DE2851426A1 - Verfahren zum uebertragen von fliessfaehigen auftragsmedien und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Description

DR. BERG DIPL.-ING. STAPr DIPL.-ING. SCIIWA3E DR. DR. SANDMAIR

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Anwaltsakte 29 691 28. November 1978

POLYTYPE AG
Fribourg / Schweiz

Verfahren zum Uebertragen von fliessfähigen Auftragsmedien und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

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POLYTYPE AG, Fribourg

Verfahren zum Uebertragen von fliessfähigen Auftragsmedien und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Uebertragen von fliessfähigen Auftragsmedien aus einem Benetzungsbehälter, dessen eine Wand durch eine Walze gebildet und der an der Auslaufseite durch eine Rakel abgeschlossen ist, auf einen Mediumträger in einer Beschichtungs- oder einer Druckmaschine, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Es sind verschiedene Beschichtungs- und Bedruckverfahren bekannt, bei welchen das fliessfähige Auftragsmedium aus einem Vorrats- oder Benetzungsbehälter auf eine Walze übertragen wird, indem diese Walze in das Auftragsmedium eintaucht oder der Benetzungsbehälter derart in irgendeiner Umfangslage zur Walze angebracht ist, dass die Walze selbst eine Wand des Benetzungsbehälters bildet.

Um die dermassen auf die Walze übertragene Menge des Auftragsmediums zweckentsprechend richtig dosieren zu können, ist es weiter bekannt, den Benetzungsbehälter beispielsweise an der Auslaufseite durch eine einstellbare Rakel abzuschliessen. Bei einer Walze mit glatter Oberfläche wird die gewünschte Filmdicke des Auftragsmediums durch eine entsprechende Distanzierung der Rakel zur Walzenoberfläche erreicht, während bei einer gerasterten Walze die Auftragsmenge durch die Grosse und die Anzahl der Rasternäpfchen bestimmt und die Rakel voll angestellt wird.

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Es ist weiter bekannt, dass eine mit einem Auftragsmedium beaufschlagte glatte oder gerasterte Walze dieses Auftragsmedium niemals restlos auf den zu beschichtenden oder zu bedruckenden Mediumträger oder irgendwelche andere Uebertragungsmittel übertragen kann.

Erfahrungen haben gezeigt, dass bei gewissen Auftragsmedien aus der auf der Walze bzw. in den Rasternäpfchen zurückbleibenden Restschicht vor der Neubeaufschlagung z.B. noch Lösungsmittel entweicht und deshalb die verbleibende Restschicht eindickt und dadurch eine ausreichende Durchmischung mit dem neu beaufschlagten Auftragsmedium nicht mehr erfolgt. Die Walze verkrustet dadurch mehr und mehr und muss deshalb von Zeit zu Zeit mit erheblichem Aufwand gereinigt werden.

Bis heute war es, speziell beim Bedrucken, üblich, das Auftragsmedium von der Walze mittels Heber- oder Filmwalze, oszillierenden Verreiberwalzen und Uebertragungswalzen auf die Druckform oder eine Auftragwalze zu übertragen.

Moderne Auftragsmedien resp. Druckfarben für direkten und indirekten Hochdruck sowie für Flachdruck sind von den Herstellerwerken bereits so fein verrieben und verteilt, dass auf eine weitere Aufspaltung in mehreren nacheinander folgenden Walzenspalten verzichtet und dadurch der Walzensatz der Farbwerke "wesentlich vereinfacht werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, durch welches eine restlose Bea\ifschlagung der Walze mit frischem Auftragsmedium und dessen vereinfachtes Uebertragen auf einen Mediumträger, eine Druckform oder eine Auftragwalze möglich ist.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das fliessfähige Auftragsmedium mit bekannten Mitteln aus einer

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mit einer in ihrer Grosse und in ihrer Distanz zur Walze auf das Auftragsmedium und den Rakelanstellwinkel einstellbaren Durchflussöffnung versehenen Druckkammer im Bereich der Rakellinie entgegen der Drehrichtung der Walze strömend in den Benetzungsbehälter gepresst und über die als Dosierelement dienende Walze direkt entweder auf den Mediumträger, eine Druckform oder eine Auftragwalze übertragen wird.

Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens werden anhand von Ausführungsbeispielen erläutert und in der Zeichnung dargestellt, ohne dass jedoch eine Beschränkung hierauf bestehen soll. Es zeigt:

Fig. 1 einen Schnitt durch eine Vorrichtung mit einer gerasterten Walze und seitlich angeordnetem Benetzungsbehälter sowie einer durch eine Trennwand vom Benetzungsbehälter abgetrennten Druckkammer, in einer Beschichtungsmaschine

Fig. 2 einen Schnitt durch eine Vorrichtung mit einer glatten Walze und einer im Benetzungsbehälter angeordneten rohrförmigen Druckkammer

Fig. 3 die Anordnung einer Vorrichtung in einer Druckmaschine für das Bedrucken von Tuben, Dosen, Bechern, Deckeln etc.

Fig. 4- die Anordnung einer Vorrichtung im Druckwerk einer Offsetdruckmaschine zum Bedrucken von bahn- oder bogenförmigen Mediumträgern.

Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird das Auftragsmedium 1 durch eine gerasterte Walze 2 direkt auf den Mediumträger 3 übertragen. Der Benetzungsbehälter 4- ist auf bekannte Art an

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seiner Auslaufseite durch eine Rakel 5 abgeschlossen, die hier entgegen der Drehrichtung der Walze 2 voll an die Walzenoberfläche angestellt ist. Die Auftragsmenge wird dadurch allein durch die Grosse des Rasters 6 bestimmt.

Zum Einstellen der am Benetzungsbehalter 4- befestigten Rakel 5 ist der Benetzungsbehalter 4- zwischen zwei feststehenden Seitenwänden 7 im Drehpunkt 8 in bekannter Weise schwenk- und einstellbar gelagert.

Im Benetzungsbehalter 4- wird durch eine im Schwenkpunkt 9 schwenkbar gelagerte, zweiteilige Trennwand 10 eine Druckkammer 11 gebildet, in welche das Auftragsmedium mittels bekannten Mitteln unter Druck zugeführt wird.

Die Druckkammer 11 ist mit dem übrigen Benetzungsbehalter durch eine sowohl in ihrer Grosse als auch in ihrer Distanz zur Walze 2 auf das Auftragsmedium 1 und den Rakelanstellwinkel einstellbaren Durchflussöffnung 12 verbunden, die durch eine Längsseite der zweiteiligen Trennwand 10 und einer inneren Gegenfläche 13 des Benetzungsbehälters 4- gebildet wird. Die Grosse dieser Durchflussöffnung 12 ist auf bekannte Art durch die zweiteilige, radial verstellbare Trennwand 10 und die Distanz zur Walze 2 durch die Schwenkbarkeit der Trennwand 10 veränderbar.

Das Auftragsmedium 1 strömt unter Druck durch die Durchflussöffnung 12 in Richtung des Pfeiles 14 entgegen der Drehrichtung auf die Walze 2 zu und erzielt auf der Walzenoberfläche resp. im Raster 6 einen Spüleffekt, durch den die Walze 2 von unverbrauchten Auftragsmedien-Rückständen befreit und intensiv neu beaufschlagt wird. Das überschüssige Auftragsmedium fliesst aus dem Benetzungsbehalter 4- durch eine nicht gezeichnete Ueberlaufleitung in das Reservoir eines bekannten Druckerzeugers zurück.

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Λ'

In der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung wird das Auftragsmedium 1 mittels einer glatten Walze 15 direkt auf den Mediumträger 3 übertragen. Durch die stark überhöhte Darstellung des Mediumträgers 3 und der Filmdicken des Auftragsmediums 1 ist veranschaulicht, dass von dem durch die Einstellung der Rakel 5 bestimmten, von der Walze 15 mitgenommenen Auftragsmedien-Film 16 nur ein Teil 16a auf den Mediumträger 3 übertragen wird, während ein Restfilm 16b auf der Walze 15 zurückbleibt.

Für diese Auftragsart steht die Rakel 5 zweckmässigerweise praktisch radial zur Walze 15, was durch das Verschwenken des Benetzungsbehälters 4- in eine aufrechte Lage erreicht wird. Damit die Rückwand 17 des Benetzungsbehälters 4- für die verschiedenen Gebrauchslagen der Vorrichtung immer nahezu vertikal gestellt werden kann, ist sie in bekannter Art schwenkbar angeordnet.

