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Die Erfindung geht aus von einem Schreibwerk der im Oberbe-
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griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Durch eine ältere Patentanmeldung (P 26 47 570.7-27) ist ein Schreibwerk
bekannt, bei dem der als Typenscheibe ausgebildete Typenträger, seine Antriebswelle
und die Hammerdruckvorrichtung in einem um eine senkrecht zur Antriebswelle verlaufende
Achse verschwenkbaren Oberteil des Schlittens gelagert sind. Um die Sicht auf den
geschriebenen Text freizugeben, wird das Oberteil des Schlittens verschwenkt, wodurch
der Typenträger vom Aufzeichnungsträger zurückbewegt wird. Zum Bewegen des Typenträgers
von der Sichtstellung in die Schreibstellung und umgekehrt werden somit gleichzeitig
auch das Oberteil, die Antriebswelle gegebenenfalls mit Antriebsmotor und die Hammerdruckvorrichtung
bewegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schreibwerk der eingangs
genannten Art zu schaffen, das im Vergleich zu bekannten entsprechenden Schreibwerken
eine wesentlich höhere Geschwindigkeit bei Bewegen des Typenträgers zwischen der
Sicht- und Schreibstellung ermöglicht.
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Die Maßnahmen zur Lösung dieser Aufgabe sind im Patentanspruch 1 gekennzeichnet.
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Ein derartig ausgebildetes Schreibwerk hat den Vorteil aufzuweisen,
daß die gesamte von der Schreib- in die Sichtstellung und umgekehrt bewegte Masse
durch die feste Anordnung von Antriebswelle und Hammerdruckvorrichtung im Schlitten
gering wird und hiermit die Schreibwerke mit vom Aufzeichnungsträger zurückbewegbaren
Typenträgern für schnell laufende Schreibmaschinen geeignet gemacht werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
beschrieben. Es zeigt: Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Schreibwerks
nach der Erfindung im Schnitt, Figur 2 Einzelheiten eines Kippgelenks für einen
Typenträger im Schnitt, Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schreibwerks
nach der Erfindung in schaubildlicher Darstellung, Figur 4 Einzelheiten einer biegeelastischen
Verbindung zwischen Typenträger und Antriebswelle in Seitenansicht, Figur 5 Einzelheiten
eines in den Typenträger integrierten federnden Elements in Seitenansicht, Figur
6 Einzelheiten zum Ausrichten des Typenträgers während seiner Schwenkbewegung in
Draufsicht und Figur 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schreibwerks nach
der Erfindung im Schnitt.
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Gemäß Figur 1 weist ein Schreibwerk einen als Typenscheibe 1 ausgebildeten
Typenträger mit einer Vielzahl von radialen Schlitzen auf, wodurch elastische Stege
2 gebildet sind, an deren Enden jeweils eine Type 3 angeordnet ist. Im Bereich der
Typen
3 sind eine Schreibwalze 4 für die Aufnahme eines zu beschreibenden Aufzeichnungsträgers
5 sowie ein Farbband 6 z. B.
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in einer Kassette angeordnet. Die Typenscheibe 1 ist mit einer Antriebswelle
7 im Drehrichtungssinn formschlüssig gekuppelt, die in Bewegung versetzbar und beim
Erreichen einer bestimmten Winkelstellung der Typenscheibe 1 anhaltbar ist. Zum
Abdruck eines Schriftzeichens ist eine Hammerdruckvorrichtung 8 vorgesehen, die
- durch ein Betätigungsglied 9 angetrieben - gegen den betreffenden Steg 2 der angehaltenen
Typenscheibe 1 schlägt, um den Abdruck der an dem jeweiligen Steg 2 befindlichen
Type 3 über das Farbband 6 auf den an der Schreibwalze 4 eingespannten Aufzeichnungsträger
5 zu bewirken. Die Antriebswelle 7 und die Hammerdruckvorrichtung 8 sind in einem
Schlitten 10 angeordnet, der parallel zur Schreibrichtung gleitbar geführt ist.
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Die Typenscheibe 1 ist während der Schreibpausen zur Freigabe der
Sicht auf den geschriebenen Text vom Aufzeichnungsträger 5 weg in die mit ausgezogenen
Linien dargestellte Sichtstellung und vor Beginn des Schreibvorganges in die strichpunktiert
dargestellte Schreibstellung, die in der Schreibebene liegt, bewegbar.
