DE2849572C2 - 4,5,6,7-Tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridin-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
4,5,6,7-Tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridin-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre VerwendungInfo
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Description
. χ (Π)
in der R2 die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat, in an sich bekannter Weise mit Chiorameisensäurebenzylester
umsetzt, die erhaltene 5-N-Carbobenzyloxyverbindung in dem Zweiphasensystem Benzol-18 η
Natronlauge in Anwesenheit eines Phasenübergangskatalysators mit einem den Rest R1 liefernden Alkylierungsmittel
alkyliert, wobei R1 die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat, und aus dem erhaltenen
1-alkylierten Zwischenprodukt der allgemeinen Formel IV
N>Ti-0-CH'O
H R, O
in der R1 und R2 die vorstehende Bedeutung haben, durch Behandlung mit einer 20prozentigen Lösung von
wasserfreier Bromwasserstoffsäure in Eisessig bei Raumtemperatur während 1 Stunde oder durch Hydrogenolyse
in Äthanol als Lösungsmittel bei 55 bis 600C und einem Druck von 2,1 bar während 4 bis 5 Stunden
über lOprozentigem Palladium-auf-Kohlenstoff als Katalysator die Carbobenzyloxy-N-Schutzgruppe abspaltet
und das erhaltene 4,5,6,7-Tetrahydroimidazo[4,5-c]pyridin der allgemeinen Formel V
R1-N
in wasserfreiem Acetonitril unter Rückflußtemperatur mit einem N-AIkylisothiocyanat der allgemeinen Formel
Vl
R1-N=C=S (Vl)
in der R, die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat, umsetzt und gegebenenfalls die so erhaltene Verbindung
mit einer anorganischen oder organischen Säure in ein Salz überführt.
4. Verwendung der Verbindungen gemäß Ansprüchen 1 und 2 zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
In der BE-PS 8 50 130, entsprechend der DE-OS 27 00 012, sind 4,5,6,7-Tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridine der allgemeinen Formel D
In der BE-PS 8 50 130, entsprechend der DE-OS 27 00 012, sind 4,5,6,7-Tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridine der allgemeinen Formel D
—C — NH-R3
(D)
beschrieben, in der die Reste R1, R2 und R? unter anderem die vorstehend im Anspruch 1 angegebene Bedeutung
haben. Die Verbindungen haben antiulzeröse Wirkung. Sie werden hergestellt durch Umsetzen von subsi.-tuierten
Imidazo-[4,5-c]-pyridinen derallgemeinen Forme! VII mit entsprechenden N-Alkylisothiocyanaten der iu
allgemeinen Formel VI
R3-N = C=S
(VI)
(VI)
N y\
Q I
^n-Vn
-C-NH-R3
(VII)
Die als Ausgangsverbindungen eingesetzten 3,4-substituierten Imidazo-[4,5-c]-pyridine derallgemeinen Formel
VII werden ihrerseits durch Alkylierung von in 4-Stellung gegebenenfalls substituierten 4,5,6,7-Tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridinen
der allgemeinen Formel II nach folgendem Reaktionsschema hergestellt:
l)n-BuLioder(CH3)3COK
2) R, Hal oder R1O — SO2 — OR
HBr oder H2/Pd
(VII)
Wie aus diesem Reaktionsschema hervorgeht, werden die Verbindungen derallgemeinen Formel II zuerst mit
Chlorameisensäurebenzylester umgesetzt. Sodann wird die erhaltene geschützte Verbindung derallgemeinen
Formel III mit einer starken organischen Base, wie n-Butyllithium oder Kalium-tert.-butylat, behandelt und mit
einem Alkylhalogenid oder Dialkylsulfat alkyliert. Die Chromatographie des erhaltenen alkylierten Produktes
an Kieielgel ergibt die reine Verbindung der allgemeinen Formel C als Öl, die bei der Dünnschichtchromatographie
an Kieselgel einen einzigen Fleck zeigt.
