DE2820865B1 - Vorrichtung zum Herstellen von Rohren - Google Patents
Vorrichtung zum Herstellen von RohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Im besonderen befaßt sich die Erfindung mit dem sogenannten Stoßbankverfahren, welches seit langer
Zeit zum Stand der Technik zählt und beispielsweise durch die DE-PS 9 11 365 druckschriftlich festgehalten
ist. Bei diesem bekannten Verfahren wird eine warme Rohrluppe mittels einer Stange, die gleichzeitig
Innenwerkzeug, also der Dorn ist, durch mehrere hintereinander angeordnete Gerüste gestoßen und
dabei zu einem Rohr gestreckt. Der Innendurchmesser dieses Rohres wird im wesentlichen vom Außendurchmesser
des Domes, der Außendurchmesser des Rohres von dem Kaliberdurchmesser der letzten in der Regel
als Maßgerüste dienenden Gerüste bestimmt. Einer Stoßbank ist in der Regel eine Lochpresse vorgeschaltet,
wie das Einsatzmaterial für die Lochpresse, einen mit einem Boden versehenen Hohlblock erzeugt. Der
Lochpresse nachgeschaltet ist beispielsweise ein Streckreduzierwalzwerk.
Betriebserfahrungen mit Rohrstoßbänken zeigen, daß die erzeugten Rohre die Tendenz zur Wandverdickung
zum Luppenende hin haben. Insbesondere bei dünnwandigen Rohren ist diese Wandverdickung eindeutig
nachweisbar. Nach Messungen in einer Betriebsanlage, die 14 m lange Rohre erzeugt, liegt die mittlere
Wanddicke am Rohrende um etwa 0,1 mm höher als am Rohranfang. Es ist damit zu rechnen, daß dieses Problem
bei einer Erhöhung der Rohrlänge, also bei höheren Einsatzgewichten in verstärktem Maße auftritt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Vorrichtung so auszugestalten, daß die Wanddicke im
Endenbereich reguliert werden kann, so daß derartige Wandverdickungen vermieden werden können.
Erfindungsgemäß wird daher das im Kennzeichen des Anspruchs 1 Erfaßte vorgeschlagen.
Es wird dadurch erreicht, daß von dem Augenblick an, wo sich ohne besondere Maßnahmen eine Endverdikkung
einstellen würde, diese durch die Anstellung ausgeglichen werden kann. Dies kann dann der Fall sein,
nachdem das hintere Ende der Rohrluppe das erste Walzgerüst verlassen hat. Dementsprechend wird
gemäß einer Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgeschlagen, daß der Walzkaliberdurchmesser
der letzten Gerüste verkleinert wird, nachdem das hintere Ende der Rohrluppe das erste
Walzgerüst verlassen hat.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet jedoch noch weitere Möglichkeiten, nämlich die gezielte
Erzeugung von Rohren mit verjüngten Enden. Hierfür sieht eine Weiterentwicklung vor, daß mit einem kleinen
Walzkaliberdurchmesser der anstellbaren Gerüste angefahren wird und diese auf den der Wanddicke des
auszuwalzenden Rohres vergrößert wird, nachdem das vordere Ende der Rohrluppe das letzte anstellbare
Gerüst verlassen hat Das hintere Ende des Rohres wird entsprechend gewalzt. Die so erzeugten Rohre mit
verjüngtem Ende in einem Streckreduzierwalzverfahren weiterverarbeitet, verringern in diesem nachge-
schalteten, ohne Innenwerkzeug arbeitenden Verfahren, die Endenverdickungen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen erfaßt.
Die Position der Luppe zu erfassen, kann auf verschiedene Art und Weise, auch über ein am
Hauptantrieb angebautes Kopierwerk. Eine Art der indirekten Erfassung der Positon der Luppe wäre die
Anstellung der entsprechenden Gerüste in Abhängigkeit von Walzdrücken, die in einem vorherigen
Führungsgerüst zu erfassen sind. Damit besteht die Möglichkeit, Abweichungen von mittleren Wanddicken
der in das Führungsgerüst einlaufenden Rohrluppen, die sich im auftretenden Walzzug äußern, durch entsprechendes
Anstellen der Maßkaliber auszugleichen.
In vielen Fällen ist es vorteilhaft, gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung zu verfahren, die vorsieht,
daß die Anstellzeit der Anstellvorrichtung nahezu so groß ist wie die Durchlaufzeit des Luppenendes, durch
die mit der zusätzlichen Anstellung versehenen Gerüste. In anderen Fällen wird eine luppenwegabhängige
Programmsteuerung zweckmäßig sein. Mit dieser lassen sich auch werkstoffabhängige Einflüsse gut erfassen.
