DE2851598C2 - Femur-Hüftgelenkendoprothese - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Femur-Hüftgelenkendoprothese nach dem Oberbegriff des Anspruches wie sie aus derDE-PS 9 76 768 bekannt ist

Bei den Hüftgeienkendoprothesen der vorerwähnten bekannten Art werden auf ihrer Länge gekrümmte Schäfte verwendet, die mit der Achse des Femur-Markhöhlenraumes einen solchen Winkel bilden oder eine solche bogenförmige Abwinkelung zur Achse aufweisen, daß das untere dünn auslaufende Ende des Schaftes in die Knochenrinde eingreift und damit in dieser Knochenrinde abgestützt bzw. verankert wird. Die Last des Patientenkörpers wird damit zumindestens teilweise über eine waagerechte Komponente auf die Seitenwand des Knochens übertragen, was als sehr ungünstig anzusehen ist.

Man hat, um eine Überlastung des Zementlagers an der Halsbasis des Femurknochen' zu verhindern, auch schon Hüftgeienkendoprothesen mit Langschäften vorgeschlagen (Med. Klin. 1978, Seiten 1603 bis 1609), die aber in den engsten Markhöhlenraum des Femurknochens eintauchen oder sogar darüber hinausgehen. Es war dabei aber nicht möglich, diese Langschäfte dem Querschnittsverlauf der Markhöhle anzupassen und daher besitzen solche Langschäfte erhebliche Nachteile, wie sich aus der Literaturstelle Z. ORTHOP. 112 (1974, Seite 934) ergibt.

Es ist weiter aus der DE-OS 26 10 922 bekannt, völlig gerade verlaufende, konische Schäfte für Kniegelenkendoprothesen mit einem Ei-ovalen Querschnitt zu versehen, um eine Anpassung an den Querschnitt des Markhöhlenraumes mit Festlegung der Lage gegen Verdrehung der Endoprothese zu erreichen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Schaft für Hüftgeienkendoprothesen so auszubilden, daß einmal ein Einsetzen des Schaftes in den Oberschenkelmarkhöhlenraum zwangsmäßig richtig erfolgen muß und daß die Last des Patienten möglichst gleichmäßig über die Länge des Schaftes auf den Oberschenkelknochen verteilt ist.

Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruches gelöst.

Durch diese Lösung ist einmal durch den Ei-ovalen Schaftquerschnitt eine Anpassung an die Querschnitte des Markhöhlenraumes und damit eine verdrehsichere und eindeutig festgelegte Lage des Schaftes und der Endoprothese im Femurknochen erreicht. Im Gegensatz zu Langschäften ist nunmehr die Länge des Schaftes durch den engsten Querschnitt des Markhöhlenraumes begrenzt und damit ist man in der Lage, den Schaft in seiner Länge wellenförmig mit kleiner Amplitude so verlaufen zu lassen, daß er sich dem Verlauf des Markhöhlenraumes anpaßt, womit die Last des Patienten auf der ganzen Länge des Schaftes gleichmäßig auf den Femurknochen verteilt wird.
Der Chirurg ist damit nach Feststellung der engsten Stelle des Markhöhlenraumes mittels einer Röntgenaufnahme in der Lage, den für die Implantation erforderlichen Schaft der Hüftgelenkendoprothese auszuwählen und dann den Schaft in den Msrkhöhlenraum ohne oder mit nur kleinen Mengen an Knochenzement zwangsmäßig in richtiger Lage einzuführen, das heißt, daß sich der Schaft der Prothese durch seine Formgebung in richtiger Lage an den Markhöhlenraum anpaßt, wobei vorher die Spongiosa aus dem Markhöhlenraum entfernt wird und durch Nachwachsen auch unmittelbar den Schaft fixieren kann und damit einen lockerungsfreien Sitz garantiert Spätere Lockerungen durch ungleiche Belastungen des Femurknochens dürften durch diese Prothese und deren Schaft wesentlich vermindert sein, und es wird auf lange Dauer ein anatomisch richtiger und fester Sitz der Prothese gewährleistet Zur Erleichterung der Implantation wird das Schaftende abgerundet

Die Erfindung wird nachstehend anhand einer rechten Hüftgelenk-Prothese der Zeichnung beispielsweise erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine Vorderansicht des Proihesenschaftes mit Gelenkkugel im geschnittenen Femurknochen,

F i g. 2 eine Seitenansicht des Prothesenschaftes mit geschnittenem Femurknochen, gesehen von einer Ebene zwischen den Beinen des Patienten aus,

Fig.3 eine Stirnansicht des Schaftes von unten, gesehen von der Linie III-III der F i g. 1.

