DE2907459A1 - Faerbeverfahren fuer acetalisierte pvc/pva-textilien - Google Patents

Faerbeverfahren fuer acetalisierte pvc/pva-textilien

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DE2907459A1 DE19792907459 DE2907459A DE2907459A1 DE 2907459 A1 DE2907459 A1 DE 2907459A1 DE 19792907459 DE19792907459 DE 19792907459 DE 2907459 A DE2907459 A DE 2907459A DE 2907459 A1 DE2907459 A1 DE 2907459A1
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Description

Case 150-4167
Färbeverfahren für acetalisierte PVC/PVA-Textilien
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Färbeverfahren für acetalisierte PVC/PVA-Fasern mit Dispersionsfarbstoffen bei niederen Temperaturen unter Verwendung von egalisierenden Carriern als Fixierbeschleuniger.
Acetalisierte PVC/PVA-Fasern, vor allem solche, in welchen das Verhältnis PVC zu acetalisiertem PVA etwa 50/50 beträgt, zeichnen sich durch eine relative Sicherheit gegen Feuer aus. Sie sind wertvolle Textilien, vor allem für Polsterstoffe, Teppiche, Decken, Vorhänge u.a.. Gefärbt wurden sie bisher üblicherweise bei 90 - 95 ° C in Anwesenheit von Dispergatoren und Egalisiermitteln. Hierbei besteht jedoch die Gefahr der Schrumpfung sowie eines stumpfen Farbtons und schlechten Griffs der Ware.
Es wurde nun gefunden, dass unter Zuhilfenahme von egalisierend wirkenden Carriern auch acetalisierte PVC/PVA-Fasern enthaltende Textilien besser gefärbt werden können.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher ein Verfahren zum Färben oder optischen Aufhellen von acetalisierten PVC/PVA-Textilien mit Dispersionsfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Färbung in Gegenwart von egalisierenden Carriern als Fixierbeschleuniger derart vorgenommen wird, dass zunächst die Färbung bei 6O-9O°C, bevorzugt bei 60-750C erfolgt und nach der Trocknung eine Trockenhitzebehandlung von bis zu 2 Minuten bei 95 ° - 135 ° C durchgeführt wird.
Erfindungsgemäss zu färbende acetalisierte PVC/PVA-Fasern sind bekannt. Sie sind unter verschiedenen Bezeichnungen im Handel, z.B. unter dem Namen "Cor-
9 0 9 8 -} 1 I π 6 0 8
- 3 - Case 150-4167
delan" der KOHJIN (vgl. deren Kundenschrift, Ss. 1-8).
Die erfindungsgemäss zu verwendenden egalisierenden Carrier sind ebenfalls bekannt. Grossenteils werden sie seit langem schon für die Polyesterfärbung empfohlen. Sie sind unter verschiedenen Bezeichnungen im Handel. Beispiele solcher Carrier sind Aromaten, besonders Alkylbenzole mit mehr als zwei CH oder mindestens einer C3H5 oder höheren Alkyl-Gruppe, Diphenyl, Ditolyl, Benzalaceton und -acetophenon, chlorierte KW, wie Di- oder Trichlorbenzol, aromatische Carbonsäureester, wie Methyl-, Butyl- oder Benzylbenzoate oder -cinnamate, oder Mischungen der vorgenannten Verbindungen. Bevorzugt egalisierend wirkende Carrier sind Mischungen von Aromaten (Alkylbenzolen) mit den vorgenannten Carbonsäureestern, besonders den Benzoaten. Die egalisierenden Carrier müssen die o.g. Bedingungen erfüllen und in einer Trockenhitze-Nachbehandlung der gefärbten PVC/PVA-Fasern bei 95 ° bis 135 ° C in maximal 2 Minuten vom Substrat entfernt werden können.
Mit den erfindungsgemässen Carriern ist es möglich, bei relativ tiefen Temperaturen, z.B. schon ab 60 ° C zu färben. Allgemein liegt der Temperaturbereich erfindungsgemäss bei 60 - 90 ° C, speziell 60-750C, bevorzugt nicht über 72 ° C. Unter diesen Bedingungen behält das Textilmaterial aus acetalisiertem PVC/PVA seinen Griff und schrumpft nicht.
Der erfindungsgemässe egalisierende Carrier wird bevorzugt als wässrige Emulsion dem Färbebad zugesetzt, wobei handelsübliche Dispergatoren mit möglichst geringer Schaumwirkung bevorzugt sind.
Nach Beendigung des (üblichen) Färbeverfahrens wird die Hauptmenge der überschüssigen Flotte mechanisch, z.B. durch Abquetschen oder Absaugen entfernt. Eine nachfolgende 1 - 2-minütige Trocknung bei 90 - 95 ° C schliesst sich anj, worauf eine Trockenhitzebehandlung (z.B. mit Heissluft) bei 95 ° - 135 ° C, bevorzugt 120 ° - 135 ° C und speziell 130 ° - 135 ° C für maximal 2 Minuten, bevorzugt 30 - 60 Sekunden erfolgt. Vor der ersten Trocknung bei 90 ° - 95 ° C ist unter Umständen ein Waschvorgang vonnöten.
9 0 S .;.? V / 0 6 0 8
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Die erfindungsgemäss erhältlichen Färbungen zeichnen sich durch klare und satte Farbtöne aus, wobei die Nassechtheiten die der bisher üblichen Färbungen übertreffen. Oft erweist es sich als zweckmässig, zusätzlich übliche Egalisiermittel mitzuverwenden. Ebenfalls kann die Anwesenheit üblicher Dispergatoren anionischer, kationischer oder nicht-ionogener Art sich auf die Färbungen gemäss vorliegender Erfindung positiv auswirken.
Die Menge des zu verwendenden Färbebeschleunigers (Carriers) richtet sich weitgehend nach der Färbetemperatur, Farbtiefe und Art des Farbstoffes. Sie beträgt im allgemeinen 0,1 - 8 g/l Flotte, spezieller 0,5 - 4 g/l und besonders 1 - 3,5 g/l Flotte.
Das erfindungsgemässe Färbeverfahren kann auf alle Textilfasern der aceta*- lisierten PVC/PVA-Fasern angewendet werden, vor allem jedoch auf solche in Velours oder Samt.
