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Zwinge für Maler- oder Lackiererpinsel
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Die Erfindung betrifft eine hülsenförmige Zwinge für einen Maler-
oder Lackiererpinsel, welche an ihrem hinteren Ende am Pinselstiel befestigt ist
und mit ihrem vorderen Abschnitt das Borstenbüschel im Bereich der hinteren Enden
der Borsten zu deren Festlegung umgreift. Dabei ist der Erfindunqsvorschlag sowohl
für Zwingen aus Metall als auch insbesondere für solche aus Kunststoff anwendbar.
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Bei Pinselzwingen aus härterem Material, beispielsweise aus Metall
oder aber auch aus Kunststoff, kann beobachtet werden, daß die äußeren Borsten des
Borstenbüschels häufig bereits sehr rasch abbrechen, wodurch die Qualität des Pinsels
erheblich beeinträchtigt wird. Dieses frühzeitige Abbrechen der äußeren Borsten
des Büschels ist im allgemeinen darauf zurückzuführen, daß diese Borsten bei Benutzung
des Pinsels, wo der Pinsel ja häufig gedreht wird, an der meist verhältnismäßig
scharfen Vorderkante der Zwinge reiben und dadurch beschädigt werden0 Dies gilt
insbesondere dann, wenn das Borstenbüschel verhältnismäßig weit hinten in der Zwingeeingeklebt
ist, so daß von der Klebestelle aus bis zur Vorderkante der Zwinge ein relativ großer
Abstand vorhanden und somit eine starke Bewegung der äußeren Borsten des Borstenbüschels
möglich ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufaabe zugrunde, eine Zwinge für einen
Maler- oder Lackiererpinsel derart auszugestalten, daß die erwähnten Reibbewegungen
der äußeren Borsten des
Büschels während des Arbeitens beseitigt
oder zumindest stark eingeschränkt werden, um dadurch zu erreichen, dass die äusseren
Borsten des Büschels nicht vorzeitig brechen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung be einer Zwinge
der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, dass an der Innenwand der Zwinge etwa
parallel zur Zwingenachse verlaufende, nahe der Vorderkante der Zwinge beginnende
Längsrippen angeordnet sind, deren Abstand voneinander kleiner als die doppelte
Rippenbreite ist.
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Diese Längsrippen nehmen zwischen sich die äusseren Borsten des Büschels
in dem innerhalb der Zu ringe liegenden Bereich auf, wodurch bei normalem Arbeiten
ein seitliches Bewegen und damit Reiben der Borsten entlang der Vorderkante der
Zwinge weitgehend verhindert wird. iiierdurch lässt sich eine beachtliche Vergrösserunb
der Lebensdauer des Pinsels erreichen, da der Durchmesser des Büschels nicht bereits
nach verhältnismäsßig kurzer Zeit infolge Brechens der äusseren Borsten vermindert
wird.
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Es ist günstig, wenn die Längsrippen zumindest im Bereich ihrer Längsseiten
ebenfalls abgerundet sind, um auf diese Weise zuverlässig Beschädigungen der Borsten
durch die Rippen selbst zu vermeiden,wobei ein Reiben zwischen den Borsten des Borstenbüschels
und den Rippen im allgemeinen nur bei übermässiger Krafteinwirkung auf das Borstenbüschel
erfolgen kann.
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Zur Erzielung einwandfreier Ergebnisse ist es zweckmässig, wenn der
Abstand der Längsrippen etwa gleich der Rippenbreite, vorzugsweise jeweils etwa
gleich 0,5 mm ist. Eine ausreichende Führung der äusseren Borsten durch die Längsrippen
lässt sich normalerweise bereits dann erreichen, wenn die Längsrippen wenigstens
0,2 mm über die Innenwand der Zwinge vorstehen.
