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Es ist schon seit längerer Zeit bekannt, dass Pyridazinderivate das Wachstum von Pflanzen beeinflussen können (s. die österr. Patentschrift Nr. 198997). In der österr. Patentschrift Nr. 237962 wird 3, 6-Dichlor-4-hy-
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falls wertvolle herbizide Eigenschaften besitzen, können gemäss der österr. Patentschrift Nr. 285618 durch Umsetzung von 3, 4, 5, 6- Tetrachlorpyridazin mit Alkalialkoholaten hergestellt werden.
Es konnte nun gefunden werden, dass Pyridazinverbindungen der allgemeinen Formel
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in der Rund RI, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff oder einen Alkylrest von 1 bis 3 C-Atomen bedeuten, wertvolle herbizide Eigenschaften, gepaart mit guter Verträglichkeit, für Kulturpflanzen und raschem Wirkungseintritt besitzen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel (I), das dadurch gekennzeichnet ist, dass 3-Phenyl-4, 5, 6-trichlorpyridazin in Lösung mit einem Amin der allgemeinen Formel
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in der Rund RI wie oben definiert sind, umgesetzt wird.
Die erfindungsgemässe Umsetzung kann in wässeriger Lösung, in einem organischen Lösungsmittel, wie z. B. Alkohol oder Dioxan, durchgeführt werden.
In der Ausgangssubstanz 3-Phenyl-4, 5, 6-trichlorpyridazin scheinen alle 3 Chloratome gleichwertig zu sein, ausser man nimmt an, dass durch die Phenylgruppe in 3-Stellung das Cl-Atom in 4-Stellung beweglich wird. Im Gegensatz dazu zeigte es sich, dass nicht die drei möglichen Substitutionsprodukte nebeneinander entstehen und auch nicht die Substitution in 4-Stellung eintritt, sondern dass das Chloratom in Stellung 5 unter milden Versuchsbedingungen bevorzugt ausgetauscht wird. Man verwendet hiebei im Falle der Umsetzung mit Amin nur einen ganz geringen Überschuss des Amins und milde Reaktionsbedingungen an. Zur Neutralisierung der dabei frei werdenden Salzsäure wird im allgemeinen ein säurebindendes Mittel zugesetzt, z.
B. ein tertiäres Amin oder es kann zu diesem Zweck auch ein weiteres Mol des Amins NHRRL angewendet werden.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte 3-Phenyl-4. 5. 6-trichlorpyridazin ist ebenfalls neu und bildet farblose Kristalle vom Fp. 121 bis 1220C. Es kann aus dem bekannten 3-Phenyl-4, 5-dichlorpyridazon-6 (Dury- Angew. Chemie Jg. 77 Nr. 7 [1965], S. 284) mit Phosphoroxychlorid hergestellt werden.
Die erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen der Formel (I) sind teils farblose kristallisierte Verbindungen, teils ölige Flüssigkeiten.
Ihre Abscheidung gelingt auf einfache Art aus dem Reaktionsgemisch durch Abtrennung der meist schwer löslichen Kristalle, sowie deren Umkristallisation aus organischen Lösungsmitteln. Soweit es sich um ölige Verbindungen handelt, können diese mittels eines Lösungsmittels, z. B. einem Äther, aus dem Reaktionsgemisch isoliert werden.
Die erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen tragen schwach basischen Charakter, begründet durch die Aminogruppe in Stellung 5. Dementsprechend besteht eine gewisse Löslichkeit einzelner Verbindungen in Säuren. Im allgemeinen ist diese Verbindungsgruppe aber im Wasser nur sehr wenig löslich.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren näher erläutern, ohne es jedoch darauf zu beschränken.
Beispiel l : 50 g 3 -Phenyl-4, 5, 6 - trichlorpyridazin wurden mit 300 ml konzentrierter wässeriger Ammoniaklösung in einem Drehautoklaven 5 h auf 1000C erhitzt, gekühlt, das Kristallisat abgesaugt und aus Äthanol umkristallisiert.
Ausbeute : 32 gentsprechend 69. 00/0 der Theorie an 3-Phenyl-4, 6-dichlor-5-aminopyridazin.
