DE2905002C2 - Differenzverstärker mit zwei über eine gemeinsame Stromquelle miteinander gekoppelten Isolierschicht-Feldeffekttransistoren - Google Patents
Differenzverstärker mit zwei über eine gemeinsame Stromquelle miteinander gekoppelten Isolierschicht-FeldeffekttransistorenInfo
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Description
25
Die Erfindung bezieht sich auf einen Differenzverstärker mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmalen. Insbesondere betrifft die Erfindung Maßnahmen zur Verringerung des Eingangs- ω
Offsetspannungsfehlers bei einem solchen Differenzverstärker.
Unter einem MOS-Transistor oder kurz »MOSFET« versteht man bekanntlich einen Feldeffekttransistor
(FET) mit Metall-Oxid-Halbleiter-Struktur, das heißt einen Isolierschicht-Feldeffekttransistor, dessen Gate-Elektrode
durch eine Oxidschicht gegen den Halbleiterkörper isoliert ist.
Aus den US-PS 38 52 679 und 38 73 933 sind Differenzverstärker mit zwei MOSFET-Transistoren
bekannt, deren Source-Elektroden miteinander und mit einer Quelle für einen Gleich- oder Ruhestrom
(Source-Strom) verbunden sind, während den Gate-Elektroden jeweils eine Eingangsspannung zugeführt ist
und von den Drain-Elektroden Ausgangsströme abgenommen werden, deren Summe gleich dem von der
Stromquelle gelieferten Source-Strom ist und die sich in Abhängigkeit von der Differenz der Eingangsspannungen
im Gegentakt ändern. Die Eingangsimpedanz an den Gate-Elektroden der MOSFETs ist extrem hoch
(zum Beispiel viele Megohm) und Differenzverstärker dieses Typs werden daher gern in Spannungsvergleichern
und den Eingangsstufen von Operations- oder Funktionsverstärkern verwendet. In der englischsprachigen
Literatur werden solche Schaltungen als »Long-tailed pair«, hier soll der Kürze halber der
Begriff source-gekoppelter MOSFET-Differenzverstärker verwendet werden.
Unter dem Begriff »Eingangs-Offsetspannungsfehler« bezeichnet man die Schwellenwertspannung, die
zwischen die Gate-Elektroden der Feldeffekttransistoren gelegt werden muß, damit eine Aufteilung des
Source-Stromes auf die Feldeffekttransistoren stattfindet, welche eine subtraktive Kombination der Drain-Ströme
unter Erzeugung eines Fehlersignal-Stroms des Wertes Null ermöglicht. Bei source-gekoppelten Differenzverstärkern,
die mit MOSFETs aufgebaut sind, kann der Eingangs-Offsetspannungsfehler ziemlich hohe
Werte annehmen. Es hat sich gezeigt, daß die Hälfte aller brauchbaren source-gekoppelten MOSFET-Differenzverstärker
in integrierten Schaltungen Eingangs-Offsetspannungsfehler von 20, 60 oder sogar 100 Millivolt
aufweisen, während bei emittergekoppelten Differenzverstärkern, die mit Bipolartransistoren aufgebaut
sind, dieser Fehler nur in der Größenordnung von 2 bis 3 Millivolt liegt. Es war zwar möglich, den Eingangs-Offsetspannungsfehler
durch eine sehr weitgehende Verschachtelung der MOSFETs des source-gekoppelten Differenzverstärkers und durch Verwendung von
Schutzschaltungen zur Vermeidung hoher Source-Gate-Spannungen für jeden MOSFET des Differenzverstärkers,
durch die die Beanspruchung der Isolation zwischen den Gate-Elektroden und den Kanälen und
damit eine Änderung der Steilheiten der MOSFET zu verhindern, möglich, die Eingangs-Offsetspannungsfehler
so herabzusetzen, daß sie bei der Hälfte der brauchbaren Schaltungen den Wert von 8 bis 10 Millivolt
nicht überstiegen. Die Tendenz zu hohen Eingangs-Offsetspannungsfehlern zwang jedoch bei
kritischen Anwendungsfällen dazu, die Feldeffekttransistoren des Differenzverstärkers sorgfältig auszusuchen
und zu paaren, so daß die Ausbeute entsprechend niedrig war.