Bei der Hydrogenolyse der Verbindung derallgemeinen Formel C in Gegenwart von Palladium-auf-Kohlenstoff
als Katalysator oder durch Behandlung mit einer 20prozentigen Lösung von Bromwasserstoff in Eisessig
wird das Zwischenprodukt der allgemeinen Formel VlI erhalten, das mit einem N-Alkylisothiocyanat der allgemeinen Formel VI zum Endprodukt der allgemeinen Formel D umgesetzt wird.
Eine nähere Untersuchung der bei der Chromatographie der rohen Verbindung derallgemeinen Formel C
erhaltenen ersten Fraktionen ergab die Anwesenheit einer weniger polaren Substanz mit einem größeren
Ri-Wert im System Chloroform-Methanol (9 : I), die isoliert wurde und sich als das isomere I-Alkylderivat der
allgemeinen Formel !Verwies, aus dem das isomere Amin derallgemeinen Formel V durch Hydrogenolyse oder
durch Behandlung mit einer 20prozentigen Lösung von wasserfreiem Bromwasserstoff in F.ise ;ig erhalten
wurde. Die Kondensation der Verbindung der allgemeinen Formel V mit einem N-AIkylisothiocyanal derallgemeinen
Formel V! ergab die erfindungsgemaücn Endprodukte der allgemeinen Formel 1, die überraschender-
weise im Vergleich mit den isomeren Produkten der allgemeinen Formel D eine erhöhte pharmakologische
Wirksamkeit und eine sehr niedrige Toxizität aufweisen.
Das Verfahren zur regiospezifischen Herstellung von l-Alkyl-4,5,6,7-tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridinen der
allgemeinen Formel V
R1-N
in der R1 und R-. die vorstehende Bedeutung haben wird im folgenden erläutert.
Bei Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel III als Ausgangsmaterial wird die Alkylierungsstufe
in einem Zweiphasensystem Benzol-18 η Natronlauge in Anwesenheit eines Phasenübergangskatalysators,
wie n-Tetrabutylammoniumbromid, Triäthylbenzylammoniumchlorid oder anderen verschiedenen quaternären
Alkylammonium5aizen (Synthesis, 441, 1973) mittels der üblichen Alkylierungsmittel, wie Alkylhalogenide,
p-Toluolsulfonsäurealkylester oder Dialkylsulfate, durchgeführt.
Unier diesen Bedingungen verläuft die Alkylierungsstufe streng regiospezifisch und führt zu den 1-alkylieiten
Zwischenprodukten der allgemeinen Formel IV als Hauptprodukt, die nacli dem vorstehenden Reaktionsschema anschließend in die Verbindungen der allgemeinen Formd I überführt werden.
N-C-O-CH2
R2 O
R1-N
RiHaI
/ Benzol/18 π NaOH >
R1-N
+ R3NCS
N-C-NH-R3
(VI)
Die Ausbeuten an ilen Endprodukten der allgemeinen Formel I betragen 70 bis 75% der Theorie.
Zur Salzbildung können anorganische oder organische Säuren verwendfit werden. Spezielle Beispiele für
diese Säuren sind Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Maleinsäure, Fumarsäure.,
Apfelsäure, Bernsteinsäure, Oxalsäure und Essigsäure.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I, die entweder alü freie Basen oder als Salze mit Säuren isoliert
werden, zeigen eine höhere pharmakologische Wirksamkeit und eine geringere Toxizität als die in der BE-PS
beschriebenen Verbindungen der allgemeinen Formel D bei der Therapie von Magen- und Duodenuffigeschwüren.
Die Hemmung der Bildung von Magengeschwüren und die magensekretionshemmende Wirkung dieser Verbindungen
wurde an Ratten bestimmt. Metiamid, das wegen seiner Hemmung der Säureproduktion bekannt ist
(Wyllie et al., Gut, Bd. 14 (1973), S. 424) und als eine der aktivsten Substanzen auf diesem Gebiet (S. Dai et al.,
Eur. J. Pharm., Bd. 33 (1975), S. 277) angesehen wird, wurde als Bezugsstandard verwendet.