Die Figuren zeigen in schematischer Darstellung Ausführungsbeispiele der Erfindung. Es zeigt
F i g. 1 eine Rohrstoßbank,
F i g. 2 einen Dreiwalzenkopf,
Fig.3 und 4 einen Teilschnitt nach der Linie AB
durch F i g. 2.
Die in F i g. 1 dargestellte Rohrstoßbank enthält neun jo
hintereinander angeordnete Gerüste 1—9 und eine Stoßvorrichtung 10 für den Dorn 11. Die Stoßvorrichtung
10 bewegt sich während des Walzens mit dem Dorn 11 auf die Gerüste 1—9 zu. Die letzten Gerüste 7,
8,9 der Stoßbank, es sind in der Regel Maßgerüste, sind mit einer Anstellvorrichtung 14 zur zusätzlichen
Anstellung der Kaliberwalzen versehen. Die Anstellvorrichtungen 14 sind über Steuerleitungen 15 mit einer
Steuereinrichtung 16 verbunden, über die ein Geber 17 mittels einer Geberleitung 18 angeschlossen ist. Der
Geber 17 kann eine Fotozelle oder ein mechanischer Fühler sein, der auf den Durchlauf des rückwärtigen
Endes 19 der Luppe 13 anspricht. Eine strichpunktierte Linie 12 deutet die Walzlinie an.
F i g. 2 zeigt einen Dreiwalzenkopf, beispielsweise den Dreiwalzenkopf des letzten Gerüstes 9. Er besteht
aus einem im wesentlichen ringförmigen Gehäuse 20, in dem drei Kaliberwalzen 21,22,23 drehbar gelagert sind.
Die Kaliberwalzen 21,22,23 bilden das Walzkaliber mit
einem Walzkaliberdurchmesser D. Selbstverständlich so dürfen sich die Kaliberwalzen 21,22,23 nicht berühren.
Sie haben vielmehr zwischen sich jeweils einen kleinen Spalt, der sich während der zusätzlichen Anstellung
verändert, aber nicht ganz verschwindet.
Für die Kaliberwalze 21 ist deren Lagerung durch einen Teilschnitt erkennbar. Die Kaliberwalze 21 ist auf
einer Achse 24, die mittels Lager 25 in einem Einbaustück 26 gelagert ist, wobei sich das Einbaustück
26 über ein Keilstück 27 am Gehäuse 20 abstützt. Die weiteren in Fig.2 bezeichneten Einhelheiten werden
bei der Beschreibung der F i g. 3 und 4 erläutert.
Fig.3 und Fig.4 zeigen an sich die gleichen
Einzelheiten, jedoch verschiedene Anstellpositionen der zusätzlichen Anstellvorrichtung 14.
In F i g. 3 ist zu sehen, daß das Gehäuse 20 sich an einer Stirnseite mit einem innenflanschartigen Teil 28 in
Richtung auf die Walzlinie erstreckt, während an der anderen Stirnseite ein weiteres ringflanschartiges Teil
29 lösbar befestigt ist, um den Walzenkopf zusammenbauen zu können. Die Teile 28 und 29 dienen mit ihren
inneren Stirnflächen der Fixierung und Führung des Einbaustückes 26, welches eine schräge Außenfläche
aufweist. Die Schräge dieser Außenfläche entspricht der Schräge eines Keilstückes 27, weiches parallel zur
Walzrichtung mittels einer Grundansteilvorrichtung 30 und der Anstellvorrichtung 14 verschieblich ist.
Die Grundanstellvorrichtung 30 besteht dabei im wesentlichen aus einer sich mittelbar am Gehäuse 20
abstützenden Stellspindel 31, deren inneniiegender Gewindeteil in das Keilstück 27 eingedreht ist. Beim
Drehen der Gewindespindel 31 verschiebt sich das Keilstück 27 entsprechend. Widerlager für die Stellspindel
31 ist dabei der Ringflansch 29 einerseits und indirekt eine mit dem Ringflansch 29 fest verbundene
Aussetzteil 32. In das Aussetzteil 32 ist eine Gewindehülse 33 mit einem Durchlaß für die Steilspindei 31
eingeschraubt und dient so unmittelbar als Widerlager für die Gewindespindel 31, die mit einem Bund 35
versehen ist. Die axiale Erstreckung des Bundes 35 ist geringer als der Abstand der inneren Stirnfläche der
Gewindehülse 33 von der entsprechenden Gegenfläche des Ringflansches 29, so daß der Bund 35 und damit auch
die Gewindespindel 31 ein gewisses Spiel hat. Die Endpositionen dieses Spiels, welches einstellbar und in
einer bestimmten Einstellung mittels einer Vorrichtung 34 feststellbar ist, sind in den F i g. 3 und 4 zu erkennen.