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Aus diesem Grund ist die Typenscheibe 1 relativ zu ihrer Antriebswelle
7 bewegbar und mit ihr biegeelastisch verbunden. Die Antriebswelle 7 sowie die Hammerdruckvorrichtung
8 sind fest im Schlitten 10 gelagert und nehmen an der Bewegung der Typenscheibe
1 von der Sicht- in die Schreibstellung nicht teil. Die Hammerdruckvorrichtung 8
ist in einem geringen Abstand von der Sichtstellung der Typenscheibe 1 im Schlitten
10 angeordnet, um die Drehbewegung der Typenscheibe in der Sicht stellung nicht
zu behindern. Das Bewegen der Typenscheibe 1 von der Schreib- in die Sicht stellung
erfolgt in den Schreibpausen entweder unmittelbar oder zeitverzögert nach Beendigung
jedes Schreibvorganges.
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Das vordere Ende der Antriebswelle 7 ist als Kalottenlager 11
ausgebildet,
auf dem die Typenscheibe 1 kippbar angeordnet ist. Als Schwenkeinrichtung dient
eine zwischen Nabe und Typen 3 angeordnete Nockenwalze 12, die hin- und herschwingend
oder fortschreitend antreibbar ist. Die Nockenwalze 12 kippt die Typenscheibe 1
an ihren Stegen 2 in die strichpunktiert dargestellte Schreibstellung, in der sich
die Typenscheibe 1 an einen schlittenfesten Anschlag 10a anlegt und in der die Hammerdruckvorrichtung
8 die an dem betreffenden Steg 2 der angehaltenen Typenscheibe 1 befindliche Type
3 gegen den Aufzeichnungsträger 5 schlägt. Die Typenscheibe 1 ist mit der Antriebswelle
7 durch ein Gelenk 13 derart biegeelastisch verbunden, daß es die Kippbewegungen
der Typenscheibe 1 um das Kalottenlager 11 zuläßt, aber drehstarr mit der Antriebswelle
7 verbunden ist. Als biegeelastisches Gelenk 13 kann ein an sich bekanntes Gleichlaufgelenk,
wie Kreuzgelenk, Blattfedergelenk, gewellte Membranfeder, biegsame Welle, Schraubenfeder,
Gummibalg, vorgesehen sein.
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Als Kipplager für die Typenscheibe 1 dienen gemäß der Ausführungsform
nach Figur 2 zwei mit kegelförmigen Lagerflächen versehene Lagerteile 14 und 15,
die mit dem Ende der Antriebswelle 7 bzw.
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an der Nabe der Typenscheibe 1 befestigt sind. Zwischen den Lagerteilen
14, 15 ist eine Kugel 16 angeordnet, um die die Typenscheibe 1 kippbar ist.
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Das Schreibwerk nach Figur 3 zeigt die Typenscheibe 1, deren Welle
17 zur schwenkbaren Lagerung in einer Hülse 18 geführt ist, die an gegenüberliegenden
Seiten auf Zapfen 19 im Schlitten schwenkbar ist, wobei die Antriebswelle 7 und
die Zapfen 19 so zueinander angeordnet sind, daß sich die Achse der Antriebswelle
7 mit der durch die Zapfen 19 gebildeten Schwenkachse rechtwinklig schneiden.
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Die Hülse 18 besitzt an ihrer Außenwand einen Arm 20, in den eine
Stange
21.zum Verschwenken der Hülse 18 um die Zapfen 19 eingreift. Die in der Hülse 18
gelagerte Welle 17 der Typenscheibe 1 ist durch ein die Schwenkbewegung zulassendes
Gelenk mit der Antriebswelle 7 dreheinstellbar verbunden. Als Gelenk dient eine
scheibenförmige Blattfeder 22 aus biegeelastischem Material mit in zwei konzentrischen
Kreisen angeordneten Einschnitten 23, die derart ausgebildet sind, daß drei Ringe
24 mit zwei sich kreuzenden Gelenkpaaren 25 entstehen. Die Welle 17 der Typenscheibe
1 ist in dem inneren Ring 24 der Blattfeder 22 befestigt, während der äußere Ring
24 über einen Halter 26 mit der Antriebswelle 7 verbunden ist.
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Die Einzelheit nach Figur 4 zeigt die im Schlitten gelagerte Antriebswelle
7 und Hülse 18, die an dem Arm 20 durch die Stange 21 um die Zapfen 19 schwenkbar
ist und die Welle 17 der Typenscheibe 1 führt. Als biegeelastisches Gelenk zwischen
der Antriebswelle 7 und der um die Zapfen 19 schwenkbaren Welle 17ist eine kreisringförmige
Membranfeder 27 vorgesehen, deren äußerer Rand an dem mit der Antriebswelle 7 verstifteten
Halter 26 und deren innerer Rand an dem linken Ende der Welle 17 befestigt ist.