1) Hemmung der Bildung von Magengeschwüren bei Ratten (Bonfils et al., Therapie, Bd. 15 (1960), S. 1096)
Für jeden Versuch wurden sechs männliche Sprague-Dawley-Ratten (100 bis 120 g) verwendet. Die Tiere
kommen 24 StundeT nüchtern in den Versuch. Die Tiere werden in Bollmann-Käfigen immobilisiert. Nach
4 Stunden Immobilisierung werden die Ratten getötet, ihre Mägen entfernt und die Schleimhautläsionen unter
einem Seziermikroskop gezählt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt. Die Verbindungen werden
subcutan (s. c.) unmittelbar vor der Immobilisierurig oder oral (p. o.) eine Stunde vorher verabreicht.
2) Hemmung der Magensäuresekretion bei Ratten (Shay, Gastroenterology, Bd. 43 (1945), S. 5)
Die magensekrelionshemmende Wirksamkeit wurde bei Ratten mit Pylorusligatur bestimmt.
Für jede Versuchsgruppe werden sechs männliche Sprague-Dawley-Ratten (I IO bis 130 g) verwendet. Die
Tiere kommen 24 Stunden nüchtern in den Versuch, haben aber freien Zugang zu Trinkwasser. Der Pylorus wird
den Ratten unter Athernarkose abgebunden. 4 Stunden nach der Ligatur werden die Ratten getötet, der Magensaft
wird gesammelt und iO Minuten bei 3500 ü/min zentrifugiert. Sodann wird das Volumen minus Sediment
bestimmt.
Die Menge an freier Salzsäure im Magensaft wird durch Titrieren gegen 0,01 η Natronlauge mil einem Topferindikator
bestimmt. Jede Verbindung wird zum Zeitpunkt der Ligatur subcutan injiziert.
3) Anticholinerge Wirkung bei Ratten
Da viele Ulcushemmer, wie Atropin, eine signifikante jedoch unerwünschte anticholinerge Wirksamkeit
besitzen, werden einige Derivate auf ihren Antagonismus gegen durch Carbachol bei Ratten induzierte ChromöddCryorri'iOc
gcpfuii. M. Wiiiuuig ei ai., J. Piiaiiii. Ea|). Tiieiap., Bii. 95 (1949), S. 53.
Für jeden Versuch werden 3 bis 5 männliche Sprague-Dawley-Ratten mit einem Körpergewicht von 250 g verwendet.
In Tabelle I sind die Ergebnisse, ausgedrückt durch die ED50 zusammengefaßt.
Ri-N
^Ν'νΛΐ — C-NH-R3
(D
</N —C-NH-R3
(D)
ED50 (mg/kg) bei Ratten
Formel
Ulcushemmung
antisekreto- anticholinerge
Wirkung
Wirkung
p. O.
I | CH3 | H | i-Pr. | 1,2 | 4,5 | 26 | 25 | 100 |
D | CHj | H | i-Pr. | 0,85 | 8,5 | 34 | 7 | 50 |
I | QH5 | QH5 | i-Pr. | 2 | 3,5 | 6 | 320 | 630 |
D | QH5 | QH5 | i-Pr. | 3,5 | 4 | 10 | 120 | 230 |
I | CH3 | H | CH3 | 15 | 25 | 30 | 170 | 250 |
D | CH, | H | CH3 | 50 | 50 | 50 | 50 | 100 |
I | CH3 | QH5 | i-Pr. | 4 | 2,5 | 20 | 140 | 210 |
D | CHj | QH5 | i-Pr. | 10 | 50 | 50 | 40 | 60 |
Metiamid | 14 | 64 | 60 | 65 | 85 |
Sechs Verbindungen werden auch auf ihre Wirksamkeit bei durch Acetylsalicyisäure und Cysteamin ausgelösten
Erosionen im Drüsenmagen untersucht; weiterhin wird ihre Toxizität an Mäusen bestimmt.
