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Abschleppgurt für Kraftfahrzeuge
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================================ Die Erfindung betrifft einen Abschleppgurt
für Kraftfahrzeuge aus mäßig elastischem Material und mit Einhängevorrichtungen
an beiden Enden.
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Abschleppgurte für Kraftfahrzeuge aus mäßig elastischem Material sind
bekannt. Diese Gurte haben den Vorteil, daß sie sich im nicht benutzten Zustand
aufrollen lassen und so wenig Platz einnehmen. Die üblichen Vorrichtungen zum Einrollen
sind runde Gehäuse mit einer Feder, die den Gurt in das Gehäuse zurückzieht, wenn
keine Spannung mehr auf ihn ausgeübt wird.
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Bei diesen bekannten Anordnungen ergibt sich nun ein Problem, wenn
das Auto abgeschleppt wird, der Gurt unter voller Spannung steht und dann infolge
eines Schlepprucks oder eines anderen unerwarteten Einflusses reißt. In diesem Fall
wird das Gehäuse dann durch die anliegende hohe Spannung stark beschleunigt und
fliegt mit hoher Geschwindigkeit in Richtung auf die Seite, an der der Gurt nicht
gerissen ist und kann so Beschädigungen an Kraftfahrzeugen verursachen. Wenn durch
unglücklichen Zufall das Gehäuse gegen eine Windschutzscheibe prallt, können schwere
Schäden auch an Personen entstehen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Abschleppgurt
für Kraftfahrzeuge so auszubilden, daß auch im Falle eines Reißens keinerlei Schäden
auftreten können.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Gurt
aus mäßig elastischem Material in Verbindung mit einer hochelastischen Feder verwendet
wird, die den Gurt im unbenutzten
Zustand sowie im Falle eines
Reißens zusammenzieht.
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Sollte auch die hochelastische Feder reißen, so besteht keine Gefahr,
weil eine solche Feder im Vergleich zu den bekannten Gehäusen aus nachgiebigem Material
besteht und daher keine Schäden anrichten kann.
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Wenn hier von mäßig elastischem Material gesprochen wird, dann soll
darunter ein Gurtmaterial verstanden werden, das sich von der ausgestreckten Lage
um etwa 50°S dehnen kann, bis es die Reißgrenze erreicht. Unter hochelastischem
Material versteht man ein Material, das sich bei Belastung wesentlich stärker ausdehnt,
beispielsweise die drei- bis sechsfache Länge des unbelasteten Zustandes annehmen
kann.
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Kombiniert man nun die beiden Materialien in der vorgesehenen Weise,
so treten beim Dehnen folgende Erscheinungen auf. In völlig unbelastetem Zustand
nimmt das hochelastische Material die dem unbelasteten Zustand entsprechende Länge
ein, während sich der Gurt in Falten legt. Wird nun eine Zugspannung angelegt, so
dehnt sich das hochelastische Material,während zunächst der Gurt seine gestreckte
Lage einnimmt. Da das hochelastische Material nur zu einem Teil seiner Gesamtdehnfähigkeit
beansprucht wird, so ist die Rückzugspannung solange gering, solange der Gurt selbst
noch in Falten gelegt ist. Dieser Zustand kann beispielsweise bereits dann eintreten,
wenn man die Einhängevorrichtungen am Abschleppwagen und an dem abzuschleppenden
Fahrzeug anbringt. Wird dann eine erhöhte Kraft aufgebracht, dann dehnen sich sowohl
das mäßig elastische Material, also der Gurt, als auch das hochelastische Material,
Dies geht soweit, bis die Reißgrenze des Gurtes erreicht ist. Das hochelastische
Material muß die Dehnung bis zu diesem Punkt mitmachen, ohne selbst zu reißen.
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Im Prinzip könnten verschiedene hochelastische Materialien Verwendung
finden, jedoch hat sich gezeigt, daß ein Schlauch besonders
günstig
ist. Durch diesen Schlauch wird der Gurt eingeschlossen, er ist gegen Feuchtigkeit
geschützt und stellt eine Verpackungsform dar, in der der Abschleppgurt leicht im
Kofferraum eines Fahrzeugs untergebracht werden kann. Als Material für den Schlauch
eignet sich beispielsweise hochwertiger Naturkautschuk, der jedoch eine Dehnung
auf wenigstens seiner vierfache Länge aushalten sollte. Bei der Herstellung wird
der Schlauch über den Gurt geschoben und dann an zwei Stellen, in der Nähe der Enden
des Gurtes, mit diesem verbunden. Zur Verbindung können beispielsweise übliche Schlauchverbinder
Verwendung finden, oder die Verbindung kann vermittels Vernähen, Verkleben oder
einer anderen üblichen Befestigungsweise erfolgen. Der Schlauch muß nicht notwendigerazeise
über seine ganze Länge den gleichen Durchmesser aufweisen, sondern er kann in der
Mitte einen größeren Durchmesser haben. So kann beispielsweise ein etwa kugelförmiges
oder in anderer Weise l&nggestrecktes Gebilde aus hochelastischem Material verwendet
werden, wobei eine solche Ausführungsform den Vorteil hat, daß im Verpackungszustand
ein besonders geringer Raumbedarf erforderlich ist. Anstelle einer Schlauchform
kann das hochelastische Material auch in Form von Bändern oder von Rundmaterial
vorliegen. In diesem Fall ist es jedoch zweckmäßig, wenn Zwischenbefestigungen zwischen
dem hoch- und dem mäßig elastischen Material vorgenommen werden, beispielsweise
eine Verbindung durch Clips in regelmäßigen Abständen zwischen den beiden Endbefestitungen.
