Henkel, Kern, Feiler & Hänzel Patentanwälte
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Telegramme: ellipsoid
Dr.F/rm
\ 1979
BAXTER TRAVENOL LABORATORIES, Inc.
Deerfield, 111., V.St.A.
Mehrschichtige, im Autoklaven behandelbare, flexible Kunststoffolie
und daraus gefertigter Beutel
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Beschreibung
Parenteral zu verabreichende Lösungen und sonstige Flüssigkeiten werden derzeit in flexiblen, zusammendrückbaren Kunststoffbehältern
aus hitzeverschweißten Folien verpackt.
Derartige Materialien sind, insbesondere, wenn sie zum Verpacken von medizinischen Lösungen dienen, zweckmäßigerweise
transparent und leicht hitzeverschweißbar. Darüber hinaus
dürfen sie keine schädlichen Substanzen enthalten, die in die (jeweilige medizinische Lösung übergehen können. Bestimmte
Substanzen, z.B. Polyvinylchloridrezepturen für medizinischen Gebrauch, zeigen - obwohl sie sonst akzeptabel sind eine
unerwünscht starke Neigung, Wasserdampf durch den Behälter hindurchdiffundieren zu lassen. Dies führt zu einem
Wasserverlust aus der medizinischen Lösung.
Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten wurden Polyvinylchloridbeutel
für parenterale Lösungen bereits in eine verschweißte Umhüllung aus einer Polyisobutylen-modifizierten
hochdichten Polyäthyleneasse aus einer handelsüblichen Rezeptur untergebracht. Obwohl dieses Material hervorragende
WasserdampfSperreigenschaften aufweist, besitzt es andere
unerwünschte Eigenschaften. So ist es beispielsweise weniger als erwünscht optisch klar und unter anderem wegen seiner relativ
geringen Biegefestigkeit gegen Lunkerbildung etwas anfällig.
Erfindungsgemäß wird nun dem Fachmann ein Kunststoffverbundgebilde
an die Hand gegeben, das im Hinblick auf die Verpakkung
parenteraler Lösungen in Form einer Umhüllung für einen aus Polyvinylchlorid bestehenden Lösungsbeutel und dergleichen
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oder zur Herstellung des Lösungsbeutels als solchem deutlich verbesserte Eigenschaften besitzt.
Die erfindungsgemäßen Materialien sind klarer als kautschukmodifiziertes
Polyäthylen und dies sogar in größerer Stärke. Darüber hinaus sorgen sie für eine verbesserte Festigkeit
der Abdichtung und für eine bessere Biegebeständigkeit (was eine verringerte Lunkerbildung zur Folge hat). Schließlich
lassen sich die erfindungsgemäßen Verbundgebilde besser verarbeiten als bekannte vergleichbare Materialien oder ihre
eigenen polymeren Bestandteile in reiner Form.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine mehrschichtige, im Autoklaven behandelbare, flexible Kunststoffolie, welche dadurch
gekennzeichnet ist, daß sie aus
(a) mindestens einer ersten Schicht aus im wesentlichen 30 bis 90 Gew.-% eines thermoplastische, kautschukartige
Eigenschaften aufweisenden Blockmischpolymerisats mit kautschukartigen Olefinblöcken und PolystyrolHBcken und
10 bis 70 Gew.-% eines Polyolefins, das im wesentlichen von Propylen, Äthylen und/oder 4-Methylpenten-1 abgeleitet
ist und eine Erweichungstemperatur nach Vicat, bestimmt
nach der ASTM-Vorschrift DI525, oberhalb 1200C aufweist, und
(b) mindestens einer zweiten Schicht aus im wesentlichen einem Polyolefin, das vornehmlich aus Propylen, Äthylen
und/oder 4-Methylpenten-1 abgeleitet ist und im Hinblick auf eine niedrige Wasserdampfdurchlässigkeit halb-kristallin
ist,
besteht.
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Die Kristallinitat der im wesentlichen aus einem Polyolefin
bestehenden zweiten Schicht muß derart sein, daß diese Schicht eine Wasserdampfsperrkapazität besitzt, die mindestens der Wasserdampfsperrkapazität von mitteldichtem Polyäthylen gleichwertig ist (vgl. hierzu später).
