DE2558545C2 - Verfahren zur Herstellung einer Magnesiumlegierung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer MagnesiumlegierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Magnesiumlegierung aus
mindestens 88% Magnesium,
mindestens 1% Silber,
0,5 bis 3% Metallen der Seltenen Erden, davon mindestens 60% Neodym,
0 bis 1 % Zirkonium,
0 bis 2% Mangan,
0 bis 0,5% Zink,
0 bis 1% Cadmium,
0 bis 6% Lithium,
0 bis 0,8% Calcium,
0 bis 2% Gallium,
0 bis 2% Indium,
0 bis 5% Thallium,
0 bis 1 % Blei,
0 bis 1% Wismuth
und Verunreinigungen,
und Verunreinigungen,
wobei die maximalen Mengen an Zirkonium und Mangan durch ihre gegenseitige Lösbarkeit begrenzt sind,
durch eine Wärmebehandlung, bestehend aus Lösungsglühen, Abschrecken und Aushärten. Die Erfindung
schließt auch ein Verfahren zur Herstellung eines Werkstücks aus dieser Magnesiumlegierung ein.
Magnesiumlegierungen haben im Vergleich zu den Legierungen anderer Metalle ein sehr niedriges Gewicht
und finden demgemäß dort Verwendung, wo, wie in der Luft- und Raumfahrtindustrie, ein niedriges Gewicht
eine bedeutsame Rolle spielt. Zum Stande der Technik gehörende Legierungen mit vorteilhaften mechanischen
Eigenschaften, insbesondere hoher Zugfestigkeit, werden in der GB-PS 8 75 929 beschrieben. Die mechanischen
Eigenschaften dieser Legierungen sind weitgehend von der Gegenwart eines beträchtlichen Anteils an Silber
abhängig, dessen Gehalt in der Regel 2 bis 3 Gev\-% beträgt, wobei die mechanischen Eigenschaften mit
steigenden Silbergehalten besser werden. Dadurch werden die Legierungen sehr teuer. Darüber hinaus ist der
Marktpreis des Silbers wegen dessen Verwendung in Münzen sehr starken Schwankungen ausgesetzt. Da die
üA Silberpreise einen wesentlichen Anteil an den Preisen der Legierungen haben, unterliegen deren Preise den
gleichen Schwankungen.
Bei einer bekannten Magnesiumlegierung (DE-AS 12 43 398), die die eingangs angegebene Zusammensetzung
besitzt und entsprechend dem eingangs angegebenen Verfahren hergestellt wird, sind ebenfalls 1,5 bis 3,5%,
vorzugsweise 2 bis 3% Silber in der Legierung vorhanden, um die Reaktion der Legierungspartner bei einer
zweistufigen Wärmebehandlung so zu verbessern, daß bestimmte gewünschte Festigkeitseigenschaften erhalten
werden. Andere nicht lösliche oder fast nicht lösliche Elemente, wie Kupfer, sollen in der bekannten Magnesiumlegierung
vorzugsweise abwesend sein, weil von diesen die Neigung angenommen wird, die Legierung brüchig
zu machen.
Die Erfindung hat zur Aufgabe, ein Verfahren bereitzustellen, das es erlaubt, den Gehalt an kostenaufwendigem
Silber zu senken, ohne daß eine Verschlechterung der Eigenschaften der Legierung in Kauf genommen
werden muß.
Die gestellte Aufgabe wird ausgehend von dem eingangs bezeichneten Verfahren dadurch gelöst, daß zur
Erzielung einer 0,2%-Streckgrenze von mindestens 175 N/mm2 und einer Zugfestigkeit von mindestens 240 N/
mm2 bei Raumtemperatur nach der Wärmebehandlung der Silbergehalt bei 2% oder weniger gehalten und der
Legierung 0,05 bis 0,15% Kupfer zugesetzt werden.
Der Erfindung liegt die überraschende Feststellung zugrunde, daß ein Teil des Silbers ohne wesentliche
Verschlechterung der Legierungseigenschaften durch Kupfer ersetzt werden kann, wobei die angegebene
Bemessung des Kupfergehalts in Abhängigkeit vom Silbergehalt besonders vorteilhaft ist. -
Vorteilhafte Verfahren zur Herstellung eines Werkstücks aus der angegebenen erfindungsgemäß hergestell- I
ten Magnesiumlegierung gehen aus den Unteransprüchen 1 und 2 hervor. 20 |
Vorzugsweise beträgrjer Silbergehalt 1 b,:s 2, vorteilhaft 1 bis 1,75 Gew.-%. ~
Neodym, ein Metall aus der Gruppe der Seltenen Erden, kann als reines Metall, bequemer aber in Form eines
auch andere Metalle der Seltenen Erden enthaltenden Mischmetalls einlegiert werden. Das Mischmetall enthält
mindestens 60 Gew.-% Neodym und nicht mehr als 25 Gew.-% Lanthan und Cer. Derartige Mischmetalle sind
kommerziell erhältlich. Es sollte beachtet werden, daß das Yttrium hier nicht zu den Metallen der Seltenen Erden
gerechnet wird.
