DE2816642C2 - Liegekissen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Liegekissen gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Es ist ein Liegekissen dieser Art bekannt (US-PS 37 75 781), das zwei nebeneinander liegende LuftzeHen besitzt, die wechselweise beaufschlagt werden können. Ein solches Kissen ist nur einsetzbar für eine gekippte Wechsellage einer Person. Nicht möglich ist es, einen Patienten unter Aufblasen beider Zellen zu stützen, um ihn möglichst weich zu betten, da die Zweiteilung und die hier gewählte Befestigung des Luftkissens in der Teilungslinie beider Kissen dazu führt, daß der Patient dann in seiner Mitte, d. h. im Bereich der Wirbelsäule überhaupt nicht gestützt wird. Soll ein Patient flach liegen, sind in jedem Fall die Kissen zu entleeren. Ähnlich verhält es sich mit einem anderen bekannten Fall (US-PS 34 77 071), bei dem zwei oder vier parallele LuftzeHen vorgesehen sind und stets eine Teilung in Quermitte des Betts vorliegt, so daß grundsätzlich auch hier eine mangelnde Stützung im Bereich der Wirbelsäule erfolgt Dariiberhinaus ist die mögliche Kippbewegung einer Person auf einen verhältnismäßig kleinen Winkel beschränkt, da die Person, wenn sie in der Mitte des Bettes liegt, bereits mit der einen Hälfte ihres Körpers, d. h. unter voller Belastung auf der für eine Kippbewegung zu entleerenden Zelle aufliegt, so daß !ediglich eine seitliche Schräglage, nicht aber wirklich eine Seitenlage erzielbar ist, wie sie häufig erwünscht ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Liegekissen zu schaffen, mit dem nicht nur eine Horizontallage einer Person bei ganz oder teilweise aufgeblasenen LuftzeHen möglich ist, sondern darüberhinaus die Herbeiführung einer über eine bloße Schräglage hinausgehende Seiten

lage herbeigeführt werden kann.

Diese Aufgabe ist durch die gekennzeichneten Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst Durch die Verwendung von drei Zellen erhält der Körper im Beieich der Hauptbelastung, d. h. im Bereich der Wirbelsäule, des Gesäßes und der Schulter eine unmittelbare Unterstützung. Hierdurch ist es möglich, ihn auch be: aufgeblasenen Luftzellen in horizontaler Lage zu betten. Die Dreigliederung bewirkt ferner, daß der in der Mitte des Bettes Hegende Patient bei Ablassen einer seitlichen Luftzelle nicht aus seiner Horizontallage fällt, da seine Hauptlast sich auf die Mittelzelle stützt Er kann nuntnehr quasi unter seitlichem Abrollen in eine maximale Seitenlage gedreht werden, d. h. in eine steile Sehenlage, ohne daß durch Bedienungspersonal der Korper gehoben oder verschoben werden muß. Darüberhinaus ist grundsätzlich auch eine geringere Schräglage oder Seitenlage möglich, wenn man gleichzeitig auch die mittlere Luftzelle dosiert entleert, so daß insgesamt ein vielseitigeres Luftkissen vorliegt — Die Befestigung jeder Zelle in der Mitte ihrer Unterseite gewährleistet dabei, daß eine große Hubhöhe unter Nutzung des jeweiligen Bodens für'die.Auswölbung bei gleichzeitiger stabiler gegenseitiger Stützung in der Horizontallage erreicht wird.

Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert

Fi g. 1 bis 5 zeigen Querschnittsansichten einer ersten Ausführungsform eines Liegekissens in unterschiedlichen Betriebsstellungen;
F i g. 6 ist eine schaubildliche Ansicht eines Liegekissens nach den F i g. 1 bis 5 und deutet den in F i g. 3 gezeigten Betriebszustand an;

F i g. 7. ist eine der F i g. 6 entsprechende schaubildliche Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Liegekissens;

F i g. 8 zeigt eine Querschnittsansicht des Liegekissens nach F i g. 7 in einem Betriebszustand, wie er demjenigen nach F i g. 4 entspricht;

Fig.9 zeigt das Liegekissen nach Fig.7 im Querschnitt in einem der Fig.3 entsprechenden Betriebszustand.