Die erfindungsgemäße Kunststoffolie kann entweder eine einzige erste Schicht (a), die in typischer Weise durch gleichzeitiges Strangpressen an eine zweite Schicht (b) gebunden
ist, oder ein Paar erster Schichten (a), die mit beiden Seiten einer zweiten Schicht (b) verbunden sind, oder andererseits ein Paar zweiter Schichten (b), die mit beiden Seiten
einer ersten Schicht (a) verbunden sind, aufweisen. Ferner können auch Verbundgebilde aus zwei oder mehreren Schichten
(a) und (b) in abwechselnder Reihenfolge zum Einsatz gelangen.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Im einzelnen zeigen
Pig. 1 eine zweischichtige Kunststoffolie mit einer ersten Schicht {l) aus einem Blockmischpolymerisat
und einem Polyolefin und einer damit verbundenen zweiten Schicht (2) aus einem Polyolefin und
Fig. 2 eine dreischichtige Kunststoffolie mit einer ersten Schicht (1) aus einem Blockmischpolymerisat und
einem Polyolefin, einer damit verbundenen zweiten Schicht (2) aus einem Polyolefin und einer mit der
ersten Schicht verbundenen dritten Schicht (3) ähnlicher Zusammensetzung, wie sie die zweite Schicht
aufweist.
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Eine erfindungsgemäße, im Autoklaven behandelbare Kunststofffolie
zeigt die gewünschte niedrige Wasserdampfdurchlässigkeit und diese ist in der Regel auf die zweite Schicht (b)
zurückzuführen. Hinzu kommen noch eine verbesserte Festigkeit und insbesondere Biegebeständigkeit (was bei der Herstellung
zur Bildung von weniger Lunkern führt). Für die letzte Eigenschaft ist die Schicht (a) verantwortlich. Das
gemeinsame Strangpressen der verschiedenen Materialien läßt sich in der Regel einfacher gestalten als das Strangpressen
einer einzelnen Schicht aus dem thermoplastische, kautschukartige Eigenschaften aufweisenden Blockmischpolymerisat. Dies
ist darauf zurückzuführen, daß die sonstigen Folyolefinbestandteile
als Schmiermittel zur Verminderung der Scherspannungen dient.
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Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß man durch das
Kaschieren der ersten Schicht (a) mit der zweiten Schicht (b) die optische Klarheit derart verbessern kann, daß die
Klarheit der erhaltenen Kunststoffolie oftmals die Klarheit derselben Schicht (b) ohne die erste Schicht (a) übersteigt.
Thermoplastische, kautschukartige Eigenschaften aufweisende Blockmischpolymerisate der beschriebenen Art sind im Handel
erhältlich. Der in den Blockmischpolymerisaten enthaltene kautschukartige Polyolefinblock besteht vorzugsweise aus PoIy-(äthylen/butylen).
Besonders gut eignen sich diejenigen Mischpolymerisate, die etwa gleiche Mengen an den jeweiligen beiden
Mischpolymerisateinheiten enthalten. Erfindungsgemäß können jedoch auch andere handelsübliche Materialien mit einem
zentralen kautschukartigen Polyolefinblock aus Butadien oder Isopren zum Einsatz gelangen.
Gegebenenfalls können auch Mischungen der genannten Blockmischpolymerisate
unterschiedlichen Molekulargewichts verwendet werden. Ein Vorteil solcher Mischungen besteht darin,
daß als ein Bestandteil des Gemischs ein Blockmischpolymerisat der beschriebenen Art, dessen Molekulargewicht jedoch
zu hoch ist, um stranggepreßt zu werden, mitverwendet werden kann. Dessen Strangpreßbarkeit wird dann durch einen ein
niedrigeres Molekulargewicht aufweisenden Blockmischpolymerisatbestandteil erleichtert. Auf diese Weise kann man
dann in höchst vorteilhafter Weise von den physikalischen Eigenschaften des das hohe Molekulargewicht aufweisenden Bestandteils
zurückgreifen.
Erfindungsgemäß bevorzugt verwendbare Blockmischpolymerisate besitzen eine Brookfield-Viskosität, bestimmt anhand einer
10 gew.-56igen Lösung in Toluol bei einer Temperatur von 25°C,
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- 1;
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von 0,01 bis 2 Pa.s (10 bis 2000 cP). Diese Materialien zeigen
wegen der kombinierten Wirkungen der zentralen Molekülblöcke, bei denen es sich in typischer Weise um ein kautschukartiges
Polyolefinmaterial handelt, und der endständigen Blöcke aus thermoplastischem Polystyrol die Eigenschaften
eines thermoplastischen Kautschuks.