Zur Kornverfeinerung kann die Legierung bis zu 1 Gew.-% Zirkonium enthalten. Zur Herstellung befriedigender
Gußteile ist es erwünscht, mindestens 0,4 Gew.-% Zirkonium einzulegieren. Es ist möglich, einen Teil des
Zirkoniums durch Mangan zu ersetzen, jedoch wird der Mangangehalt durch die gegenseitige Löslichkeit von
Mangan und Zirkonium begrenzt
Die Legierungen können weitere in Magnesium lösüche Elemente enthalten, vorausgesetzt, daß diese nicht
die günstigen Wirkungen der anderen Legierungsbestandteile durch Bildung intermetallischer Verbindungen
negativ beeinflussen. So können Zink, Cadmium, Lithium, Calcium, Gallium, Indium, Thallium, Biei und Wismuth
in den oben angegebenen Anteilen enthalten sein.
Um die optimalen mechanischen Eigenschaften der erfindungsgemäß herzustellenden Legierungen zu entwikkein,
ist eine Wärmebehandlung erforderlich. Diese besteht normalerweise aus einem Lösungsglühen bei erhöhter
Temperatur, dem Abschrecken und einer Warmauslagerung bei einer niedrigeren Temperatur. Das Lösungsglühen
bei höherer Temperatur ermöglicht das Inlösunggehen solcher Legierungselemente wie Silber, Neoüym
und Kupfer Durch das rasche Abschrecken verbleiben diese Elemente in Lösung. Durch die Warmauslagerung
erfolgt eine Ausscheidungshärtung in erwünschtem Ausmaß. Fs wurde gefunden, daß für das Lösungsglühen bei
höheren Temperaturen eine Temperatur von mindestens 520" C erforderlich ist, während die obere Grenze für
diese Behandlung durch den Soliduspunkt der Legierung gegeben ist. Im aligemeinen ist eine Glühzeit von
mindestens 2 Stunden erforderlich.
Die Ausscheidungshärtung kann durch mindestens '^stündiges Auslagern auf eine Temperaür im Bereich
100 bis 275° C erfolgen, wobei für Temperaturen an der unteren Grenze des Bereichs längere Auslagerungszeiten
erforderlich sind. Für die Wärmebehandlung typische Bedingungen sind: 8stündiges Lösungsglühen bei 520
bis 525° C, Abschrecken und anschließendes Ausscheidungshärten durch 16stündiges Auslagern bei 200° C.
Die vorstehend aufgeführten Bedingungen eignen sich für Legierungen, die bis zu 0,1 Gew.-% Kupfer
enthalten. Wenn der Küpfergehalt diesen Wert überschreitet, kann sich ein kupferreiches Eutektikum mit einem
niedrigeren Schmelzpunkt bilden. Das Aufschmelzen dieser Phase während des Lösungsglühens kann zur
Bildung von Rissen beim nachfolgenden Abschrecken führen. Um das anfängliche Schmelzen der kupferreichen
Phase zu verhindern, kann das Lösungsglühen zunächst bei einer tieferen Tempeiatur erfolgen, vorzugsweise
zwischen 400 und 485° C, woran sich das eigentliche Lösungsglühen bei 485° C oder darüber anschließt. Das
Vorglühen bei der niedrigeren Temperatur kann für mindestens eine Stunde erfolgen. Für eine Legierung mit OJ
bis 0,15 Gew.-% Kupfer besteht ein typischer Wärmebehandlungszyklus aus I6stündigem Vorglühen bei 470°C,
8stündigem Lösungsglühen bei 520°C, Abschrecken und 16stündigem Ausscheidungshärten bei 200°C.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger Beispiele näher beschrieben.
Legierungen der weiter unten angegebenen Zusammensetzungen wurden hergestellt durch Aufschmelzet! des
Magnesiums unter einem konventionellen Abdeckmittel, Steigern der Temperatur auf 800° C, Zugabe sämtlicher
Legierungselemente, Durchrühren der Schmelze und Vergießen der Schmelze zu Probekörpern geeigneter
Form und Abmessungen bei 780°C. Die Proben wurden den in der Tabelle I argegebenen Wärmebehandlungsbedingungen unteiworfen.