Eine günstige Ausführungsmöglichkeit besteht noch darin, daß man ein hochelastisches
Material in Form von einem Faltenbalg verwendet Der Faltenbalg kann über seinen
Durchmesser gleich sein, er kann jedoch auch die Form eines Doppelkegels bilden,
wobei die Stelle des größten Durchmessers in der Mitte liegt. Im Ruhezustand hat
ein solcher Faltenbalg natürlich eine geringe Rückstellkraft, jedoch genügt diese
Kraft in der Regel, um den Gurt in Falten zu legen.
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Da ein Abschleppseil beim Abschleppen besonders gut sichtbar
sein
soll, damit andere Verkehrteilnehmer nicht gefährdet werden, so ist es zweckmäßig,
wenn man für das hochelastische und/oder das mäßig elastische Material eine Signalfarbe,
beispielsweise ein auffallendes Rot wählt.
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Durch die gemäß der Erfindung vorgesehene Ausbildung eines Abschleppgurts
wird auf jeden Fall erreicht, daß im Falle des Reißens des Gurtes keine harten Teile
beschleunigt werden, so daß keine Gefahr für eine Beschädigung von Fahrzeugen oder
Personen besteht.
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Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden
anhand der beiliegenden Zeichnung erläutert, in der Fig. 1 schematisch einen gemäß
der Erfindung ausgebildeten Abschleppgurt in gestrecktem Zustand darstellt; Fig.
2 den gleichen Abschleppgurt in zusammengezogenem Zustand zeigt; Fig. 3 zeigt eine
Ausführungsform, bei der die hochelastische Feder aus einem Schlauch besteht, der
im Mittelteil einen größeren Durchmesser hat.
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Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der die hochelastische Feder
aus einem Doppelkegelbalg besteht.
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Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der die hochelastische Feder
aus einem Gummiband besteht.
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Fig. 6 zeigt schematisch eine Art der Zwischenbefestigung von Gurt
und Gummiband.
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Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform, mit der die hochelastische Feder
aus zwei Gummirundschnüren besteht.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist ein Gurtband 1 mittels zweier
Schlauchklemmen 2 und 3 mit einer hochelastischen Feder 4 verbunden, die in diesem
Fall aus einem Gummischlauch besteht.
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Der Gurt 1 ist dabei gestreckt, und seine jeweilige Länge hängt von
der Belastung ab, die an dem Gurt anliegt; so kann z.B.
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bei Höchstbelastung der Gurt von seinem gestreckten Zustand aus noch
um etwa um 50% weiter gedehnt werden. Der Gummischlauch 4 muß so elastisch sein,
daß er auch noch diese zusätzliche Dehnung mitmachen kann. Als Farbe für den Gummi
schlauch wird zweckmäßig die rote Farbe gewahlt, weil diese Farbe gleichzeitig eine
Signalwirkung auslöst und so andere Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam macht,
daß ein Fahrzeug mit Gurt abgeschleppt wird.
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Fig. 2 zeigt nun, daß sich der Gurt 1 in Falten legt, wenn sich der
Schlauch 4 in völlig unbelastetem Zustand zusammenzieht. Auf diese Weise nimmt der
Abschleppgurt eine sehr kompakte Form an und kann ohne Schwierigkeiten im Kofferraum
untergebracht werden. Die Einhängevorrichtungen sind bei dieser Ausführungsform
nicht dargestellt, da übliche Einhängevorrichtungen verwendet werden können.
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Fig. 3 zeigt nun eine spezielle Ausführungsform, bei der anstelle
eines Schlauches mit gleichem Durchmesser ein kugelartig erweiterter Schlauch Verwendung
findet, in dem sich der Gurt in Falten legt. Die Gesamtlänge ist im zusammengelegten
Zustand sehr gering, jedoch muß für die Feder 5 ein hochelastisches Material verwendet
werden, weil dieses Material nicht nur die Dehnung bis zum gestreckten Zustand des
Gurtes aushalten muß, sondern darüberhinaus auch noch die Verlängerung, wenn der
Gurt belastet wird.
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Fig. 4 zeigt nun eine besondere Ausführungsform, bei der die hochelastische
Feder die Form eines Faltenbalges in Doppelkegelform aufweist. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß man im entspannten Zustand eine sehr kompakte und raumsparende
Anordnung erhält. Bei der Dehnung wird zunächst der Faltenbalg ausgezogen und anschließend,
wenn die Falten des Balges geglättet sind, dehnt sich der Balg wie ein Schlauch
weiterhin aus.
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Fig. 5 zeigt nun eine Ausführungsform, bei der als hochelastische
Feder ein Band, z.B. ein Band aus Naturkautschuk, verwendet wird. Dieses Band 7
ist in Fig. im entspannten Zustand dargestellt, und man sieht, daß sich der Gurt
1 in Falten legt und so im entspannten Zustand eine geringe Länge einnimmt. Der
Gurt 1 ist bei dieser Ausführungsform nicht nur mittels der Endbefestigungen 2 und
3 mit dem hochelastischen Band 7, sondern auch in regelmäßigen Abständen an mittleren
Stellen vermittels Befestigungseinrichtungen 8 verbunden. Die hier schematisch dargestellten
Befestigungseinrichtungen 8 können z.B. Clips sein, die um Gurt und Band herumgelegt
und dann eingerastet werden, wie dies beispielsweise in Fig. 6 dargestellt ist.
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Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform, bei der die hochelastische Feder
durch zwei Gummirundschnüre 9 und 10 gebildet wird.
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se Rundschnüre können wiederum mit Clips an dem Gurt 1 befestigt sein.