Es wurde gefunden, daß die Neigung zu hohen Eingangs-Offsetspannungsfehlern eine Begleiterscheinung
der üblichen Praxis ist, die MOSFETs in einem source-gekoppelten Differenzverstärker so vorzuspannen,
daß der Ruhewert ihrer Source-Gate-Spannungen über der sogenannten Schwellenspannung liegt, oberhalb
derer die Abhängigkeit des Drain-Stromes von der Source-Gate-Spannung einer quadratischen Funktion
entspricht, da die Kanäle von MOSFETs üblicherweise durch starke Inversionseigenschaften charakterisiert
sind. Bekanntlich führt eine Reduzierung der Source-Gate-Spannung Vcs eines MOSFETs unter diese
Schwellenspannung zu einer exponentiellen Abnahme des Kanalstroms.
Dieser Betrieb in einem unterhalb des Schwellenwerts liegenden Bereich, wo der MOSFET mit einem
schwach invertierten Kanal arbeitet, ist bereits von anderen Fachleuten untersucht worden. Die entsprechenden
Studien richteten sich hauptsächlich auf die mit einem solchen Betrieb einhergehende Verminderung
der Drainströme für das leichtere Ausschalten des MOSFET in der Digitaltechnik, z. B. zur Verbesserung
von Speichern. Die Verwendung von im Unterschwellenbereich betriebenen MOSFETs für Analogschaltungen
ist jedoch, soweit beurteilt werden kann, zum erstenmal von den Autoren E. Vittoz und J. Fellrath in
ihrer Arbeit »CMOS Analog Integrated Circuits Based on Weak Inversion Operation« beschrieben worden
(veröffentlicht in IEEE Journal oi Solid State Circuits, Band SC-12, Nr. 3, Juni 1977, Seiten 224 bis 231). Dort
wird ausgeführt, daß ein Betrieb mit schwacher Inversion auf langsame Schaltungen beschränkt ist, und
zwar wegen des niedrigen Kanalleitwerts, der hier geringer ist als im Falle eines Betriebs mit starker
Inversion.
Auf dem Gebiet von Wandlern, die Licht, Wärme, akustische Energie usw. in elektrische Signale umsetzen,
ist jedoch Raum für Spannungsvergleicher und lineare Verstärker, die mit sehr langsamen Geschwindigkeiten
arbeiten. Bei elektrischen Schaltungen, die eine Eingangsstufe mit einem MOSFET-Paar in einer
sourcegekoppelten Differenzverstärkerschaltung haben, besteht häufig die Forderung, daß diese sehr wenig
Leistung verbrauchen und daß ihr Eingangs-Spannungsfehler
klein ist. Diese Überlegungen haben zu der Erkenntnis geführt, daß man durch einen Kompromiß
auf Kosten der Geschwindigkeit zugunsten anderer vorteilhafter Betriebseigenschaften zu neuen Typen von
MOSFET-Schaltungen kommen könnte, die sich dort einsetzen ließen, wo herkömmliche MOSFET-Schaltungen
ungeeignet sind.
Die Erfindung geht aus von einer MOSFET-Anordnung der im Oberbegriff des Patentanspruchs beschriebenen
Gattung, d. h. von einer Schaltung, in der zwei MOSFETs in einer sourcegekoppelten Differenzverstärkerschaltung
angeordnet sind. Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist im Kennzeichnungsteil des
Patentanspruchs charakterisiert. Demnach ist der gemeinsame Sourcestrom der sourcegekoppelten Differenzverstärkerschaltung
niedriger als in der herkömmlichen Praxis gewählt, um die MOSFETs im Bereich unterhalb des Schwellenwertes (im Unterschwellenwertbereich)
zu betreiben. Die resultierenden Kennlinien, welche die Abhängigkeit des Drainstroms von der
Source-Gate-Spannung angeben (die IdsI Vcs~Kennlinien)
sind natürlich exponentiell. Dies führt dazu, daß das Verhältnis der Transkonduktanz gm zum Drainstrom
Ids in den MOSFETs im Vergleich zum herkömmlichen Betrieb von MOSFETs relativ hoch ist, sein Wert liegt
etwa bei 25 Millisiemens pro Milliampere und ist damit fast so groß wie der Wert für Bipolartransistoren, der
etwa 40 Millisiemens pro Milliampere beträgt.
