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Aufzugsteuerung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuerung für Aufzüge oder Fahrstühle
zur Personen- oder Lastenförderung, vorwiegend in lotrechter Richtung, bei der die
Eingabe und Ausgabe der Information und Befehle über Kabel erfolgt.
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Die Anlage einer Verkabelung ist einmal lohnintensiv und in der Sicherheit
der Funktion abhängig von der Qualität der ausgeführten Arbeit; außerdem sind durch
viele parallel liegende Leitungen bzw. Leiter Störimpulse bei der Auswertung der
Signale zu erwarten, so daß zusätzliche Schaltorgane, wie optische Kontrollorgane,
erforderlich werden.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Steuerungs- und Schaltapparate
zu vereinfachen und eine gewisse Reduzierung in der Verkabelung dadurch herbeizuführen,
daß an der Schachtabschlußtür als Bezugsgröße, und zwar an der Rahmenseite der Tür,
die nach dem jeweiligen Stockwerk zeigt, als Rufelement ein Taster eingebaut wird,
während an der Rückseite des Türrahmens ein Tastkopf mit Halterung und Kabeleinführung
angebracht wird. Wenn über den Taster im Rufelement oder vom Inneren der Kabine
aus für diese Tür, also ein für ein bestimmtes Stockwerk festgelegtes Kommando gegeben
wird, dann setzt sich der Aufzug auf- oder abwärts auf diese Tür in Bewegung. Der
Fahrkorb wird durch den Tastkopf kontrolliert und über Hilfskontakte zum Stillstand
gebracht. Obschon diese Steuerung ohne Kontakte an den Führungsschienen und ohne
Kopierwerk arbeitet, ist doch eine gewisse Verkabelung notwendig.
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Es ist eine Aufzugs teuerung vorgeschlagen worden, die zur Vermeidung
der Nachteile der weitgehenden, speziell angepaßten Verkabelung -bei Verwendung
der Relais logik sind bis zu 300 Kabel notwenig, die zum Teil in einem flexiblen
und teueren Strang geführt werden- eine Kommunikation zwischen der Kabine und der
Steuerung mittels Mikroprozessoren vorsieht. Hierdurch wird die
Schachtverkabelung
auf einen 10-adrigen Bus reduziert, die Kommunikation zwischen der Kabine und der
Steuerung geschieht seriell über eine zweiadrige Leitung. Jede Kabine enthält ein
selbständiges Prozessorsystem, das Schaltzustände abfragt und in serieller Form
zur Zentrale weitergibt. Ebenso werden die Türen von diesem Prozessor gesteuert,
die zentrale Steuerung fragt die Etagenschalter ab, setzt die Kabine entsprechend
den Etagenschaltern, dem Standort und weiteren Bedingungen optimal ein und bedient
die Anzeige auf den Etagen (VDI-Nachrichten vom 17. 9. 1976 und Motore la-Application).
Auch bei dieser vorgesdhlagenen Steuerung ist noch eine umfangreiche Verkabelung
erforderlich.
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Völlig in Wegfall käme eine Verkabelung bei einer Steuerung, bei der
die Steuerungssignale (Information, Befehle) auf drahtlosem Wege in Form einer Energiestrahlung,
wie insbesondere Infrarotstrahlung, Lichtstrahlung, Ultraschallstrahlung oder dergl.
weitergeleitet werden und die Verarbeitung der Signale mittels blikroprozessor erfolgt.
(P 27 33 441.4). Eine solche Steuerung läßt sich jedoch hinsichtlich der sicheren
Ubermittlung der Steuerungssignale (Information, Befehle) bei staubigem Betrieb
und bei großen Bauhöhen bzw. längeren Wegen nicht realisieren.
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Die vorliegende Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, eine
Steuerung für Aufzüge zu schaffen, bei der die Nachteile der bekannten Steuerungen
vermieden werden und mit einer möglichst geringen Zahl von konkreten festen Leitern
die Steuerungsaufgaben einschließlich der Steuerung des Antriebes bewältigt werden.
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Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe besteht bei einer Steuerung
dieser Art in der Ubermittlung der Steuerungssignale für den Betrieb des Aufzuges
darin, daß im Maschinenraum eine Zentralsteuereinheit mit einem Senteir und Empfangsteil
angeordnet ist, das mit einem auf dem Kabinendach (auf der Aufzugskabine) angeordneten
Sende- und Empfangsteil über eine Leitung kommuniziert und daß in den Schachttürzargen
ebenfalls Sende- und Empfangsteile angeordnet sind, die mit dem Sende- und Empfangs
teil der Zentral steuereinheit einerseits mit einer einfachen Leitung in Verbindung
stehen und auch andererseits über die Zentralsteuereinheit
mit
der Kabine in Verbindung stehen. Zwischen Zentralsteuereinheit und'Kabine sowie
Zentralsteuereinheit und Schachttür erfolgt die Kommunikation je durch eine Leitung,
die zwischen Zentralsteuereinheit und Kabine als Schleppleitung ausgebildet sein
kann und die von der jeweiligen Schachttür als einfache Leitung durchgehend zur
Zentralsteuereinheit hochgeführt wird. Zwischen Zentralsteuereinheit und Kabine
sowie Zentralsteuereinheit und Schachttür sowie auch zwischen Kabine und Schachttür
erfolgt die Kommunikation durch nur eine Leitung (im Höchstfall zwei galvanische
Leiter), so daß Kabelverbindungen im eigentlichen Sinne nicht mehr erforderlich
sind. Zur Eingabe der Befehle sind in den Schachttürzargen oder Türleibungen Sende-
und Empfangsgeräte mit Taster und Speicher angeordnet. Das gilt auch für die Kabine,
in der in der Tast- und Speichereinheit Befehle eingetastet und zum Abfragen gespeichert
werden. In entsprechender Ausgestaltung des Erfindungsgedankens wird die Kommunikation
für die Ubermittlung der drahtgebundenen Signale über Sender und Empfänger durch
Mikroprozessoren vorgenommen. In der Zentralsteuereinheit mit dem darunterliegenden
Sende- und Empfangsteil ist ein Mikrocomputer angeordnet, der die in der Tast- und
Speichereinheit liegenden Rufe abfragt und verarbeitet. Gleichzeitig besorgt der
Mikrocomputer das Abfragen der Außenrufe in den Etagen.
