-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Feuchtwerk für Feuchtwerk für Rotationsflachdruckmaschinen
Rotationsflachdruckmaschinen.
-
Die Verwendung von Feuchtflüssigkeiten, normalerweise Wasser mit oder
ohne Zusätze, ist bei Offsetdruckmaschinen an sich bekannt. Es sind verschiedene
Feuchtwerke zum Auftragen von Feuchtflüssigkeiten bekannt, die jedoch immer eine
Auftragwalze, eine Tauchwalze, die mit einem Behälter für Feuchtflüssigkeit in Berührung
steht, sowie eine oder mehrere Verteilerwalzen aufweisen, die zwischen der Auftragwalze
und der Tauchwalze angeordnet sind. Es ist auch bekannt, weitere Walzen und Vorrichtungen
in Verbindung mit der Tauchwalze vorzusehen oder zwischen der Tauchwalze und der
Auftragwalze einerseits und der Verteilerwalze andererseits zwischenzuschalten,
z. B. Abstreichwalzen, Sprühvorrichtungen u. dgl. Diese bekannten Feuchtwerke weisen
jedoch alle den Nachteil auf, daß kein gleichmäßiger Feuchtigkeitsauftrag über die
Walzenbreite gewährleistet ist, da die Feuchtflüssic",keit längs ihres Weges insbesondere
an den Enden der Auftragwalze verdunstet. Es ist auch bekannt, die Feuchtflüssigkeit
intermittierend zu übertragen und die Geschwindigkeit der Tauchwalze und demgemäß
die Menge der aufgenommenen Feuchtflüssigkeit zu regulieren (vgl. deutsche Patentschrift
1034 195). Jedoch wird hierdurch ein Austrocknen nicht verhindert.
-
Bei einer anderen vorgeschlagenen Anordnung erfolgt die Übertragung
der Feuchtflüssigkeit von der Tauchwalze auf die Reibwalze mittels eines Schaumgummibezugs
der Tauchwalze, wobei beide Walzen den gleichen Drehsinn haben (vgl. deutsche Auslegeschrift
1051289). Infolge dieses gleichen Drehsinnes tritt zwischen Tauch- und Reibwalze--eine
erhebliche Reibung auf, die die Lebensdauer des Feuchtwerkes verringert.
-
Der Erfindung liegt die Auftrabe zugrunde, ein Feuchtwerk für Rotationsflachdruckmaschinen
zu schaffen, welches eine einstellbare, über die Arbeitsbreite gleichmäßige Befeuchtung
ermöglicht, im Aufbau einfach ausaeführt ist und eine lan-e Lebensdauer aufweist.
-
Die Erfindung geht aus von einem Feuchtwerk für Rotationsflachdruckmaschinen
mit einer Walzenreihe, welche eine die Feuchtflüssigkeit aus einem Behälter entnehmende
Tauchwalze, eine die Feuchtflüssigkeit hiervon auf die Reibwalze übertragende übertragungswalze
und eine die Feuchtflüssigkeit von der Reibwalze auf den Formzylinder übertragende
Auftragswalze umfaßt, wobei die Tauchwalze mit einer veränderbaren, jedoch geringeren
Umfangsgeschwindigkeit antreibbar ist als die Reibwalze. Die Lösung der Aufgabe
besteht im wesentlichen darin, daß die Übertragungswalze zwischen der Tauchwalze
und der Reibwalze frei umlaufend und in ständiger Berührung mit diesen derart angeordnet
ist, daß die Berührungslinie zwischen der Übertragungswalze und der Reibwalze tiefer
lieut als die Berührunaslinie zwischen der übertragungswalze und der Tauchwalze.
-
Eine frei umlaufende Walze im Zusammenhang mit Farbwerken ist durch
die deutsche Patentschrift 543 983 an sich bekannt. Durch Einsetzen von derartigen
Walzen unterschiedlicher Breite kann bei der bekannten Anordnung eine Farbmengenregulierung
erfolgen.
