DE2841817C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen thermisch isolierenden und stoßabsorbierenden Verpackungsbeutel, insbesondere Tragbeutel, bestehend aus zwei zusammengeschweißten Kunststoff-Folien und einem zwischen diesen vorgesehenen isolierendem Mittel.

Ein wohlbekanntes Problem beim Einkaufen tiefgekühlter Waren ist es, sie so zu verpacken, daß sie noch tiefgekühlt sind, wenn man sie nach Hause gebracht hat. Entsprechendes gilt auch für heiße Waren, nämlich daß sie genügend lange in heißem Zustand bleiben.

Ein geeigneter Verpackungsbeutel für solche Güter sollte nicht nur thermisch isolierend sein, der Beutel muß außerdem mühelos zu transportieren sein. Der Verpackungsbeutel sollte auch so preiswert sein, daß ohne Bedenken ein neuer gekauft wird, falls man ihn einmal vergessen hat.

Endlich wird man auch fordern, daß der Verpackungsbeutel mehrmals verwendet werden kann. Weiterhin muß er einen gewissen Schutz der Waren gegen Stoß und Schlag bieten.

In der DE-OS 18 07 109 wird ein thermisch isolierender und stoßabsorbierender Verpackungsbeutel offenbart, der aus zwei zusammengeschweißten Kunststoff-Folien besteht, zwischen denen sich ein isolierendes Mittel, nämlich Luft, befindet, welche zwischen der einen, glatten, Folie und der anderen, strukturierten Folie stellenweise eingeschlossen ist. An den Stellen, an denen die beiden Folien zusammengeschweißt oder zusammengeklebt sind, hat der Beutel jedoch keine isolierenden oder stoßdämpfenden Eigenschaften.

Da die Anzahl der Lufteinschlüsse zwischen den Kunststoff-Folien begrenzt ist, sind dadurch auch die isolierenden und stoßdämpfenden Eigenschaften des Beutels begrenzt.

Aus der US-PS 38 68 056 ist ein Schutzbehälter bekannt, bei dem solche zwischen den Einschließungen befindlichen Hohlräume durch eine Kunststoff-Folie abgedeckt sind. Diese Art der Verpackung besteht somit aus zwei übereinander angeordneten Folien, zwischen denen eine dritte Folie abwechselnd an die obere und untere Schicht angedrückt ist und damit Hohlräume bildet. Ein solcher Behälter ist aufwendig und teuer in der Herstellung und hat noch den Nachteil, daß er durch das kleinste Loch in einer der Deckfolien fast vollständig seine isolierenden und stoßdämpfenden Eigenschaften verliert.

Schließlich offenbart die GB-PS 14 86 328 ein gepolstertes Versandbehältnis, das aus zwei Schichten besteht, nämlich einer dünnen, flexiblen, faserförmigen äußeren Schicht und einer wesentlich dickeren, verhältnismäßig steifen Schaumstoffschicht, die an die äußere Schicht angeklebt ist. Die Schaumstoffschicht ist geschlossenzellig ausgebildet, so daß die darin eingeschlossenen Luftblasen praktisch wie bei einer Luftpolsterfolie wirken, d.h., daß ein Entweichen von Luft aus der Schaumstoff-Folie nicht möglich ist.

Alle bekannten Verpackungsbehälter haben zudem den Nachteil, daß sie wegen ihrer geschlossenzelligen Struktur bei Transport und Aufbewahrung relativ viel Platz benötigen.

Der vorliegenden Erfindung liegt gegenüber dem vorbekannten Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, einen thermisch isolierenden und stoßabsorbierenden Verpackungsbeutel und insbesondere Tragbeutel zu schaffen, der während Transport und Aufbewahrung nicht übermäßig viel Platz benötigt, seine isolierenden und stoßabsorbierenden Eigenschaften aber gewinnt, wenn er von äußerem Druck entlastet ist.

Diese Aufgabe wird von einem Verpackungsbeutel der eingangs genannten Gattung mit den Merkmalen des Kennzeichens von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Erfindungsgemäß ist das isolierende Mittel eine zwischen den beiden Kunststoff-Folien dampfdicht umschlossene geschmeidige, zusammendrückbare Schicht aus Isoliermaterial mit Wattestruktur, die nach Druckentlastung ihre ursprüngliche Dichte wenigstens annähernd wieder gewinnt; ferner enthält der Beutel eine Ausgleichsöffnung.

Da eine zusammendrückbare Schicht verwendet wird, wird verhindert, daß der Verpackungsbeutel während des Transportes, der Aufbewahrung zu Hause oder an der Verteilerstelle, beispielsweise an der Kasse eines Supermarktes, übermäßig Platz beansprucht. Wenn die Verpackungsbeutel gestapelt oder gebündelt werden, wird durch die aufliegenden Beutel oder durch das Bündeln selbst die Luft aus dem Isoliermaterial herausgedrückt, wodurch die gesamte Dicke der Verpackungsbeutel auf ein Minimum reduziert wird.

