlich Larven, zweier Nematodenarten (Pratylenchus penetrans und Bursaphelenchus
lignicolus), die in geschlossenen Räumen gezüchtet wurden.
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Jede zu testende Verbindung wird in eine ?Sdige äthanolische Lösung
überführt, worauf die jeweilige Lösung auf eine gewünschte Konzentration mit einer
0,1%igen wäßrigen Lösung eines handelsüblichen Polyoxyäthylensorbitanmonooleats
verdünnt wird. Jeweils 10 ml der verdünnten Lösungen werden in ein Uhrglas pipettiert,
worauf die genannten Nematodenarten auf das Uhrglas gesetzt (150 bis 200 Nematoden
pro Glas) und 48 h lang bei einer Temperatur von 270C bebrütet werden. Zur Ermittlung
der prozentualen Mortalität wird mit Hilfe eines Binokular-Mikroskops geprüft, wieviele
Nematoden eingegangen sind und wieviele Nematoden überlebt haben. Der Versuch wird
viermal wiederholt. Die hierbei ermittelten Ergebnisse finden sich in der folgenden
Tabelle I.
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Tabelle I Verbindung prozentuale Mortalität Pratylenchus Bursaphelenchus
penetrans lignioolus Konzentration in ppm 100 50 10 1 ~ 50 10 1 Allyl-N,N-dimethyldithiocarbamat
100 85,0 46,8 18,6 100 76,8 27,5 2-Methylallyl-N,N-dimethyldithiocarbamat 100 91,3
56,2 25,0 100 87,5 30,1 Propargyl-N,N-dimethyldithiocarbamat 100 88,3 49,5 15,3
100 80,0 29,4 Vergleichsverbindung DBCP 100 75,1 36,3 1,2 92,4 65,5 4,8 Beispiel
12 Wirksamkeit auf Meloidogyne incognita bei Verwendung von Tomaten als Indikator:
Der
Boden, in welchem Meloidogyne-incognita-Nematoden unter Verwendung von Süßkartoffeln
als Wirtspflanze ausgebrütet wurden, wird in unglassierte Töpfe eines Durchmessers
von 5,5 cm und einer Höhe von 5,5 cm in einer Menge von 50 g Boden pro Topf gefüllt.
Ferner wird eine abgemessene Menge des gemäß Beispiel 2 hergestellten benetzbaren
Pulvers mit Wasser verdünnt und in verdünnter Form auf die Oberfläche jeden Topfes
gegossen. Nach 24-stündigem Stehenlassen der Töpfe werden in die Töpfe 10 Tomatensämlinge
pro Topf gepflanzt. Zum Testen der Carbamverbindung wird eine abgemessene Menge
derselben in flüssiger Form von einem Wattebauschen absorbiert, worauf der Wattebauschen
in ein 5 cm tiefes Loch, das in der Mitte jeden Topfes in den Boden gebohrt worden
war, gelegt und dann wieder mit Erde bedeckt wird. Am 10. Tag nach der Behandlung
werden 10 Tomatensämlinge pro Topf gepflanzt. Die Versuche werden in einem Glaswarmhaus
bei einer Temperatur von 250 bis 300C durchgeführt.
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Einen Monat nach der Behandlung werden das Ausmaß parasitischer Knoten
und die Phytotoxizität geprüft. Das Ausmaß parasitischer Knoten und der Phytotoxizitätsgrad
werden nach folgender Bewertung bewertet: Ausmaß parasitischer Knoten: 0 keine Knotenbildung
1 leichte Knotenbildung 2 mäßige Knotenbildung 3 starke Knotenbildung 4 sehr starke
Knotenbildung Phytotoxizitätsgrad: - kein Anzeichen einer chemischen Schädigung
das Wachstum ist geringfügig beeinträchtigt, die Blattspreiten sind verfärbt + das
Wachstum ist schlecht, die Blattspreiten sind verfärbt
++ das Wachstum
ist sehr stark beeinträchtigt, sämtliche Blätter sind braun geworden +++ nahezu
verdorrt.