4) Hemmung der durch Acetylsalicyisäure ausgelösten Erosionen im Drüsenmagen bei Ratten
(D. A. Brodie et al., Science, Bd. 170 (1970), S. 183)
(D. A. Brodie et al., Science, Bd. 170 (1970), S. 183)
Für jeden Versuch werden 6 männliche Spraque-Dawley-Ratten (200 bis 250 g) verwendet. Die Tiere kommen
24 Stunden nüchtern in den Versuch, haben aber freien Zugang zu Trinkwasser. Acetylsalicylsäure (ASS;
100 mg/kg), suspendiert in 5prozentiger Gummiarabicumlösung, wird den Ratten oral verabreicht. Antagonisten
werden in 3 Dosen oral 60 Minuten und subcutan 30 Minuten vor der Behandlung mit ASS verabreicht.
4 Stunden nach der Verabreichung des Antagonisten werden die Tiere getötet, die Mägen entfernt, leicht aufgeblasen
und zur Fixierung 10 Minuten in eine Iprozentige Formaldehydlösung getaucht.
Danach werden die Mägen entlang der großen Kurvatur aufgeschnitten und die Geschwürlänge wird unter
einem Seziermikroskop (10x) mit einem quadratischen Gitter gemessen. Die Summe der Längen (mm) der
Ulzerationen pro Ratte wird als Geschwürindex verwendet. Die prozentuale Hemmung wird im Bezug auf den
Geschwürindex der Kontrollgruppe berechnet.
5) Hemmung von durch Cysteamin-HCI hervorgerufenen Duodenalulzera
(P. Kirkcgaard et al., Scand. J. Gastroenterol., Bd. 15 (1980), S. 621)
(P. Kirkcgaard et al., Scand. J. Gastroenterol., Bd. 15 (1980), S. 621)
Für jeden Versuch werden 6 männliche Spraque-Dawley-Ratten (200 bis 225 g) verwendet. Die Tiere kommen
24 Stunden nüchtern in den Versuch, haben aber freien Zugang zu Trinkwasser. Cysteamin-hydrochlorid
(aV) mg/kg), gelöst in physiologischer Kochsalzlösung, wird subcutan verabreicht.
A;itagonisten werden oral 60 Minuten und subcutan 30 Minuten vor der Behandlung mit Cysteamin verabreicht.
Die Tiere werden nach der Verabreichung des Cysteamins 18 bis 24 Stunden vollständig fasten gelassen
und dann durch eine Überdosis Äther getötet. Der Magen und das Duodenum jeder Ratte wird herausgeschnitten,
um das Vorhandensein von Ulzerationen des Magen-Duodenumtrakts zu bestimmen. Die Summe
der Fläche (mm') an Läsionen bei jeder Ratte wird unter einem Seziermikroskop (10 X) mit einem quadratischen
Gitier gemessen und dann als Geschwürindex verwendet. Die prozentuale Hemmung wird im Hinblick
auf den Geschwürindex der Kontrollgruppe berechnet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt:
Tabelle 11
R1-N
R1-N
N —C —NH-R3
— C-NH-R3
(D)
ED51, (mg/kg) bei Ratten
r | •rmel | R1 | R, | Ri | ASS | P- | O. | 1 Din | Cysteamin-HCI | ι Us,. | LI | ο,., |
ι: Di., | HJiIi | |||||||||||
S. L". | ρ. ο. | s. c. ρ. ο. | p. O. | P- | 0. | |||||||
C, Hj
C\Hj
CH,
CH,
CH-,
CH,
CjHj | i-Pr. | 0,7 | 0,7 | 4000 | 0,5 | 10 | 280 | 2800 |
C. Hj | i-Pr. | 6,5 | 9 | 96,6 | 5,5 | 40 | 21,75 | 870 |
C;Hj | i-Pr. | 10 | 20 | 125,0 | 20 | 40 | 62,5 | >25OO |
C;Hj | i-Pr. | 25 | 40 | 24,5 | 50 | 100 | 9,8 | 980 |
H | CH, | 7 | 12 | 291,6 | 12 | 34 | 102,94 | 3500 |
H | CH, | 20 | 41 | 26,8 | 38 | 80 | 13,75 | 1100 |
Aus Tabelle I und II geht hervor, daß die Verbindungen der allgemeinen Formel I eine höhere antiulzerative-
und magensekretionshemmende Wirksamkeit aufweisen als die Bezugsverbindung.