Man wird nun gewiß erwarten, daß die Eingangs-Offsetspannungsfehler
beim Unterschwellenwertbetrieb von MOSFETs wesentlich schlimmer sind als im Falle
des herkömmlichen Betriebs von Feldeffekttransistoren und im Falle von Bipolartransistoren, denn man hat es ja
hier mit einem Teil der MOSFET-Betriebskennlinien zu tun, der normalerweise als unerwünscht gilt und den
man auf unbekannte und unkontrollierte Mangelhaftigkeiten in der Bauelementenstruktur zurückführt. Insbesondere
wird man annehmen, daß es Oberflächenleckprobleme gibt, die erhöhte Eingangs-Offsetspannungsfehler
befürchten lassen. Diese an sich verständlichen Erwartungen sind wohl der Grund gewesen, daß man
den Transkonduktanzbetrieb von MOSFETs im Unterschwelienwertbereich bisher nicht ernsthaft zur Diskussion
gestellt hat. Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß entgegen diesen natürlichen Erwartungen
ein ziemlich großer Bereich von Sourceströmen (3 — 5 Größenordnungen) im Betrieb unterhalb des
Schwellenwerts existiert, bei denen die Eingangs-Offsetspannungsfehler wesentlich niedriger sind als bei
herkömmlichem Betrieb mit Vorspannungen oberhalb des Schwellenwerts. Die Hälfte der Ausbeute brauchbarer
Paare von MOSFETs in sourcegekoppelten Differenzverstärkern zeigen Eingangs-Offsetspannungsfehler
von nur 2 Millivolt oder darunter. Es wurde herausgefunden, daß moderne Feldeffekttransistoren zu
höheren Eingangs-Offsetspannungsfehlern infolge von Oberflächenleckproblemen nur bei solchen Stromwerten
neigen, die sehr viel niedriger sind als der Strom bei Schwellenwertspannung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Fig. ! zeigt, teilweise in Blockform, das Schaltbild
eines sourcegekoppelten Differenzverstärkers mit einem MOS-Transistorpaar, bei welchem die Transistoren
durch den Sourcestrom für einen Betrieb im Unterschwellenwertbereich vorgespannt sind;
F i g. 2 zeigt das normale Ids/ Vos-Kennlinienfeld, d. h.
die Abhängigkeit des Source-Drain-Stroms (Drainstrom
/ds) von der Source-Drain-Spannung Vds bei
unterschiedlichen Werten der Source-Gate-Spannung Vcs, für einen P-Kanal-MOSFET vom Anreicherungstyp, um den Betriebsbereich unterhalb des Schwellenwerts,
wo schwache Inversionseigenschaften vorherrschen, mit den Bereichen herkömmlichen Betriebs, wo
starke Inversionseigenschaften vorherrschen, zu vergleichen;
F1 g. 3 und 4 sind graphische Darstellungen, welche
das Verhalten der Transkonduktanz (gm) eines P-Kanal-MOSFETs
vom Anreicherungstyp veranschaulichen;
F i g. 5 zeigt Kennlinien, weiche die Abhängigkeit der Transkonduktanz gm vom Drainstrom Ids bei einem
P-Kanal-MOSFET vom Anreicherungstyp angeben;
F i g. 6 zeigt die Temperaturabhängigkeit der Source-Gate-Spannung
Vcs eines P-Kanal-MOSFETs vom
Anreicherungstyp bei verschiedenen Drainströmen /05;
F i g. 7 zeigt eine Kurvenschar, deren Kurven den Eingangs-Offsetspannungsfehler abhängig vom Sourcestrom
für typische MOSFET-Paare eines sourcegekoppelten Differenzverstärkers angeben und die Verminderung
des Fehlers im Unterschwellenwertbereich veranschaulichen.