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Grundsätzlich wäre es ausreichend, wenn sich die Längsrippen von der
Vorderkante der Zwinge aus nur ein sehr kurzes Stück nach hinten in die Zwinge erstrecken.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die LängsriEpen sich von der Vorderkante
der Zwinge aus um wenigstens ein Zehntel, vorzugsweise etwa ein Fünftel1 der freien,
über die Vorderkante der Zwinge vorstehenden Länge der Borsten des Borstenbüschels
nach hinten in die Zwinge erstrecken, weil dann die äußeren Borsten über einen verhältnismäßig
großen Bereich und damit sehr zuverlässig geführt und gegen Verschiebung gegenüber
der Zwinge gesichert werden.
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Es ist nach der Erfindung weiter vorgesehen, daß sich die Innenwand
der Zwinge wenigstens in einem Längsrippen tragenden vorderen Bereich zur Vorderkante
der Zwinge zu gleichmäßig verjüngt. Bei einer derartig verjüngten Ausbildung der
Zwinge wird eine besonders gute Wirkung der Längsrippen erreicht. Trotz der Verjüngung
der Zwinge ist aber nicht zu befürchten, daß die äußeren Borsten des Büschels stärker
beschädigt werden, da ja durch die Längsrippen eine Verschiebung weitgehend verhindert
wird. Eine entsprechende Verjüngung der Innenwand der Zwinge im Bereich des vorderen
Endes bringt aber den sehr beachtlichen Vorteil, daß die Borsten des Borstenbüschels
gut zusammengehalten werden, so daß man während des Arbeitens mit einem eine erfindungsgemäße
Zwinge aufweisenden Pinsel einen guten Schluß des Borstenbüschels erreichen kann.
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Der Schluß des Borstenbüschels wird dann besonders gut, wenn die Länge
des verjüngten vorderen Bereichs der Zwinge wenigstens ein Zehntel, vorzugsweise
wenigstens ein Fünftel1 der Länge der freien, über die Vorderkante der Zwinge vorstehenden
Länge der Borsten beträgt.
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Zur Erzielung eines einwandfreien Schlusses des Borstenbüschels
am
freien Ende wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß die Innenwand der Zwinge
im vorderen Bereich unter einem Winkel von 2 bis 100, vorzugsweise 3 bis 5° , gegenüber
der Längsachse der Zwinge verjüngt ist.
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Vor allem bei Ausbildung der Zwinge gemäß dem vorstehend erläuterten
Erfindungsvorschlag besteht die Möglichkeit, das Borstenbüschel relativ weit hinten
in die Zwinge einzukleben, so daß ein verhältnismäßig langer Teil nicht miteinander
verklebter Borsten sich in der Zwinge befindet. In diesem Falle besteht die Möglichkeit,
die Zwinge nach Abnutzung des Borstenbüschels infolge entsprechend langen Gebrauches
zu kürzen. Dies wird erfindungsgemäß in besonders einfacher Weise dadurch ermöglicht,
daß die Zwinge an ihrem vorderen Ende wenigstens einen entlang je einer Sollbruchlinie
abtrennbaren Ringabschnitt trägt, wobei der wenigstens eine abtrennbare Ringabschnitt
vorzugsweise den verjüngten Abschnitt der Innenwand zumindest teilweise bildet und
gegebenenfalls innenseitig mindestens ein Stück der Längsrippen trägt.
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Aufgrund der Gestaltung der Zwinge nach der Erfindung ist auch nach
dem Abtrennen des Ringabschnittes noch eine normalen Bedürfnissen entsprechende
Fassllnq der Borsten und ein ausreichender Schluß des Borstenbüschels gewährleistet.
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Besonders günstig ist es in diesem Pa3, wonn die Zwinge ais Kunststoff
geformt ist und die Sol1brll(hlinie (n) von einer umlaufenden Reihe von Stellen
stark verminderten Wandstärke bzw. von Durchbrechungen gebildet ist (sind), welche
über stein mit aeaensiDer der Wandstärke der Zwinge verminderter Dicke verbunden
sind. Bei einer derartigen Ausbildung läßt sich der Ringabschnitt bzw. lassen sich
die Ringabschnitte in einfacher Weise von der Zwinge lösen, indem sie lediglich
abgerissen werden, wobei das Lösen durch Einschneiden mittels eines Messers noch
erleichtert werden kann.