Bei dem Zeichnungsbeispiel ist die Darstellung in bezug auf die Lage des Oberschenkelknochens bzw. Femurknochens etwas verdreht dargestellt

Der aus Stahl bestehende Schaft 1 für eine rechte

Hüftgelenkendoprothese besitzt am Oberende einen Kopf mit abschließender geneigter Oberfläche 2 die mit

•ίο oder etwa mit der Knochenschnkiiläche 3 in Richtung der Linie intertrochanterica (gestrichelte Linie 3) verläuft. An diese Oberfläche 2 setzt sich ein mit dem Schaft 1 eine Einheit bildender konischer Zapfen 4 an, auf den die Gelenkkugel 5 aus Stahl oder aus Keramikmaterial mit einer konischen Einbohrung aufschiebbar ist und durch die Konusausbildung reibend festsitzt. Die konische Bohrung in der Gelenkkugel 5 kann in Anpassung an ein natürliches Gelenk auch vertieft werden, i'm die Gelenkkugel nach Bedarf und Gelenkausbildung des Patienten der oberen Querfläche des Schaftes 1 stärker zu nähern.

Der Schaft 1 besitzt auf seiner ganzen Länge einen ovalen eiförmigen Querschnitt, und dieser Querschnitt ist dem Querschnitt des Knochenhohlraumes 6 des Femurknochens 7 nahezu angepaßt, so daß sich der Schaft nicht oder nur vernachlässigbar im Knochenhohlraum 6 verdrehen kann.

Dieser Knochenhohlraum 6 des Femurs verengt sich von oben nach unten, hat dann in einem zylindrischen Teil einen etwa gleichen engsten Durchmesser und erweitert sich dann wieder in seinem mittleren und unteren Teil. Dementsprechend ist die Länge des Schaftes 1 so gewählt, daß er am Unterende knapp oberhalb des beginnenden engsten Querschnitts endet, womit die richtige Schaftlänge vom Chirurgen vor der Implantation anhand des Röntgenbildes bestimmt werden kann.

Um über die ganze Lunge des Schaftes I einen

gleichmäßig verbleibenden Knochenhohlraum 6 für den fixierenden Knochenzement zu erhalten, folgt er von oben nach unten einer Wellenlinie 8 — gestrichelt in F i g. 2 eingezeichnet — kleiner Amplitude, die von oben nach unten zunächst etwas nach hinten, dann nach vorn und schließlich wieder nach hinten gebogen ist, und zwar entsprechend dem Verlauf des Knochenhohlraumes des Femurs 7.

Durch die Ausbildung nach der Erfindung kann der Schaft 1 mit dem Zapfen 4 vom Chirurgen nur noch anatomisch richtig in den Knochenhohlraum eingeführt bzw. eingesetzt werden, da er weder verdreht noch gekippt werden kann. Irrtümer in der Lage des Schaftes und damit der Kugelgelenkprothese werden so

vermieden. Die Ausbildung nach der Erfindung erfordert jedoch für rechte und linke Hüftgelenke spiegelbildliche Femur-Prothesenteile und außerdem sind die Prothesen den verschiedenen Größen menschlicher Oberschenkel sowohl hinsichtlich ihrer Länge als auch hinsichtlich ihrer Stärke proportional anzupassen.

Durch die beschriebene Ausführung der Femur-Hüftgelenkendoprothese wird ein nahezu bündiges Einfügen des Prothesenschaftes in die Knochenmarkhöhle möglich, so daß der Schaft die Last des Patienten gleichmäßiger als bei den bisherigen, einer vereinfachten Zweckform entsprechenden Oberschenkelprothesen auf den Femurknochen verteilt, womit der Lockerung der Prothese entgegengewirkt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Femur-Hüftgelenkendoprothese mit konisch auslaufendem, auf seiner Länge gebogenem Schaft, mit dem die Gelenkbügel über einen Zapfen verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (1) in der Länge oberhalb des engsten Querschnittes des Knochenmarkraumes (6) endet, einen Ei-ovalen Querschnitt aufweist und auf seiner Länge in einer Wellenlinie kleiner Amplitude im oberen Schaftbereich entgegengesetzt zur Gehrichtung konkav nach hinten und im unteren Schaftbereich in Gehrichtung konkav nach vorn gekrümmt ist.