Ein Liegekisseu nach F i g. 1 bis 6 besteht aus drei parallel zur Längsachse eines Bettes verlaufenden Luftgellen 2 aus flexiblem Material, die unabhängig voneinander aufblasbar bzw. entleerbar sind und an einer Unterlage, beispielsweise einem Bett 1, in ihrer Längsrichtung jeweils in der Mitte ihrer Unterseite mit dieser Unterlage verbunden sind. Untereinander sind die Luftzellen nicht miteinander verbunden. Im vorliegenden Fall erstrecken sich die Luftzellen über die gesamte Länge des Betts, können jedoch auch aus mehreren hintereinander liegenden kürzeren LuftzeHen bestehen, die je-, weils einzeln in geeigneter Weise mit einem Druckmittel gefüllt oder entleert werden können.
Im aufgeblasenen Zustand haben die Luftzellen, wie man am besten aus den F i g. 2,3 und 5 ersieht, eine verhältnismäßig große Höhe, die dadurch ermöglicht wird, daß infolge der einzigen Befestigung der LuftzeHen in der Mitte ihrer Unterseite diese sich zu den Seiten hin aufwölben kann. — Im übrigen ist die mittlere Luftzelle 2a in den Zellen der Fi g. 1 bis 6 merklich schmaler als die seitlich benachbarten beiden LuftzeHen 2b.

Gemäß Fig. 6 können die Luftzellen über eine gemeinsame Speiseleitung 3 mit Druckluft versorgt wer-

den. Von dieser Speiseleitung 3 führen einzelne Abzweigungen 3a, 36 zu jeder einzelnen Luftzelle und sind unter Zwischenschaltung von jeweils einem Ventil 4a, Ab mit der mittleren Luftzelle la bzw. den äußeren Luftzellen 2b verbunden. Die Ventile haben zweckmäßig drei Betriebsstellungen, dh. sind zweckmäßig Dreiwege-Ventile, so daß in einer Ventilstellung eine Verbindung zwischen den Luftzellen und der Speiseleitung 3 hergestellt wird, in einer weiteren Ventilstellung diese Verbindung gesperrt ist und schließlich in einer dritten Ventilstellung aus den Luftzellen Luft in die Umgebung abgelassen werden kann. Die Betätigung der Ventile kann vorteilhaft mittels eines Steuerpults erfolgen.

Befindet sich das Liegekissen in dem aus F i g. 1 erkennbaren, nur schwach aufgeblasenen Betriebszustand, wird einex Person eine bequeme Rückenlage ermöglicht Soll diese Person aus der Rückenlage in eine Seitenlage gedreht werden, werden zwei benachbarte Luftzellen, z.B. in der aus Fig.2 ersichtlichen Weise aufgepumpt bzw. abgelassen, so daß die Person aufgrund ihres eigenen Gewichts oder mit lediglich geringer Anstrengung in die in Fig.3 veranschaulichte Seitenlagc gekippt bzw. gedreht werden kann. Ein Wenden der Person in die entgegengesetzte Seitenlage erfolgt durch Aufpumpen bzw. Aufblasen des gegenüberliegenden äußeren Luftkissens zusammen mit dem mittleren Luftkissen in der aus F i g. 5 ersichtlichen Weise.

In F i g. 4 ist das Liegekissen in einem schwach aufgepumpten Betriebszustand mit auf dem Kissen liegender Person gezeigt Mit Rücksicht auf die geringe Breite der mittleren Luftzelle 2a kann ein sehr einfaches Kippen in eine Seitenlage stattfinden. Durch die verhältnismäßig große Hubhöhe der Luftzellen führt dabei der Patient während der Kippbewegung aus der Rückenlage in die Seitenlage lediglich eine sehr begrenzte Bewegung in seitlicher Richtung aus. Hierdurch wird es möglich, die erforderliche Breite des Betts gering zu halten. Außerdem ist kein Hilfspersonal für die Verlagerung des Patienten einzusetzen. Ferner wird eine gute Anlagestütze in der Seitenlage geboten. Selbstverständlich können die Luftzellen auch völlig abgelassen werden. Die Unterlage 1 kann wie die Luftzellen 2 aus flexiblem Material, beispielsweise aus Kunststoff bestehen. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Unterlage 1 aus einem steifen Material herzustellen. Jede Luftzelle besteht aus zwei zusammengeschweißten Gewebehälften. 2b' und 2a'bzw. 2Z>"und 2a".

