DE2829985A1 - Getruebte fritte oder glasur und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents

Getruebte fritte oder glasur und verfahren zu ihrer herstellung

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DE2829985A1 DE19782829985 DE2829985A DE2829985A1 DE 2829985 A1 DE2829985 A1 DE 2829985A1 DE 19782829985 DE19782829985 DE 19782829985 DE 2829985 A DE2829985 A DE 2829985A DE 2829985 A1 DE2829985 A1 DE 2829985A1
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Description

  • Beschreibung
  • Die Erfindung betrifft getrübte, insbesondere weißgetrübte Fritten und keramische Glasuren.
  • In der Emailtechnik werden in erheblichem Umfang Ti02-getrübte Emails verwendet. Sie gehören zur Gruppe der rekristallisierenden Gläser. Sie trüben in zweiter Bearbeitungsphase, d.h. während des eigentlichen Emailbrandes bei 750 bis 9500 C, bei dem es zur Kristallisation von Ti02 kommt. Die Qualität und die Eigenschaften der Titanemails sind von der Modifikation und der Menge des kristallisierten Tio2 abhängig und diese wieder von der chemischen Zusammensetzung der Mutterglasphase. In den Emails erscheinen nur die TiO2-Modifikationen Anatas und Rutil, wobei die Rutiiphase tunlichst vermieden wird, weil Anatas bessere Weißgehalte ergibt. Soll eine hohe Remission erzielt werden, muß die Primärausscheidung des Anatas gefördert und die des Rutils sowie die Anatas-Rutil-Umwandlung unterdrückt werden. Dies kann durch Auswahl von Titanemailfritten geschehen, bei denen die Ausscheidungstemperaturen des Anatas und Rutils möglichst weit auseinander liegen, ferner durch die- Zugabe von Anatasstabilisatoren, insbesondere P205, und durch Einbrennen bei Temperaturen unter 8000 (Mitteilung des Vereins deutscher Emailfachleute, 1972, 85-96 und Silikat-Technik 1975, S.352-354).
  • In der Keramik, d.h. für weißgetrübte keramische Glasuren, konnte sich die rekristallisierende Titantrübung trotz verschiedener Versuche nicht einführen, weil wegen der verhältnismäßig hohen Löslichkeit des TiO2 in Glasuren üblicher Zusammensetzung, bedingt durch höhere Brenntemperaturen und längere Brennzeiten,große Mengen TiO2 benötigt werden, die Trübung vielfach unregelmäßig ist und Gelb färbungen aufweist. Bei der Verwendung von bor- und bleifreien Frittenglasuren bei denen wenigstens ein Teil des benötigten Titandioxids mit der Fritte eingeschmolzen ist, wurden bessere Trübungen erzielt; als es bei dem gleichen Versatz in Form der Rohglasur möglich war. Das Ergebnis dieser Versuche war jedoch stets unbefriedigend, da die aus solchen Fritten hergestellten Glasuren nicht brennstabil sind und sich verfärben. Das hat seine Ursache darin, daß sich beim Wiedererhitzen einer rekristallisierenden Titanfritte das als Anatastrübungskörper vorliegende Titandioxid verhältnismäßig rasch in Rutil umwandelt, was zu einer Gelbfärbung der TiO 2-Trübung führt. Daher ist die Brennstabilität von Titanfritten nur in einem relativ engen Temperaturbereich von etwa 800 bis 8500 C gegeben.
  • Deshalb hat man in der Praxis in der Keramik auf eine rekristallisierende Titantrübung verzichtet und lediglich Titandioxid als Pigment dem Glasurversatz zugegeben. Als Pigment sind die TiO2-Partikel für ein optimales Reflexions-2 vermögen zu groß. Es wird also zur Erzielung der gewünschten Trübung unverhältnismäßig viel Ti02-Pigment gebraucht. Außerdem gehen noch nennenswerte Anteile wegen der erwähnten hohen Löslichkeit des Ti02 in üblichen Glasuren in Lösung und damit als Trübungskörper verloren (Ber. der DKG. (1944), 17-27).