Die Fig. 2 zeigt weiter als Variante anstelle der durch eine Trennwand IO abgetrennten Druckkammer 11 eine im Benetzungsbehälter 4- in bekannter, nicht speziell erläuterter Art verstellbar angeordnete rohrförmige, mit einer einstellbaren Durchflussöffnung 18 versehene Druckkammer 19» mit welcher gleiche Bedingungen wie mit der Trennwand 10 zu erreichen sind.

Auf die Verwirklichung des Erfindungsgedankens hat die Umfangslage des Benetzungsbehälters 4- keinen Einfluss. Dieser kann sowohl unterhalb, oberhalb als auch in irgend einer andern Umfangslage zur Walze 2, 15 angeordnet sein.

In der in Fig. 3 dargestellten Druckmaschine für das Bedrucken von Tuben, Dosen, Bechern, Deckeln etc. wird das Auftragsmedium, z.B. Druckfarbe, aus den hier nur symbolisch angedeuteten, erfindungsgemäss ausgerüsteten Benetzungsbehältern 4- mittels ge-

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rasterten Walzen 2 direkt auf die Druckformen 20 und von da in bekannter Weise über Gummitücher 21 auf die Werkstücke 22 übertragen.

Nach Fig. 4- wird das Auftragsmedium, z.B. Druckfarbe, von der Walze 2 direkt auf die Auftragwalze 23 übertragen, die mit einem bekannten, grundsätzlich aus einem mit Druckplatten 24 versehenen Plattenzylinder 25, einem Feuchtwerk 26, einem Gummizylinder 27 und einem Gegendruckzylinder 28 bestehenden Offset-Druckwerk in Wirkverbindung steht. Der zu bedruckende bahn- oder bogenförmige Mediumträger ist mit der Linie 29 angedeutet.

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Claims (6)

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   PATENTA IT SPRUEGHE

   Verfahren zum TJebertragen von fliessfähigen Auftragsmedien aus einem Benetzungsbehalter, dessen eine Wand durch eine Walze gebildet und der an der Auslaufseite durch eine Rakel abgeschlossen ist, auf einen Mediumträger in einer Beschichtungs- oder einer Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass das fliessfähige Auftragsmedium (l) mit bekannten Mitteln aus einer mit einer in ihrer Grosse und in ihrer Distanz zur Walze (2, 15) auf das Auftragsmedium (1) und den Rakelanstellwinkel einstellbaren Durchflussöffnung (12, 18) versehenen Druckkammer (11, 19) im Bereich der Rakellinie entgegen der Drehrichtung der Walze (2, I5) strömend in den Benetzungsbehalter (4-) gepresst und über die als Dosierelement dienende Walze (2, I5) direkt entweder auf den Mediumträger (3)» eine Druckform (20) oder eine Auftragwalze (23) übertragen wird.
2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Benetzungsbehalter (4) eine im Bereich der aktiven Walzenlänge eine auf das Auftragsmedium (l) und den Rakelanstellwirikel abgestimmte DurchflussÖffnung (12, 18) aufweisende Druckkammer (11, 19) angeordnet ist, derart, dass die Durchflussöffnung (12, 18) gegen die Walze (2, I5) gerichtet ist, und dass die Walze (2, 15) direkt entweder mit dem Mediumträger (3)» der ihr zugeordneten Druckform (20) oder einer Auftragwalze (23) in Wirkverbindung steht.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussöffnung (12, 18) in ihrer Grosse und in ihrer Distanz zur Walzenoberfläche verstellbar ist.

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   ÖfliGiNÄL INSPECTED

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4. 4-. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3» dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des Benetzungsbehalters (4-) durch eine schwenkbar gelagerte, radial einstellbare, mit einer inneren
   Gegenfläche (13) des Benetzungsbehalters (4·) zusammen eine
   Durchflussöffnung (12) bildende Trennwand (10) in eine Druckkammer (ll) abgetrennt ist.
5. 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammer (19) rohrförmig, mit einer einstellbaren Durchflussöffnung (18), ausgebildet und im Benetzungsbehälter (4-) verstellbar angeordnet ist.
6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
   zum Einstellen von verschiedenen Rakel ans tellwinkeln der ganze Benetzungsbehälter (4·) zwischen feststehenden Seitenwänden (7) schwenkbar angeordnet ist.

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