Fp. : 195 his 2000C leichte Zersetzung
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<tb> ber. <SEP> : <SEP> C <SEP> 50, <SEP> 020/0 <SEP> H <SEP> 2, <SEP> 940/0 <SEP> N <SEP> 17, <SEP> 50% <SEP> Cl <SEP> 29, <SEP> 54'% <SEP>
<tb> gef. <SEP> : <SEP> 50, <SEP> 4 <SEP> 2, <SEP> 8 <SEP> 17, <SEP> 5 <SEP> 29, <SEP> 6 <SEP>
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Beispiel 2 : 50 g 3-Phenyl-4, 5, 6-trichlorpyridazin wurden in 200 ml Äthanol suspendiert, 100 ml 40% igue wässerige Methylaminlösung zugegeben und 3 h auf 60 bis 700C erwärmt. Anschliessend wurde im Vakuum eingedampft, der Rückstand mit Wasser verrührt, das Kristallisat abgesaugt und aus Äthanol umkristallisiert.
Ausbeute : 37 g entsprechend 75, 5 der Theorie an S-Phenyl-4, 6-dichlor-5-monomethylaminopyridazin
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Fp.: 145 bis 1460C
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<tb> ber. <SEP> : <SEP> C <SEP> 51, <SEP> 990/0 <SEP> H <SEP> 3, <SEP> 570/0 <SEP> N <SEP> 16,54% <SEP> Cl <SEP> 27,91%
<tb> gef.: <SEP> 51,8 <SEP> 3,6 <SEP> 16,2 <SEP> 28,1
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Wasser gewaschen, getrocknet und aus Diisopropyläther umkristallisiert.
Ausbeute : 35 g entsprechend 67, 8'% der Theorie an 3-Pehnyl-4,6-dichlor-5-dimethylaminopyridazin.
Fp. : 106 bis 1090C
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<tb> her. <SEP> : <SEP> C <SEP> 53, <SEP> 750/0 <SEP> H <SEP> 4,13% <SEP> N <SEP> 15, <SEP> 67 <SEP> Cl <SEP> 26, <SEP> 45'% <SEP>
<tb> gef. <SEP> : <SEP> 53, <SEP> 4 <SEP> 4, <SEP> 2 <SEP> 15, <SEP> 6 <SEP> 26, <SEP> 3 <SEP>
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Beispiel 4: 10g 3-Phenyl-4,5,6-trichlorpyridazin, 30 ml Äthanol und 10 ml 50%ige wässerige Mono- äthylaminlösung wurden vermengt und 4 h auf 60 bis 70 C erwärmt, dann im Vakuum eingedampft, der Rückstand mit Wasser verrührt, das erstarrte Öl abgesaugt und aus Diisopropyläther umkristallisiert.
Ausbeute : 6, 3 g entsprechend 60, 5'% der Theorie an 3-Phenyl-4,6-dichlor-5-äthylaminopyridazin.
Fp. : 85 bis 870C
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<tb> ber. <SEP> : <SEP> C <SEP> 53, <SEP> 75'10 <SEP> H <SEP> 4, <SEP> 13'10 <SEP> N <SEP> 15, <SEP> 67% <SEP> Cl <SEP> 26, <SEP> 45% <SEP>
<tb> gef.: <SEP> 53,9 <SEP> 4,2 <SEP> 15,7 <SEP> 26,2
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Beispiel 5 : 10 g 3-Phenyl-4,5,6-trichlorpyridazin wurden mit 30 ml Äthanol und 6 g Diäthylamin vermengt, dann 3 h am Rückflusskühler gekocht, im Vakuum eingedampft, der Rückstand mit Benzol extrahiert, das Benzol abgedampft und ein viskoses Öl als Rückstand erhalten.
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<tb> : <SEP> 7, <SEP> 0 <SEP> gentsprechend <SEP> 61, <SEP> 20/0ber.: <SEP> C <SEP> 56,77% <SEP> H <SEP> 5,11% <SEP> N <SEP> 14,18% <SEP> Cl <SEP> 23,94%
<tb> gef. <SEP> : <SEP> 56, <SEP> 0 <SEP> 4, <SEP> 8 <SEP> 13, <SEP> 8 <SEP> 23, <SEP> 8 <SEP>
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6 <SEP> : <SEP> 10g3-Phenyl-4, <SEP> 5, <SEP> 6-trichlorpyridazin, <SEP> 30mlÄthylalkoholund5gIsopropylaminwurdenber. <SEP> : <SEP> C <SEP> 55, <SEP> 340/0 <SEP> H <SEP> 4, <SEP> 640/0 <SEP> N <SEP> 14,895 <SEP> Cl <SEP> 25,13%
<tb> gef. <SEP> : <SEP> 55, <SEP> 9 <SEP> 4, <SEP> 6 <SEP> 14, <SEP> 7 <SEP> 25, <SEP> 0 <SEP>
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PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von neuen Pyridazinverbindungen der allgemeinen Formel
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in der Rund RI, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff oder einen Alkylrest von 1 bis 3 C-Ato-
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