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die rekristallisierenden Trübungssysteme für Fritten und keramische Glasuren zu verbessern. Das rekristallisierende Weißtrübungsmittel sollte über ein großes und möglichst hochliegendes Temperaturintervall brennbeständig sein und weder durch das Wiedererhitzen noch durch den Einfluß üblicher Glasurbestandteile. bzw. von verunreinigenden Fremdionen zu unerwünschten Verfärbungen neigen.
  • Es wurde nun ein neues rekristallisierendes Trübungssystem gefunden, bei dessen Trübungskörper es sich nach röntgenographischen Untersuchungen um Calciumtitansilikat der Zusammensetzung CaO.TiO2.Si02 handelt, das dem monoklinen oder pseudokubischen Kristallsystem angehört. Die Identifizierung war möglich, weil kristallines CaTiSiO5 in der Natur als Mineral Sphen vorkommt, das im monoklinen oder pseudokubischen System kristalliert und laut ASTM-Kartei die Gitterparameter a = 6.540 A o b = 8,682 A cO = 7,435 A und ß = 1190491 hat.
  • Im Gegensatz zu dem natürlichen Mineral, das gelb bis braun gefärbt ist, sind die durch Rekristallisation gebildeten Partikel des CaTiSiO5 als Trübungskörper rein weiß. Die auskristallisierten Calciumtitansilikatkristalle haben vorwiegend eine Größe unter 0,1 Wm, d.h. sie erfüllen die Regel für ein maximales Reflexionsvermögen eines Trübungsmittels, wonach der Durchmesser der Partikel 4/10 der Wellenlänge des Lichtes betragen soll. Es handelt sich damit bei dem erfindungsgemäßen Trübungssystems um ein hervorragendes Weißtrübungsmittel. Diese rein weiße Trübung erwies sich darüber hinaus bei Glasuren auch noch über ein Temperaturintervall von etwa 3000 C, d.h. von 900 bis 12000 C als brennstabil.
  • Gegenstand der Erfindung sind damit getrübte Fritten und Glasuren, die Calciumtitansilikat der Zusammensetzung CaTiSiO5 als Trübungskörper enthalten. Dieses Calciumtitansilikat ist.vorzugsweise kristallin und durch Rekristallisation aus der Glasphase der Fritte oder Glasur entstanden.
  • Fritten sind vorwiegend silikatische Gläser definierter Zusammensetzung, die aus natürlichen Rohstoffen und/oder Chemieprodukten durch einen Schmelzprozeß entstanden sind.
  • Durch geeignete Abschreckmethoden der Schmelze (Wasser-oder Rollenabschreckung) entstehend Granulate oder Schuppen. Diese dienen zur Herstellung von Glasuren, Emails, keramischen Bindemitteln und Sondermassen.
  • Glasuren sind der Scherbenunterlage angepaßte Gläser oder glasartige Überzüge, die die keramischen Erzeugnisse in dünner Schicht bedecken und auf sie aufgeschmolzen sind.
  • Sie besitzen immer einen niedrigeren Erweichungspunkt als der entsprechende Scherben. Sie haben den Zweck, dem keramischen Körper Dichte, Härte, Glätte und Farbe zu verleihen bzw. den Körper zu veredeln Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Sphen-getrübten Fritten geht man von einem Versatz aus, der Titan-, Calcium-und Siliziumverbindungen im Molverhältnis von Tio2 : Ca0 Silo, = 1 : 1 : 1 mindestens in solchen Mengen enthält, daß sich die Verbindungen bei Schmelztemperatur in der Mutterglasphase gerade noch lösen, daß aber beim Wiedererwärmen der abgescheckten Fritte auf Temperaturen über 5000 C der Sphen-Trübungskörper auskristallisiert. Wenn also ein Frittenversatz beispielsweise nur geringe Mengen Calcium enthält, z.B. nur in einem molaren Anteil unter 0,1 CaO, dann bleibt das Sphen, das sich theoretisch bilden kann, in der Mutterglasphase gelöst, d.h. diese Menge ist zu gering für die Übersättigung zur Ausscheidung der Sphen-Trübung. Um eine rekristallisierende Trübung zu bekommen; dürfen die zur Sphen-Bildung notwendigen Komponenten, und das gilt wegen des immer vorhandenen großen Überschusses an SiO2 insbesondere für die Titan-und Calciumverbindungen, auch nur höchstens in solchen Mengen vorliegen, daß sich bei den für die Herstellung einer Fritte üblichen Temperaturen von 1000 bis 14000 C zunächst ein homogenes und transparentes Glas bildet. In diesem liegen dann außer den üblichen Kieselsäureanteilen auch noch die für den zu bildenden Sphen-Trübungskörper ausreichenden Mengen Calcium und Titan in chemisch gebundener Form vor.