Damit verbunden sind entsprechend unterschiedliche Positionen des Keilstückes 27.
Dieses Spiel ist notwendig für die Funktion der Anstellvorrichtung 14, die hier aus einem hydraulischen
Stellzylinder 36 besteht, deren Zylinder 37 am Gehäuse 20 befestigt ist und deren Kolben über ein Kupplungsstück 39 mit dem Keilstück 27 verbunden ist. Der
hydraulische Stellzylinder 36 ist doppelt beaufschlagbar und hält je nach Beaufschlagung das Keilstück 27
entweder in der in F i g. 3 oder in der in F i g. 4 gezeigten Stellung. Die in F i g. 4 gezeigte Stellung entspricht einer
Verminderung des Walzkaliberdurchmessers D gegenüber dem Walzkaliberdurchmesser D wie er sich aus der
Stellung in F i g. 3 ergibt.
F i g. 3 läßt auch erkennen, daß jeder der Kaliberwalzen 21, 22, 23 ein entsprechender hydraulischer
Stellzylinder 36 angeordnet sein muß.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Herstellen von Rohren aus Rohrluppen durch Stoßen einer auf einen Dorn
aufgebrachten Rohrluppe durch hintereinander angeordnete, aus Rollensätzen gebildete Kaliber,
dadurch gekennzeichnet, daß während des Stoßens durch Anstellen der Kaliberwalzen der
letzten Gerüste der Kaliberdurchmesser verändert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kaliberdurchmesser der letzten
Gerüste verkleinert wird, nachdem das hintere Ende der Rohrluppe das erste Walzgerüst verlassen hat.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem kleinen
Walzkaliberdurchmesser der anstellbaren Gerüste angefahren wird und dieser auf den der Wanddicke
des auszuwalzenden Rohres vergrößert wird, nachdem das vordere Ende der Rohrluppe das letzte
anstellbare Gerüst verlassen hat.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit mehreren hintereinander angeordneten Gerüsten,
die Mehrwalzenköpfe enthalten, deren Kaliberwalzen in Richtung auf die Mitte des von den
Kaliberwalzen gemeinsam gebildeten Walzkalibers anstellbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kaliberwalzen der letzten Gerüste (7, 8, 9) zusätzlich zur Grundanstellung mittels einer Anstellvorrichtung
(14) gemeinsam anstellbar sind, deren Antrieb von einem die Walzposition der Luppe (13)
direkt oder indirekt erfassenden Geber (17) gesteuert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anstellzeit der Anstellvorrichtung
(14) nahezu so groß ist wie die Durchlaufzeit des Luppenendes (19) durch die mit der zusätzlichen
Anstellung versehenen Gerüste (7,8,9).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Maß der zusätzlichen
Anstellung von Gerüst zu Gerüst zum Walzwerksende hin zunimmt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine programmierbare
Steuereinrichtung für den Antrieb der Zusatzanstellung vorgesehen ist, wobei Programmeingänge für
die physikalischen Daten einer auszuwalzenden Rohrluppe und für die Abmessungen des fertigen
Rohres sowie ein Steuereingang für den Geber vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, mit einem Walzenkopf mit einem Gehäuse, in dem
die Kaliberwalzen mittels beweglicher Einbaustücke senkrecht zur Walzlinie verschieblich gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Einbaustücke (26) parallel zur Walzlinie verschieblich über
Keilstücke (27) am Gehäuse (20) abstützen, und an den Keilstücken (27) sowie eine Grundanstellvorrichtung
(30) wie auch die der zusätzlichen Anstellung dienende Anstellvorrichtung (14) angreift,
wobei die Grundanstellvorrichtung (30) ein der Zusatzanstellung entsprechendes einstellbares
Spiel aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anstellvorrichtung (14) jeder
Kaliberwalze im wesentlichen aus einem hydraulischen Stellzylinder (36) besteht, dessen Zylinder (37)
am Gehäuse (20) befestigt und dessen mit einer Stellspindel (31) der Grundanstellvorrichtung (30)
fluchtender Kolben (38) mit dem Keilstück (27) verbunden ist, und daß die Stellzylinder (36) aller
Kaliberwalzen (21, 22, 23) an eine gemeinsame Druckmittelleitung anschließbar sind.
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