DE2837054C3 - Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierungen - Google Patents
Silber-Kupfer-Germanium-DentallegierungenInfo
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- C22C5/00—Alloys based on noble metals
- C22C5/06—Alloys based on silver
- C22C5/08—Alloys based on silver with copper as the next major constituent
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Description
Die Erfindung betrifft Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierungen.
Bekannte Dentallegierung, d. h. Guß- oder Knetlegierungen
für zahnärztliche Zwecke, wie sie z. B. für Einlagen, Kronen, Brücken und für teilweisen Zahnersatz
verwendet werden, enthalten üblicherweise über 45% von zumindest einem der Edelmetalle Gold,
Palladium und Platin, durch die der Legierung eine hohe Zähigkeit bzw. Härte, die Fähigkeit, daß sie leicht
hergestellt bzw. bearbeitet werden kann, und eine gute Korrosionsbeständigkeit verliehen wird. Aufgrund des
gegenwärtig hohen Preises dieser Edelmetalle und wegen des hohen Edelmetallgehaltes in diesen Legierungstypen
werden die Herstellungskosten dieser Dentallegierungen übermäßig hoch.
Aus der DE-PS 6 81 890 sind gegebenenfalls auch als Dentallegierungen geeignete Silberlegierungen bekannt,
die Silber als Hauptbestandteil und außerdem mindestens ein weiteres Edelmetall, wie Palladium oder
Gold, sowie gegebenenfalls Unedelmetalle, wie Kupfer oder Zinn, enthalten und außerdem einen Gehalt an
Germanium von 0,1 bis 20% und vorzugsweise bis 10% haben. In der DE-PS 6 81 890 wird darauf hingewiesen,
daß durch Zulegieren von Germanium eine Schmelzpunkterniedrigung erzielt werden kann, so daß die
Legierung für Gußzwecke besonders geeignet gemacht wird, wobei das Germanium die Wirkung von Zinn oder
Silicium in dieser Hinsicht übertrifft, das Germanium nicht so leicht verschlackt wie Silicium und mittels
Germanium die Farbe der Legierung in gewünschter Weise beeinflußt werden kann. Die für die aus der
DE-PS 6 81 890 bekannte Silberlegierung angegebenen Beispiele enthalten jeweils 20% Palladium und gegebenenfalls
zusätzlich 10% Gold. Auch die aus der genannten DE-PS bekannten Silberlegierungen weisen
demnach den Nachteil auf, daß ihre Herstellungskosten aufgrund des hohen Edehnetallgehaltes übermäßig hoch
sind.
Aufgabe der Erfindung sind daher Dentallegierungen, die zur Verbesserung ihrer Eigenschaften Germanium
enthalten, in denen jedoch außer Silber keine Edelmetalle enthalten sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierung
gelöst.
Eine besondere Ausführungsforrr. der erfindungsgemäOen
Dentallegiening ist dadurch gekennzeichnet, daß
■r>
)0 bis zu 15% der Legierung durch Zinn ersetzt worden
sind.
Die erfindungsgemäßen Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierungen zeigen ausgezeichnete Gießeigenschaften,
sind leicht herzustellen bzw. zu verarbeiten, haben eine Härte, die mit der Erstarrungsgeschwindigkeit
ansteigt und zeigen im flüssigen Zustand faktisch keine Neigung zur Oxidation. Es wurde gefunden, daß
die erfindungsgemäßen Dentallegierungen im allgemeinen eine annehmbare Korrosionsbeständigkeit und
Eigenschaften haben, die für bestimmte Typen von Gußlegierungen, die in der Zahnheilkunde angewandt
werden, erwünscht sind.