  • Diese Schmelze wird dann in an sich bekannter Weise abgeschreckt. Dabei entsteht eine klare Fritte, die zwar an Sphen übersättigt ist, bei der aber dieser instabile Zustand der Übersättigung eingefroren wurde. Das Sphen hatte also noch keine Gelegenheit in feinverteilter Form, d.h. als Trübungskörper auszukristallisieren. Das gelingt erst durch das anschließende Wiedererwärmen auf Temperaturen über 500° C z. B. beim Glattbrand. Temperatur und Dauer dieses Temperns wird so gewählt, daß etwa die nach dem CaO und TiO2-Gehalt mögliche Menge aus der kieselsäurereichen Mutterglasphase auskristallisiert. Das läßt sich nach wenigen Vorversuchen optisch gut kontrollieren. Man wird nicht höher und nicht länger erhitzen als zur Ausscheidung des Sphen-Trübungskörpers notwendig ist, andererseits ist die Sphen-Trübung so brennstabil, daß man mit dem Wiedererhitzen auch bis zu Temperaturen von 12500 C gehen kann ohne daß sich nennenswerte Mengen des Trübungskörpers wieder auflösen.
  • Für die Herstellung von CaTiSiO5 getrübten Glasuren geht man zweckmäßigerweise von der erfindungsgemäßen, insbesondere nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellten Fritte aus, verarbeitet diese mit üblichen Mühlenzusätzen, wie Stellmitteln (Elektrolyte) und Schwebemitteln (Tone, Kaoline, Bentonite) und anderen üblichen Zusätzen sowie Wasser zu einem Glasurschlicker, bringt diesen in an sich bekannter Weise auf den Scherben, d.h. die keramischen Gegenstände auf und brennt anschließend glatt. Wegen der ungewöhnlichen Brennbeständigkeit des neuen Trübungskörpers über ein großes Temperaturintervall kann der Glattbrand unter den für die keramischen Gegenstände optimalen Bedingungen durchgeführt werden, es bedarf also insoweit keiner besonderen Rücksichtnahme auf die Glasur.
  • Obgleich es in der Regel bevorzugt wird Sphen-getrübte Glasuren aus einem Glasurschlicker herzustellen, der bereits eine Sphen-übersättigte Fritte enthält, ist es auch möglich, solche Sphen-getrübten Glasuren direkt aus einem Versatz zu erzeugen, der die Titan-, Calcium- und Siliziumverbindungen im Molverhältnis von Ti02: CaO : Silo2= 1 : 1 : 1 neben anderen üblichen Glasurbestandteilen mindestens in solchen Mengen enthält, daß beim Glattbrand der daraus in üblicher Weise erzeugten Glasur der Sphen-Trübungskörper auskristallisiert. Hinsichtlich der Mindest- und Höchstmengen der Calciumund Titanbestandteile gilt hier sinngemäß das gleiche wie für die Herstellung der Sphen-getrübten Fritte.
  • Der erwähnte Versatz der geeigneten Zusammensetzung wird dann mit den üblichen Mühlenzusätzen und Wasser zu einem Glasurschlicker vermahlen, dieser in an sich bekannter Weise auf den Scherben, d.h. die keramischen Gegenstände aufgebracht und anschließend glattgebrannt.
