DE2803858C2 - Anlage zur kontinuierlichen Raffination von schmelzflüssigem Rohmaterial, insbesondere von Rohblei oder Rohzinn - Google Patents
Anlage zur kontinuierlichen Raffination von schmelzflüssigem Rohmaterial, insbesondere von Rohblei oder RohzinnInfo
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Description
a) bei Blei
40
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur kontinuierlichen Raffination von schmelzflüssigem Rohmetall,
insbesondere von Rohblei oder Rohzinn, mit einer Reihe nacheinander angeordneter Reaktoren mit
Zuführeinrichtungen für Reagenzien, Zu- und Ablaufein- 4S
richtungen für das Rohmaterial und Abtrenneinrichtungen für die Reaktionsprodukte.
Die klassische Metallraffination, zum Beispiel Bleioder Zinnraffination, ist ein diskontinuierlicher Prozeß.
Das die Verunreinigungen wie Zinn, Blei, Arsen, ia
Antimon, Kupfer, Nickel. Kobalt, Eisen, Silber, Wismut u. a. enthaltende Rohmetall vom Schacht- oder Flammofen
oder von anderen Schmelzaggregaten sowie auch das der Sekundärmetallurgie entstammende Rohmetall
wird in einer sogenannten Kesselraffination nacheinander den folgenden Stufen zugeführt:
a) bei Blei
Vorentkupferung, Entkupferung (einschließlich Ni-, Co-Entfernung), Entfernung von Zinn, Entfernung von
Arsen und Antimon, Entfernung von Silber (einschließlich Gold), Entfernung von Zink, Entfernung von
Wismut, Nachraffination.
65
b) bei Zinn
Enteisenung, Entkupferung, Entfernung von Arsen,
Vorentkupferung | Von 1200° C auf 450° C | 430° C 350° C |
Entkupferung: | 350-400° C | 650° C |
Entfernung von Zinri Arsen, Antimon: - nach Harris 450-500°C - Herdofenraffination 800° C |
410°C 350° C |
|
Entsilberung: — erste Stufe — zweite Stufe endet bei |
4200C | |
Entzinkung: (Vakuum) | ||
Entwismutung: — erste Stufe — zweite Stufe endet bei |
300-270° C | |
Nachraffination: | 240-280°C | |
b) bei Zinn | 600-650° C 360° C |
|
Entfernung von Eisen: (ggf. zweistufig) |
250° C | |
Entfernung von Kupfer: | 450° C 250° C |
|
Entfernung von Arsen: — Aufheizen auf — Abnahme des »dross« |
425° C 330° C |
|
Entfernung von Antimon: | 260° C | |
Entfernung von Wismut: — Aufheizen auf — Abkühlenlassen auf |
320° C | |
Entfernung von Mg/Na — Aufheizen auf — Abkühlenlassen auf |
||
Entbleiung: | ||
Nachraffination: |
Hieraus geht hervor, daß das Rohmetall im Verlauf seiner Kesselraffination mindestens dreimal abgekühlt
und mindestens dreimal wieder aufgeheizt wird. Dabei müssen, noch immer mehr oder weniger durch
Handarbeit, mindestens 4 bis 10 verschiedene Reaktionsprodukte (Schlicker, Schäume, Krätzen) von der
Oberfläche des flüssigen Bleis bzw. Zinns abgezogen werden.
Das Aufheizen der Kessel, die öl- oder gasbeheizt sind, erfolgt mit einem Wärmeausnutzungsgrad von nur
10 bis 20% und mit einer Geschwindigkeit von 30°/Stunde. In der gleichen Größenordnung liegt die
Abkühlgeschwindigkeit Die Gesamttemperaturdifferenzen liegen bei mindestens 15000C, was 50 Stunden
(das heißt mehr als zwei Tage) Zeit bedeutet, in der keine Reaktionen stattfinden, sondern nur aufgeheizt
oder abgekühlt wird. Dies alles führt dazu, daß das Rohmetall vom Schachtofen oder Flammofen bis zur
Gießform im allgemeinen 4 bis 6 Tage unterwegs ist.
Die Raum-Zeit-Ausbeute der klassischen Blei- und Zinnraffination ist also ganz außerordentlich schlecht
(Größenordnung: 1 t/m2 · h), was zu hohen Investitionskosten
und Zinsverlusten führt Daneben sind auch die Instandhaltungs- und Lohnkosten hoch.