Anstelle reiner PVC/PVA-Fasern können auch Gemische derselben mit anderen Faserarten erfindungsgemäss gefärbt werden. Bei Mischung mit Polyesterfasern sollten diese vorher separat gefärbt werden, da die Färbetemperaturen für Polyester für acetalisierte PVC/PVA-Fasern zu hoch liegen. In Mischung mit Baumwollfasern kann die Färbung z.B. mit Reaktivfarbstoffen oder Direktfarbstoffen im gleichen Bad erfolgen.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern das neue Färbeverfahren. Gewichtsangaben und Gewichtsprozente sind in Teilen bzw. Prozenten angegeben, die Temperaturangaben erfolgen in ° C.
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- 5 - Case 150-4167
Beispiel 1
Ein acetalisiertes PVC/PVA-Textilgewebe (Cordelan-Velours) wird im Flottenverhältnis 1:30 20 Minuten lang bei 60 ° mit einer Wasserflotte gewaschen, die 1 g/l eines handelsüblichen nicht-ionogenen Tensids (Di-amyl-phenolpolyglykolather mit ca. 10 Aethylenoxydeinheiten) enthält.
Darauf wird im Flottenverhältnis 1:30 mit einer Flotte gefärbt, die folgende Hilfsmittel enthält:
1 g/l Ammonsulfat
2 g/l eines handelsüblichen nicht-ionogenen Tensids (äthoxylier-
te Fettsäure)
1 g/l eines egalisierenden Carriers, enthaltend Benzoesäurebenzylester und alkylierte Aromaten (Handelsware)·
Diese Flotte enthält (in Prozent) die nachfolgend genannten Farbstoffe:
0,062 % des Farbstoffes CI. Disperse Yellow 49 0,023 % " " " " Red 50 0,007 % " " " " Blue 73.
Die Herstellung der Farbflotte erfolgt bei Raumtemperatur (ca. 25 °). Mit Ameisensäure wird (bei Raumtemperatur) auf pH 5,5 eingestellt.
Nach Eingeben des Textilgutes wird innert 50 Minuten gleichmässig auf 60 ° und innert weiteren 20 Minuten auf 70 ° aufgeheizt. Nach einer Stunde Ausfärben bei dieser Temperatur wird auf 50 ° innert 15 Minuten abgekühlt. Danach wird bei 50 ° und nochmals bei Raumtemperatur gespült. Nach dem Trokkenschleudern wird 90 - 120 Sekunden bei 90 - 95 ° getrocknet und anschliessend 60 Sekunden lang mit trockener Heissluft behandelt (Temp. 135 ° C).
Man erhält ein egal- und klargefärbtes Velours mit einwandfreiem Polstand
9 0.9837/0608
- 6 - Case 150-4167
(guter Griff) und ohne Schrumpf.
Besonders vorteilhaft erweist sich die Zugabe des Carriers dergestalt, dass 1/3 mit der den Farbstoff enthaltenden Flotte zugegeben wird. Die restlichen 2/3 werden sodann bei Erreichen von 35 ° (nach ca. 15 Minuten) zugegeben.
Beispiel 2
Nach den Angaben des Beispiels 1 wird mit einer Färbeflotte, enthaltend
0,22 % des Farbstoffes CI. Disperse Yellow 49 0,44 % " " " " Orange 96 0,04 % " " " " Blue 73
ebenfalls eine egale und klare Färbung mit gutem Polstand erhalten. Beispiel 3
Nach den Angaben des Beispiels 1 wird mit einer Flotte gefärbt, die folgende Hilfsmittel und Farbstoffe enthält:
1 g/l eines handelsüblichen nicht-ionogenen Tensids gemäss Beispiel 1,
3,5 g/l des Carriers aus Beispiel 1
0,15 % des Farbstoffes CI. Disperse Yellow 49 0,2 % " " " » Blue 19 6,0 % " " " " Black 13
Man erhält eine klar, egale Schwarzfärbung mit gutem Griff und ohne Schrumpf.
9098J7/0600
- 7 - Case 150-4167
29Q7459
Verwendet man anstelle des Carriers gemäss Beispiel 1 dieselbe Menge eines handelsüblichen Methyl-diphenylcarriers, so werden gleich gute Ergebnisse erhalten.
Wird anstelle von Velours ein Samt oder glattes Gewebe aus "Cordelan" gefärbt, so sind die erhaltenen gefärbten Textilien ebenfalls egal und klar gefärbt und weisen keinen Schrumpf auf.
Beispiel 4
Nach den Angaben des ^Beispiels 1 wird mit einer Flotte gefärbt, die folgende Hilfsmittel und Farbstoffe enthält:
1 g/l Ammonsulfat
1 g/l eines handelsüblichen nicht-ionogenen Tensids gemäss Beispiel 1
1 g/l eines oberflächenaktiven, anionischen Hilfsmittels (Handelsprodukt, sulfoniertes Rizinusöl) 0,7 g/l des Carriers aus Beispiel 1
0,22 Z des Farbstoffes CI. Disperse Yellow 49 0,44 % " " " " Orange 20 0,04 % " " " " Blue 73.
Das Flottenverhältnis beträgt 1:60. Ein egal durchgefärbtes Material mit gutem Griff und ohne Schrumpf wird erhalten.
Beispiel 5
Ein Gewebe aus 76 % "Cordelan"-Fasern (handelsübliches PVD/PVA-Iextilgut), 14 % Leinen und 10 % BW wird im Flottenverhältnis 1:30 in folgendem Bad gefärbt:
903337/0 60«
- 8 - Case 150-4167
2 g/l Ammonsulfat
0,5 g/l des Tenside aus Beispiel 1
0,5 g/l des oberflächenaktiven Hilfsmittels aus Beispiel 4 0,2 % des Farbstoffes CI. Disperse Orange 30 0,4 % " " " " Yellow 49
2.5 g/l des Carriers aus Beispiel 1.
Das Färbebad wird auf pH 5 eingestellt (Eisessig). Innerhalb 15 Minuten wird auf 30 ° und innerhalb weiteren 40 Minuten auf 70 ° erhitzt. 1 Stunde lang, wird bei dieser Temperatur gefärbt. Dann werden
1.6 % des Farbstoffes CI. Direct Yellow 27 und 0,2 % " " " " Green 26
zugegeben. Nach 5 Minuten werden 10 g/l Ammonsulfat eingetragen und 30 Minuten lang bei 70 ° weitergefärbt.
Die Färbung wird wie in den vorangegangenen Beispielen beschrieben zu Ende geführt.
Ein egal gefärbtes Gewebe mit gutem Griff und ohne Schrumpf wird erhalten.
909837/.060t