In der Anordnung nach Fig. 1 sind zwei P-Kanal-MOSFETs
Ql und Q 2 vom Anreicherungstyp als sourcegekoppelter Differenzverstärker geschaltet, wobei
dem Verbindungspunkt ihrer Source-Elektroden ein gemeinsamer Sourcestrom It von einer Stromquelle IS
zugeführt wird. Die Gate-Elektroden von Ql und Q 2
liegen am invertierenden bzw. nicht-invertierenden Eingang IN und IN des Differenzverstärkers. Die
Drainelektroden von Q1 und Q 2 liegen am nicht-invertierenden
bzw. am invertierenden Ausgang OUT bzw. OUTdes Differenz\ erstärkers.
Wie dargestellt können die Anschlüsse IN und IN dasselbe Ruhepotential als Bezugspotential haben, und
einem von ihnen kann ein Eingangssignal aus einer Spannungsquelle KS angelegt werden. Die Anschlüsse
OLT und Οί/Γ sind über jeweils einen Stromverbraucher
(Nutzschaltung) IUMi und IUM2 mit einem negativeren Betriebspotential verbunden, welches die
MOS-Transistoren 01 und Q 2 für nicht-invertierten
Betrieb konditioniert. Die Stromverbraucher IUM I und IUM 2 können z. B. einfach durch ohmsche
Drainlasten gebildet sein, in integrierten Schaltungen bestehen sie jedoch häufig aus einem Stromspiegelverstärker,
der als Gegentakt/Eintakt-Umsetzer und als Eingangskreis einer nachfolgenden Verstärkerstufe
dient. Kurz, die Klemmen IN, IN, OUT und OUT
können wie bisher üblich angeschlossen werden.
Der wesentliche Unterschied der erfindungsgemäßen Anordnung nach F i g. 1 gegenüber bekannten sourcegekoppelten
Differenzverstärkern mit MOSFET-Paaren besteht darin, daß die Quelle für den Sourcestrom //
einen Strom kleineren Betrags liefert, als er im bekannten Fall für MOSFETs vergleichbarer Kanalabmessungen
verwendet wurde, so daß Q 1 und Q 2 in den unterhalb des Schwellenwerts liegenden Betriebsbereich
(d. h. in den sogen. Unterschwellenwertbereich) vorgespannt werden.
Für Einsätze außerhalb des Labors wird empfohlen, eine Schutzschaltung vorzusehen, um sicherzustellen,
daß die dielektrische Schicht zwischen der Gate-Elektrode jedes der Transistoren Ol und Q 2 und dem
Kanal, der im Halbleiterbereich zwischen den Source- und Drainzonen gebildet wird, keinen Spannungsbeanspruchungen
unterworfen, die womöglich zur Beschädi-
gung des Dielektrikums führen. Eine solche Beschädigung
kann dazu führen, daß sich die /Ds/Vcs-Kennlinien
der Transistoren Q 1 und Q 2 relativ zueinander ändern,
und dies erhöht in unerwünschter Weise den Eingangs-Offsetspannungsfehler des den sourcegekoppelten Differenzverstärker
bildenden Feldeffekttransistorpaars. Gleichzeitig muß die Schutzschaltung so beschaffen
sein, daß durch sie den Gate-Elektroden der Feldeffekttransistoren keine Leckströme zugeführt werden, denn
dies würde den Eingangs-Offsetspannungsfehler nachteilig beeinflussen, falls eine der Gate-Elektroden aus
einer hochohmigen Quelle angesteuert wird. Eine geeignete Gate-Schutzschaltung ist in der US-PS
41 26 830 beschrieben.
Die F i g. 2 zeigt die 1DS/ Vos-Kennlinien (Drainstrom
abhängig von der Source-Drain-Spannung) eines P-Kanal-MOSFETs vom Anreicherungstyp für unterschiedliche
Source-Gate-Spannungen Vgs, und zwar in
linearem Maßstab. Diese Kennlinienschar ist gleichsam das Bild verschiedener Schnitte, die, in Vcs-Richtung
aufeinanderfolgend, durch den Raum eines dreidimensionalen Koordinatensystems gehen.
Betrachtet man Schnitte durch diesen dreidimensionalen Raum, die senkrecht zur VDs-Achse gehen, dann
erhält man los/ Vcs-Kennlinien für verschiedene konstante
Werte von Vds- Diese Kurven gleichen sich im sogen. Sättigungsbereich, wo die Kennlinien ähnlich
sind wie der Verlauf des Anodenstroms abhängig von der Kathoden-Gitter-Spannung einer Pentode nach
Spiegelung an der Achse der Kathoden-Anoden-Spannung.