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Der Versuch wird dreimal wiederholt. Die Ergebnisse finden sich in
der folgenden Tabelle II.
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Tabelle II Verbindung Dosie- Ausmaß parasi- Phytotoxirung tischer
Knoten zitätsgrad kg/10 a Allyl-N,N-dimethyldithio- 10 0 t carbamat 5 0 50%iges
benetzbare 5 Pulver 2,5 1,5 2-Methylallyl-N,N-dimethyl- 10 0 t dithiocarbamat 5
0 -5 0 -50%iges benetzbares 2,5 1,2 Pulver 2,5 1,2 -Propargyl-N,N-dimethyldi- 10
0 + thiocarbamat 5 0,5 50%iges benetzbares Pulver 2,5 1,2 Vergleichsverbindung Carbam
10 0 + 50%ige Flüssigkeit 5 0,6 + 2,5 2,5 nicht-behandelt - 4 Beispiel 13 Wirksamkeit
gegenüber Pratylenchus penetrans unter Verwendung von Kletten als Indikator:
Unter
Verwendung von Alfalfa-Kallus im geschlossenen Raum gezüchtetes Pratylenchus penetrans
wird künstlich in sterilisierte Erde inokuliert. Die Nematodendichte beträgt über
1000 pro g Erde. Die mit Nematoden beimpfte Erde wird 24 h lang in einem Raum bei
einer Temperatur von 250C stehen gelassen und dann entsprechend Beispiel 12 in unglassierte
Töpfe gefüllt. Danach erfolgt die Applikation der Testverbindungen. 24 h später
werden 5 Wickensamen pro Topf gesät.
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Die Carbamverbindung wird entsprechend Beispiel 12 appliziert, worauf
am 10. Tag nach der Behandlung jeweils 5 Wikkensamen pro Topf gesät werden. Der
Versuch wird in einem Glaswarmhaus bei einer Temperatur von 250 bis 300C durchgeführt.
50 Tage nach der Behandlung werden das Ausmaß der Wurzelschädigung und die Phytotoxizität
untersucht. Das Ausmaß der Wurzelschädigung und die Phytotoxizität werden nach folgendem
Bewertungsschema bewertet: Ausmaß der Wurzelschädigung: O keine Wurzelschädigung
1 schwache Wurzelschädigung 2 mäßige Wurzelschädigung 3 starke Wurzel schädigung
4 sehr starke Wurzel schädigung Phytotoxizitätsgrad: - kein Anzeichen einer chemischen
Schädigung t das Wachstum ist geringfügig beeint;rächtigt, die Blattspreiten sind
verfärbt + das Wachstum ist schlecht, die Blattspreiten sind verfärbt ++ das Wachstum
ist sehr stark beeinträchtigt, sämtliche Blätter sind braun geworden +++ nahezu
verdorrt.
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Der Versuch wird dreimal wiederholt. Die Ergebnisse finden sich in
der folgenden Tabelle III.
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Tabelle III Verbindung Dosie- Ausmaß der Wur- Phytotoxirung zelschädigung
zitätsgrad (kg/10 a) zeischädigung zitätsgrad Allyl-N,N-dimethyldi- 10 0 thiocarbamat
5 0,1 50,'iges benetzbares Pulver 2,5 1,9 2-Methylallyl-N,N-di- 10 0 methyldithiocarbamat
5 0 50%iges benetzbares 2,5 1,7 Pulver Propargyl-N, N-dimethyl- 10 0 dithiocarbamat
5 0,7 50,'iges benetzbares Pulver 2,5 2,1 Carbam 10 0 t 50%ige Flüssigkeit 5 0,89
2,5 2,8 nicht-behandelt - 3,5 Beispiel 14 Wirksamkeit gegenüber Meloidogine incognita
in großdimensionierten Töpfen unter Verwendung von Tomaten als Indikatorpflanzen:
Die Erde, in der Meloidogine incognita unter Verwendung von Süßkartoffeln als Wirtspflanzen
gebrütet worden war, wird in 1/2000 a fassende Töpfe einer Höhe von 30 cm gefüllt,
worauf eine abgemessene Menge des gemäß Beispiel 5 hergestellten
Granulats
zur Bodenbehandlung bis zu einer Tiefe von 15 cm eingebracht wird. Das zum Vergleich
herangezogene, 20% DBCP (1,2-Dibrom-3-chlorpropan) enthaltende Granulat wird in
entsprechender Weise appliziert. Am 5. Tag nach Applikation der Testverbindungen
werden 7 Tomatensämlinge pro Topf in die Töpfe gepflanzt. Der Versuch wird in einem
Glaswarmhaus bei einer Temperatur von 250 bis 30 0C durchgeführt und zweimal wiederholt.
