DE2829703C2 - Verfahren zur Entfernung von NO aus sauerstofffreien Gasen mittels Zeolithen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von NO aus sauerstofffreien Gasen mittels ZeolithenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von NO aus sauerstofffreien Gasen mit
Hilfe von Zeolithmaterialien, bei denen die austauschfähigen Kationen ganz oder teilweise aus Übergangsmetallionen
wie z. B.. Kupfer-, Nickel-, Silber-, Chrom-, Kobalt- und/oder Eisenionen bestehen.
Die Herstellung von Synthesegasen erfolgt allgemein durch sog. »Steamreforming« von Erdgas bzw. Naphtha
oder durch partielle Oxidation von Erdöl mit Hilfe von Katalysatoren. Diie dabei erhaltenen Synthesegase
bestehen im wesentlichen aus H2, CO und CO2 neben
geringen Mengen an CH» und N2. Die gewünschten
Produkte sind hauptsächlich Wasserstoff zur Ammoniak-Synthese oder das CO zur Isocyanatherstellung,
die in großen Mengen benötigt werden. Die Gewinnung von CO oder Hj erfolgt z. B. in Kälteanlagen mit
Wäschen oder auch durch fraktionierte Destillation.
Es ist nun seil; längerem bekannt, daß bei der Herstellung der Synthesegase durch partielle Oxidation
Spuren von NO, NO2 und N2Oj neben Olefinen
entstehen. Die Konzentration der einzelnen Verbindungen erreicht Werte von 0.5 bis 2,0 ppm. Bei der
Separation der eini'.elnen Bestandteile des Synthesegas-Gemisches in den (Kälte-)Wärmetauschern werden die
Spuren angereichert und bilden dadurch ein explosives Gemisch, das naturgemäß nicht erwünscht ist.
Die Spuren an NO2 und N2Oi können mit zeolithischen
Molekularsieben in Adsorbern gut entfernt werden, Ist im Synthesegas Sauerstoff anwesend, so
wird das NO durch die katalviische Wirkung des Zeoliths zu NO2 oxidiert und kann dann ebenfalls
adsorptiv am Zeolith entfernt werden (vgl. z. B. S. W. Joithe, A. T. Bell und S. Lyn, Ind. Eng. ehem. Proce. Des.
Develop, Vol. 11. NO. 3 [ 1972], S. 434 - 439).
Bei der Verwendung des Wasserstoffs aus dem Synthesegas für die NHj-Synthese dürfen — wegen der
Sauerstoff-Empfindlichkeit des NHj-Synthesekatalysators
— nicht die geringsten Mengen an Sauerstoff im Wasserstoff vorliegen. In diesem Fall kann auch das NO
nicht zu NO2 oxidiert und anschließend durch Adsorption
entfernt werden.
ϊ Außerdem erfolgt in modernen NH3-Synthese-Anlagen
die CO-Abtrennung in sog. NrWäschen (s. F. Fabian and W. Foerg, Proc. Engng, SepL 1974, S.
89—91). Hierbei wurden sich auch geringste Spuren an
NO anreichern und in kurzer Zeit die NrWäschen
in blockieren.
Es wurde nun ein Weg gefunden, die schädlichen Spuren an NO in sauerstofffreien Gasen adsorptiv mit
Hilfe von geeigneten Zeolithen zu entfernen. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus,
i daß auch geringe Spuren an NO bei hoher Gasbelastung entfernt werden können. So können beispielsweise bis
zu 75 Nm3 Gas mit einem NO-Gehalt von ;~.ppm pro
kg Zeolith auf NO-Werte von 0,03 ppm gereinigt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren züf Entfernung von Stickstoffmonoxid aus
insbesondere sauerstofffreien Gasen durch Kontaktieren stickstoffmonoxidhaltiger Gase mit Molekularsiebzeolithen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß bei den Molekularsiebzeolithen die Kationen ganz oder
teilweise durch Übergangsmetallionen ersetzt sind.
