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Vorrichtung zum Umschnüren eines Rundballens aus landwirtschaftlichen
Halmgütern od. dgl.
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Zusatz zum Patent ... (Patentanmeldung P 28 31 315.7) Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum schraubenförmigen Umschnüren eines in einer
Rundballenpresse verdichteten Rundballens aus landwirtschaftlichen Erntegütern mit
einem Bindfaden bestehend aus einer Bindfadenrolle, einer Startervorrichtung zum
Einleiten des Umschnürungsvorganges und einem Messer zum Abschneiden des Bindfadens
nach Beendigung des Umschnürungsvorganges, wobei die Bindfadenrolle in ihrer Länge
in etwa der Breite des Rundballens entspricht und sich der Bindfaden während des
Umschnürungsvorganges so abrollt, daß er mit gleichmäßiger Geschwindigkeit parallel
zur Rotationsachse des Rundballens hin-und hergeführt wird nach Patent ... (Patentanmeldung
P 28 31 315.7).
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Die Erfindung bezweckt, den Gegenstand des Hauptpatentes weiter auszugestalten,
indem sie die Vorrichtung zum Umschnüren eines Rundballens so abändert, daß anstatt
des Bindfadens zum Umschnüren des Rundballens ein Folienstreifen aus bekannten,
flexiblen Materialien verwendet wird, der dem Rundballen eine schützende Umhüllung
gibt. Hinsichtlich seiner weiteren Merkmale wird auf die Ansprüche 2 und 3 verwiesen.
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Das Umschnüren bzw. Umwickeln eines Rundballens mit einer flexiblen,
rißfesten Plastikfolie ist bereits bekannt; so wird z.B. bei einem Ladewagen mit
einer Wickel- und Preßvorrichtung (DE-OS 22 19 976) die Wickelrolle von einer Spulvorrichtung
nach der Fertigstellung mit einer Plastikfolie umhüllt. An der Nahtstelle wird die
Folie getrennt und mit der Wickelrolle so verbunden, daß eine schlauchartige Hülle
um den Rundballen gebildet wird.
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Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung einer wetterfesten Folienabdeckung
für im Freien mit waagerechter Drehachse zu lagernde Rundballen bekannt (DE-AS 27
05 101). Hierbei wird von einer Rolle eine schmalstreifige Folie schraubenlinienförmig
auf den Mantel des Rundballens aufgebracht. Über eine Mechanik wird die Rolle mit
der Folie parallel zur Drehachse des Rundballens über dessen Breite verschoben,
wobei die Rotationsgeschwindigkeit des Rundballens und die Parallelverschiebung
der Folie so aufeinander abgestimmt werden, daß die schraubenlinienförmigen Folienwindungen
einander überlappen.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung zum schraubenlinienförmigen
Umschnüren bzw. Umwickeln eines Rundballens erreicht durch gezieltes Aufwickeln
der schmalstreifigen Folie auf die Folienrolle vor dem Einbringen in die Rundballenpresse
bzw. vor der Übergabe auf den Rundballen eine kostensparende Wickelvorrichtung für
eine schützende Umhüllung (z.B. Schutz gegen Regen od. dgl.). Die sich mindestens
über die gesamte Breite des Rundballens erstreckende Folienrolle kann im Herstellerwerk
der Folie direkt mit einer Vorrichtung für sämtliche Folienrollen mit einer vorgegebenen
Steigung aufgewickelt werden.
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Von der Bedienungsperson der Rundballenpresse wird dann die fertig
aufgewickelte Folienrolle in die vorgegebene Halterung der Rundballenpresse eingelegt
und lediglich das Ende des Folienstreifens gelöst. Das auf der Folienrolle aufgewickelte
Programm wickelt sich dann ohne eine zusätzliche Vorrichtung auf den Rundballen
auf. Die Mechanik für die Querverschiebung der Rolle mit Folie über die Breite des
Rundballens bei den bekannten Vorrichtungen kann erfindungsgemäß ganz entfallen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in den
Zeichnungen näher veranschaulicht; es zeigen: Fig. 1 die komplette Maschine Fig.