Vorzugsweise wird als Isoliermaterial Polyesterwatte verwendet.

Um ein Zusammenschieben des Isoliermaterials und dadurch eine Verringerung der gesamten isolierenden Eigenschaften der Verpackung zu vermeiden, wird das Isoliermaterial an den Kunststoff-Folien festgeschweißt. Damit die isolierenden Eigenschaften dabei nicht reduziert werden, sind die Schweißungen gegeneinander verschoben, so daß durch die Isolationschicht hindurch keine Kältebrücken gebildet werden. Außerdem werden die Verpackungsbeutel vorzugsweise so hergestellt, daß mit Ausnahme der Ausgleichsöffnung, die bevorzugt im Boden des Beutels vorgesehen ist, der Isolationsraum von der atmosphärischen Luft dampfdicht versiegelt ist. Somit besteht stets die Möglichkeit, die Luft aus der isolierenden Schicht auszupressen, ohne daß die thermischen Eigenschaften der Isolierung durch Durchnässen reduziert werden.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung lediglich beispielhaft erläutert. Es zeigt,

Fig. 1 die Schnittansicht eines Verpackungsbeutels,

Fig. 2 einen Verpackungsbeutel mit einer besonders bevorzugten Verschlußeinrichtung, wobei der Beutel geöffnet ist, und

Fig. 3 den Verpackungsbeutel aus Fig. 2 in verschlossenem Zustand.

Der in Fig. 1 dargestellte Verpackunsbeutel weist zwischen zwei Folien (1, 2) eine isolierende Schicht (9) auf. Dies besteht aus Polyesterwatte, beispielsweise aus einer Polyesterfaser mit einem Flächengewicht von 65 g/m² , die in einer Dicke in der Größenordnung von 2 cm verwendet wird. Diese Polyesterwatte hat die Eigenschaft, daß sie ihre ursprüngliche Dichte annähernd wieder gewinnt, wenn sie von Druck entlastet wird. Im Boden des Beutels ist eine Ausgleichsöffnung (10) vorgesehen, durch die die in der Polyesterwatte eingeschlossene Luft herausgedrückt werden kann.

Beim Stapeln der Verpackungsbeutel wird das Gewicht der oben liegenden Beutel die Luft aus den darunter liegenden hinausdrücken, so daß die Dicke der Verpackungsbeutel auf ein Minimum reduziert wird, was bei der Aufbewahrung von großer Bedeutung ist, besonders an der Kasse eines Supermarktes wo der Platz sehr beschränkt ist. Der Tragbeutel kann mit einem speziellen Reißverschluß (11) geschlossen werden, der vollständig aus Kunststoff hergestellt ist, so daß er an der Folie (2) festgeschweißt werden kann. Die Handgriffe des Beutels entstehen durch übliches Ausstanzen der Folien (1, 2). Die Handgriffe können selbstverständlich in vielen verschiedenen Weisen ausgeführt sein, z.B. als Träger oder als ein besonders ausgeformter Handgriff, der an dem Beutel festgeschweißt ist.

Fig. 2 zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Verschlußeinrichtung, bei der ein Handgriff (13) an der unteren Folie (2) festgeschweißt ist und bei der eine Umbiegung (14) über die Beutelöffnung der aufgeschäumten Außenfolie (1) vorgesehen ist. Die Umbiegung (14) ist an den Außenkanten (15, 16) des Beutels festgeschweißt. Eine enge Stanzöffnung (17) für den Handgriff (13) ist in der Mitte der Umbiegung (14) über der Beutelöffnung ausgeformt. Diese Ausführungsform der Verschlußeinrichtung stellt sicher, daß der Beutel beim Transport geschlossen ist, da zum Tragen der Handgriff (13) durch die Aussparung (17) gezogen werden muß.

Fig. 3 zeigt den Beutel aus Fig. 2 in verschlossenem Zustand.

Claims (4)

1. Thermisch isolierender und stoßabsorbierender Verpackungsbeutel, insbesondere Tragbeutel, bestehend aus zwei zusammengeschweißten Kunststoff-Folien und einem zwischen diesen vorgesehenen isolierenden Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß das isolierende Mittel eine zwischen den beiden Kunststoff-Folien (1, 2) dampfdicht umschlossene geschmeidige, zusammendrückbare Schicht (9) aus Isoliermaterial mit Wattestruktur ist, die nach Druckentlastung ihre ursprüngliche Dicke wenigstens annähernd wiedergewinnt, und daß der Beutel eine Ausgleichsöffnung (10) enthält.

2. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial eine Schicht (9) aus Polyesterwatte ist.

3. Beutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichs­ öffnung (10) im Boden des Beutels vorgesehen ist.

4. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Isoliermaterial-Schicht (9) mit den Kunststoff-Folien (1, 2) durch Schweißen verbunden ist.