Die F i g. 3 zeigt eine IdsI Vcs-Kennlinie für konstanten
Wert von Vds- Ein solcher Betrieb kann z. B. in den
Feldeffekttransistoren QX und Q 2 beobachtet werden,
wenn IUMi und IUM 2 bestehen aus a) einem
Stromspiegelverstärker als Gegentakt/Eintakt-Signalumsetzer und b) einer nachfolgenden Verstärkerstufe,
die durch Spannungsgegenkopplung auf praktisch konstante Eingangsspannung geregelt ist. Die Steigung
dieser Kurve ist der Reziprokwert der Transkonduktanz gm des Feldeffekttransistors. Die Kurve hat eine im
wesentlichen quadratische Charakteristik bis herunter zur Schwellenwertspannung Vth für die herkömmliche
Betriebsart mit stark invertiertem Kanal.
Für ein »Kanalseitenverhältnis« W/L (d. h. das Verhältnis der Kanalbreite zur Kanallänge) vom Wert
100 beträgt z. B. die Schwellenwertspannung Vth gewöhnlich 1,7 Volt, wenn für den Bau das normale
BiMOS-Verfahren angewendet wurde, das von der RCA-Corporation benutzt wird, um MOS- und Bipolartransistoren
innerhalb derselben integrierten Schaltung herzustellen. Die Kennlinien in den F i g. 2 und 3 gelten
für einen solchen Transistor. Der Kanalstrom ist jedoch nicht Null für die Schwellenwertspannung Vth, bei
welcher der Kanalstromverlauf wesentlich von der quadratischen Charakteristik abweicht. Es ist vielmehr
noch ein kleiner Strom von vielleicht 20 Mikroampere vorhanden, der gewöhnlich als »Leckstrom« bezeichnet
und damit zurückgeführt wird auf Mängel in der Oberfläche der Isolierschicht, die unter der Gate-Elektrode
und über dem Halbleitergebiet liegt, in dem der Kanal gebildet wird.
Die Fig.4 zeigt eine Schar von loslVcs-Kennlinien
von MOSFETs mit verschiedenen Kanalseitenverhältnissen W/L, wobei für die fos-Koordinate ein logarithmischer
anstatt ein linearer Maßstab gewählt ist. Diese Form der Darstellung drängt die für hohen Drainstrom
geltenden Teile der Kennlinien zusammen und zieht die für niedrige Drainströme geltenden Teile jeweils
auseinander, so daß man die Existenz brauchbarer Ids! Vcs- Kennlinien für Vcs- Werte unterhalb Vth
leichter erkennen kann. Die Linearität der los/ Vc 9-Kennlinien
für Vcs< Vth in einer Darstellung mit linearer Vcs-Koordinate und logarithmischer /Ds-Koordinate
ist der Beweis dafür, daß die losl Vc s-Kennlinien
im Unterschwellenwertbereich den exponentiellen Verlauf haben, wie es weiter oben ausgeführt wurde.
Die Fig.5 zeigt den Reziprokwert der Steigung der
in F i g. 4 dargestellten Kurve, d. h. die Transkonduktanz gm des MOSFET, abhängig von seinem Drain- oder
Kanalstrom. Mit niedriger werdenden Kanalströmen vermindert sich die Transkonduktanz g„, des MOSFET,
wobei die Geschwindigkeit dieser Verminderung im Unterschwellenwertbereich auf einen Wert von 25 MiI-lisiemens
pro Milliampere steigt. Eine höhere Geschwindigkeit der gm-Abnahme für eine gegebene
Kanalstromverminderung bedeutet, daß die erforderliehe Änderung von Vcs zur Erzeugung eines gegebenen
Prozentsatzes an Kanalstrom niedriger ist. Dies erkennt man, wenn man sich auf folgende Beziehung besinnt:
Dies ergibt nach Umordnung die für jeden Transistor geltende Beziehung:
d/N =d/o(V/ot/7/(Änderungsgeschwindigkeit der
Konduktanz in Millisiemens pro Milliampere).
