DE285132C - Verfahren zum Auflockern und Aufwühlen der Sohle von Flüssen, Häfen und dgl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JV! 285132 -KLASSE 84«. GRUPPE

JAN VOLKERTZN in HEEMSTEDE, Niederl.

mittels einer Lockervorrichtung.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Februar 1913 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Auflockern der Sohle von Flüssen, Häfen u. dgl. mittels einer Vorrichtung, die den Boden zuerst aufwühlt und alsdann wieder zurückfallen läßt, so daß die schweren Teile des Bodens tiefer zurückfallen als die leichteren Teile und nach unten zu liegen kommen. Die leichteren, oben liegenden Teile des gelockerten Bodens, Schlickes usw. werden alsdann

ίο durch die Strömung ab- und weitergeführt oder durch ein Saugrohr gebaggert und an ihren Bestimmungsort gefördert.

Gemäß der Erfindung besteht das Verfahren darin, daß der durch die Schaufeln eines Schöpfrades aufgewühlte Böden durch in den Schaufeln vorgesehene Öffnungen in das hohle Innere des Schaufelrades befördert und dort infolge der Drehung des Rades derart durcheinandergeworfen wird, daß die schweren Bestandteile des Bodens aus der tiefsten Stelle des hohlen Schaufelrades herausfallen, während die leichteren Teile mehr herumgeschleudert werden und weiter nach hinten den Hohlraum verlassen, wobei sie gegen eine' das Schöpfrad nach hinten abschließende Platte geworfen werden und dabei stark aufwirbeln, um alsdann weitergeführt zu werden.

Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens veranschaulicht, und zwar zeigt:

Fig. ι einen senkrechten Querschnitt und
Fig. 2 einen senkrechten Längsschnitt mit dem Träger für das Schaufebad.

Das Schaufelrad 1 besitzt an den beiden Stirnseiten je eine entsprechende Anzahl, z.B. sechs Schaufeln und wird durch eine Kette 3 gedreht. Die einzelnen Schaufeln bestehen aus einer gebogenen Platte 4 und zwei Seitenplatten 5 und 6. Die Rückseite der Schaufel ist nicht geschlossen, sondern führt mittels der Öffnung 7 nach dem inneren sechseckigen Hohlraum 8 des Schaufelrades. Die Welle 9, um welche sich das Schaufelrad in den Lagern 10 und 11 am Ende des Trägers 12 dreht, liegt in einer Büchse 13, welche quer durch den Hohlraum 8 hindurchgeht. Die Kette 3 wird über Führungsrollen 14 und 15 an dem Träger 12 geführt. An dem Träger 12 ist hinter dem Schöpfrad eine in der Breite des Schöpfrades durchlaufende gebogene Platte 16 angeordnet, welche die Mündung des Saugrohres 17 umgreift, und deren unteres Ende etwa so tief reicht wie die Spitze der Schaufeln bei der Drehung des Schaufelrades.

Das Verfahren wird wie folgt ausgeführt: Das Schöpfrad 1 macht etwa 25 Umdrehungen in der Minute und wühlt dabei mit seinen Schaufeln den Boden auf, während das Fahrzeug, an welchem das das Schöpfrad tragende Gestell 12 befestigt ist, sich langsam fortbewegt. Dabei fällt die aufgewühlte Erde durch die Öffnungen 7 in den Hohlraum 8 des Rades hinein und wird hier infolge der Drehung des Schaufelrades durcheinandergeworfen, wobei die schweren Teile aus derjenigen öffnung 7, welche am tiefsten liegt, wieder her-

ausfallen, während die leichteren Teile mehr nach hinten herausgeschleudert werden und gegen die Platte 16 aufprallen. Letztere bleiben dann zum größten Teil im Wasser aufgewühlt und werden durch die Strömung abgeführt oder aber durch das Saugrohr 17 abgesaugt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zum Auflockern und Aufwühlen der Sohle von Flüssen, Häfen u. dgl. mittels einer Lockervorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Schaufeln (4, 5, 6) des Schöpfrades der Vorrichtung aufgewühlte Boden durch in den Schaufeln vorgesehene Öffnungen (7) in das hohle Innere des Schaufelrades befördert und dort infolge der Drehung des Rades derart durcheinandergeworfen wird, daß die schweren Bestandteile des Bodens an der tiefsten Stelle des hohlen Schaufelrades herausfallen, während die leichteren Teile mehr herumgeschleudert werden und nach hinten den Hohlraum verlassen, wo sie gegen eine das Schöpfrad nach hinten abschließende Platte (16) geworfen werden und stark aufwirbeln, um alsdann durch die Strömung oder durch ein besonderes Saugrohr (17) in bekannter Weise an ihren Bestimmungsort weitergeführt zu werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.