Vorzugsweise kann bei einem Blockmischpolymerisat der beschriebenen
Art der zentrale Block aus Poly-(äthylen/butylen)· einheiten 60 bis 85 Gew.-% des Mischpolymerisatmoleküls ausmachen.
Die endständigen Blöcke aus Polystyrol oder einem äquivalenten Material machen dann den Rest des Blockmischpolymerisats
aus.
Die starren, in der Regel endständigen Blöcke des Blockmischpolymerisats
mit thermoplastischen, kautschukartigen Eigenschaften bestehen üblicherweise aus Polystyrol, sie können
jedoch auch aus Polystyrolderivaten und sonstigen äquivalenten Materialien bestehen.
Das Polyolefin dient bei dem Bestandteil (a) zur Erhöhung der Hitzeverformungstemperatur der gebildeten Masse. Dies
deshalb, weil die Materialien gemäß der Erfindung in der Regel die bei der Autoklavenbehandlung eingehaltenen Temperaturen
aushalten sollen.
Die Polyolefinkomponente des Bestandteils (a) der ersten Schicht sowie die Polyolefinkomponente der zweiten Schicht
(b) können gegebenenfalls untergeordnete Mengen an sonstigen Olefin-Polymereneinheiten, z.Bo Butadien-, Isopren-, Isobutylen-,
1-Buten- oder 1-Hexineinheiten oder geringe Mengen an vernetzenden Einheiten, z.B. Divinylbenzol·* Vinylcyclohexene
oder 1,5-Hexadieneinheiten (zur Erhöhung des Moleku-
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- U
largewichts des fertigen Materials) enthalten. In der Regel kann die zweite Schicht aus einer hochdichten Polyäthylenrezeptur
mit 20 bis 40 Gew.-% Polyisobutylenkautsch.uk (zum Zähmachen und Erweichen des hochdichten Polyäthylens) hergestellt
sein.
Unter einem "hochdichten Polyäthylen" ist eine Polyäthylenmasse
mit einer Dichte von 0,95 g/cnr oder mehr zu verstehen.
Unter "mitteldichtem Polyäthylen" ist ein Polyäthylen einer
Dichte von 0,935 bis ausschließlich 0,95 g/cnr zu verstehen.
Die erste Schicht kann beispielsweise im wesentlichen aus bis 85 Gew.-# des thermoplastische, kautschukartige Eigenschaften
aufweisenden Blockmischpolymerisats, bei dem die kautschukartigen Olefinblöcke aus Mischpolymerisaten aus
Äthylen und Butylen in vorzugsweise in der Regel gleichen Mengen bestehen, in inniger Mischung mit 15 bis 25 Gew.-%
eines untergeordnete Mengen an Äthyleneinheiten enthaltenden Polypropylens bestehen. Die zweite Schicht kann dann aus mitteldichtem
Polyäthylen bestehen und auf einer oder beiden Seite(n) der ersten Schicht vorgesehen sein.
Gegebenenfalls können die Polyolefinkomponenten sowohl der ersten als auch der zweiten Schicht aus Äthylenmischpolymerisaten
mit bis zu etwa 35 Gew.-96 Vinylacetateinheiten und
einem Schmelzflußindex, bestimmt nach der ASTM- Vor schrift DI238, Bedingung E, von 0,1 bis 50 bestehen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
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- y.
Beispiel 1
In einem typischen, plastifizierenden Schneckenextruder wird durch Vermischen und Pelletisieren einer Rezeptur der folgenden
Zusammensetzung eine elastoplastische Masse (Masse A) zubereitet:
(1) 80 Gew.-96 eines thermoplastische Kautschukeigenschaften
aufweisenden Blockmischpolymerisats mit einem zentralen Block aus Äthylen- und Butylen-Mischpolymerisateinheiten
in etwa gleichen molaren Mengen und endständigen Polystyrolööcken, bei welchem der Poly-(äthylen/butylen)-anteil
etwa 70 Gew.-?6 des Mischpolymerisatmoleküls ausmacht und das in Form einer 10
gew.-96igen Lösung in Toluol eine Brookfield-Viskosität, bestimmt bei einer Temperatur von 25°C, von
0,02 Pa.s (20 cP) aufweist sowie 0,03 bis 0,07 Gew.-96
eines handelsüblichen Antioxidationsmittels enthält. Die Lösungsviskosität in Form 4ner 20 gew.-96igen Lösung
in Toluol bei einer Temperatur von 250C beträgt 0,55 Pa.s (550 cP).