60 Tage nach der Pflanzung der Tomatensämlinge werden das Ausmaß parasitischer Knoten
und die Phytotoxizität ermittelt. Das Ausmaß parasitischer Knoten und die Phytotoxizität
werden nach folgendem Bewertungsschema bewertet: Ausmaß parasitischer Knoten: 0
keine Knotenbildung 1 leichte Knotenbildung 2 mäßige Knotenbildung 3 starke Knotenbildung
4 sehr starke Knotenbildung Phytotoxizitätsgrad: - kein Anzeichen einer Schädigung
+ das Wachstum ist etwas schwach + das Wachstum ist schwach ++ das Wachstum ist
sehr schwach verdorrt Der Versuch wird zweimal durchgeführt. Die Ergebnisse finden
sich in Tabelle IV.
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Tabelle IV Verbindung Dosie- Ausmaß parasi- Phytotoxirung tischer
Knoten zitätsgrad (kg710 a) tischer Knoten zitätsgracl Allyl-N,N-dimethyldi- 30
o thiocarbamat 20 0 25%iges Granulat 10 1 DBCP 30 ° + 20%iges Granulat 20 1 10 1,5
-unbehandelt - 3,5 -Beisniel 15 Nematozide Aktivität gegenüber Bursaphelenchus lignicolus:
Die zu testenden Nematoden bestehen aus Gruppen von Individuen, hauptsächlich Larven,
von Bursaphelenchus lignicolus, die im geschlossenen Raum gezüchtet worden waren.
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Jede zu testende Verbindung wird in eine 1%ige äthanolische Lösung
überführt, worauf die jeweilige Lösung bis zu einer gegebenen Konzentration mit
handelsüblichem Polyoxyäthylensorbitanmonooleat verdünnt wird. Danach werden jeweils
10 ml der verdünnten Lösungen in ein Uhrglas pipettiert, worauf in dieses jeweils
150 bis 200 Nematoden pro Glas gesetzt und darin 48 h lang bei einer Temperatur
von 270C ausgebrütet werden. Zur Ermittlung der Mortalität wird danach auf mikroskopischem
Wege die Anzahl der toten und überlebenden Nematoden bestimmt. Der Versuch wird
dreimal wiederholt.
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Die Ergebnisse finden sich in der folgenden Tabelle V.
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Tabelle V Verbindung prozentuale Mortalität 50 ppm 10 ppm 1 ppm Allyl-N,N-diäthyldithiocarbamat
100 83,5 25,9 Allyl-N,N-dipropyldithiocarbamat 100 75,1 25,9 Crotyl-N,N-dimethyldithiocarbamat
100 83,6 31,0 DBCP (Vergleichsverbindung) 95,1 57,7 3,0 Beispiel 16 Wirksamkeit
gegenüber Meloidogine incognita unter Verwendung von Tomaten als Indikatorpflanzen:
Die Erde, in der die Nematoden (Meloidogine incognita) unter Verwendung von Süßkartoffeln
als Wirtspflanzen gebrütet worden waren, wird in nicht-glassierte Töpfe eines Durchmessers
von 5,5 cm und einer Höhe von 5,5 cm in einer Menge von jeweils 50 g Erde bzw. Boden
pro Topf gefüllt. Danach wird eine bestimmte Menge des gemäß Beispiel 7 hergestellten
benetzbaren Pulvers mit Wasser verdünnt und in verdünnter Form auf die Oberfläche
jeden Topfes gegossen. Am 5. Tag nach der Behandlung werden 10 Tomatensämlinge pro
Topf gesetzt. Im Falle der als Vergleichsverbindung verwendeten Carbamverbindung
wird eine bestimmte Menge derselben von einem Baumwollbauschen absorbiert, worauf
dieser jeweils in ein 5 cm tiefes Loch, das in der Mitte jeden Topfes gebohrt worden
war, gelegt und wieder mit Erde bedeckt wird. Am 10.
