DE2806401C2 - Nur in einer Richtung flüssigkeitsdurchlässige Folie - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine Folie aus thermoplastischem Kunststoff, die in im wesentlichen nur einer Richtung flüssigkeitsdurchlässig ist, insbesondere zur Verwendung als Deckschicht füf Artikel wie Windeln und Verbände, gemäß Oberbegriff des einzigen Patentanspruchs.

Die aus der DE-OS 25 56 501 vorbekannte Folie der vorstehend bezeichneten Gattung dient als Deckschicht einer Wegwerf-'Vindel. Die Folie ist mit sogenannten verjüngten Kapillaren ausgestattet, die etwa kegelförmig ausgebildet sind und deren aus der Ebene der Folie vorstehende Spitzen je eine klein-¹; öffnung besitzen. Zur Herstellung dieser Folie sind verschiedene Verfahrensweisen angegeben. So soll es einerseits möglich sein, die Folie mittels einer heizbaren und mit Dornen versehenen Form und einer nachgiebigen Platte herzustellen und zugleich mit Löchern zu versehen. Andererseits soll die Folie aber auch im Wege der Vakuumverformung mit Hilfe einer geeigneten Formplatte tiefgezogen werden können. Nach einer weiteren Verfahrensweise soll die Folie in eine mit Dornen versehene Form eingegossen werden können. Die mit den Ausformungen versehene Folie ist ggf. noch so zu bearbeiten, daß von den Spitzen Material entfernt wird, um so den Durchmesser der Öffnungen in seiner Größe auf den angestrebten Wert einstellen zu können. Diese Bearbeitung kann durch ein Abschleifen der Spitzen oder durch ein Aufschmelzen der gesamten Deckschicht erfolgen. Diese Verfahrensweisen sind jedoch für eine Massenherstellung unzweckmäßig, insbesondere, da es bei einer nachträglichen Bearbeitung der Spitzen der Ausformungen wohl sehr schwierig ist, einen gleichmäßigen Lochdurchmesser zu erreichen. Im Falle einer Bearbeitung der Spitzen durch Abschleifen kann bereits ein geringer Werkzeugverschleiß die an sich kleinen öffnungen in ihren Abmessungen wesentlich verändern. Gleiches gilt prinzipiell auch für den Fall des eo Aufschmelzens der Spitzen unter Erwärmen der gesamten Folie, da auch hier bereits beispielsweise geringe Temperaturunterschiede eine Veränderung in den Abmessungen der Folie und damit der Öffnungen zur Folge haben können.

Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs hinsichtlich ihrer Gattung bezeichnete Folie derart auszubilden, daß die Gefahr verschiedener Durchmesser der Öffnungen der Ausprägungen über die Folie vermieden ist, daß die durch die Ausprägungen erreichte Kapillarwirkung verbessert ist und daß praktisch keine Gefahr eines Verschlusses der freien Öffnungsenden der Ausprägungen besteht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des einzigen Patentanspruchs angegebenen Maßnahmen gelöst

Wesentlich für die Brauchbarkeit einer Foli« der hier zur Rede stehenden Art ist die erreichte Kapillarwirkung. Für die Steighöhe einer Flüssigkeit in Kapillaren ist maßgeblich der Quotient aus dem Produkt der zweifachen Oberflächenspannung der Flüssigkeit und dem Cosinus des Randwinkels der Benetzung einerseits und dem Produkt aus Radius der Kapillare, Dichte der Flüssigkeit und Erdbeschleunigung andererseits. Die Steighöhe ist also um so größer, je kleiner der Radius der Kapillare ist Es leuchtet daher ein, daß bei sonst gleichen Bedingungen die Kapillarwirkung in den Ausprägungen, deren Wände im wesentlichen rechtwinklig zur Grundfläche der Folie verlaufen, größer ist ais in verjüngten Kapillaren, wie beispielsweise den Kapillaren der Folie gemäß DE-OS 25 56 501, bei welcher Folie der Radius der Ausprägungen von der Spitze zur Grundfläche der Folien größer wird.