  • Die rekristallisierende Ausscheidung von Calciumtitansilikat ist unabhängig vom PbO- oder B203-Gehalt der Glasuren. Anscheinend kann man alle in der Herstellung von Fritten verwendeten Rohstoffe in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Trübungssystem einsetzen.
  • Die Sphen-getrübten Fritten oder Glasuren für die Keramik können bleifrei oder mit einem bestimmten Bleigehalt hergestellt werden. Der Ausdehnungskoeffizient dieser Fritte bzw. Glasur entspricht der in der Keramik üblichen Größenordnung.
  • Zur Herstellung der durch rekristallisiertes Calciumtitanat getrübten Fritten oder Glasuren wird der hierfür übliche Versatz, der wegen der Bildung des Glases immer schon erhebliche Mengen SiO2, insbesondere als Silikat, enthält noch mit titanhaltigen und calciumhaltigen Rohstoffen versetzt. Da die SiO2-Quelle zwingend in großem Überschuß vorliegt, kann sich entsprechend der oxidischen Formel für das Calciumtitansilikat CaO TiO2-SiO2 nur soviel von dem Sphen-Trübungskörper bilden, wie berechnet als CaO bzw. als TiO2 an calciumhaltigen bzw. titanhaltigen Rohstoffen in den Fritten-oder Glasur-Versatz eingebracht wird. Da für eine ausreichende Trübung in der Regel 5 bis 20 Gewichtsprozent des Trübungskörpers, bezogen auf die Mutterglasphase, reichen genügt es, wenn dem Versatz etwas größere Mengen der titan-und der calciumhaltigen Rohstoffe zugesetzt werden. Das Calciumoxid sollte im Überschuß vorhanden sein, damit nach dem Massenwirkungsgesetz die Bildung von Calciumtitansilikat möglichst vollständig erfolgen kann.
  • Geeignete titanhaltige Rohstoffe sind beispielsweise Aluminiumtitanat, Bariumtitanat, Magnesiumtitanat, Kaliumtitanat, Lithiumtitanat, Titansilikat, Titandioxid als Pigment oder in Form von Rutil und titandioxidhaltige Fritten.
  • Bevorzugte kalziumhaltige Rohstoffe sind Kalziumaluminat, Calciumsilikat, Calciumkarbonat (Kreide, Marmor, Kalkspat), Flußspat, calciumoxidhaltige Fritten, Calciumoxid und Calciumhydroxid.
  • Neben den üblichen Stell- und Schwebemitteln können die Calcium- und Titanbestandteile für Sphen-getrübte Glasuren beispielsweise in folgenden Kombinationen eingebracht werden: a) Titanfritten mit hohem TiO2-Gehalt und Rohstoffe oder Verbindungen, die genügend CaO in chemisch gebundener Form enthalten.
  • b) Titanfritten und eine kalkhaltige Fritte.
  • c) Eine kalkhaltige Fritte und Rohstoffe oder Verbindungen, die Titan in chemisch gebundener Form enthalten.
  • d) Kalkhaltige Fritten und Tio2 als Pigment e) Fritten, in denen CaO und Tio2 in ausreichender Menge eingeschmolzen worden sind.
  • Die Basis des Sphen-Trübungssystems ist zwar ein brennstabiles reines Weiß, eröffnet aber neue Möglichkeiten der Einfärbung. Deckende, vorwiegend weiße Glasuren werden in der Keramik fast ausschließlich mit Zirkontrübungsmitteln hergestellt. Das Einfärben der keramischen zirkongetrübten Glasuren erfolgt mit Farbkörpern, deren Basis meist Zinnoxid oder Zirkonoxid ist. Für eine intensive Farbgebung sind unter Umständen höhere Zugaben (bis zu 12 Gewichtsprozent) nötig. Mit Sphen-getrübten Glasuren lassen sich viele Farben mit geringeren Mengen der farbgebenden Substanzen herstellen.