Außerdem zeigen die Verbindungen mit einem Alkylrest in der 1-Stellung eine höhere Wirksamkeit als die
entsprechenden 3-Alkylderivate der allgemeinen Formel D.
Die unerwünschte anticholinerge Wirksamkeit ist bei den 1-Alkylderivaten gegenüber den 3-Alkylderivaten
geringer. Schließlich zeigt der Vergleich der Wirksamkeit der l-AIkyl- und 3-Alkylderivate beim Schutz vor
durch Acetylsalicylsäure und Cysteamin-hydrochlorid hervorgerufenen Magenerosionen bzw. Duodenalulzera
(Tabelle II), daß die I-Alkylderivate den entsprechenden 3-Alkylderivaten eindeutig überlegen sind. Weiterhin
sind die 1-AIkylderivate auch weniger toxisch als die 3-Alkylderivate; daher ist der therapeutische Index erheblich
besser.
Die Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Beispiel 1
l^-Diäthyl-S-iN-isopropylthiocarbamoylM^oJ-tetrahydroimidazo-^S-cl-pyridin
l^-Diäthyl-S-iN-isopropylthiocarbamoylM^oJ-tetrahydroimidazo-^S-cl-pyridin
Ein Gemisch von 3,024 g 4-Äthyl-4,5,6,7-tetrahydroimidazo-[4.5-c]-pyridin (Farmaco, Ed. Sei, Bd. 22 (1967),
S. 821), 5,80 g Kaliumcarbonat, 30 ml Wasser und 22 ml Chloroform wird mit Eiswasser gekühlt und stark
gerührt. Sodann wird eine Lösung von 7,165 g Chlorameisensäurebenzylester in 30 ml Chloroform innerhalb
etwa 8 Stunden eingetropft. Hierauf wird das Eisbad entfernt und das Gemisch etwa 15 bis 18 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Die organische Phase wird abgetrennt, getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft.
Der ölige Rückstand wird in 60 mi Methanol gelöst und unter Rühren mit 20 mi 2 η Natronlauge versetzt.
Nach einer Stunde wird die Lösung neutralisiert und wiederholt mit Chloroform extrahiert. Die Extrakte wer-
den vereinigt, getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird in 20 ml I η Salzsäure
gelöst. Die Salzsäurelösung wird danach zur Trockene eingedampft und der Rückstand mit 30 ml eines
Gemisches aus Diäthyläther und Äthylacetat (Volumenverhiiltnis 95 : 5) digeriert. Es fallt das 4-Äthyl-5-bcnzyloxycarbonyl-4,5,6,7-tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridin-hydrochloridaus.
Das Produkt wird abfiltriert und getrocknet. Ausbeute 5,39 g vom F. 162°C.
Das Hydrochloric! wird in 25 ml Wasser gelöst und die Lösung neutralisiert und wiederholt mit Chloroform
extrahiert. Die Extrakte werden vereinigt, getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Der ölige
Rückstand wi;J in 72 ml Benzol gelöst. Die Lösung wird unter Rühren mit 10,8 ml 18 η Natronlauge versetzt.