Neben der erreichten verbesserten Flüssigkeitsdurchlässigkeit in einer Richtung durch die erhöhte Kapillarwirkung wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung infolge der gleichzeitig vorgesehenen Wülste nicht nur eine Verstärkung der Ränder der Öffnungen, sondern auch eine örtliche Versteifung erreicht, so daß durch ein in der Praxis auftretendes Zusammendrücken des mit einer saugfähigen Einlage versehenen und die Folie an derjenigen Seite, von der die Flüssigkeit eindringen soll, abgedeckten Artikels insbesondere die Durchgangsöffnungerr niemals völlig verschlossen werden.

Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, daß, da die Querschnitte der Ausprägungen in ihrer ganzen Tiefe gleich sind, sämtliche Öffnungen eintr Folie denselben lichten Querschnitt aufweisen, auch wenn durch mechanische oder thermische Einflüsse die Tiefe der Ausprägung bei der fertigen Folie unterschiedlich ausfallen sollte. Der konstante Querschnitt der Ausprägungen führt zu einer optimalen Kapillarwirkung. Durch ein Zusammendrücken des mit einer saugfähigen Einlage versehenen und durch die erfindungsgemäße Folie an der Seite, an der die Flüssigkeit eindringen soll, abgedeckten Artikels können einander gegenüberliegende Wände der Ausprägungen zusammengedrückt werden, so daß hierdurch eine Veränderung des freien Querschnitts entsteht. Wegen ihrer Anordnung entlang der Öffnungen versteifen die Wülste die Öffnungsränder, so daß durch ein in der Praxis auftretendes Zusammendrücken niemals ein vollständiger Verschluß eintreten kann, insbesondere nicht an den Enden oder Ecken im Querschnitt eckiger Ausprägungen.

Die erfindungsgemäße Folie kann auch für den Fall verwendet werden, bei dem von ihrer Flüssigkeitsdurchlässigkeit in einer Richtung nur in unbelastetem Zustand Gebrauch gemacht werden soll, während sie in belastetem Zustand, d. h. bei Druckeinwirkung auf die Folie, völlig flüssigkeitsundurchlässig sein soll.

Ein weitgehendes Verschließen der öffnungen durch einen Druck auf das Material wird möglich, wenn die Tiefe der Ausprägungen größer als ihre kleinste Abmessung ist. Bei einer etwa rechteckigen Ausformung und einem entsprechenden Schlitz wird man in

diesem Fall die Tiefe der Ausformung größer als ihre Breite wählen. Für gewisse Folien kann es jedoch auch erwünscht sein, daß der Schlitz bzw. die Öffnung durch Zusammendrücken nicht soweit verschlossen werden, um bei einer Verringerung des möglichen Flüssigkeitsdurchgangs noch einen ausreichenden Durchtritt von Dämpfen zu erhalten, wie z. B. bei einer atmungsaktiven Folie. Hierbei wird man Schlitz und Ausprägung so gestalten, daß die Tiefe der Ausprägung beispielsweise kleiner als die Hääi'te ihrer kleinsten Abmessung ist

Die Wülste verstärken die Ränder der Öffnungen und verhindern damit ein Einreißen der Folie. Die Ausprägungen werden üblicherweise so angeordnet, daß sie in die innere Lage, welche aus einem faserigen Material besteht, eindringen. Da sich die Wülste außen ^!5 am Ende der Ausprägungen befinden, tragen sie zu einer Verankerung zwischen der Abdeckfolie und der Einlage bei, so daß sich die Folie nicht ohne weiteres von der Einlage abheben läßt und auch ein Verschieben von Teilen dieser Einlage gegenüber der Folie erschwert wird. Etwaige Ungleichförmigkeiten bei der Ausbildung der Wülste können für die Verbindung mit der Einlage von Vorteil sein.

Die Folie kann auf ihrer gesamten Fläche oder auch nur in bestimmten Bereichen mit Ausprägungen und Öffnungen versehen sein.

Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Folie sind auf den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigen

F i g. 1 und 2 Schnitte durch die Ausprägungen;

F i g. 3 bis 5 verschiedene Anordnungen von Ausprägungen und Öffnungen in der Folie.