-
Bei der Erfindung streift die frei umlaufende und in ständiger Berührung
mit Tauch- und Reibwalze befindliche übertragungswalze die Feuchtigkeit von der
Oberfläche der Tauchwalze über die gesamte Länge derselben ab und gibt sie gleichmäßig
an die Reibwalze und die Auftragwalze.
-
Als Folge der tiefer liegenden Berührungswalze zwischen der übertragungswalze
und der Reibwalze liegt der größere Teil des Gewichtes der übertragungswalze auf
der Reibwalze, so daß die übertragungswalze
im wesentlichen mit
deren Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird. Diese Anordnung der Walzen erübrigt
einen besonderen Antrieb für die übertragungswalze, so daß der Antrieb nicht kompliziert
und umfanureich ist.
-
Die Erfindung ist im folgenden an Hand einer schematischen Zeichnung
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
-
Die einzige Figur zeigt die Anordnung der Walzen und den Formzylinder
bei einem Feuchtwerk für eine lithographische Offset-Druckpresse.
-
Der Behälter 2 enthält die Feuchtflüssigkeit 3, die in bekannter
Weise Wasser mit oder ohne Zusätze sein kann. Eine Tauchwalze 4 taucht in die Feuchtflüssigkeit
3 ein und wird in der mit dem Pfeil A angedeuteten Drehrichtung
angetrieben. Die Tauchwalze 4 nimmt dabei Feuchtflüssigkeit auf. Sie wird mit einer
relativ geringen Geschwindigkeit durch einen Antrieb (nicht dargestellt) in Drehung
versetzt, der unabhängig ist von dem Antrieb für die anderen Walzen des Feuchtwerkes
und der regelbar ist, so daß die Geschwindigkeit, mit der sich die Tauchwalze 4
dreht, in gewünschter Weise erhöht oder verringert werden kann. Die Tauchwalze 4
ist vorzugsweise eine Metallwalze mit glatter Oberfläche, z. B. eine Stahlwalze
mit einer glatt geschliffenen Fläche.
-
Ein Forinzylinder 5 ist an seiner Oberfläche mit einer Druckplatte
6 versehen. Der Forinzylinder wird in der mit dem Pfeil B angedeuteten Drehrichtung
angetrieben, wobei der Aufbau und der Antrieb dieses Zylinders in üblicher Weise
erfolgen. Eine Auftragwalze 7 dreht sich in übereinstimmung mit dem Forinzylinder
in der durch den Pfeil C angedeuteten Richtung. Die Auftragwalze hat eine
Oberfläche, die geeignet ist, die Feuchtflüssigkeit aufzunehmen, die von der Tauchwalze
4 durch nachfolgend beschriebene Walzen übertragen und zu der Druckplatte
6
geführt wird.
-
Die Reibwalze 8 ist in der durch den Pfeil D angedeuteten
Richtung angetrieben. Diese Reibwalze ist vorzugsweise eine Vibratorwalze, die relativ
zu der Auftragwalze 7 und der übertragungswalze 9
schwingt. Die Reibwalze
kann in derselben Weise wie die Tauchwalze 4 ausgebildet sein, d. h., sie
kann eine Metallwalze mit glatter Oberfläche, z. B. eine Stahlwalze mit glatt geschliffener
Fläche, sein. Die Walzen 7 und 8 werden zusammen mit dem Formzylinder
5 mit einer Geschwindigkeit synchron angetrieben, so daß sie sich mit leichföriniger
Umfangsgeschwin-9 ZD digkeit drehen, um die Feuchtflüssigkeit von der Reibwalze
8 zu der Auftragwalze 7 und dann zu der Druckplatte 6 ohne
ein relatives Rutschen zwischen den Flüssigkeitstransportflächen zu übertragen.
Die Walzen 7 und 8 und der Zylinder 5 werden mit einer Umfangsgeschwindigkeit
gedreht, die etwas höher ist als die Geschwindigkeit der Tauchwalze 4.