Das erhaltene Gemisch wird nacheinander unter starkem Rühren mit 0,468 g n-Tetrabutylammoniumbromid
und 2,18g ÄthyIbromid versetzt. Nach 4 Stunden werden weitere 1,09 g Äthylbromid zugesetzt. Nach 8 Stunden to
wird die organische Phase abgetrennt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft.
Der aus l,4-Diiithyl-5-carbobenzyloxy-4,5,6,7-tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridin (R, = 0,54 im 9 : 1
Gemisch Chloroform/Methanol), und geringen Mengen J^-Diäthyl-S-carbobenzyloxy^^oJ-tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridin(R,
= 0,45 im gleichen System) bestehende ölige Rückstand wird an einer Kieselgelsäule
Chromatographien. Es werden 4,8 g l,4-diäthyl-5-carbobenzyloxy-4,5,6,7-tetrahydroimidazo-[4,5-c)-pyridin
(Ri=R2 = QH5) als Öl erhalten.
NMR(CDCI.,):
1,05 ;5(!,CH·.-C(H-)-C), !,4QdU, CH-,-C(Hi)-N), 3,86 (5 (",C(Hi)-CH2-N). 5,!9 ö(s, COOCH-),7,36 δ
(s, aromatische und Imidazolprotonen).
Dieses Öl (A) wird in 57 ml einer 20prozentigen Lösung von Bromwasserstoff in Eisessig gelöst und eine
Stunde bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die Lösung wird anschließend unter vermindertem Druck eingedampft
und der Rückstand in Wasser gelöst; die dabei erhaltene wäßrige Lösung wird dreimal mit Diäthyläther
gewaschen und zur Trockene eingedampft. Der feste Rückstand wird in 18 ml 2 η Natronlauge gelöst und die
Lösung zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wird in Chloroform aufgenommen, das ausgefällte Natriumbromid
abfiltriert und das Filtrat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Es wird ein öliger
Rückstand erhalten. Andererseits wird der ölige Rückstand (A) in Äthanol gelöst und bei einem Druck von etwa
2,1 bar und einer Temperatur von 55 bis 600C während 4 bis 5 Stunden über 10% Pd/C als Katalysator hydriert.
Bei Abdampfen des Lösungsmittels wird l,4-Diäthyl-4,5,6,7-imidazo-[4,5-c]-pyridin (Ri=R2=C2H5) in Form
eines Öls erhalten.
NMR-Spektrum (CDCl3):
1,05 δ (t, CH3-C(H2J-C), 1,38 δ (t, CH3-C(H2J-N), 1,95 ö (s, NH), 3,86 δ (q, C(Hj)-CH2-N), 7,35 δ (s,
Imidazolproton).
Dieses Öl wird in 27 ml wasserfreiem Acetonitril gelöst, mit 2,7 g Isopropylisothiocyanat versetzt, 7 Stunden
unter Rückfluß erhitzt, sodann 15 bis 18 Stunden bei -15°C stehen gelassen und schließlich filtriert. Es werden
3,88 g l,4-Diäthyl-5-(N-isopropylthiocarbamoyl)-4,5,6,7-tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridin vom F. 196°C erhalten.
NMR (DMSO-Ci6):
0,93<S(t,CHj-C(H2)-C-4), 1,08 <5(d, Isopropyl CH3), 1,23 <S(t,CH3-C(H2)-N),5,52<5(t, C-4-H),7,44 δ
(s, C-2-H).
Für Vergleichszwecke wird das NMR-Spektrum des bekannten 3,4-Diäthyl-5-(N-isopropylthiocarbamoyl)-4,5,6,7-tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridins
angegeben:
NMR (DMSO-Cl6):
0,89 δ(t, CH3-C(H2)-C-4), 1,10 δ(d, Isopropyl CH3), 1,30 δ (t, CH3-C(H2J-N, 6,16 δ(t, C-4-H), 7,45 δ
(s, C-2-H).
l-MethyM-äthyl-S-CN-IsopropylthiocarbamoylM^oJ-tetrahydroimidazo-KS-cj-pyridin
Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch Methyljodid verwendet wird; dabei wird die Titelverbindung in
76prozentiger Ausbeute vom F. 186°C erhalten.