Bei einem sourcegekoppelten Differenzverstärker mit zwei MOSFETs wird also die zur Korrektur einer
Unausgeglichenheit ihrer Kanalströme erforderliche Differenz ihrer Source-Gate-Spannungen Vcs kleiner,
wenn die Abnahmegeschwindigkeit der Transkonduktanz gm für eine gegebene Kanalstromverminderung
größer wird.
Demgegenüber liegt bei einem sourcegekoppelten Differenzverstärker aus Bipolartransistoren die Geschwindigkeit
der Transkonduktanzabnahme nahezu konstant bei 39 Millisiemens pro Milliampere für alle
Stromwerte, die niedriger sind als diejenigen Werte, bei denen Basisstrom-Ausbreitungserscheinungen (base
current spreading) auftreten. Vermindert man die Kollektor- (oder Emitter-)Strompegel bei einem solchen
sourcegekoppelten Differenzverstärker (von der Art, wie man es zur Zeit üblicherweise in integrierten
Operationsverstärkern und Spannungsvergleichern verwendet), dann führt dies nicht zu einer gleichzeitigen
Verminderung des Eingangs-Offsetspannungsfehlers.
Die Fig. 6 zeigt die Temperaturkennlinie der Source-Gate-Spannung Vcs für einen MOSFET, der ein
Kanalseitenverhältnis W/L von 100 hat und mit einer Drain-Source-Spannung VDS von 10 Volt betrieben
wird. Die MOSFETs in einem sourcegekoppelten Differenzverstärker haben normalerweise ineinandergreifende
Strukturen, so daß erwartet werden kann, daß sich ihre Temperaturen um nicht mehr als 1 Grad
Celsius voneinander unterscheiden. Daher ist auch zu erwarten, daß die Einflüsse der Temperatur auf den
Eingangs-Offsetspannungsfehler des Feldeffekttransistorpaars im sourcegekoppelten Differenzverstärker
deutlich zweiter Ordnung oder nachrangig sind, solange ausgeprägt steile Temperaturgradienten auf der integrierten
Schaltung gemäß der herkömmlichen Praxis vermieden werden.
Die F i g. 7 zeigt die gemessenen Eingangs-Offsetspannungsfehler repräsentativer MOSFET-Paare in
sourcegekoppelten Differenzverstärkern als Funktion
des Betrags ihrer Sourceströme. In den gemessenen
Anordnungen hatten die MOSFETs Kanalseitenverhältnisse W/L von 160, Kanallängen von 5 Mikrometern
und wurden mit Source-Drain-Spannungen VpS von
15VoIt betrieben. Unverkennbar ist die ausgeprägte
Tendenz zu verminderten Eingangs-Offsetspannungs-
fehlern im Sourcestrombereich von 10 Nanoampere bis 10 Mikroampere, der mit dem Unterschwellenwertbereich
zusammenfällt. Erst im Bereich unterhalb etwa 10 Nanoampere machen sich die nachteiligen Effekte
von Oberflächenleckerscheinungen bemerkbar, die zur Erhöhung des Eingangs-Offsetspannungsfehiers fuhren.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
230 214/489
Claims (1)
- Patentanspruch:Differenzverstärker mit zwei Isolierschicht-Feldeffekttransistoren, welche im wesentlichen gleiches Verhältnis von Kanalbreite zu Kanallänge haben, dicht beieinander in einer integrierten Schaltung gebildet sind, so daß sie bei praktisch der gleichen Temperatur arbeiten, jeweils eine Gate-Elektrode zum Zuführen einer Eingangssignalspannung sowie jeweils eine Drain-Elektrode zur Abnahme eines Ausgangsstromes aufweisen, und mit einer Stromquelle, die mit ihrem Ausgang an die Source-Elektroden der Isolierschicht-Feldeffekttransistoren angeschlossen ist und die einzige Source-Stromquelle der beiden Transistoren bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle (IS) einen Source-Strom liefert, der so niedrig ist, daß die beiden Feldeffekttransistoren (Q 1, Q 2) in einen unter dem Schwellenwert der Transistoren liegenden Arbeitsbereich vorgespannt sind, in dem ein Betrieb mit schwacher Inversion vorherrscht.
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