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Schließlich liegt es im Rahmen der Erfindung, daß die Zwinge einen
elliptischen Querschnitt mit einem Achsenverhältnis von etwa zwei aufweist.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnung. Es zeigen: Fig. 1 teilweise im Schnitt, teilweise in Seitenansicht
eine aus Kunststoff bestohnndo 7Jwir.(re gemäß der Erfindung; Fig. 2 einen Schnitt
nach Linie II-TI in Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-TII in Fig. 1
durch die Zwinge.
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Die in der Zeichnung dargestellte, von einer Hülse 1 gebildete Zwinge
ist einstückig aus Kunststoff geformt. Sie weist in geringem Abstand von ihrer Hinterkante
2 eine innere Umfangsnut 3 auf, mittels derer sie auf das vordere Ende eines entsprechenden
Pinselstiels aufgesprengt werden kann.
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Etwa in ihrer Mitte sind zwei weitere innenseitige UmEangsnuten 4vorgesehen,
die zur Verklebung des Borstenbüschels in der Zwinge 1 dienen.
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Die Zwinge bildende Hülse 1 umfaßt im wesentlichen zwei Teile, nämlich
den hinteren Abschnitt 5 und einen vorderen Rinabschnitt 6. Die Abschnitte 5 und
6 sind durch eine Sollbruchlinie 7 getrennt, welche von einer Reike von Durchbrechungen
bzw. stark verdünnten Stellen 8 gebildet ist, die in einem verjüngten Umfangsbereich
9 der Hülse 1 vorgesehen sind.
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Durch den verjüngten Umfangsbereich9 werden zwischen den Durchbrechungen
bzw. verdünnten Stellen 8 Stege 10 gebildet, deren Dicke erheblich geringer ist
als die normale Wandstärke der Hülse 1.
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Aus der Zeichnung (Fig. i) ist weiterhin ersichtlich, daß sich die
Innenwand 11 der Zwinge 1 ausgehend von der Linie 12 nach vorne gleichmäßig verjüngt,
wobei in den verjüngten Abschnitt (vor der Linie 12) in Innenwand 1' mit der Längsachse
13 der Zwinge 1 einen Winkel von 2 bis 10° , beim gezeigten Ausführungsbeispiel
einen Winkel von 3 bis 5° einschließt. Die Länge des verjüngten Abschnittes zwischen
der Linie 12 und der Vorderkante 14 der Zwinge 1 entspricht wenigstens einem Zehntel,
vorzugsweise jedoch wenigstens einem Fünftel der Länge des freien, über die Vorderkante
der Zwinge vorstehenden Borstenendes, wobei in der Zeichnung das Borstenbüschel
nicht dargestellt ist. Bei einer Lunge des Borstenbüschels von etwa 40 bis 45 mm
kann sich die Verjüngung zwischen der Linie 12 und der Vorderkante 14 über etwa
12 mm erstrecken.
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Eine weitere Besonderheit der gezeigten Zwinge ist darin zu sehen,
daß sie in dem vorderen Ringabschnitt 6 über die Innenwand 11' vorstehende Längsrippen
15 trägt, die etwa parallel zueinander und parallel zur Längsachse 13 der Zwinge
verlaufen.
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Diese Längsrippen 15 haben die Aufgabe, eine seitliche Verschiebung
der äußeren Borsten des in die Zwinge 1 eingeklebten Borstenbüschels entlang der
Innenwand 11' und damit der im allgemeinen relativ scharfen Vorderkante 14 der Zwinge
1 zu verhindern, um so zu gewährleisten, daß die äußeren Borsten nicht infolge ihrer
Reibung an der scharfen Vorderkante 14 zu stark beansprucht werden und somit eine
vorzeitige Abnützung eintritt.
