DE290525C

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Info

Publication number: DE290525C
Application number: DENDAT290525D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 290525 — KLASSE 7c. GRUPPE

GEORG KOPAL in WIEN.

Verfahren zur Herstellung von Scharnierösen,

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Dezember 1914 ab.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Scharnieren, welche aus einem Stück mit dem Gegenstande, also der Dose, dem Bügel o. dgl., bestehen. Gemäß der Erfindung wird zwecks Bildung der Scharnieröse aus einem rahmenartigen Werkstück ein Lappen und ein Schlitz ausgestanzt, dann der Lappen auf sich selbst zurückgebogen, durch den Schlitz hindurchgeführt und zu einer Öse gerollt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Scharnier für einen Rahmenbügel vorgesehen. Die Lappen werden aus dem sonst als Abfall auftretenden Mittelfeld gebildet, und an dem durch den Schlitz gesteckten Lappenende wird die Öse gerollt. Falls der Rahmenbügel für Zigarettendosen bestimmt ist, kann man den gedoppelten Lappen nach innen vorstehen lassen und einen Einhängschlitz für das in bekannter Weise vorgesehene Gummiband ausstanzen.·

In der Zeichnung zeigt Fig. 1 das Werkstück im Grundriß, Fig. 2 im Querschnitt nach der Linie A-B. Fig. 3 zeigt den fertigen Rahmenbügel im Grundriß, und Fig. 4 im Querschnitt nach C-D. Fig. 5 und 6 zeigen in Aufsicht und in Seitenansicht einen abgebrochenen Teil eines Bandwerkstückes für einen Rahmenbügel, bei welchem der Ösenlappen auch zur Verbindung der aneinander stoßenden Bügelenden dient.

An dem Rahmen 1 werden vorstehende Lappen 2 und 3 vorgesehen. Ist der Rahmen aus einer Platte gestanzt, dann werden die Lappen 2 und 3 aus dem als Abfall auftretenden Mittelfeld gebildet; wird dagegen der Rahmen aus einem Band oder Stab durch Kröpfung hergestellt, dann müssen die Lappen 2 und 3 bereits an dem Band vorgesehen sein. Die Lappen werden durch Umbiegen des freien Lappenendes gedoppelt, und der zurückgebogene Teil wird durch einen Schlitz 4 bzw. 5 der Rahmenwand hindurchgezogen, so daß er außen vorsteht, worauf dieser außen vorstehende Teil zu einer Scharnieröse 6 bzw. 7 eingerollt wird. Soll der Bügel für Zigarettendosen Verwendung finden, so kann man einzelne der Scharnierlappen innen über den Rahmen vorstehen lassen und in denselben Einhängschlitze 8 über die bekannten Gummibänder anbringen.

Bei Rahmenbügeln, die aus einem Band geformt sind (Fig. 5 und 6), kann man die gedoppelten Lappen gleich zur Sicherung der aneinanderstoßenden offenen Bügelteile heranziehen, indem Vorsprünge 9 oder Vertiefungen, z. B. Rillen, in den Lappen vorgesehen werden, welche in Vertiefungen 10 oder über Vorsprünge in Schlitzen 4 greifen und so ein Auseinandergehen des Bügelrahmens hindern. Auch bei vollen Dosen deckein kann man die Scharnierösen nach der beschriebenen Art herstellen, indem man am Rand des Deckels Lappen

frei stehen läßt, welche zu Ösen eingerollt und mit dem freien Ende durch einen Schlitz der Deckelwand nach innen gezogen werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zur Herstellung von Scharnierösen, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem rahmenartigen Werkstück (z. B. Deckel oder Rahmenbügel für Zigarettendosen) Lappen (2, 3) ausgestanzt werden, welche man hierauf auf sich selbst zurückbiegt, durch einen Schlitz (4, 5) des Deckels oder Rahmenbügels hindurchführt und zu ösen (6, 7) formt.
2. Scharnier für Dosen, Taschen u. dgl. nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gedoppelten Scharnierlappen über dem Rahmen nach innen vorstehen, wobei in den vorstehenden Scharnierlappenteilen Einhängösen (8) ausgestanzt sind.
3. Scharnier nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei offenen Bügeln der durch den Schlitz laufende Lappenteil Vorsprünge (9) besitzt, welche in Vertiefungen (10) der aneinanderstoßenden Bügelteile (1, 1, Fig. 6) eingreifen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.