Es wurde gefunden, daß Zeolithe, wie z. B. Zeolith A,
Zeolith X, Zeolith Y, Mordenit, Zeolith L, Erionit oder
Chabasit, die mit Kationen der Übergangsmetalle wie
w z. B. Cu2+, Ag+, Ni2+, Cr3+, Co2+, Fe3+ u. a. oder deren
Gemischen besetzt sind, das NO in geringsten Spuren aus sauerstofffreien aber auch aus sauerstoffhaltigen
Gasen entfernt werden kann.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich
r, Metall-Nitrosyl-Komplexe auch bei sehr niedrigen Mengen an NO im Bereich von wenigen ppm im
Hauptgasstrom und bei außerdem hohen Durchsatzvolumen von bis zu 3 NmVh bilden.
Eine adsorptive Bindung kann man ausschließen, da NO zwar ein geringes Dipoimoment aufweist, aber die
erfindungsgemäß eingesetzten Zeolithe eine geringere Affinität zu polaren Komponenten als die üblich
benutzten Na- oder Ca-A-Zeoiithe aufweisen. Diese geringe Adsorptionsleistung wurde z. B. an einem
Zeolith X mit einem Gehalt von 6 Gew.-% CuO (Cu als Kation gebunden) festgestellt.
Bei einem CO2-DrUCk von 5 mbar und 25"C nimmt
der Na-Zeolith X (Probe A) 7,5 Gew.-% CO2 auf
während der mit Cu-Ionen beladene ZpDlith X (Probe C)
>i> eine CO2-Beladung von 43 Gew.-°/o aufweist.
D;e NO-Entfernung aus Synthesegasen kann mit
Hilfe des erfinr'ungsgemäßen Verfahrens in üblichen, thermisch regenerierbaren Anlagen erfolgen: z. B. kann
die Adsorptionsmittelfüllung eines Adsorbers in zwei
Vi Zonen aufgeteilt werden, wobei in der Rohgaszone wie
üblich die CH3OH, CO2, H2S-Entfernung mit einem Na-,
Ca-Zeolith A bzw. Zeolith X erfolgen kann und in der nachfolgenden Zone mittels des metallausgetauschten
Zeoliths die NO-Retention durchgeführt wird. Die
bö NO-Adsorption erfolgt bei Temperaturen zwischen
-70 und +6O0C, vorzugsweise zwischen -65 und + 400C. Die Desorption erfolgt mit H2 und CO-freien
Gasen wie N2, CH4 bei Temperaturen zwischen 100 und
4000C, vorzugsweise mit Stickstoff bei etwa
hi 150 —3500C, wobei das NO wieder ausgetrieben wird.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzten, ionenausgetauschten Zeolithmaterialien können
nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden.
Geeignete Verfahren sind z.B. in DE-AS 13 02 402
beschrieben.
Die beanspruchte NO-Retention soll beispielsweise an luit Cu, Ag, Ni-ausgetauschten Zeolithen in folgender
Versuchsbeschreibung und Versuchsergebnissen beispielhaft gezeigt werden.
In den Versuchen wurden folgende Zeolithe eingesetzt:
Probe A: Na2O · 2,5 SiO2 · Al2O3 = Na-Zeolith X
Probe B: 0,2 Na2O · 0,7 CaO · 1,9 SiO2 - Al2O3 = Ca-Zeolith A
Probe C: 04 CuO - 0,4 Na2O · 2,5 SiO2 - Al2O3 = Na-Cu-Zeolith X
Probe D: 0,5 CuO · 0,4 Na2O · 1,95 SiO2 · Al2O3 = Na-Cu-Zeolith A
Probe E: 04 CuO - 0,4 Na2O · 4 SiO2 - Al2O3 = Na-Cu-Zeolith Y
Probe G: (0,5% Ag und 64% Cu) auf Zeolith X (Na-x)
Probe H: (10% Ag) auf Zeolith X (Na-x)
Probe I: 0,7 NiO · 03 Na2O · 2,5 SiO2 - Al2O3 = NaNi Zeolith X
Probe K: Behandlung der Probe C mit H2, bei 3000C, 8 h lang
Probe L: Behandlung der Probe I mit H2, bei 3000C, 8 h lang
Alle Zeolithe wurden in granulierter bindemittelfreier Form mit einer Korngrößenfraktion von 1 —4 mm
eingesetzt Die Proben wurden vor jedem Versuch mit trockenem Stickstoffe h lang bei 300° C regeneriert
Die NO-Retention wurde in einem sog. Durchbruchsversuch festgelegt. In einem sauerstofffreien Gasstrom
wurde NO und teilweise andere Komponenten eindosiert und dieses Gas bei 1 bar mit einem Durchsatzvolumen
von 3 NmVh über eine Zeolithschüttung von 1 kg geleitet. Die Qualitü. der NO-Retention kann am
NO-Restgehait (Schlupf) im b?.hande!*?n Gas und der
Gasmenge (VDB) pro kg Zeolith bis zu einem NO-Durchbruch von 1 ppm beurteilt wer'en.