NMR (DMSO-cL):
0,93 δ (t, Äthyl CH,), 1,10 δ (d, Isopropyl CH3), 3,46 δ (s, CH3-N), 5,55 δ (t, C-4-H), 7,39 δ
(s, C-2-H).
Für Vergleichszwecke ist das NMR-Spektrum de j bekann' en 3-Methyl-4-äthyl-5-(N-isopropylthiocarbamoyI)-4,5,6,7-tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridins
angegeben:
NMR <DMSO-d„):
0,90 δ (t, Äthyl ClI1), 1,12 δ (d, Isopropyl CU). 3,50 δ (s, CH5-N), 6,01 δ (t, C-4-11), 7,27 δ
(5.C-2-H).
Beispiel 3
l-Methyl-5-(N-isopropylthiocarbamoyl)-4,5,6,7-tetrahydroimidazo-|4,5-c]-pyriciin
l-Methyl-5-(N-isopropylthiocarbamoyl)-4,5,6,7-tetrahydroimidazo-|4,5-c]-pyriciin
Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch 4,5,6,7-Tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridin und Methyljodid verwendet
werden. Es wird die Titelverbindung in 75prozentiger Ausbeute vom F. 2000C erhalten.
NMR (CDCI5):
1,27 ö (d, CH5 Isopropyl), 3,57 ,5 (s, CII5-N). 4.55 δ (s, C-4-11,), 7,38 δ (s, C-2-H).
Für Vcrgleichszwecke ist das NMR-Spektrum des bekannten 3-Melhvl-5-(N-isopropylthiocarbanioyl)-4,5,6,7-tetrahyiIroimidazo-[4.5-c]-pyridins
angegeben:
NMR (CDCI5):
1,25 i'd, Isopropyl CIIi. 3.58 J(s. CH5-N), 5,00 δ (s. C-4-11,). 7,38 ri (s. C-2-H).
Beispiel 4
l-Methyl-5-(N-methylthic)carbamoyl)-4,5,(>,7-ietrlih\droimidazo-[4,5-c]-pyridin
l-Methyl-5-(N-methylthic)carbamoyl)-4,5,(>,7-ietrlih\droimidazo-[4,5-c]-pyridin
Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch 4,5,6.7-Tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridin und Methyljodid verwendet
werden. Als Zwischenprodukt wird l-Methyl-4,5.6,7-tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridin erhalten, das
anschließend mit Mcthylisothiocyunut zur Titelverbindung umgesetzt wird; Ausbeute 78"/u. I·". 238°C.
NMR des Hydrochloricis (in CO):
2,81 δ (U C-6-II-). 3,00 Λ (s. CH5-NH). 3.78 ,Ms. CH5-N-1). 4.12 δ (t. C-7-Ηθ. 4.64 δ (s, C-4-I L).
8.46(5(s, C-2-H).
Claims (3)
- Patentansprüche:
1. 4,5,6,7-Tetrahydroimidazo-[4,5-c]-pyridin-Derivate der allgemeinen Formel I*/N — C — NH — R3
/in der Rt die Methyl- oder Äthylgruppe, R2 ein Wasserstoffatom oder die Äthylgruppe und R-, die Methyloder Isopropylgruppe bedeuten, und ihre Salze mit Säuren. - 2. l^-Diäthyl-S-tN-isopropylthiocarbamoyO^^.oJ-tetrahydroimidazo-^S-cl-pyridin.
- 3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 4,5,6,7-Tetrahydroimidazo-[4,5]-pyridin der allgemeinen Formel II
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Date | Code | Title | Description |
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Owner name: FARMITALIA CARLO ERBA S.P.A., 20159 MILANO, IT |
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