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"Vorrichtung zum Massieren von gepökelten Fleischwaren',
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Massieren von gepökelten
Fleischwaren, welche eine drehbar gelagerte und mittels eines Antriebes mittel-
oder unmittelbar antreibbare Trommel zur Aufnahme der Fleischwaren aufweist.
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Es ist bekannt, Fleischwaren zum Zwecke der Konservierung zu pökeln,
wobei die Pökellake in die Fleischwaren eingespritzt wird. Dies geschieht mit Hilfe
von Kanülen, welche in die Fleischwaren eingestochen werden. Das Einstechen der
Kanülen führt aber zu Verletzungen der Fleischfasern, und zwar einmal durch die
Stichkanäle und zum anderen durch die Lakestrahlen, welche seitlich aus Löchern
der Kanülen mit relativ hohem Druck austreten und so ein Aufreißen des Gewebes bewirken.
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Diese Verletzungen der Fleischfasern werden durch die in neuerer Zeit
verwendeten Viel-Nadel-Inj ektoren noch vergrößert, weil 40 - 50 Kanülen gleichzeitig
in die Fleischware getrieben werden.
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Um diese Beschädigungen des Gewebes in gewissem Umfange zu beheben
ist es bekannt, der Pökellake Bindemittel beizugeben, die die Eigenschaft haben,
das zerrissene Gewebe wieder zusammenzukleben. In vielen Staaten, so auch in der
Bundesrepublik, ist äedoch
die Verwendung derartiger Bindemittel
untersagt.
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Man hat daher vorgeschlagen, das natürliche, im Fleisch befindliche
Protein so zu aktivieren, daß die im Eiweiß enthaltenen Klebstoffe die Wirkung künstlicher
Bindemittel übernehmen. Das Aktivieren des Proteins geschieht durch Massieren der
Fleischwaren während des Nachpökelns, d.h. nach der erfolgten Spritzpökelung. Zu
diesem Zwecke sind Vorrichtungen bekannt, bei denen die Fleischwaren durch Rührarme
in der Lake hin- und herbewegt, oder aber in Trommeln od.dgl. so bewegt werden,
daß sie über- und durcheinander purzeln, so daß eine Massagewirkung erreicht wird
mit der Folge der Aktivierung des Proteins. Die bekannten Geräte zum Massieren der
Fleischwaren haben den wesentlichen Nachteil, daß sie bezüglich ihres Fassungsvermögens
auf einige wenige 100 Kilo Fleisch beschränkt sind, so daß Großbetriebe eine Vielzahl
derartiger Geräte verwenden müssen, zumal die eingegebenen Fleischwaren 24 Stunden
zur Durchführung der Restpökelung in diesen Vorrichtungen verbleiben müssen, obwohl
die Massage selbst nur einen wesentlich geringeren Zeitraum erfordert. Außerdem
ermöglichen diese bekannten Vorrichtungen lediglich einen diskontinuierlichen Betrieb.
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Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche unter
Vermeidung vorerwähnter Nachteile nicht
nur ein einwandfreies Massieren
der eingegebenen Fleischwaren ermöglicht, sondern auch einen kontinuierlichen Betrieb,
so daß auch bei Großbetrieben mit einem vergleichsweise geringen Aufwand die Behandlung
der Fleischwaren durchführbar ist.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Trommel derart
angeordnet und/oder in ihrem Inneren mit einer oder mehreren Mitnehmern od.dgl.
versehen ist, daß die an einem Ende der Trommel eingegebenen Fleischwaren bei rotierender
Trommel eine ständige Umwälzung und Weiterbewegung zum anderen Ende der Trommel
hin erfahren. Die Fleischwaren erfahren somit zusätzlich zu der Bewegung eines Über-
und Durcheinanderpurzelns die eines Transports in Längsrichtung der Trommel, so
daß diese nach Beendigung der Massage am Ende der Trommel selbsttätig wieder austreten
und in einen bereitstehenden Lagerbottich fallen.
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Da auch das Eingeben der Ware in die Trommel automatisch erfolgt,
ist die erstrebte Kontinuität gegeben. Die Restpökelung geschieht nicht mehr in
der Vorrichtung zum Massieren von gepökelten Fleischwaren, sondern in sehr viel
weniger aufwendigen normalen Bottichen, über die jeder Betrieb in ausreichender
Anzahl verfügt.
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Zur Erzielung der aber und Durcheinanderbewegung sowie des Transports
der Fleischwaren kann die Trommel waagerecht und der bzw.