2 einen Querschnitt der Maschine Fig. 3 eine Draufsicht auf den Rundballen und auf
die Folienrolle
In den Zeichnungen Dind die mit der Vorrichtung
zum Umschnüren eines Rundballens aus landwirtschaftlichen Halmgütern od. dgl. nach
dem Hauptpatent übereinstimmenden bzw. entsprechenden Teile mit gleichen Bezugszahlen
versehen. So ist mit 1 das Fahrgestell, mit 2 die Wickelkammer und mit 3 die Aufnahmevorrichtung
bezeichnet.
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In den Abbildungen 1 und 2 ist die Rundballenpresse in ihrer Gesamtheit
veranschaulicht. Sie besteht aus einem Fahrgestell 1, das von dem Fahrzeugrahmen
21 und der Fahrzeugachse 20 gebildet wird und sich über die Laufräder 22 auf dem
Boden abstützt. An der Vorderseite besitzt der Fahrzeugrahmen 21 eine Zugvorrichtung
23, die mit einem nicht dargestellten Schlepper gekoppelt ist. Weiterhin steht die
Rundballenpresse antriebsmäßig über eine Gelenkwelle und über Hydraulikleitungen
mit dem Schlepper in Verbindung.
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Oberhalb des Fahrgestells 1 befindet sich die zylinderförmige Wickelkammer
2, die von einem allseitig geschlossenen Gehäuse umgeben ist, das lediglich eine
Öffnung als Einzugsspalt 11 freigibt. Das Gehäuse wird aus einem Zylinderrohr 6
gebildet, mit waagerecht liegender quer zur Arbeitsrichtung 10 verlaufender Mittelachse
5. Die offenen Stirnseiten werden durch Seitenwände 36 verschlossen. Im einzelnen
besteht die Wickelkammer 2 aus einem vorderen, gestellfest mit dem Fahrzeugrahmen
21 verbundenen Gehäuseteil 39 und einem weiteren schwenkbar zu öffnenden hinteren
Gehäuseteil 40. Die Öffnungsebene 14 zwischen den Gehäuseteilen 39 und 40 verläuft
senkrecht und liegt derart, daß der von dem vorderen Gehäuseteil 39 umgebene Sammelraumteil
größer ist als der des hinteren Gehäuseteils 40.
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Am oberen Abschluß der Öffnungsebene 14 sind die Gehäuseteile 39 und
40 durch Schwenklager 17 miteinander verbunden, die auf einer Achse 19 liegen, die
parallel zur Mittelachse 5 der Wickelkammer 2 verläuft. In den Schwenklagern 17
kann der hintere Gehäuseteil 40 um annähernd 90 Grad in eine Entladestellung angehoben
werden. Die Hubbewegung wird durch zwei doppeltwirkende Hydraulikzylinder 27 durchgeführt,
die sich an Winkelstreben 26 abstützen, die an den Seitenwonden 36 angebracht sind.
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Das die Wickelkammer 2 umgebende Gehäuse besteht somit im einzelnen
aus dem vorderen Gehäuseteil 39, das aus dem gestellfesten Zylinderrohrteil 30 und
den stirnseitig abschließenden Seitenwandteilen 32 aufgebaut ist, die sich auf dem
Fahrzeugrahmen 21 abstützen. Der Zylinderrohrteil 30 erstreckt sich vom Einzugsspalt
11 bzw. oberhalb des Einzugsspaltes 11 bis zum oberen Bereich der Wickelkammer 2,
wo er an der Achse 19 der Schwenklager 17 endet. An den Schwenklagern 17 schließt
sich der schwenkbare Zylinderrohrteil 31 an, der durch die Seitenwandteile 33 seitlich
abgeschlossen wird. Der so gebildete hintere Gehäuseteil 40 endet unmittelbar an
der Unterseite der Öffnungsebene 14.
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Der Einzugsspalt 11 befindet sich im unteren Bereich und an der Vorderseite
der Wickelkammer 2. Unterhalb und vor dem Einzugsspalt 11 ist die Aufnahmevorrichtung
3 angeordnet, die das schwadförmig auf dem Boden liegende Erntegut 47 aufnimmt und
es der Wickelkammer 2 zuführt.