Die mechanischen Eigenschaften der Legierungsproben wurden bei Raumtemperatur nach Britisch Standard
18, bei erhöhten Temperaturen nach British Standard 3688 gemessen. Die Vorwärmzeiten bei 200 und 250°C
betrugen 15 Minuten oder 1 Stunde.
Die Korrosionsbeständigkeit der Proben wurde mit Hilfe des Meerwassersprühtests des Royal Aircraft
Establishment geprüft, in dem die Proben der Atmosphäre ausgesetzt, vor Niederschlägen jedoch geschützt,
über eine Periode von drei Monaten an jedem Arbeitstag dreimal mit natürlichem Meerwasser besprüht werden.
Die Gewichtsverluste wurden ermittelt, die mittlere Korrosionsgeschwindigkeit wurde errechnet.
Die Gießbarkeit der Legierungen wurde ermittelt durch Gießen von 18 mm dicken Platten mit oder ohne Abschrecken entlang der äußeren Kante, beidseitiges Bearbeiten der Platten und röntgenographische Untersuchung.
Die Gießbarkeit der Legierungen wurde ermittelt durch Gießen von 18 mm dicken Platten mit oder ohne Abschrecken entlang der äußeren Kante, beidseitiges Bearbeiten der Platten und röntgenographische Untersuchung.
Die Ergebnisse der bei Raumtemperatur durchgeführten Festigkeitsprüfungen werden in der A b b. 1 wiedergegeben,
in der die Werte für die Zerreißfestigkeit und die 0,2%-Grenze, gemessen bei Raumtemperatur, gegen
to den Silbergehalt von Magnesiumlegierungen mit 2 bzw. 2,5 Gew.-% Neodym und 0,6 Gew.-°/o Zirkonium
aufgetragen sind. Die durch verschiedenartige Symbole gekennzeichneten Meßpunkte beziehen sich auf Legierungen
mit unterschiedlichen Kupfergehalten, die durch leere Quadrate gekennzeichneten Meßpunkte beziehen
sich auf Vergleichsproben aus Legierungen ohne Kupfer.
Bei den angegebenen Silbergehalten zwischen 1,0 und 2,0 Gew.-% übt einlegiertes Kupfer einen derartigen
Einfluß aus, daß sowohl die Zerreißfestigkeit als auch die 0,2%-Grenze von Legierungen mit 1,5 bis l,75Gew.-%
Silber im großen und ganzen die Werte von bekannten Legierungen mit bis zu 3 Gew.-% Silber erreichen. Für
Legierungen dieses Typs liegt der geforderte untere Wert für die 0,2%-Grenze bei 175 N/mm2. Wie der A b b. 1
entnommen werden kann, liegt der Wert einer kupferfreien Legierung, die 1 Gew.-% Silber enthält, weit unter
diesem Minimalwert, während durch Zugabe von Kupfer Werte erreicht werden, die den Minimalwert übertreffen.
Die kupferhaltigen Legierungen zeigen Zerreißfestigkeiten, die über dem für derartige Legierungen erforderlichen
Minimalwert von 240 N/mm2 liegen.
Der Effekt von einlegiertem Kupfer auf die mechanischen Eigenschaften bei einer höheren Temperatur
(250° C) wird in der Tabelle 1 zusammen mit den bei Raumtemperatur erhaltenen Ergebnissen wiedergegebenen.
Wie man sieht, führt die Einlegierung von Kupfer in Legierungen imit niedrigen Silbergehalten sowohl bei der
hohen als auch bei der niedrigen Prüftemperatur zu Eigenschaften, die ebenso gut oder sogar noch besser sind
als die von Legierungen mit hohen Silbergehalten.
Analysenwerte (%) | Zr | Cu | Wärmebehandlung | Ausscheidungs | Zugversuch. Raumtemperatur | Zerreiß- Dehnung | Zugversuch, 2500C | Zerreiß | Dehnung |
Ag Seit. | Lösungsglühen | härten | 0,2%- | festigkeit (%) | 0,2%- | festigkeit | (%) | ||
Erden | Grenze | (Nmm-2) | Grenze | (Nmm-2) | |||||
(Nmm-2) | (Nmm-2) | ||||||||
2,2
1,75
1,84
0,53
2,6 1,9 0,59 0,09
1,04 1,77 0,57 0,08
0,51
0.55
1,62 1,71 0,58
0,07
8 h 525°C
16 h 47O0C
8 h 520°C
8 h 5200C
8 h 52O0C
8 h 52O0C
16 h 2000C
16 h 2000C
16 h 200-C
16 h 2000C
16 h 200°C
213
209
177
177
195
190
195
190
195
278
267 247
247 261 260
164
171 161 151 154 162
19
13 18
15 15 13
Die Ergebnisse der Porositätsprüfungen werden in der nachstehenden Tubelle 2 wiedergegeben:
Tabelle 2
Tabelle 2
5 Analysenwerte (°/o) Ag Seit.
Erden
Zr
Cu
Röntgenographische Bestimmung der Porosität
nicht abgeschreckt abgeschr.