(2) 20 Gew.-96 eines Polypropylenmaterials mit einigen
Prozenten Äthyleneinheiten einer Dichte von 0,895 g/cm5
und einer Schmelzflußgeschwindigkeit, bestimmt nach der ASTM-Vorschrift D1238, Bedingung L, von 2,0. Bei diesem
Polypropylenmaterial handelt es sich um ein Handelsprodukt.
Die erhaltene elastoplastische Masse ist durchsichtig, flexibel und zäh und läßt sich auf einer üblichen Strangpreß-
und Spritzgußvorrichtung verarbeiten.
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Die erhaltene Masse wird gemeinsam mit einem handelsüblichen mitteldichten Polyäthylenmaterial einer Dichte von 0,941 g/cm^
und eines Schmelzflußindex, bestimmt nach der ASTM-Vorschrift D-1238, Bedingung E, von 0,2 in üblicher bekannter Weise zu
einem geblasenen doppelschichtigen Film- oder Folienverbundrohr mit nahezu gleicher Stärke (0,1016 bis 0,254 mm) der
Schichten aus den beiden Kunststoffrezeptoren stranggepreßt.
Es hat sich gezeigt, daß die beiden Kunststoffrezepturen nach
dem Strangpressen in dem doppellagigen Verbundfilm sehr fest miteinander verschweißt sind und daß das erhaltene Verbundgebilde
eine hervorragende Kontaktklarheit und Flexibilität besitzt. Die Kontaktklarheit des erhaltenen Verbundgebildes
ist besser als die entsprechende Klarheit des aus dem verwendeten Polyäthylen alleine gefertigten Films.
Die erhaltene Verbundfolie läßt sich leicht mit den Polyäthylenseiten
auf der Innenseite unter Bildung von Beuteln hitzesiegeln. Die erhaltenen Beutel werden mit Wasser gefüllt
und vollständig versiegelt und danach in einem Autoklaven bei einer Temperatur von 1210C dampfsterilisiert. Nach der
Sterilisation sind die Beutel kaum verformt und haben auch die sonstigen wünschenswerten Eigenschaften nicht verloren.
Im Vergleich zu einem einschichtigen Film aus einem polybutylenmodifizierten,
hochdichten Polyäthylen besitzt die erhaltene Verbundfolie eine hervorragende Zähigkeit (bestimmt nach
dem Gelbo-Biegetest gemäß der ASTM-Vorschrift F392-74). Ferner
zeigen die erhaltenen Beutel im Vergleich zu entsprechenden Beuteln aus lediglich dem Polyäthylen eine höhere Berstfestigkeit
und Unversehrtheit der Schweißnähte. Gleichzeitig besitzen sie aber die entsprechende wünschenswerte niedrige
Wasserdampfdurchlässigkeit, bestimmt nach der ASTM-Vorschrift
E96.
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Beispiel 2
Es wird eine 10 gew.-%ige Lösung der folgenden Bestandteile:
(a) 70 Gew.-% eines handelsüblichen, thermoplastische
Kautschukeigenschaften aufweisenden Blockmischpolymerisats mit einem zentralen Block aus Äthylen- und
Butylen-Mischpolymerisateinheiten in äquimolaren Mengen und endständigen Polystyrolblöcken einer Brookfield-Viskosität,
bestimmt anhand einer 10 gew.-%igen Lösung in Toluol bei einer Temperatur von 250C, von
0,06 Pa.s (60 cP) und
(b) 30 Gew.-% des Polypropylenmischpolymerisats von Beispiel
1
in Cyclohexan zubereitet.
In das erhaltene Gemisch wird ein durch Strangpressen geblasener Film einer Stärke von etwa 0,13 mm getaucht. Der
Film besteht aus einem handelsüblichen, mit etwa 30 Gew.-% Polyisobutylenkautscb.uk modifizierten hochdichten Polyäthylen.