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Dem Einzugsspalt 11 und der Aufnahmevorrichtung 3 sind zwei Transportwalzen
13 und 13' nachgeschaltet, die sich niveaugleich in einer Ebene befinden und unmittelbar
parallel hintereinander liegen. Die Transportwalzen 13 und 13' übernehmen das Erntegut
von der Aufnahmevorrichtung 3 und verteilen es über die Breite der Wickelkammer
2. Die hintere Transportwalze 13 bildet den unteren Abschluß der senkrechten Öffnungsebene
14. Weiterhin läuft die Transportwalze 13 koaxial zur Fahrzeugachse 20 um, um somit
die Bauhöhe der Rundballenpresse niedrig zu halten. Die Umlaufrichtung der Transportwalzen
13 und 13' ist durch die Pfeile 28 dargestellt. Sie werden durch eine Kette 55 in
gleicher Umlaufrichtung angetrieben.
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Über den gesamten Bereich des Zylinderrohres 6 wird die Wickelkammer
2 von Förderelementen 4 durchwandert, die aus Förderketten 15 bestehen, die sich
über Rollen 16 in Führungen 9 abstützen und auf denen parallel zueinander und zur
Mittelachse 5 verlaufene Querstege 8 aufgereiht sind.
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Die Querstege 8 sind über Zwischenstege 56 nacheilend zu den Rollen
16 angeordnet, so daß sie sich während des Wickelvorganges funktionsgerecht an die
Innenseite 7 des Zylinderrohres 6 anlegen.
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Die Bewegungsrichtung der Querstege 8 verläuft analog zu denen der
Transportwalzen 13 und 13' und ist durch die Pfeile 29 und 34 gekennzeichnet.
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Die Förderketten 15 bzw. deren Rollen 16 werden von Führungen 9 aufgenommen,
so daß die Querstege an die Innenseite 7 des Zylinderrohres 6 herangeführt werden
und den gesamten Bereich überstreichen, wobei der Pfeil 29 die Wickelrichtung darstellt.
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Oberhalb des Einzugsspaltes 11 werden die Förderketten 15 mittels
Umlenkrollen 35 zur Außenseite 12 des Zylinderrohres 6 umgelenkt und über deren
gesamten Bereich in Richtung des Pfeils 34 zurückgeführt. Die Rückführung der Förderketten
15 erfolgt bis zur Unterseite der Öffnungsebene 14 unmittelbar hinter den Transportwalzen
13 und 13'.
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In diesem Bereich werden die Förderketten 15 durch die Umlenkrollen
38 wieder zur Innenseite 7 des Zylinderrohres 6 gebracht und von den Führungen 9
aufgenommen. Die Führungen 9 befinden sich an der Innenseite 7 und seitlich nach
außen versetzt neben bzw. oberhalb der Seitetände 36.
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Die Förderketten 15 und die Rollen 16 werden vollständig von den Führungen
9 aufgenommen, so daß sie während des Wickelvorganges nicht mit dem Rundballen in
Berührung gelangen, da dessen Stirnseiten durch die Seitenwände 36 begrenzt werden0
Die Förderelemente 4 wie auch die Aufnahmevorrichtung 3 und die Transportwalzen
13 und 13' werden von einem Schlepper über eine von einer Profilwelle 25 aufgenommene
Gelenkwelle und dem Winkelgetriebe 24 zwangsweise angetrieben. Die Ausgangswelle
41 des Winkelgetriebes 24 trägt ein Antriebskettenrad 42, das über eine Kette 43
mit einem Doppelkettenrad 44 der Welle 46 verbunden ist, die die Umlenkrollen 35
trägt, die gAeichzeitig die Antriebsrollen für die Förderketten 15 darstellen. Das
Doppelkettenrad 44 ist durch eine Kupplungsklaue ein- und ausschaltbar mit der Welle
46 und somit mit den Umlenkrollen 35 verbunden.