  • Es genügt, einem erfindungsgemäßen Glasurversatz die färbenden Metalloxide beispielsweise in Mengen von 0,5 bis 5 Gewichtsprozenten zur Mühle zuzugeben. Mit noch geringeren Mengen (z.B. 0,2 bis 2 %) kommt man aus, wenn man diese direkt in die rekristallisierende Sphen-Fritte einschmilzt. Chromverbindungen, welche in Zirkon-getrübten Glasuren eine schwache Grünfärbung verursachen, ergeben in Sphen-getrübten Systemen Farbtöne von Creme über Ocker bis Hellbraun.
  • Nickeloxid färbt Zirkon-getrübte Glasuren schwach braun, ergibt jedoch in Sphen-getrübten Glasuren ein leuchtendes intensives Gelb.
  • Antimonoxid gibt in Zirkon-getrübten Glasuren keine Färbung, in Sphen-getrübten Glasuren ansprechende Grautöne.
  • Rutilfarbkörper, die bisher in der Keramik kaum mit Erfolg verwandt wurden, können in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Trübungssystem eingesetzt werden, weil sich die Rutilfarbkörper in einer titangesättigten Glasphase nicht oder nur schwer auflösen. Die erfindungsgemäßen getrübten Glasuren können im Ein- oder Zweibrandverfahren verarbeitet werden und es lassen sich zwei oder mehr Schichten mit verschiedenen Farb- oder Oberflächeneffekten herstellen.
  • Beispiel 1 Die folgenden Rohstoffe wurden ausgewogen, gemischt und bei 1300C zu einer transparenten homogenen Schmelze erschmolzen: Quarz 42 Gewichtsteile entwässerter Borax 17 Titandioxid 5 Kalisalpeter 2 Tonerdehydrat 2 Kreide 9 II Feldspat 12 Kaolin 8 Zinkoxid 2 Die daraus durch Abschrecken in Wasser und anschließendes Trocknen erhaltene klare Fritte hatte folgende oxidische Zusammensetzung: Silo, 60 Gewichtsprozent Al2O3 7 II B203 12 Na20 6 K20 2 2 TiO2 5 CaO 6 ZnO 2 100 Teile dieser Fritte wurden mit 8 Teilen Kaolin und etwa 55 Teilen Wasser zu einem Glasurschlicker vermahlen, der in üblicher Weise auf die keramischen Gegenstände aufgebracht und zwischen SK 07A und SK 6A eingebrannt wurde. Es wurde eine Sphen-getrübte, deckende, nadelstichfreie Weißglasur erhalten.
  • Der Wärmeausdehnungskoeffizient (WAK) war dem Scherben angepaßt.
  • Beispiel 2 Den Rohstoffen nach Beispiel 1 wurden noch Kupferoxid 0,3 Gewichtsteile Nickeloxid 0,3 Antimonoxid 1,1 " zugefügt und dann in gleicher Weise verfahren.
  • Die aus der Schmelze durch Abschrecken in Wasser und anschließendes Trocknen erhaltene klare Fritte wurde nach folgendem Mühlenversatz vermahlen: 100 Teile dieser Fritte wurden mit 8 Teilen Kaolin und etwa 55 Teilen Wasser zu einem Glasurschlicker vermahlen, der in üblicher Weise auf die keramischen Gegenstände aufgebracht und zwischen Sk 07A und Sk 6A eingebrannt wurde.
  • Es wurde eine Sphen-getrübte, deckende, nadelstichfreie G e 1 b-Glasur erhalten. Der Wärmeausdehnungskoeffizient (WAK) war den Scherben angepaßt.
  • Beispiel 3 Den Rohstoffen nach Beispiel 1 wurden 0,3 Gewichtsteile Kaliumdichromat zugefügt und dann in gleicher Weise verfahren.
  • Die aus der Schmelze durch Abschrecken in Wasser und anschließendes Trocknen erhaltene klare Fritte wurde nach folgendem Mühlenversatz vermahlen: 100 Teile dieser Fritte wurden mit 8 Teilen Kaolin und etwa 55 Teilen Wasser zu einem Glasurschlicker vermahlen, der in üblicher Weise auf die keramischen Gegenstände aufgebracht und zwischen SK 07A und SK 6A eingebrannt wurde.