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Der Mikrocomputer läßt sich hierbei gezielt auf die spezielle Aufgabenstellung
bei der Aufzugsteuerung einstellen, da Mikroprozessoren und damit aufgebaute Mikrocomputer
nicht für sich allein stehen, sondern erst im Zusammenspiel mit den herkömmlichen
Bauelementen die vorgesehene Aufgabe erfüllen. Das wesentliche dabei ist, daß gleichzeitig
der Mikrocomputer für die Steuerung eines oder mehrerer Antriebe eingesetzt wird,
insbesonderqfür die Reglung der Fahrgeschwindigkeit, d. h. für die Regelung des
Anfahrens, Beschleunigens und Abbremsens bei den einzelnen Stationen.
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Das Zusammenwirken ist auch dann vorteilhaft, wenn es mit Baugruppen
älterer Generation erfolgt. Der weitere Vorteil liegt in der hohen Flexibilität
und Anpassungsmöglichkeit an die jeweilige Aufgabenstellung. Im Einsatz erhält der
Mikrocomputer aus Kostengründen
nur die unbedingt erforderlichen
Bausteine, während für die Programmierung weitere Hilfsmittel benötigt werden. Wenn
für den gewünschten Einsatzfall das gewünschte Programm einwandfrei arbeitet, fertigt
man einen PROM-Speicher mit dem entsprechenden Befehlsablauf an und stattet den
Mikrocomputer damit aus. Im Einsatz braucht der so entstandene Mikrocomputer keine
angeschlossene Eingabetastatur mehr und auch kein Datensichtgerät. Er wird nur soweit
aufgebaut, daß er mit seinen Komponenten die gestellte Aufgabe erfüllen kann. Der
so -durch die Eingabe des Programms durch die periphären Geräte- entstandene Speicher
stellt gewissermaßen einen "festverdrahteten" Speicher für den speziellen Zweck
dar. Der genannte Ablauf in einem Mikroprozessor-System ist so organisiert, daß
alle Daten und Befehle in digitaler Form mit fester Bit-Anzahl vorliegen und in
schneller Aufeinanderfolge verarbeitet werden. Die Verbindung zwischen den einzelnen
Bausteinen erfolgt in Form eines Bus-Systemes, in diesem Falle über eine im äußersten
Falle zweiadrige Leitung. Bei einer aus mehreren Aufzügen bestehenden Anlage ist
der Mikrocomputer so programmierbar, daß alle Aufzüge mit einbezogen werden.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Es zeigen: Figur 1 perspektivisch in schematischer Weise eine + eil
einer Aufzugsanlage, Figur 2 ein Blockschaltbild einer Steuerung einer Aufzugsanlage
gemäß Figur 1.
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Mit 0 ist der Maschinenraum bezeichnet, in dem die Zentralsteuereinheit
1 angeordnet ist, von der der bzw. die Antriebe 2 gesteuert werden. Von der Zentralsteuereinheit
1 führt einmal die fest installierte ein- bis zweiadrige Bus-Leitung 3 zu den ein
zelnen Tast-, Speicher- und Anzeigeneinheiten 4 in den einzelnen Etagen. Eine ein-
bis zweiadrige Bus-Leitung 3 führt in einem Zweig in einem Hängekabel 8 zur Tast-,
Speicher- und Anzeigeneinheit 5 in der Kabine 9. Mit 6 sind die Türantriebe in den
Kabinen, mit 7 die Etagenanzeigen bezeichnet. In der Tast-, Speicher
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und Anzeigeneinheit vorliegende Rufe werden durch den N krocomputer 10 in der Zentralsteuereinheit
1 über 3 abgefragt und verarbeitet. Der Etagenanzeiger 7 (gleichzeitig Richtungsanzeiger)
kann auch über die Taster 4 in den Türleibungen oder Schachttürzargen über die Leitung
3 aktiv werden. Der Antrieb 2 bzw. die Antriebe 2 werden über die Zentralsteuereinheit
1 gesteuert, es werden die entsprechenden Befehle zum Anfahren, Beschleunigen, Abbremsen
und Halten gespeichert und abgerufen.
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Die Kodierung der Ein- und Ausgabensignale, die seriell verarbeitet
werden, erfolgt mit bekannten Fernsteuerungselementen.
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