Nach dem Eintauchen der beiden Seiten des durch Strangpressen geblasenen Films in die Lösung wird der Film aus
dieser entnommen und an der Luft vollständig trocknen gelassen.
Das erhaltene Material besteht aus einer mehrschichtigen, im Autoklaven behandelbaren, flexiblen Kunststoffolie mit
einer zweiten Schicht aus einem Polyolefin, die beidseitig mit Schichten der zunächst in der Cyclohexanlösung enthaltenen
Blockmischpolymerisat/Polypropylen-Rezeptur bedeckt ist.
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Der erhaltene Film bzw. die erhaltene Folie ist stärker durchsichtig als der nicht-beschichtete, mit Kautschuk modifizierte
hochdichte Polyäthylenfilm als solcher. Schichten des Kunststoffilms bzw. der Kunststoffolie werden miteinander
hitzeversiegelt. Es zeigt sich, daß sie bei mehrmaligem raschen Falten oder durch Strecken bis zum Reißen
nicht voneinander trennbar sind. Weiterhin bleibt der zusammengesetzte Film bzw. die zusammengesetzte Folie sehr flexibel
und zeigt im Vergleich zu dem nicht-beschichteten, mit Kautschuk modifizierten hochdichten Polyäthylenfilm eine verbesserte
Festigkeit.
Der Film läßt sich bei einer Temperatur von 1210C im Autoklaven
behandeln, ohne daß er merklich an Klarheit oder Festigkeit der durch Hitzesiegeln erzeugten Bindung an sich selbst
verliert. Weiterhin kommt es zu keiner übermäßigen Verformung und zu keinem übermäßigen Kleben.
Beispiel 5
Es wird eine elastoplastische xlasse entsprechend der Masse A
von Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch als Zusatz 0,5 Gew.-% eines handelsüblichen Hydrogelsiliciumdioxidpulvers
und 0,5 Gew.-% eines handelsüblichen Fettsäureamidmaterials
zugesetzt werden. Diese beiden Zusätze besitzen die Fähigkeit, die Oberflächenreibung der erhaltenen Masse zu verringern.
Pellets der erhaltenen Masse werden in eine Strangpreßvorrichtung gefüllt und gemeinsam mit der im Beispiel 1 beschriebenen
mitteldichten Polyäthylenschicht stranggepreßt.
Erneut ist eine hervorragende Haftung zwischen den beiden Kunststoffschichten des Verbundfilms bzw. der Verbundfolie
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festzustellen. Die erhaltene Verbundfolie zeigt eine merklich verringerte Reibung an sich selbst und sonstigen Substanzen,
wie flexiblem Polyvinylchlorid und Wellpappekartonwänden.
Die erhaltene Folie wird nun mit der Polyäthylenseite nach innen zur Bildung von Beuteln hitzeversiegelt. Nach dem Füllen
mit Wasser werden die Beutel bei einer Temperatur von 1210C im Autoklaren sterilisiert. Während bzw. nach der Autoklavenbehandlung
bleiben die Beutel dicht. Auch nach dem Abkühlen sind die niedrigen Reibungseigenschaften des Materials
(vor der Autoklavenbehandlung) erhalten geblieben. Der Zusatz von Gleit- und Antibackmitteln zu der zähen elastischen
Schicht beeinträchtigt deren Hitzesiegelbarkeit und die zwischen den Polyäthylenseiten der Verbundfolie erhaltenen
Siegelfestigkeit nicht. Darüber hinaus beeinträchtigt er auch die Biegezähigkeit nach Gelbo (bestimmt nach der
ASTM-Vorschrift F392-74) und die verbesserte Klarheit des
Materials vor bzw. nach der Autoklavenbehandlung nicht in nennenswertem Maße.
Beispiel 4
Entsprechend Beispiel 1 wird das folgende Gemisch durch Strangpressen vermischt:
a) 40 Gew.-96 der polyisobutylenmodifizierten hochdichten Polyäthylenmasse von Beispiel 2 und
b) 60 Gew.-96 des Blockmischpolymerisats aus Poly-(äthylen/butylen)-einheiten
und Polystyroleinheiten gemäß Beispiel 1.