Claims (5)

SANDOZ-PATENT-GMBH Case 150-4167 Färbeverfahren für acetalisierte PVC/PVA-Textilien Patentansprüche
1. Verfahren zum Färben oder optischen Aufhellen von acetalisierten PVC/ PVA-Textilien mit Dispersionsfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Färbung in Gegenwart von egalisierenden Carriern als Fixierbeschleuniger derart vorgenommen wird, dass zunächst die Färbung bei -900C, bevorzugt bei 60-750C erfolgt und nach der Trocknung eine Trockenhitzebehandlung von bis zu 2 Minuten bei 95 ° - 135 ° C durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Fixierbeschleuniger ein Carrier in Mengen von 0,1 - 8, bevorzugt 0,5-4 g/l (Flotte) verwendet wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als egalisierende Carrier aromatische KW, chlorierte KW, aromatische Carbonsäureester, Benzalaceton oder Benzalacetophenon, gegebenenfalls in Mischungen untereinander, verwendet werden.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3 zum Färben von acetalisierten PVC/ PVA-Textilien in Form von Velours oder Samt.
5. Die gemäss Ansprüchen 1 bis 3 gefärbten Textilien.
909837/0600
DE19792907459 1978-03-06 1979-02-26 Faerbeverfahren fuer acetalisierte pvc/pva-textilien Withdrawn DE2907459A1 (de)

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