DE2855827A1 - Verfahren zur gewinnung von human- chorion somatomammotropin - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von human- chorion somatomammotropinInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
WUESTHOFF - ν. PECHMANN - BEHRENS - GOETZ
professional representatives before the european patent office agrees pres l'office europeen des brevets
D-8000 MÜNCHEN 90 SCHWEIGERSTRASSE 2 telefon: (089) 66 20 ji
telex: J24070
Patentanmeldun
Anmelder: Istituto Sieroterapico e Vaccinogeno Toscano
»Sclavo» S.p.A.
Via Fiorentina 1 - Siena, Italien
Titel:
Verfahren zur Gewinnung von Human-Chorion Somatomammotropin
909826/0 9 88
PATENTANWÄLTE Dp_ pHIL pREDA WESTHOFF {9?9$
WUESTHOFF - ν. PECHMANN - BEHRENS - GOETZ UKfD1), gerhard puls (i9j2-i97i)
dipl.-chem. dr. e. freiherr von pechmann professional representatives before the european patent office dr.-ing. dieter behrens
agrees pres l'office europeen des brevets dipl.-ing.; dipi.-virtsch.-ing. rupert goetz
2855827 d-soooMünchen90
SCHWEIGERSTRASSE 2
telefon: (089) 66ίο ji
telegramm: protectpatent telex: j 24 070
Anm.: Ist. Sieroterapico Unser Zeichen: 1A-51
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung bzw. Gewinnung von Human-Chorion-Somatomammotropin (das im folgenden
als HCS bezeichnet wird), ausgehend von Placentaauszügen oder daraus gewonnenen Protein-Fraktionen.
HCS ist ein hormonelles Protein, das in der menschlichen
Placenta enthalten ist, und das therapeutisch angewandt werden kann, wenn ein Abort zu befürchten ist, oder in anderen pathologischen
Situationen in der Schwangerschaft.
Es konnte gesichert werden, daß HCS ausschließlich durch die Placenta synthetisiert wird: es besitzt verschiedene biologische
Aktivitäten und es wird angenommen, daß es einen wesentlichen Einfluß auf die Regelung des Anabolismus' während der
Schwangerschaft besitzt.
Die bisher bekannten Verfahren zur Extraction von HCS ermöglichen keine Herstellung bzw. Gewinnung von Produkte mit
einer ausreichenden Reinheit, mit deren Hilfe es möglich ist, chemische Untersuchungen im großen Maßstab durchzuführen, um
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eine praktische Anwendung eines derartigen Hormons zu erreichen. Derartige Verfahren beruhen hauptsächlich auf einer ersten Extraktion
mit Salzlösungen und anschließende Ausfällung mit kaltem Äthanol. Der Niederschlag wird erneut gelöst und mit Ionenaustauschern
und durch Gelfiltration fraktioniert. Unter anderem ist das Friesen-Verfahren zu erwähnen (Friesen, H.G.,Nature, 208
(1965) S. 1214), das nach dem oben zusammengefaßten Verfahren eine Ausbeute von 7 % ergibt, bezogen auf die Menge an HCS, die
in dem Ausgangsmaterial enthalten ist (die Anfangskonzentration an HCS liegt in der Größenordnung von 0,01 bis 0,05 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der ausgestoßenen Plazenta).
Es hat sich nun gezeigt, daß es möglich ist, HCS bis zu einer Ausbeute von 50 % und darüber mit einer Reinheit von mehr
als 90 % zu gewinnen, indem man aus einem Plazenta-Auszug oder einer Protein-Fraktion davon eine Phase abtrennt, die HCS enthält
und diese Phase nacheinander abwechselnden Behandlungen zur Anreicherung,Ultrafiltration und Chromatographie unterwirft. Die
Anwendung der Ultrafiltration ermöglicht es unter anderem, eine wiederholte Ausfällung zu vermeiden und die zu behandelnden Volumina
zu verringern. Die Ausschaltung (oder zumindest außerordentliche Verringerung) der Ausfällstufen führt dazu, daß die
biologisch wirksamen Moleküle des HCS ständig in wässriger Lösung gehalten werden,- ohne daß die Gefahr der Denaturierung oder
Modifizierung der biologischen Eigenschaften besteht. Im Gegensatz dazu besteht diese Gefahr ständig bei den bekannten Verfahren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anwendbar auf verschiedene Ausgangssubstanzen wie Plazenta-Extrakte, rohe immunologische
Fraktionen oder Fraktionen,die während der Reinigung von Immunoglobulinen abgetrennt worden sind.