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Von dem Doppelkettenrad 44 erfolgt der Antrieb ohne Zwischenschaltung
der Kupplungsklaue durch eine weitere Kette 54 auf die Transportwalze 13' und durch
weitere Kettentriebe 55 und 58 auf die Trnnsportwalze 13 und die Aufnahmevorrichtung
3, die in gleicher Richtung umlaufen.
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Die Rundballenpresse wird von einem Schlepper über den Erntegutschwad
47 gezogen, der von der Aufnahmevorrichtung 3 aufgenommen und durch den Einzugsspalt
11 in die Wickelkammer 2 gelangt. Die sich anschließenden Transportwalzen 13 und
13' verteilen das Erntegut über die Breite der Wickelkammer 2 und bringen es zu
den unmittelbar nachgeschalteten Förderelementen 4. Diese erfassen das Erntegut
und fördern es an der Rückseite des Sammelraumes 2 aufwärts, bis der Erntegutschwad
47 in Arbeitsrichtung 10 umstützt und die Wickelbewegung eingeleitet wird.
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Nach dem Erreichen der maximalen Ballengröße wird dieser an seiner
Außenschicht weiter verdichtet. Der verdichtete Rundballen ist bestrebt, das hintere
Gehäuseteil 40 zu öffnen, wobei die Ringflächen der Hydraulikzylinder 27 durch das
anliegende Hydrauliköl beaufschlagt, die Gehäuseteile 39 und 40 geschlossen halten
und der anstehende Druck auf einem Manometer 48 abgelesen werden kann. Ist ein bestimmter
Öffnungsdruck erreicht, so wird die Wickelvorrichtung betätigt, die den Rundballen
mit einer schützenden Umhüllung umwickelt. Um diesen Umwicklungsvorgang einzuleiten,
wird über ein Seil 50, einen Ratschenhebel 51 mit einer Rückzugfeder 52 und ein
Vorschubrad -53 die Welle 60 vorwärts gedreht. Mit der Welle 60 ist die Folienrolle
61' drehfest verbunden, so daß sich der Folienstreifen 62' abwickelt. Der Folienstreifen
62' fällt nach unten und wird von dem Erntegut 47, das durch die Aufnahmevorrichtung
3 vom Erdboden aufgenommen wird, in den Wickelraum gezogen. Sobald sich der Folienstreifen
62' an den Rundballen festgesetzt hat, hält die Rundballenpresse an. Es wird kein
Erntegut 47 mehr zugeführt. Der Rollvorgang des Rundballens geht jedoch weiter0
Der Folienstreifen 62' wickelt sich weiter von der Folienrolle 61' ab und umwickelt
den Rundballen auf seiner Mantelfläche.
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Die Steigung des Folienstreifens 62' kann auf der Folienrolle 61'
so gewählt sein, daß der Rollballen auf seiner Mantelfläche von einer Seite zur
anderen Seite mit ein wenig Überdeckung umwickelt wird.
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Diese Überdeckung wird erreicht, wenn gemäß Fig. 3 der Folienstreifen
62' auf der Folienrolle 61' in der Form aufgewickelt ist, daß das Verhöltnis Steigung
(al, a2,usw.) zu Lagendurchmesser (d1, d2Rusw.) immer kleiner ist als das Verhältnis
Folienbreite A zum Rundballendurchmesser D.
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Vorteilhaft ist es jedoch erfindungsgemäß, wenn der Umwicklungsvorgang
in der Mitte des Rollenmantels beginnt und dann der Folienstreifen 62' nach links
oder rechts wandert. Von der Seite wieder zurückgekehrt, die gesamte Mantelfläche
mit ein wenig Überlappung bis zur gegenüberliegenden Seite umwickelt und dann wieder
zur Mitte zurückkehrt, wo der Folienstreifen 62' dann abgeschnitten wird. Durch
diese Art des Umwickelns erreicht man eine doppelte und feste Folienschicht auf
der Mantelfläche des Rundballens.
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Nach dem Abschneiden des Folienstreifens 62' kann der Rundballen mit
Hilfe des Hydraulikzylinder 27, die den hinteren Gehäuseteil 40 anheben, abgelegt
werden0 Sobald der Gehäuseteil 40 wieder abgesenkt ist, kann ein neuer Wickelvorgang
beginnen.