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Die erhaltene Rezeptur wird pelletisiert und zum Strangpressen in eine Strangpreßvorrichtung gefüllt. Durch gemeinsames
Strangpressen der Pellets mit der polyisobutylenmodifizierten Polyäthylenmasse erhält man eine Verbundfolie, deren Einzelschichten
etwa 0,10 bis 0,13 mm dick sind.
Die entsprechend Beispiel 1 durch gemeinsames Strangpressen erhaltene Verbundfolie zeigt im Vergleich zu einer einzelnen
Filmschicht aus derselben polyisobutylenmodifizierten Polyäthylenmasse eine merklich verbesserte Zähigkeit und eine wesentlich
verbesserte Durchsichtigkeit. Die Wasserdampf durchlässigkeit,
bestimmt nach der ASTM-Vorschrift E96, der zweilagigen
Folie entspricht andererseits im wesentlichen der Wasserdampfdurchlässigkeitsgeschwindigkeit des polyisobutylenmodifizierten
Polyäthylenfilms.
Die in der geschilderten Weise hergestellte Verbundfolie wird zu einem Beutel verarbeitet, worauf dieser mit Wasser gefüllt
und durch Impulstechnik hitzeversiegelt wird. Bei den erhaltenen Beuteln befindet sich die polyisobutylenmodifizierte
Polyäthylenschicht auf der Beutelinnenseite. Die erhaltenen Beutel werden nun in einem üblichen Autoklaven bei
einer Temperatur von 1210C dampfsterilisiert. Hierbei kommt
es weder zu einer übermäßigen Verformung noch zu einer übermäßigen Haftung der Verbundfolien aneinander. Ferner bleiben
die durch Hitzesiegelung erzeugten Dichtungen der Verbundfolie
auch für den praktischen Gebrauch als Verpackungsbehälter geeignet fest.
Beispiel 5
Durch Vermischen durch Strangpressen werden Pellets einer Mischung aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
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a) 60 Gew.-96 des Blockmischpolymerisats von Beispiel 2;
b) 20 Gew.-Jo eines handelsüblichen Mischpolymerisats aus
etwa 75 Gew.-# Äthylen und 25 Gew. -% Vinylacetat eines
Schmelzindex, bestimmt nach der ASTM-Vorschrift D1238,
Bedingung E, von 2 und
c) 20 Gew.-96 des handelsüblichen Polypropylens von Beispiel
1.
Das erhaltene Gemisch stellt einen flexiblen und zähen Kunststoff dar, der in einer Filmstärke von unter etwa 0,65 mm
gut durchsichtig ist.
Das in der geschilderten Weise zubereitete Kunststoffgemisch wird dann zusammen mit dem polyisobutylenmodifizierten hochdichten
Polyäthylen des Beispiels 2 zu einer doppellagigen Folie coextrudiert. Zu diesem Zweck bedient man sich des auch
in den vorhergehenden Beispielen angewandten üblichen Strangpreßverfahrens zur Herstellung geblasener Filme oder Folien.
Bei der erhaltenen doppellagigen Verbundfolie sind die einzelnen Lagen fest aneinander gebunden. Jede Lage besitzt eine
in der Regel gleiche Stärke von 0,10 bis 0,25 mm.
Die erhaltene Verbundfolie ist klarer als ein geblasener Film aus dem polyisobutylenkautschukmodifizierten Polyäthylen alleine.
Durch Hitzesiegeln der doppellagigen Verbundfolie hergestellte Wasserbeutel, bei denen die Polyäthylenschicht
innen liegt, lassen sich ohne übermäßige Verformung, ohne Verlust ihrer Klarheit, ohne Aneinanderkleben bei Berührung
mit sich selbst und ohne Reißen der (Beutel-)Schweißnähte bei einer Temperatur von 1210C im Autoklaven sterilisieren.
Die Wasserdampfdurchlässigkeitsgeschwindigkeit der doppel-
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lagigen Folie zeigt den erwünschten niedrigen Wert. Ferner zeigt die Verbundfolie eine gute Kontaktklarheit, wenn auch
etwas geringer als bei der Verbundfolie des Beispiels 1.