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Das biegeelastische Gelenk braucht kein zusätzliches Bauteil zu sein.
In Figur 5 ist eine Typenscheibe 28 dargestellt, deren Nabe 29 auf der Antriebswelle
7 gelagert und mit einem auf der Antriebswelle 7 verstifteten Ring 29a drehstarr
verbunden ist.
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Der um die Nabe 29 herum angeordnete Teil der Typenscheibe 28 ist
als federndes Element 30 ausgebildet, durch das die Typenscheibe 28 relativ zu ihrer
Antriebswelle 7 bewegbar ist. Das in die Typenscheibe 28 integrierte federnde Element
30 kann z. B.
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wie die Membran feder 27 in Figur 4 oder die Blattfeder 22 in Figur
3 ausgebildet sein.
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Um die in einer bestimmten Winkelstellung angehaltene Typenscheibe
während
ihrer Schwenkbewegung von der Sicht - in die Schreibstellung ausrichten zu können,
sind an den Stegen 2 unterhalb der Typenkopfvorderseite keilförmige Zentrieransätze
31 (Figur 6) vorgesehen, von denen in der Schreibstellung der Typenscheibe jeweils
einer in eine entsprechende Nut 32 eines schlittenfesten Vorsprungs 10a eingreift.
Die Ausrichtung der Typenscheibe bzw. ihres Steges 2 erfolgt somit bereits vor dem
Abdruck durch die Hammerdruckvorrichtung 8. Die Nockenwalze 12 ist hier tonnenförmig
ausgebildet. Diese Ausbildung gestattet, - wenn auf das Ausrichten der Typenscheibe
während ihrer Schwenkbewegung durch die Glieder 31, 32 verzichtet wird -, daß die
Typenscheibe über ihre Stege 2 bereits während der Dreheinstellung von der Sicht
- in die Schreibstellung bewegt werden kann.
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Das Schreibwerk nach Figur 7 weist eine Antriebswelle 7 auf, deren
vorderes Ende kalottenförmig ausgebildet ist und als Schwenklager für die Typenscheibe
1 bzw. ihre Nabe 33 dient.
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Die Schwenkeinrichtung ist durch einen kreisringförmigen Vorsprung
34 an der Nabe 33 und durch eine in den Vorsprung 34 eingreifende Schubstange 35
gebildet, durch die die drehbare Typenscheibe 1 zwischen der Sicht- und der Schreibstellung
verstellt wird. An der Nabe 33 ist ein biegeelastisches Gelenk 36 befestigt, das
mit der Antriebswelle 7 drehstarr verbunden ist, eine Schwenkbewegung der Typenscheibe
1 relativ zur Antriebswelle 7 zuläßt und z. B. wie die scheibenförmige Blattfeder
22 (Figur 3) ausgebildet ist. Auch die Ausführungsform nach Figur 7 gestattet das
Verschwenken der Typenscheibe 1 während ihrer Dreheinstellung. Wird auf das gleichzeitige
Verschwenken und Dreheinstellen verzichtet, kann zum Ausrichten der Typenscheibe
während des Verschwenkens der Vorsprung 34
Arretierlücken 37 aufweisen,
von denen jeweils eine in der Schreibstellung der Typenscheibe 1 in einen Arretierzahn
38 des Schlittens 10 eingreift.
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In einer weiteren Ausführungsform ist als Schwenkeinrichtung für die
Typenscheibe 1 die Hammerdruckvorrichtung 8, 9 (Figur 1) vorgesehen, die zunächst
die Typenscheibe 1 an einem Steg 2 als vorgeschaltete Bewegung vor dem Abdruck bis
zu dem schlittenfesten Anschlag 10a verschwenkt und dann durch Weiterbewegen der
Hammerdruckvorrichtung 8, 9 in derselben Richtung die Type 3 durch Auslenken des
jeweiligen Steges 2 zum Abdruck bringt.
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Die Ausführungsbeispiele zeigen jeweils eine relativ zur Antriebswelle
bewegbare Typenscheibe. Die Erfindung ist aber auch bei einem an sich bekannten
Typenkorb anwendbar, der eine bestimmte Anzahl von verschiedenen Typen auf elastischen
Stegen aufweist.