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Aus der Zeichnung ist deutlich ersichtlich, daß die Breite a der Längsrippen
15 etwa gleich dem gegenseitigen Abstand b der Längsrippen ist, wobei sowohl die
Breite a der Längsrippen als auch ihr gegenseitiger Abstand b günstigerweise etwa
0,5 mm beträgt. In der Praxis kann beispielsweise eine Ausbildung vorgesehen sein,
bei welcher die Breite der Rippen
0,6 mm, ihr Abstand voneinander
etwa 0,5 mm beträgt.
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Eine ausreichende Führung der äußeren Borsten des Borstenbüschels
wird bereits dann erreicht, wenn das Maß c, um das die Längsrippen 15 über die Innenwand
11' der Zwinge 1 vorstehen, lediglich 0,2 mm beträgt, wobei natürlich eine sicherere
Führung bei etwas größeren Maßen gewährleistet ist.
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Aus den Fig. 1 und 2 ist schließlich noch ersichtlich, daß die Längsrippen
15 sowohl entlang ihrer Längsseiten 16 (Fig. 2) als auch an ihren vorderen Enden
17 und hinteren Enden 18 abgerundet sind, so daß auch die Rippen 15 selbst keine
nachteiligen Wirkungen auf die Borsten des Borstenbüschels ausüben können.
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Es sei schließlich noch darauf hingewiesen, daß die Zwinge 1 bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel eine besondere, bisher unübliche Querschnittsform
besitzt. Die Zwinge 1 hat nämlich, wie Fig. 3 deutlich zeigt, einen elliptischen
Querschnitt, wobei die längere Achse 19 etwa zweimal so lang ist wie die kürzere
Achse 20, d.h. der Querschnitt stellt eine Ellipse mit einem Achsenverhältnis von
zwei dar.
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Bei dem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich
um eine einstückige)aus Kunststoff gespritzte Zwinge.
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Dabei besteht die Möglichkeit, nach einer gewissen Abnutzung der Borsten
des Büschels, d.h. nach entsprechender Verkürzung der Borsten, den vorderen Ringabschnitt
6 von dem hinteren Teil 5 der Zwinge 1 zu lösen, indem der Ringabschnitt 6 einfach
entlang der Sollbruchlinie 7 abgerissen wird, wobei gegebenenfalls ein Messer zuhilfe
genommen werden könnte.
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Auch wenn der Ringabschnitt 6 abgerissen ist, ist aber noch zumindest
in gewissem Umfange dafür gesorgt, daß das Borstenbüschel einen guten Schluß besitzt,
da ja ein Teilbereich 21
(zwischen den Durchbrüchen 8 und der Linie
12) der verjüngten Innenwand 11' zum hinteren Teil 5 der Hülse bzw. Zwinge 1 gehört.
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Aus Fig. 1 ist noch ersichtlich, daß der hintere Abschnitt 5 der Hülse
1 in ihrem vorderen Teil sowie der vordere Ringabschnitt 6 jeweils außenseitig mit
einer schuppenartigen Prägung 22 versehen sind. Diese schuppenartige Prägung 22
ist vorgesehen, um in dem Fall, daß der Pinsel mit den Borsten nach oben gehalten
wird, ein Zurücklaufen von Farbe über die Zwinge 1 hinaus zum Stiel zu verhindern.
Die Schuppen 22 sind derart gestaltet, daß Tropfen im allgemeinen im Bereich der
Schuppen 22 hängen bleiben.
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Vorstehend wurde eine einstückige aus Kunststoff hergestellte, im
Querschnitt ovale Zwinge beschrieben. Selbstverständlich kann die Zwinge jedoch
auch in anderer Weise ausgeführt sein.
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Insbesondere wäre ohne weiteres auch eine Herstellung der Zwinge aus
Kunststoff möglich. Weiter könnte die Zwinge nicht nur einen trennbaren Abschnitt
6 sondern mehrere derartige Abschnitte umfassen. Schließlich ist der Querschnitt
der Zwinge selbstverständlich beliebig wählbar. Vor allem könnte die Zwinge natürlich
auch rund oder flach ausgebildet sein.
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