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Tag nach der Behandlung werden 10 Tomatensämlinge pro Topf gesetzt.
Der Versuch wird in einem Glaswarmhaus bei einer Temperatur von 250 bis 300C durchgeführt.
Einen Monat nach der Behandlung werden das Ausmaß parasitischer Knoten und die Phytotoxizität
ermittelt. Das Ausmaß der parasitischen
Knotenbildung und die Phytotoxizität
werden entsprechend dem folgenden Bewertungsschema angegeben: Ausmaß parasitischer
Knoten: 0 keine Knotenbildung 1 leichte Knotenbildung 2 mäßige Knotenbildung 3 starke
Knotenbildung 4 sehr starke Knotenbildung Phytotoxizitätsgrad: - kein Anzeichen
einer Schädigung das Wachstum ist etwas schwach + das Wachstum ist schlecht ++ das
Wachstum ist sehr schlecht +++ keine Keimung oder Verdorren Die (erhaltenen Ergebnisse
finden sich in Tabelle VI.
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Tabelle VI Verbindung Dosie- Ausmaß parasi- Phytoto-IWliS tischer
Knoten sizitäts-(kg/10 a) grad Allyl-N,N-diäthyldithiocarba- 10 0 mat 5 0,5 -50%iges
benetzbares Pulver 2,5 1,7 -Allyl-N,N-dipropyldithiocar- 10 0 + bamat 5 0,2 -50%iges
benetzbares Pulver 2,5 1,2 -Crotyl-N,N-dimethyldithiocar 10 0 bamat 5 0,1 -50%iges
benetzbares Pulver 2,5 1,5 -* bei drei Versuchen
Fortsetzung Tabelle
VI (Vergleichsverbindung) 10 0 + Carbam 5 0,5 50%ige Flüssigkeit 2,5 3,0 unbehandelt
- 4 Beispiel 17 Wirksamkeit gegenüber Pratylenchus penetrans unter Verwendung von
Wicken als Indikatorpflanzen: Die im geschlossenen Raum unter Verwendung von Alfalfa-Kallus
gezüchteten Nematoden (Pratylenchus penetrans) werden künstlich in sterile Erde
inokuliert. Die Nematodendichte beträgt huber 1000 pro g Erde bzw. Boden. Die derart
beimpfte Erde wird 24 h lang in einem Raum bei einer Temperatur von 25 0C liegen
gelassen, dann entsprechend Beispiel 16 in unglassierte Töpfe gefüllt und schließlich
mit den zu testenden Verbindungen behandelt. Am 3. Tag nach der Behandlung werden
5 Wickensamen pro Topf gesät. Bei der als Vergleichsverbindung verwendeten Carbamverbindung
erfolgt die Behandlung entsprechend Beispiel 16, wobei die Wickensamen (5 Samen
pro Topf) am 10. Tag nach der Behandlung gesät werden. Der Versuch wird in einem
Glaswarmhaus bei einer Temperatur von 250 bis 300C durchgeführt. 50 Tage nach der
Behandlung werden das Ausmaß der Wurzelschädigung und die Phytotoxizität geprüft.