Es wurde festgestellt, daß durch dk; Zugabe von 0,1
bis 10% Germanium zu Silber-Kupfer-Legierungen bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Dentallegiening
die Oxidation der Schmelze faktisch ausgeschaltet und des weiteren die Gießfähigkeit der Legierung
deutlich verbessert wird. Zusätzlich zeigen die Silber-Kupfer-Legierungen,
die Germanium enthalten, eine verbesserte Anlaufbeständigkeit, wenn sie sich in der
Mundhöhle befinden. Wenn die Germaniummenge 10% nicht überschreitet, werden diese auf der Gegenwart
von Germanium beruhenden, vorteilhaften Ergebnisse erzielt, ohne daß die ausgezeichneten Herstellungsbzw. Verarbeitungseigenschaften der Silber-Kupfer-Legierungen
verlorengehen.
Die vorteilhaften Effekte der Zugabe von Germanium zu den Silber-Kupfer-Legierungen können selbst bei
der niedrigen Germaniumkonzentration von 0,1% beobachtet werden, jedoch wird bei erfindungsgemäßen
Dentallegierungen, die reich an Silber sind, eine Germaniummenge von 0,5 bis 2% und bei erfindungsgemäßen
Dentallegierungen, die reich an Kupfer sind, eine Germaniummenge von bis zu 10% in der Legierung
bevorzugt Der Schutz des Kupfers in der Legierung gegen Oxidation rührt daher, daß das Germanium
bevorzugt oxidiert wird und daß das Germaniumoxid (GeO), während es gebildet wird, gleichzeitig sublimier».
Bei annähernd 710° C wandelt sich festes Germaniumoxid
bei einem Druck von 1 bar direkt in den gasförmigen Zustand um, wobei der Dampfdruck
exponentiell mit der Temperatur ansteigt Eutektische oder fast eutektische Silber-Kupfer-Legierungen, die
einer Menge von annähernd 72% Silber und 28% Kupfer entsprechen, schmelzen bei einer Temperatur
von annähernd 78O0C. Jeglicher Sauerstoff, der in die Germanium enthaltende Schmelze der Legierung
eindringt, wird sofort und heftig in Form von gasförmigem Germaniumoxid, das unter einem Druck
steht, der 1 bar beträchtlich überschreitet, herausgetrieben.
Außerdem bildet sich als Ergebnis des Sublimationsprozesses eine Schutzhülle aus gasförmigem
Germaniumoxid, durch die die Menge des atmosphärischen Sauerstoffes, der die Oberfläche der Schmelze
erreicht, auf Null herabgesetzt oder wesentlich vermindert wird. Das Ergebnis ist ein faktisch oxidfieies
Gußteil, wenn Germanium vorhanden ist, was in einem direkten Gegensatz zu der schwarzen Oxidoberflilche
steht, die sich in unveränderlicher Weise während des Schmelzens und Gießens von Silber-Kupfer-Legierungen
bildet, die kein Germanium enthalten.
Es wird angenommen, daß die ausgezeichnete
Gießfähigkeit der erfindungsgemäßen Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierungen
an der faktischen Abwesenheit von irgendwelchen Oxidfilmen an der Oberfläche der Schmelze und auch an der hohen
Oberflächenspannung liegt. Die hohe Oberflächenspan-
nung der Schmelze der Legierung hängt mit der Verdampfung des Germaniumoxids an der Grenzfläche
zwischen Schmelze und Luft zusammen. Im allgemeinen führt die Erhöhung der Oberflächenspannung einer
Schmelze zu einer entsprechenden Verminderung der ι Neigung der Schmelze, Oberflächen zu benetzen,
wodurch der Fluß und damit die Gießfähigkeit der Legierung verbessert werden.