-
Zwischen der Tauchwalze 4 und der Reibwalze 8
ist ein Sattel
gebildet. Die Reibwalze 8 ist in einem etwas niedrigeren Niveau als die Tauchwalze
4 angeordnet.
-
Die übertragungswalze 9 steht in dauernder Berührung mit der
Tauchwalze 4 und der Reibwalze 8
und dreht sich in der durch den Pfeil
E angedeuteten Richtung. Sie bewegt sich mit einer höheren Geschwindigkeit
als die Tauchwalze 4. Die übertragungswalze 9 kann eine Metallwalze sein,
die mit einem überzug 10 versehen ist, der aus einem gestrickten Baumwollgewebe
besteht, das so behandelt ist, daß es die Feuchtflüssigkeit aufnimmt. Der überzug
kann in für Formrollen von Druckpressen bekannter Weise ausgebildet sein.
-
Die übertragungswalze 9 ist einfach in den durch die Tauchwalze
4 und die Reibwalze 8 gebildeten Sattel eingelegt und hat keine andere Befestigung.
Sie wird durch Flächenberührung in frei umlaufende Drehung versetzt. An den Enden
der Übertragungswalze 9 können Anschlagvorrichtungen angeordnet sein, um
zu verhindern, daß die Walze unter dem Einfluß der Reibwalze 8, wenn diese
eine Vibratorwalze ist, sich nach der Seite bewegt.
-
Da die Reibwalze 8 in einem etwas niedrigeren Niveau als die
Tauchwalze 4 angeordnet ist, ruht die Übertragungswalze 9 mehr unmittelbar
auf der Reibwalze 8 als auf der Tauchwalze 4, so daß die übertragungswalze
9 bestrebt ist, eher mit der Geschwindigkeit der Reibwalze 8 als mit
der niedrigeren Geschwindigkeit der Tauchwalze zu rotieren. Die übertragungswalze
9 nimmt somit Feuchtflüssigkeit von der Tauchwalze 4 auf und liefert sie
zu der Reibwalze 8. Die Menge der auf diese Weise durch die Übertragungswalze
9 gelieferten Feuchtflüssigkeit wird bestimmt durch die relativen Geschwindigkeiten
der Tauchwalze 4 und der übertragungswalze 9. Die relativen Geschwindigkeiten
der Tauchwalze 4 und der Übertragungswalze 9 werden durch Beschleunigung
oder Verlangsamung der Tauchwalze geregelt. Da die Berührungslinie zwischen der
Cbertragungswalze 9 und der Reibwalze 8 tiefer liegt als die Berührungslinie
zwischen der Übertragungswalze 9 und der Tauchwalze 4, sucht die übertragungswalze
9, wie bereits erwähnt, infolge ihrer von der Schwerkraft herrührenden innigen
Berührung mit der Reibwalze 8
mit der Geschwindigkeit der Verteilerrolle zu
rotieren, die höher ist als die Geschwindigkeit der Tauchwalze 4, so daß die Übertragungswalze
9 Feuchtflüssigkeit von der Tauchwalze 4 abwischt und über die Reibwalze
8 und die Auftragwalze 7 zu der Druckplatte 6 fährt. Die Menge
der Feuchtflüssigkeit kann damit in genauer Weise geregelt werden. Wenn die Menge
der Feuchtflüssigkeit, die der Druckplatte 6
zugeführt wird, verringert werden
soll, wird die Geschwindigkeit der Tauchwalze 4 etwas verringert. Wenn eine etwas
größere Menge von Feuchtflüssigkeit zugeführt werden soll, wird die Geschwindigkeit
der Tauchwalze etwas erhöht. Damit ist in sehr einfacher Weise für eine genaue und
sachgemäße Steuerung der Zuführung von Feuchtflüssigkeit gesorgt, ohne daß eine
Abstreichrolle verwendet wird und ohne eine aufwendige und teure Anordnung, die
beim Wegfall einer Abstreichrolle notwendig ist.