Das Ausmaß der Wurzelschädigung und die Phytotoxizität werden nach folgendem Bewertungsschema
bewertet: Ausmaß der Wurzelschädigung: 0 keine Wurzelschädigung 1 schwache Wurzelschädigung
2
mäßige Wurzelschädigung 3 starke Wurzel schädigung 4 sehr starke Wurzelschädigung
Phytotoxizitätsgrad t - kein Anzeichen einer Schädigung t das Wachstum ist etwas
schwach + das Wachstum ist schlecht ++ das Wachstum ist sehr schlecht +++ keine
Keimung oder Verdorren Der Versuch wird dreimal wiederholt. Die Ergebnisse finden
sich in der folgenden Tabelle VII.
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Tabelle VII Verbindung Dosie- Ausmaß der Phytotoxirung Wurzelschä-
zitätsgrad (kg/10 a) digung zltätsgrad Allyl-N,N-diäthyldithiocar- 10 0 bamat 5
0,8 50%iges benetzbares Pulver 2,5 1,8 Allyl-N,N-dipropyldithio- 10 0 carbamat 5
0,8 50%iges benetzbares Pulver 2,5 2,0 Crotyl-N,N-dimethyldithio- 10 0 carbamat
5 0,5 50%iges benetzbares Pulver 2,5 2,5 (Vergleichsverbindung) 10 0 + Carbam 5
0,6 50%ige Flüssigkeit 2,5 3,0 unbehandelt - 3,4
Beispiel 18 Wirksamkeit
gegenüber Meloidogine incognita in großdimensionierten Töpfen unter Verwendung von
Tomaten als Indikatorpflanzen: Die Erde, in der Meloidogine incognita unter Verwendung
von Süßkartoffeln als Wirtspflanzen gebrütet worden war, wird in 1/2000 a fassende
Töpfe einer Höhe von 30 cm gefüllt.
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Ferner wird bis zu einer Bodentiefe von 15 cm eine abgemessene Menge
des zu testenden Granulats eingefüllt. In entsprechender Weise gelangt das 20% DBCP
(1,2-Dibrom-3-chlorpropan) enthaltende Granulat zum Einsatz. Am 5. Tag nach der
Behandlung werden in die Töpfe 7 Tomatensämlinge pro Topf übertragen bzw. gesetzt.
Der Versuch wird in einem Glaswarmhaus bei einer Temperatur von 250 bis 300C durchgeführt
und zweimal wiederholt. Am 60. Tag nach dem Setzen der Sämlinge werden das Ausmaß
der parasitischen Knoten und die Phytotoxizität ermittelt. Das Ausmaß der parasitischen
Knotenbildung und die Phytotoxizität werden nach folgendem Bewertungsschema bewertet:
Ausmaß der parasitischen Knoten: O keine Knotenbildung 1 leichte Knotenbildung 2
mäßige Knotenbildung 3 starke Knotenbildung 4 sehr starke Knotenbildung Phytotoxizitätsgrad:
- kein Anzeichen einer Schädigung das Wachstum ist etwas schwach + das Wachstum
ist schwach
++ das Wachstum ist sehr schwach verdorrt Die Ergebnisse
des Versuchs finden sich in der folgenden Tazelle VIII.
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Tabelle VIII Verbindung Dosie- Ausmaß der pa- Phytotoxirung rasitischen
zitätsgrad (kg/10 KntitniSchen a) Knoten Allyl-N,N-diäthyldithio- 30 0 # carbamat
20 0,5 25%iges Granulat 10 1 DBCP 30 0,5 + 20%iges Granulat 20 1 10 2 unbehandelt
- 4 Wie gezeigt, besitzen die erfindungsgemäßen Verbindungen eine hervorragende
Wirksamkeit gegen die eine Wurzelschädigung hervorrufenden Nematoden und eine Knotenbildung
bei Wurzeln hervorrufenden Nematoden, die die hauptsächlichsten landwirtschaftlichen
Produkte ernsthaft schädigen. Gleichzeitig zeigen die erfindungsgemäßen Verbindungen
gegenüber Wicken und Tomaten keine Phytotoxizität.