Beispiel 6
Aus 65 Gew.-96 des Blockmischpolymerisats von Beispiel 2 und
35 Gew.-96 eines handelsüblichen Poly-(4-methylpenten-1) wird ein Gemisch zubereitet. Das Material zeigt eine Schmelzflußgeschwindigkeit,
bestimmt nach der ASTM-Vorschrift 1238 bei
einer Temperatur von 2600C unter einer Belastung von 5 kg
anhand einer 4 g schweren Probe, von 26 g/10 min. Bei dem Test läßt sich die Fließgeschwindigkeit der Probe durch eine
Düse ermitteln.
Das erhaltene Gemisch wird in einer Brabender-Plasticorder-Vorrichtung
bei einer Ölbadtemperatur von 2500C verarbeitet. Bei der Verarbeitung erhält man eine feste, durchsichtige,
im Autoklaven behandelbare Folie einer Stärke von 0,13 bis 0,25 mm.
Wird eine Folie aus dem beschriebenen Material beispielsweise mit einer Folie aus mitteldichtem Polyäthylen durch gemeinsames
Strangpressen oder in sonstiger üblicher Weise kaschiert, besitzt die erhaltene Verbundfolie in der Regel ähnliche
Eigenschaften wie die Verbundfolien der vorhergehenden Beispiele.
Beispiel 7
Zur Herstellung einer dreilagigen Folie wird ein Werkzeug zum gemeinsamen Strangpressen von drei Schichten verwendet. Die
erste stranggepreßte Schicht besteht aus einer handelsübli-
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chen Polyäthylenmasse einer Dichte von 0,942 g/cnr und eines
Schmelzindex, bestimmt nach der ASTM-Vorschrift D-1238, Bedingung
, von etwa 0,4. Die Stärke der stranggepreßten Schicht beträgt 0,0025 bis 0,025 mm, d.h. sie ist lediglich
so dick, daß eine vollständige Bedeckung der Oberfläche im Hinblick auf eine niedrigere Reibung und eine verbesserte
Scharrbeständigkeit gewährleistet ist.
Die zweite, innere stranggepreßte Schicht besteht aus der
Masse A des Beispiels 1. Das Strangpressen der zweiten Schicht in Verbindungskontakt mit der ersten Schicht erfolgt derart,
daß die zweite Schicht eine Stärke von 0,025 bis 0,076 mm erhält.
Die dritte stranggepreßte äußerste Film- oder Folienschicht besteht aus demselben Polyäthylenmaterial wie die erste
Schicht, sie wird jedoch derart stranggepreßt, daß die gemeinsame Stärke der ersten und dritten Polyäthylenschichten
zusammen mindestens 0,076 und vorzugsweise nicht mehr als 0,13 mm beträgt. Unter bestimmten Umständen kann jedoch eine
Gesamtstärke der Polyäthylenschichten von bis zu etwa 0,76 mm toleriert werden. So kann beispielsweise die erste Polyäthylenschicht
0,13 mm und die dritte Polyäthylenschicht 0,76 mm dick sein. Vermutlich sinkt der Biegemodul der erhaltenen
Folie, wenn sich der Hauptteil des Polyäthylenmaterials auf einer Seite des dreischichtigen Verbundgebildes befindet.
Auch die dritte Schicht wird in Berührung mit der zweiten
Schicht mit der Masse A coextrudiert, um eine gute Haftung
zu gewährleisten. Die Strangpreßtemperatur des Werzeugs beträgt vorzugsweise etwa 249° bis 2710C.
Die stranggepreßte dreilagige Verbundfolie wird zur raschen Abkühlung aus der Strangpreß vorri chtung auf eine verchromte,
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wassergekühlte Kalandrierwalze gegossen bzw. fallen gelassen. Hierbei erhält man eine gleichmäßige, Oberflächenglanz
aufweisende Folie verbesserter Durchsichtigkeit und Zähigkeit. Wird die erhaltene Folie zu Beuteln ausgeformt, zeigen
diese eine verbesserte Berstfestigkeit und Unversehrtheit der Schweißnaht. Gleichzeitig zeigt das Material eine
wünschenswert niedrige Wasserdampfdurchlässigkeitsgeschwindigkeit.
Beispiel 8
Entsprechende Ergebnisse erreicht man, wenn das dreischichtige Strangpressen des Beispiels 7 mit einer handelsüblichen
Polypropylenrezeptur einer Dichte von 0,086 g/cnr zur Herstellung der ersten und dritten stranggepreßten Schichten
wiederholt wird.
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