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Wie oben angegeben, umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren die
folgenden Stufen: zunächst Abtrennung einer an HCS reichen Phase von dem Placentaextrakt oder einer Protein-Fraktion davon
und anschließend aufeinander folgende abwechselnde Behandlungen zur Anreicherung Ultrafiltration und Chromatographie.
Die Anreicherung wird vorzugsweise durch Ionenaustausch durchgeführt. Eine entsprechende Auswahl der Ionenaustauscher
erlaubt eine sehr genaue Auswahl der Komponenten der Polypeptid-Fraktion,
die eine ähnliche elektrostatische Oberflächenladung besitasn. Eine genaue Überwachung der Chromatographie
(Gel-Chromatographie) ermöglicht es, eine sehr reine Fraktion mit einer begrenzten Variation des Molekulargewichts der Polypeptide
zu isolieren. Die Ultrafiltration erfolgt schließlich durch Membranen mit einer Durchlaßgrenze (pass-threshold) für
Moleküle mit einem Molgewicht von 10000.
Die Reihenfolge, die Anzahl der abwechselnd durchgeführten Stufen, sowie die Auswahl der günstigsten Mittel, um die
erwünschten Ergebnisse zu erzielen, liegen im Rahmen des fachmännischen Könnens, so daß der Fachmann, wenn er das Prinzip
der Erfindung verstanden hat, optimale Modifikationen durchführen kann, ohne von der Erfindung abzuweichen.
Im folgenden wird eine spezielle Reihenfolge der verschiedenen oben erwähnten Stufen beschrieben. In diesem Zusammenhang
wird auf das beiliegende Fließschema verwiesen, das eine beispielhafte Arbeitsweise angibt..
Das Ausgangsmaterial (ein Plazentaextrakt oder eine Proteinfraktion)
werden in 0,1 m Puffer mit einem pH-Wert von 8 bis 9 gelöst, wobei man eine Lösung erhält, in der das HCS weniger
als 1 % der Proteine ausmacht. Anschließend werden unlösliche Teilchen durch Zentrifugieren (De Laval Separator) ent-
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fernt und die schillernden Kolloidenaggregate mit einer Kugelzentrifuge
entfernt. Die klare überstehende Flüssigkeit, die nahezu farblos ist, kann leicht durch einfaches Abfiltrieren
abgetrennt werden. Das Filtrat wird einer Ultrafiltration unterworfen und die geklärte und konzentrierte Lösung wird mit
einem Ionenaustauscher zusammengebracht, um Verunreinigungen mit einem ähnlichen Molekulargewicht, aber einer unterschiedlichen
elektrischen Ladung zu entfernen.
Es wird eine weitere Ultrafiltration durchgeführt, und anschließend eine nochmalige Behandlung mit Ionenaustauscher
und einige nochmalige Ultrafiltration.
In dieser Stufe beginnt man mit dem Chromatographieverfahren:
eine Fraktion, enthaltend hochgereinigtes HCS, wird gefriergetrocknet. Eine erste Fraktion wird '.verworfen, während
eine zweite Fraktion (enthaltend unreines HCS) der Ultrafiltration unterworfen und erneut chromatographiert wird. Diese
Stufen werden wiederholt und insgesamt erhält man nach dem Gefriertrocknen (Lyophilisieren) HCS mit einer Reinheit von
mehr als '90 % in einer Menge die mehr als 50 % der Ausgangsmenge
beträgt.
Im einzelnen wird das Verfahren entsprechend der beiliegenden Zeichnung folgendermaßen durchgeführt: das Ausgangsmaterial
(100 kg) wird durch 1 nach 2 geleitet, wo über 3 eine Pufferlösung (0,1 m. pH 8,3) zugeführt wird. Die trübe Lösung
(HCS macht weniger als 1 % der Proteine aus) wird über 4 nach 5 geleitet, wo es mit Hilfe eines De Laval Seperators mit einer
Geschwindigkeit von 250 l/h geklärt wird. Man erhält ungefähr 450 1 einer nicht filtrierbaren schillernden Lösung. Diese
wird in 7 weitergeklärt, um die kolloidalen schillernden Aggregate mit Hilfe einer KugeLzentrifuge (Sharpies) zu entfernen.