  • Es wurde eine Sphen-getrübte, deckende, nadelstichfreie b e i g e- oder c r e m e-gefärbte Glasur erhalten. Der Wärmeausdehnungskoeffizient (WAK) war den Scherben angepaßt.
  • Beispiel 4-100 Teile der Fritte nach Beispiel 1 wurden mit 8 Teilen Kaolin, 3 Teilen eines handelsüblichen Rutilfarbkörpers (FK 150) und etwa 55 Teilen Wasser zu einem Glasurschlicker vermahlen, der in üblicher Weise auf die keramischen Gegenstände aufgebracht und zwischen SK 07A und SK 6A eingebrannt wurde. Es wurde eine Sphen-getrübte, deckende, nadelstichfreie G r a u-Glasur erhalten. Der Wärmeausdehnungskoeffizient (WAK) war den Scherben angepaßt.
  • Beispiel 5 Die nach Beispiel 1 durch Abschrecken in Wasser und anschließendes Trocknen erhaltene klare Fritte wurde 30 min bei 800"C getempert. Nach dem Abschrecken in Wasser wurde die Sphen-getrübte Weißfritte auf einen mittleren Korndurchmesser von 1 pm naß vermahlen und getrocknet. Das so erhaltene Weißpigment kann wie andere Weißpigmente für verschiedene Zwecke verwendet werden.

Claims (8)

  1. Getrübte Fritte oder Glasur und Verfahren zu ihrer Herstellung Patentansprüche 1, Getrübte Fritte oder Glasur, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Trübungskörper, insbesondere Weißtrübungsmittel, Calciumtitansilikat der Zusammensetzung CaTiSiO5 enthalt.
  2. 2. Getrübte Fritte oder Glasur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumtitansilikat kristallin ist.
  3. 3. Getrübte Fritte oder Glasur nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kristalline Calciumtitansilikat durch Rekristallisation aus der Glasphase der Glasur gebildet wurde.
  4. 4. Getrübte Fritte oder Glasur nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Calciumtitansilikatpartikel eine Teilchengröße unter 0,1 pm haben.
  5. 5. Trübungskörper, insbesondere Weißtrübungskörper, für Fritten oder Glasuren bestehend aus, insbesondere kristallinem, Titansilikat der Zusammensetzung CaTiSiO5 mit einer Teilchengröße unter 1 pm.
  6. 6. Verfahren zur Herstellung von Fritten für CaTiSiO5 -getrübte Glasuren, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Versatz, der Titan-, Calcium- und Siliciumverbindungen im Molverhältnis von TiO2:CaO:SiO2 = 1:1:1 mindestens in solchen Mengen enthält, daß sich die Verbindungen bei Schmelztemperatur in der Mutterglasphase gerade noch lösen, daß aber beim Wiedererwärmen der abgeschreckten Fritte auf Temperaturen über 5000 der CaTiSiO5-Trübungskörper auskristallisiert, bis zur Bildung einer homogenen transparenten Schmelze erhitzt und in an sich bekannter Weise abschreckt.
  7. 7. Verfahren zur Herstellung von CaTiSiO5-getrübten Glasuren, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Fritte nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit üblichen Mühlenzusätzen und Wasser zu einem Glasurschlicker vermahlt, diesen in an sich bekannter Weise auf keramische Gegenstände (Scherben) aufbringt und anschließend glattbrennt.
  8. 8. Verfahren zur Herstellung von CaTiSiO5-getrübten Glasuren, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Versatz, der Titan-, Calcium- und Siliciumverbindungen im Molverhältnis von TiO2:CaO:SiO2 = 1:1:1 neben anderen üblichen Glasurbestandteilen mindestens in solchen Mengen enthält, daß beim Glattbrand der daraus in üblicher Weise erzeugten Glasur der CaTiSiO5-Trübungskörper auskristallisiert, mit den üblichen Mühlenzusätzen und Wasser zu einem Glasurschlicker vermahlt, diesen in an sich bekannter Weise auf keramische Gegenstände (Scherben) aufbringt und anschließend glattbrennt.
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