Die Härte der erfindungsgemäßen Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierung,
insbesondere der bevor- m zugten Legierung, in der das Silber-Kupfer-Gewichtsverhältnis
der eutektischen oder fast eutektischen Zusammensetzung entspricht, steht in direkter Beziehung
zu der Feinheit des Mikrogefüges der Legierung, das von relativ grob bis außerordentlich fein und π
lamellenartig variiert werden kann, indem man die Erstarrungsgeschwindigkeit der Legierung beim Gießen
erhöht Es wurde festgestellt, daß die gegossene Dentallegierung bei hohen Erstarrungsgeschwindigkeiten
und entsprechend feinen Mikrostrukturen, wie man sie erhalten kann, wenn man die Schmelze in eine auf
Raumtemperatur befindliche Form gießt, eine Vickers-Härte von annähernd 200 (für eine Belastung von 100 g)
oder höher zeigt, während bei niedrigen Erstarrungsgeschwindigkeiten
und entsprechend gröberen Mikro- r>
strukturen, wie man sie erhalten kann, wenn man die Schmelze in eine Form hineingießt, die auf einige
hundert Grad vorerhitzt worden ist, das Gußteil eine
Vickers-Härte von nur etwa 100 oder weniger zeigt.
Weiterhin wurde gefunden, daß das typische feine, χι
lamellenartige Mikrogefüge der eutektischen Silber-Kupfer-Legierung,
das sich ausbildet, wenn die Legierung rasch zum Erstarren gebracht wird, durch die
Zugabe von Germanium in niedrigen bis mäßigen Mengen nicht zerstört wird. Wenn Jie Germaniumkon- r>
zentration etwa 2% überschreitet, neigt das Mikrogefüge
der Legierung selbst bei hohen Erstarrungsgeschwindigkeiten
dazu, grob zu werden. Dadurch besteht eine Neigung zur Verminderung der Härte des Gußteils,
jedoch wird diese Verminderung zum Teil sowohl in den ■»»
silberreichen als auch in den kupferreichen Phasen des Mikrogefüges durch den Härtungseffekt des Germaniums
in fester Lösung ausgeglichen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dentallegierung besteht aus 70 bis 72% Silber, ■>;
26 bis 28% Kupfer und 04 bis 2% Germanium. Diese Legierung zeigt ausgezeichnete Gießfähigkeit und
Oxidationsbeständigkeit der Schmelze, eine relativ gute Anlaufbeständigkeit in der Mundhöhle und in gegossener
Form eine Härte, die nach einem einfachen >o Verfahren durch Änderung der Erstarrungssgeschwindigkeit
über einen weiten Bereich variiert werden kann.
Die vorstehend erwähnte, bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dentallegierung hat
hellen Goldton, der mit steigendem Germaniumgehalt v. fortschreitend in eine mehr silberweiße Farbe übergeht.
Die Erhöhung des Kupfergehaltes über den Kupfergehalt der eutektischen Zusammensetzung hinaus führt zu
einer Rotfärbung der Legierung.
Wie festgestellt wurde, wird eine beträchtliche t>o
Vergrößerung der Härte der aus der Dentallegierung hergestellten Gußteile erzielt, wenn zu der erfindungsgemäßen
Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierung Zinn hinzugegeben wird. Zum Beispiel wird durch
Zugabe von 10 bis 15% Zinn zu der bevorzugten Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierung die Vikkers-Härte
des Gußteüs auf annähernd 240 erhöht, und zwar anscheinend relativ unabhängig von der Erstarrungsgeschwindigkeit
oder dem Mikrogefüge der Legierung. Wenn die Menge des hinzugegebenen Zinns 15% überschreitet, beobachtet man eine wesentliche
Verminderung der Härte bzw. Zähigkeit und der Herstellbarkeit bzw. Verarbeitbarkeit der Legierung.
Durch die Zugabe von Zinn zu der bevorzugten Dentallegierung wird auch der Schmelzpunkt der
Legierung um etwa 100° C herabgesetzt, und die Zinn
enthaltende Legierung könnte in dieser Form als Lot für Silber-Kupfer-Germanitim-Dentallegierungen eingesetzt
werden.
Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dentallegierung besteht daher aus
60 bis 66% Silber, 22 bis 27% Kupfer, 0,5 bis 2% Germanium und 10 bis 15% Zinn. Es wurde festgestellt,
daß diese Dentallegierung gute Gießeigenschaften, hohe Härte, gute Oxidationsbeständigkeit der Schmelze,
eine Schmelztemperatur von etwa 700° C und eine gute Anlaufbeständigkeit in der Mundhöhle hat und
leicht hergestellt bzw. verarbeitet werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend durch Beispiele für die Zusammensetzung von erfindungsgemäßen Dentallegierungen
näher erläutert, wobei gleichzeitig die annähernde maximale Vickers-Härte und die Farbe
angegeben werden:
Legie | Zusammensetzung | 71,1 | Vickers- | Farbe |
rung | 27,6 | Härte | ||
(V.) | 1,3 | |||
Y-IO | Silber | 100,0 | 195 | Weißgold |
Kupfer | 61,9 | |||
Germanium | 24,1 | |||
12,3 | ||||
Y-14 | Silber | 1,7 | 240 | Silber |
Kupfer | ||||
Zinn | ||||
Germanium | ||||
100,0
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierung
kann das Germanium durch verschiedene Verfahren in die Legierung eingemischt werden. Es kann in einem im wesentlichen
reinen Zustand oder in Form einer eutektischen Silber-Germanium-Vorlegierung mit etwa 19% Germanium
direkt zu der Schmelze hinzugegeben werden. Die fertigen Dentallegierungen können in
verschiedenen Formen, z. B. in Form von Stäben, Platten, Streifen, Gußteilen, Granulat, Pulver oder
Tabletten aus gepreßtem Pulver zur Verfügung gestellt werden. Bei der Pulverform kann das Germanium vor
dem Pulverisieren in die Legierung eingemischt werden, oder es kann in Form eines Pulvers, das einen
Hauptbestandteil darstellt und aus reinem Germanium oder aus einer Legierung auf Germaniumbasis besteht,
in Legierungspulver eingemischt werden, in denen die restlichen Legierungsbestandteile enthalten sind.
Claims (4)
1. Silber-Kupfer-Germanium-DentaJlegierung,
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 40 bis ; 85% Silber, 15 bis 60% Kupfer und 0,1 bis 10%
Germanium besteht
2. Dentallegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 70 bis 72% Silber, 26 bis
28% Kupfer und 0,5 bis 2% Germanium besteht. in
3. Dentallegiening nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu 15% der Legierung durch
Zinn ersetzt worden sind.
4. Dentallegierung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 60 bis 66% Silber, 22 bis 1ϊ
27% Kupfer, 0,5 bis 2% Germanium und 10 bis 15% Zinn besteht
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2837054A DE2837054C3 (de) | 1978-08-24 | 1978-08-24 | Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2837054A DE2837054C3 (de) | 1978-08-24 | 1978-08-24 | Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierungen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2837054A1 DE2837054A1 (de) | 1980-03-06 |
DE2837054B2 DE2837054B2 (de) | 1981-07-02 |
DE2837054C3 true DE2837054C3 (de) | 1982-03-18 |
Family
ID=6047857
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2837054A Expired DE2837054C3 (de) | 1978-08-24 | 1978-08-24 | Silber-Kupfer-Germanium-Dentallegierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2837054C3 (de) |
Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
DE102004040779B4 (de) * | 2004-08-23 | 2009-06-18 | Abb Technology Ag | Verwendung von Silberlegierungen als Hartlote |
IT201600107558A1 (it) * | 2016-10-26 | 2018-04-26 | Diego Peretti | Lega madre per uso orafo, metodo di realizzazione e uso della lega madre per l'ottenimento di manufatti in oro bianco |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE681890C (de) * | 1935-06-08 | 1939-10-04 | Degussa | Silberlegierung |
-
1978
- 1978-08-24 DE DE2837054A patent/DE2837054C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2837054A1 (de) | 1980-03-06 |
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