Die Ausprägungen erfolgen so, daß die inneren Flächen der Seitenwände 2 der Ausprägungen etwa im rechten Winkel gegenüber der Grundfläche 1 der Folie geformt werden. Abweichungen von bis zu 5% vom rechten Winkel, wie sie für die Herstellung und Abnahme der Folie auf einem gravierten Metaiizylinder zweckmäßig sein können, werden als unbeachtlich angesehen, ebenso kleine Abrundungsradien zwischen der Folie 1 und den Seitenwänden 2. Die Seitenwände 2 der Ausprägungen besitzen an ihren offenen Enden eine Wulst 3, welche vorzugsweise nur an der Außenseite liegt und den Querschnitt der Kapillare 4 nicht einengt. Wenn die kleinste Abmessung des lichten Querschnittes genügend groß ist, können die Wülste jedoch auch ein wenig in die Kapillare hineinragen wie in F i g. 2 gezeigt

F i g. 3 zeigt eine Folie mit dreieckigen Ausprägungen und öffnungen T 2.

Fig.4 zeigt eine andere Folie 13 mit kreisförmigen Ausprägungen und Öffnungen 14.

Die Größe, Form und Tiefe der Ausprägungen und der Öffnungen 5, 14 kann in jedem Falle den Erfordernissen angepaßt werden. Es ist jedoch vorteilhaft, zwischen den einzelnen Ausprägungen eine genügend breite, ebene Grundfläche zu belassen, damit die Folie noch eine ausreichende Festigkeit besitzt und nicht durch die Bahnspannung beim Aufwickeln und weiterem Verarbeiten deformiert wird.

Fig.5 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Folie, bei der die Ausprägungen und Öffnungen die Form rechteckiger Schlitze besitzen. Die Ausprägungen und Öffnungen 16 sind in der Folie 15 in Reihen versetzt zu einander angeordnet und gegenüber der Mittellinie abwechselnd in diesen Reihen vorzugsweise unter 45° nach entgegengesetzten Seiten geneigt.

In dieser bevorzugten Ausführung, form haben die Ausprägungen und Schütze einen lichter. Querschnitt von 03 mal 2,0 mm. Der Abstand zwischen dem Ende eines Schlitzes und einem benachbarten Schlitz beträgt bei dieser Ausführungsform etwa 1,7 bis 1,8 mm. Die zwischen -ien Schlitzen verbleibenden Flächen der Folie 15 konnten mit einer sehr feinen Ferlstruktur geprägt werden. Bei der Verwendung dieser Folie in einer Dicke von ca. 0,025 mm als Abdeckfolie für eine saugfähige Einlage in einer Kombination, wie sie bei einmal zu gebrauchenden Windeln verwendet wird, ergab sich, daß die Folie angenehm an der Haut war, daß sie von der Haut Flüssigkeit schnell aufsaugen konnte und daß auch bei einer stärker durchgefeuchteten Einlage und einem Druck auf die Folie kein Zurückfließen der Flüssigkeit eintrat. Bei normalem Druck auf die Kombination trat keine bemerkbare Verformung der schlitzförmigen Ausprägungen und Öffnungen ein.

Erst bei größerem Druck und bei einer Verbiegang der Folie änderten sich die Abmessungen in der Mitte der Schlitze, während an ihren Enden Kapillaren von etwa aber ihre Länge gleichem Querschnitt erhalten blieben. Bei stärker durchgefeuchteten Einlagen war diese Querschnittsverminderung, die etwa wie ein Lippenventil wirkt, offenbar günstig, um die Flüssigkeit am Zurückfließen zu hindern.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Folie aus thermoplastischem Kunststoff, welche in im wesentlichen nur einer Richtung flüssigkeitsdurchlässig ist, insbesondere zur Verwendung als Deckschicht für Artikel, wie Windeln und Verbände, mit Flüssigkeiten aufsaugenden inneren Lagen, die für die Flüssigkeitsdurchlässigkeit Ausprägungen mit sich im Winkel von der Grundfläche der Folie weg erstreckenden Wänden und Öffnungen in deren Enden aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände (2) der Ausprägungen rechtwinklig zur Grundfläche (1) der Folie verlaufen, der freie Querschnitt dieser Ausprägungen über deren Tiefe gleich bleibt und dem Querschnitt der Öffnung (5,14) am Ende der Ausprägung etwa gleich ist und daß ferner der Rand der Öffnungen an den Enden der Ausprägungen Wülste (3) aufweist und dadurch verfestigt ist