Die klare überstehende Flüssigkeit, die nahezu farblos ist,
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wird filtriert und über 8 nach 9 geleitet, wo sie weiter durch Filtration durch eine Filterpresse (20 χ 20 cm) mit Hilfe von
Seitz K/7 Filtern filtriert wird. Es werden 100 Filter zur Filtration von 420 1 benötigt. Das Filtrat wird durch 11 nach
10 geleitet, wo es mit Hilfe eines DDS-Moduls mit einer Oberfläche
von 1,7 m bei 15 bar und einer Temperatur von 7 bis 100C
ultrafiltriert wird. Man erhält 35 l/h eines Filtrats, das über 12 verworfen wird. Das Endvolumen beträgt 80 1. Die Lösung wird,
nachdem sie geklärt und eingeengt ist, über 13 nach 14 geleitet, wo sie mit einem Ionenaustauscher (DEAE-Cellulose, Whatman DE-23)
zusammengebracht wird, um Verunreinigungen zu entfernen, die ein ähnliches Molgewicht, aber eine andere elektrische Ladung besitzen.
Die Elution wird\mit 0,5 m Puffer, pH 8,3 (der über 15 zugeleitet wird) durchgeführt. Das 0,1 m Eluat und die Waschflüssigkeiten
werden (über 16) verworfen, während die 0,5 m Fraktion von 80 1 eingeengt wird. Die Ultrafiltration wird (in 18) mit
UF-Millipore-Kassetten durchgeführt unter Verwendung einer Menbran
mit einer Rückhaltegrenze von 10000 Dalton, um die Berührung mit dem Ionenaustauscher auf einer Säule von 10 χ 100 cm (17) zu
wiederholen. Das zurückgehaltene Produkt beträgt 4 1.
Über die Leitung 20 wird ein Puffer (pH 8,3, 0,1m) zugegeben. Über die Leitung 21 wird das Ultrafiltrat ausgetragen. Der
Ionenaustauscher, den. das Filtrat über 22 erreicht, besteht aus DEAE-Sephadex A-25, wo eine Reinigung wiederholt wird und gleichzeitig
eine Molekularfiltration durchgeführt wird. Durch 23 wird der übliche Puffer (0,5 m, pH 8,3) zugeführt und über 24 das zu
verwerfende Eluat (o,1 m) ausgetragen. Aufgrund des verringerten Volumens ist es möglich, eine 0,5 m Fraktion in einer Menge von
16 1 zu gewinnen. Diese Fraktion wird über die Leitung 25 zu einer weiteren Ultrafiltrationstufe bei 26 über UF Millipore Kassetten
geleitet (über 27 wird der 0,1 m Puffer, pH 8,3 zugeführt und über 28 wird das Ultrafiltrat verworfen), Das Endvolumen beträgtpun
1 1.
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Ein so verringertes Volumen erlaubt es, daß man die gesamte Probe auf eine Ciiromatopraphiesäule (30, über 29) aufgibt.
Über 31 wird wieder ein 0,2 bis 0,5 m Puffer, pH 8 bis 9 zugegeben. HCS wird durch radiale Immunodiffusion gemessen
und das chromatographische Profil wird in drei Fraktionen aufgetrennt. Die erste Fraktion, die kein HCS enthält, wird über
32 verworfen. Die zweite Fraktion, die HCS mit einer Reinheit von 50 % enthält, wird über 33 in eine Ultrazentrifuge (34) zurückgeleitet.
Die dritte Fraktion enthält HCS mit einer Reinheit über 90 % und wird über 35 in die Gefriertrockenvorrichtung
36 geleitet.