2,7 | 1,9 | 0,55 |
2.6 | 1,9 | 0,59 |
1,69 | 1,84 | 0,55 |
1.62 | 1,71 | 0,58 |
porös auf 10,2 cm | Note 7 | sehr gering NoteO |
keine | keine | |
porös auf 8,9 cm | Note 5 | keine |
porös auf 6.4 cm | Note 3 | keine |
to 2,6 1,9 0,59 0,09
0,07
Wie diese Ergebnisse zeigen, bewirkt die Zugabe von 0,07 Gew.-% Cu eine deutliche Verbesserung in der
Porosität nicht abgeschreckter Proben, während abgeschreckte Proben keine Porosität zeigen. Die Porosität
sind nach einer willkürlich festgelegten Skala bewertet worden, höhere Noten bedeuten größere Porositäten.
Die Ergebnisse der Korrosionsprüfung werden in Tabelle 3 wiedergegeben. Sie zeigen, daß die Legierungen
mit niedrigen Silhergehalten. die Kupfer enthalten, verminderte Korrosionsgeschwindigkeiten aufweisen. Mit
der Erfindung werden demgemäß Legierungen bereitgestellt, deren mechanische Eigenschaften so gut sind wie
die bekannter Legierungen mit höheren Silbergehalten, die jedoch eine verminderte Korrosionsanfälligkeit
aufweisen.
Analysenwerte (%) | Zr | Cu | Korrosions | Mittlere |
geschwindigkeit | Korrosions | |||
Ag Seit. Erden | (Mg/cm2/Tag) | geschwindigkeit | ||
(mg/cm2/Tag) | ||||
30 2,7 1,04
2,6 35
2,2
1,77
1,9
0,08
0,09
0,09
4,41 4,54 2,75 2,91 3,94 3,96
4,47 2,83 3,95
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
- Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung einer Magnesiumlegierung ausmindestens 88% Magnesium, mindestens 1 % Silber, 0,5 bis 3% Metallen der Seltenen Erden, davon mindestens 60% Neodym, 0 bis 1 % Zirkonium, 0 bis 2% Mangan, 0 bis 0,5% Zink, 0bisl% Cadmium, 0 bis 6% Lithium, 0 bis 0,8% Calcium, 0 bis 2% Gallium, 0 bis 2% Indium. 0 bis 5% Thallium, 0bisl% Blei, 0bisl% Wismuth und Verunreinigungen,wobei die maximalen Mengen an Zirkonium und Mangan durch ihre gegenseitige Lösbarkeit begrenzt sind, durch eine Wärmebehandlung bestehend aus Lösungsglühen, Abschrecken und Aushärten, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer 0,2%-Streckgrenze von mindestens 175 N/mm2 und einer Zugfestigkeit von mindestens 240 N/mm2 bei Raumtemperatur nach der Wärmebehandlung der Silbergehalt bei 2% oder weniger gehalten und der Legierung 0,05 bis 0,15% Kupfer zugesetzt werden. - 2. Verfahren zur Hersttilung eines Werkstücks aus einer Magnesiumlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der Legierung bestehende Werkstück mindestens eine Stunde lang bei einer Temperatur zwischen 400 und 485° C und anschließend mindestens 2 Stunden lang bei einer Temperatur zwischen 485° C und dem Soliduspunkt der Legierung geglüht, abgeschreckt und dann mindestens eine halbe Stunde lang bei einer Temperatur zwischen 100 und 275°C ausscheidungsgehärtet wird.
- 3. Venahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der Legierung bestehende Werkstück mindestens 8 Stunden laiig bei einer Temperatur zwischen 485°C und dem Soliduspunkt der Legierung lösungsgeglüht, abgeschreckt und mindestens eine halbe Stunde lang bei einer Temperatur zwischen 100 und 275° C ausscheidungsgehär ,1 wird.
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DE10003970B4 (de) * | 2000-01-25 | 2005-09-22 | Technische Universität Clausthal | Verfahren zur Herstellung von Magnesiumlegierungen mit einer superplastischen Gefügestruktur |
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