Die weiteren Versuchsbedingungen und die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Wiederholungsversuche ergaben die volle Regenerierbarkeit
und volle Adsorptionsleistung der Zeolithe
durch Regeneration mit Stickstoff bei Temperaturen zwischen 100 und 400° C, wobei im austretenden
Regenerationsgas das NO stets als NO ermittelt wurde.
-> Die Versuche zeigen deutlich, daß beispielsweise
durch Eintausch von Cn-, Ag- oder Ni-Ionen in das
Zeolithgitter gegenüber den (Erd-)AIkalizeolithen die NO-Restkonzentration wesentlich reduziert und die
NO-Beladung entscheidend erhöht werden kann. Der
i" Versuch der Probe G 7xigt, daß durch einen teilweisen
Eintausch von Ag+ gegen Cu++ die Kapazität erhöht
werden kann.
Die Kapazität der Zeolithe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist besonders bei den Cu-ausgetauschten
s~> Zeolithen sehr hoch und völlig ausreichend, um in einem technischen Gasreinigungsprozeß ohne wesentliche
Belastung der Wirtschaftlichkeit eingesetzt werden zu können.
1 | Probe | Gaszusammensetzung | Afls.-Temp. | NO-Eintritt | Schlupf NO | VDB |
VOL.-·/. | °C | Ppm | ppm | NmJ/kg Zeolith | ||
S | A | 90 N2/10 CO | -40 | 100 | 0,15 | 2,3 |
'S' | B | 90N2/10CO | -40 | 100 | 0,3 | 1,5 |
I | A | 90 Nj/10 CO | + 25 | 100 | 0,15 | 2,3 |
ύ | B | 90 N2/10 CO | + 25 | 100 | 0,35 | 1,5 |
$ | A | 100N2 | + 25 | 500 | 0,3 | <1 |
'*i | C | 100N2 | + 25 | 500 | <0,05 | 15 |
D | 100N2 | + 25 | 500 | <0,05 | 13 | |
C | 90N2/10CO | -40 | 100 | <0,05 | 20 | |
G | 100N2 | + 25 | 500 | 0,03 | 22 | |
■■; | K | 100N2 | + 25 | 500 | 0,5 | 1-2 |
C | 100N2 | = 76 | 500 | <0,05 | 23 | |
% | C | 100N2 | + 25 | 10 | 0,03 | 75 |
E | 100N2 | + 25 | 500 | <0,05 | 11 | |
H | 100N2 | + 25 | 500 | <0,05 | 10 | |
I | 100N2 | + 25 | 500 | 0,1 | 6 | |
L | 100N2 | + 25 | 500 | 0,2 | 6 |
Claims (5)
1. Verfahren zur Entfernung von Stickstoffmonoxid aus insbesondere sauerstofffreien Gasen durch
Kontaktieren mit Molekularsiebzeolithen, dadurch gekennzeichnet, daß bei den Molekularsiebzeolithen
die Kationen ganz oder teilweise durch Übergangsmetallionen ersetzt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Zeolithe solche des Typs A, solche mit Faujasitstniktur mit einem molaren SiO2ZAl2Oy
Verhältnis von 2 bis 6, Zeolithe des Typs L, Mordenit und/oder Erionit oder Gemische dieser Zeolithe
eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Übergangsmetallkationen
Cu2+, Ni2+. Ag+. Cr3+. Co2+ und/oder Fe3+
vorliegen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß das Zcoüthmateriäi
wenigstens 1 Gew.-%, bevorzugt wenigstens 2 Gew.-%, Über^angsmetall enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Desorption mit
Stickstoff bei Temperaturen zwischen etwa 150 und 350° C erfolgt.
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