Die zurückgeleitete Fraktion wird nach der Ultrafiltration bei 38 (wohin sie über 37 gelangt), chromatographiert und
ergibt zwei Hauptfraktionen: die erste enthält Verunreinigungen mit hohem Molekulargewicht und wird über 39 verworfen und die
zweite enthält HCS mit einer Reinheit von mehr als 90° und wird über 40 in die Gefriertrockenvorrichtung 36 geleitet, wo sie
mit der dritten Fraktion aus der ersten Chromatographie zusammen kommt. Die beiden Anteile werden zusammen gefriergetrocknet.
Es ist günstig, die zusammengegebenen Fraktionen vor denrLyophilisieren
durch Ultrafiltration einzuengen.
Das nach dem Gefriertrocknen erhaltene HCS, das in Form eines cremefarbenen Pulvers vorliegt, wird in 42 getrocknet und
besitzt eine Reinheit von über 90 %.
100 kg einer B1+1 Fraktion nach dem Merieux Verfahren, die durch Lösen in Äthanol und ieder usfällen, ausgehend von
Placentaextrakt gewonnen worden sind, und von denen die Albumine ( Eiweiße) und der Hauptanteil der Hämoglobine, Lipoproteine und
Immunoglobuline entfernt worden ist. init einem Proteingehalt von ungefähr 30 % wurden innerhalb von 3 Stunden in 700 1 einer 0,1 m
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Lösung von NH^HCO^, pH 8,2 gelöst. Die Lösung wurde zur Entfernung
unlöslicher Anteile mit Hilfe eines De Laval Separators geklärt. Da die Lösung noch trüb bzw. schillernd war,
wurde sie mit 16000 g zentrifugiert, mit Hilfe einer kleinen Kugelzentrifuge bei einer Temperatur die nicht über 4 C hinaus
ging. Die entstehende Lösung wurde durch eine Membran mit einer Trenngrenze von 10000 Dalton zentrifugiert, bis sie
eine entsprechende Proteinkonzentration (4%) erreicht hatte.
Ungefähr 40 g/l, feuchte DEAE-Cellulose, die vorher aktiviert
worden war, wurden zu der HCS-Lösung gegeben. Das Gemisch wurde 1 Stunde gerührt und ungefähr 200 1 eines 0,1 m
Eluats verworfen. Es wurden 80 1 eines 0,5 m Puffers, pH 8,2 zu dem Ionenaustauscherharz gegeben und das Ganze 2 Stunden
gerührt. So wurde ein 0,5 m Eluat gesammelt, dessen Volumen auf 20 1 verringert wurde, mit einem 0,1 m Puffer gewaschen
und das Verfahren wiederholt, wobei 20 1 auf einen Ionenaustauscher DEAE-Sephadex A-25 gegeben wurden. 80 1 eines 0,5 m
Eluats wurden erneut auf ein Volumen von 2 1 ultrafiltriert und mit Sephadex G-75 chromatographiert. Die erste Fraktion
wurde verworfen und 16 1 der HCS-Lösung gewonnen, auf 150 ml
ultrafiltriert und erneut/Gel-chromatographie unterworfen.
8 1 einer gereinigten HCS-Lösung wurden auf ein Volumen von 500 ml filtriert und gefriergetrocknet. Die Ausbeute an HCS
betrug 50 % und die Reinheit 92 %.
909326/0988
Claims (5)
1. Verfahren zur Gewinnung von Humaa-Chcrion Somatomammotropin
(HCS) mit hoher Reinheit aus Placentaextrakten, dadurch gekennzeichnet , daß man von einem Placentaextrakt
oder einer Proteinfraktion davon eine Phase abtrennt, die HCS enthält und diese Phase nacheinander abwechselnden Behandlungen
zur Anreicherung Ultrafiltration und Chromatographie unterwirft
.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzei chn
e t , daß man in der ersten Stufe die Proteinphase abtrennt durch Behandlung des Auszuges oder der davon erhaltenen Fraktion
einem
mit/Fällmittel.
mit/Fällmittel.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzei chn e t , daß man als Fällmittel Ammoniumsulfat, Natriumsulfat
oder Polyäthylenglykol verwendet.
4. Verfahren.nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Anreicherung an HCS durch Ionenaustausch
vornimmt.
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5. Verfahren nach Anspruch 1 "bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß man die Ultrafiltration
mit Hilfe von Membranen durchführt, die Moleküle mit einem Molgewicht von 10000 und darüber zurückhalten.
909826/0988
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