Die Nachteile der klassischen diskontinuierlichen Kesselraffination haben zu Ansätzen geführt, Teilschritte
der Bleiraffination kontinuierlicher zu betreiben.
So sind in jüngerer und jüngster Zeit Vorschläge zur
kontinuierlichen Entkupferung, und zwar sowonl für die Vorentkupferung wie auch für die Schwefelentkupferung
gemacht worden. Für die Vorentkupferung wird in einem Herdofen ein Temperaturgradient erhalten,
wobei Schlacke, Speise und/oder Stein sich in der heißeren oberen Zone abscheiden und vorentkupfertes
Blei aus der kühleren unteren Zone entfernt werden kann. Für die Schwefelentkupferung wird eine Se.ie von
9 Rührkesselreaktoren vorgeschlagen. Allen Verfahren gemeinsam ist die gegenüber dem diskontinuierlichen
Prozeß nur geringfügig erhöhte Raum-Zeit-Ausbeute, die bei I bis 3 t/m2 · h verbleibt
Ein Vorschlag zur kontinuierlichen Entfernung von J5
Zink, Arsen, Zinn unc Antimon aus Rohbiei ist durch die
DE-OS 14 83 165 bekanntgeworden. Diese bekannte Anlage weist drei über jeweils einen Syphon miteinander
verbundene Kessel auf. in denen ein Rührer angeordnet ist Es handelt sich hier um nichts anderes als
um die eingangs mit allen Nachteilen beschriebene bekannte Kesselraffination. So beträgt bei der aus der
DE-OS bekannten Kesselraffination die Temperatur im vorletzten Kessel 4200C und im letzten Kessel 500° C. so
daß eine Zwischenaufheizung des zu raffinierenden Bleis unumgänglich ist. Die drei vorhandenen Kessel
reichen nicht aus, alle im Rohblei vorhandenen Verunreinigungen selektiv voneinander getrennt abzuziehen.
Vielmehr müssen, wie eingangs angegeben, bei der Kesselraffination von Blei im allgemeinen 10 bis 15
Raffinationskessel vorhanden sein.
Die bisher bekannten kontinuierlichen Teilschrittverfahren bei der Bleiraffination liegen in den Investitionskosten
höher als die diskontinuierlichen Verfahren. Nachteilig bei den bekannten Verfahren sind auch die
schlechten Umweltbedingungen, unter denen sie durchgeführt werden müssen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zur kontinuierlicher· Raffination
von schmelzflüssigem Rohmetall, insbesondere von Rohblei oder Rohzinn zu schaffen, deren Betrieb bei
hoher Reinheit des Raffinats durch eine hohe Raum-Zeit-Ausbeute, vergleichsweise niedrige Investitions-,
Instandhaltungs-, Lohn- und Energiekosten sowie durch geringe Umweltbelastung ausgezeichnet ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere
vorteilhafte Ausbildungen uind in den Unteransprüchen 2 bis 5 angegeben.
Bei der einfachsten Lösung besteht die erfindungsgemäße Raffinationsanlage nur aus einer einzigen Strecke
oder einem einzigen Rohr mit so viel Längenabschnitten
als Rinnen oder Reaktionsstrecken, wie aus dem Rohmetall zu entfernende Verunreinigungen vorhanden
sind. Irgendwelche Rührer, Pumpen oder dergleichen sind bei der erfindungsgemäßen Raffinationsanlage
nicht erforderlich, weil die einzelnen rinnenartigen Reaktionsstrecken mit geringem Winkel zur Horizontalen
in Metailfließrichtung nach unten geneigt sind. Bei der erfindungsgemäßen voUkontinuierlichen Raffinationsanlage
tritt das schmelzflüssige Blei mit etwa 10000C in die erste Reaktionsstrecke ein und verläßt die
letzte Reaktionsstrecke mit etwa 300 bis 5000C, wobei
im Gegensatz zur bekannten Rührkesselraffination eine Zwischenerhitzung oder auch eine Zwischenabkühlung
der Schmelze nicht erforderlich ist so daß die erfindungsgemäße Raffinationsanlage ohne jegliche
Zufuhr von Brennstoff bzw. Fremdenergie auskommen kann. In die aufeinanderfolgenden P ^aktionsstrecken
werden feste und/oder flüssige und/oifc- gasförmige
Reagenzien eingeführt und es werden dabei selektive Raffinationsbedingungen aufrechterhalten. Zwischen
den einzelnen Reaktionsrinnen werden die auf dem fließende··« Metall schwimmenden, die Verunreinigungen
enthaltenden Reaktionsprodukte abgeschieden. Der Metallfluß wird dabei so eingestellt, daß er nur eine
sehr geringe Flüssigkeitshöhe aufweist zum Beispiel die Flüssigkeitshöhe von 1 cm.