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die Mitnehmer in ihrem Inneren geneigt angeordnet sein. Es ist
jedoch
auch möglich, die Trommel geneigt anzuordnen und den bzw. die Mitnehmer waagerecht
anzubringen, so daß sich die gleiche Wirkung ergibt. Die Trommel kann nach Art eines
Förderrohres ausgebildet sein, wobei die Mitnehmer die Form von Platten, Schaufeln,
Leisten, Vorsprüngen od.dgl. besitzen können. Die Ausgestaltung der Mitnehmer ist
so vorzunehmen, daß die Fleischwaren nur auf die glatten Wandungen der Trommel prallen,
um Beschädigungen zu vermeiden. Es ist möglich, zwei oder mehrere Mitnehmer parallel
und/oder versetzt zueinander anzuordnen. Vorteilhaft ist der bzw. sind die Mitnehmer
in ihren Neigungen einstellbar, was beispielsweise durch eine einseitige schwenkbare
Anordnung der Mitnehmer erfolgen kann, wobei die anderen Enden über einen Schraubbolzen
od.dgl. in ihrer Höhe einstellbar sind.
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Die Enden der Trommel verjüngten sich zu den Öffnungen in ihren Stirnseiten
hin, so daß sich einmal eine schonende Eingabe der Fleischwaren und zum anderen
eine zwangsweise Entleerung durch die kontinuierliche Transportbewegung ergibt.
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Nach einem weiteren Vorschlage der Erfindung befindet sich in der
Trommel Pökellake, wobei diese selbst in einer Wanne od.dgl.
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angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung ergibt sich die Möglichkeit
einer Nachpökelung, so daß auch die Randschichten der Fleischwaren eine Pökelung
erfahren, welche durch die Spritzpökelung nicht erreicht werden. Die Stirnwände
der Wanne od.dgl.
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erstrecken sich bis in die Bereiche der Öffnungen in den Stirnseiten
der Trommel, so daß einmal die Eingabe bzw.
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Entnahme der Fleischwaren nicht behindert ist, zum anderen aber dafür
Sorge getragen ist, daß etwa überlaufende Lake von der Wanne od.dgl. aufgefangen
wird.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Neigung der Trommel
und/oder die des bzw. der Mitnehmer so eingestellt, daß die Verweilzeit einer Fleischware
in der Trommel etwa 30 Minuten beträgt. In Verbindung mit der Massage während dieses
Zeitraumes erfolgt gleichzeitig eine Nachpökelung der Randschichten, woraufhin dann
die Restpökelung in besonderen Bottichen durchgeführt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung näher
erläutert, und zwar zeigt diese eine geschnit-ene Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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Mit 1 ist die Trommel bezeichnet, die sich zu ihren Enden 2,3 hin
konisch verjüngt. In den stirnseitigen Enden befinden sich die Eingabe- und Entnahmeöffnungen
4,5. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Trommel 1 auf ihrer Außenseite
mit zwei Zahnkränzen 6 ausgerüstet, welche der Drehung der Trommel 1 dienen. Zu
diesem Zwecke greifen in die Zahnkränze 6 Zahnräder 7 ein, die sich auf einer schematisch
angedeuteten Welle 8 befinden,
welche in Lagerböcken 9 abgestützt
ist. Der nicht weiter dargestellte Antrieb kann unmittelbar auf die Welle 8 einwirken,
oder aber durch eine Zahnradübersetzung von außen her.
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Die Lagerböcke 9 stützen sich auf dem Boden 10 einer Wanne 11 ab,-
deren Stirnwände sich bis in die Bereiche der Öffnungen 4,5 in den Stirnseiten der
Trommel 1 erstrecken.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Trommel 1 waagerecht
angeordnet. In ihrem Inneren befinden sich mehrere Mitnehmer 13, welche geneigt
angeordnet sind. Die einen Enden 14 der Mitnehmer 13 sind schwenkbar angeordnet,
während ihre anderen Enden 15 mittels Schraubbolzen 16 in ihren Neigungen einstellbar
sind. Die Ausgestaltung und Anordnung der Mitnehmer 13 ist derart, daß die eingegebenen
Fleischwaren nur auf die glatten Wandungen der Trommel prallen können, so daß Beschädigungen
der Fleischwaren vermieden werden. Die Schrägstellung der Mitnehmer 13 bewirkt einen
kontinuierlichen Transport in Richtung der Längsachse der Trommel 1, wobei durch
die konische Gestaltung der Enden sich ein zwangsweises Entleeren über die Öffnung
5 ergibt. Bis zur Unterkante der Öffnungen 4,5 ist die Trommel 1 mit Lake gefüllt,
so daß während des Massierens der Fleischwaren gleichzeitig eine Nachpökelung der
Randschichten bewirkt wird.
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Die Länge der Trommel kann beispielsweise 4 Meter und deren Durchmesser
1 Meter betragen.