Bei der Ausführungsform nach den F i g. 7 bis 9 ist für die drei nebeneinander liegenden Luftzellen ein gemeinsamer durchgehender unterer Wandteil 15 vorgesehen, der die Luftzellen miteinander verbindet und nach oben die LuftzeUen 16 und nach unten Luftkammern 17 begrenzt, deren unterer Wandteil 12" mittels in Längsrichtung verlaufender Randschweißnähte 18 an dem unteren Wandteil 15 der LuftzeUen 16 befestigt ist und mh den in Abständen angeordneten Längsschweißnähten 19 zur Bildung von entlang der LuftzeUen verlaufender kleinerer Luftkammern versehen ist, wobei in dieser Ausführungsform die Luftkammern miteinander in Verbindung stehen, selbstverständlich jedoch auch voneinander getrsnnt sein können und jeweils unabhängig voneinander einzeln an eine DrucVtiittelquelle ange-

schlossen sein können, so daß sie wahlweise unabhängig voneinander selektiv gefüllt bzw. abgelassen werden könnea Sind die LuftzeUen 16 abgelassen, während die Luftkammern 17 gefüllt sind, wie dies aus F i g. 8 erkennbar ist, dienen die Luftkammern als bequeme Un-

tertage für eine liegende Person. Die Luftkammern 17 können in Längsrichtung in einer Anzahl von hintereinander liegenden Luftkammern unterteilt sein, die wiederum einzeln aufblasbar bzw. ablaßbar sind, so daß es möglich wird, wahlweise eine Zelle oder mehrere ZeI-len in unterschiedliche Betriebszustände zu bringen und auf diese Weise selektive Lageänderung bestimmter Körperpartien der Person vornehmen zu können. Werden alle Luftkammern vollständig abgelassen, liegt das Liegekissen flach auf der Unterlage oder dem Bett 11, an der die Kammern befestigt sind. Im dargestellten Fall hat jede Luftzelle auf ihrer Unterseite eine dreiteilige Kammer, wobei die mittlere Kammer der mittleren Luftzelle mittels der beiden Längsnähte 20 und 21 an der Unterlage 11 befestigt ist, während bei den beiden äußeren LuftzeUen der mittlere Luftkammerabschnitt mittels einer einzigen in Längsrichtung verlaufenden Naht 20 an der Unterlage befestigt ist

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Liegekissen mit zusammendrückbaren, parallel zur Längsachse eines Bettes verlaufenden Luftzellen aus flexiblem Material, die unabhängig voneinander aufblasbar bzw. entleerbar und an dem Bett befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß drei Luftzellen (2) vorgesehen sind und diese in ihrer Längsrichtung jeweils in der Mitte ihrer Unterseite mit dem Bett verbunden sind.

2. Liegekissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Wandteil (15) der Luftzellen (2) eine Anzahl kleinerer Luftkammem (17) aufweist, die unabhängig von den Luftzellen aufblasbar bzw. entleerbar sind.

3. Liegekissen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, da&däe Luftkammern (17) sich in Richtung der LuftzeHen erstrecken.

4. Liegekissen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammem (17) gruppenweise füllbar sind.

5. Liegekissen nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter jeder Luftzelle (2) eine Gruppe von drei Luftkammem (17) vorgesehen ist, von denen die mittlere mit dem Bett verbunden ist

6. Liegekissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Luftzelle (2a) schmaler al* die beiden äußeren LuftzeHen (2b) ist