In der erfindungsgemäßen Raffinationsanlage werden zum Beispiel bei der Bleiraffination in den aufeinanderfolgenden
Reaktionsrinnen zunächst Kupfer, dann Zinn, Arsen, Antimon, Silber, Zink und gegebenenfalls
Wismut aus dem Rohmetall entfernt, das mit etwa 10000C in die erste Reaktionsrinne eintritt und mit etwa
400 bis 500° C die letzte Reaktionsrinne verläßt. Da bei der erfindungsgemäßen Raffinationsanlage keine Kessel
vorhanden sind, an deren Wänden Krusien u-./d an
deren Böden Sümpfe zurückbleiben können, und da andererseits die Reaktionsprodukte zwischen den
einze.nen Reaktionsrinnen abgeschieden werden, ist eine unerwünschte Rückvermischung bereits abgeschiedener
Verunreinigungen in den Metallfluß vermieden. Langsame Seigerprozesse, nicht reagierende Gase
(Stickstoff der Luft), eine Kesselzerrüttung durch den gleichzeitigen korrosionschemischen Angriff von zum
Beispiel Blei und der Reaktionsprodukte sowie eine thermische Kesselzerrüttung durch ständiges Aufheizen
und Abkühlen des zu raffinierenden Metallflusses werden vermieden. Bsi der erfindungsgemäßen Raffinationsanlage
kann mit einer Raum-Zeit-Ausbeute von 40 t/m2 ■ h gerechnet werden.
Die I.imdung und deren weiteren Merkmale und
Vorteile werden anhand der in den Figuren schematisch dargestellten Ausfut.-ungsbeispiele näher erlAutert. Es
zeigt
F i g. 1 ausschnittsweise einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäßr Metallraffinationsanlage,
Fig. 2 einen Querschnitt längs der Linie H-Ii der
Fig. 1,
Fig.3 eine andere Ausführungsform der Raffinationsanlage
mit einer senkrechten Reakiionskolonne,
Fig.4 eine wieder andere Ausführungsform der Raffinationsanlage.
Nach Fig. 1 tritt beispielsweise schmelzflüssiges Blei
10 mit einer Temperatur von etwa 10000C aus einem Schachtofen, Warmhalteofen oder aus einem Speicher-
kessel in die erfindungsgemäße Raffinationsanlage ein.
Der Bleistrom kann vergleichsweise gering sein, z. B. 03 l/sec; da er aber vollkontinuierlich ist, ergeben sich
daraus 100 000 Jahrestonnen Blei. Die Anlage besteht aus flachen Rinnen II, 12, 13, 14, die über zwischengeschaltete Absetzbehälter 15, 16, 17 >inrr«itteibar miteinander verbunden sind, wobei in diesen Absetzbehältern
Untertritte 18,19,20 für der. MetallfluQ angeordnet sind.
Die Anzahl der Rinnen bzw. Reaktionsstrecken entspricht der Anzahl der verschiedenen, aus dem
Rohmetall zu entfernenden Verunreinigungen. Das Material der Rinnen M bis 14, die nach Fig. 2 einen
U-förmigen Querschnitt haben, besteht aus Eisen. Die Rinnen sind im Ausführungsbeispiel 150 cm lang, 15 cm
breit und die Flüssigkeitshöhe des Bleis 10 innerhalb der ti
Rinne beträgt I cm. Eine Rinne beinhaltet also ein Bleivolumen von 2,251. Bei einem Bleistrom von
03 l/sec beträgt die Verweilzeit des Bleis in der Rinne
bzw. die Reaktionszeit 7,5 see. Die Länge der Rcakiionsstrecken bzw. Rinnen ist durch die Länge derjenigen
Rinne bestimmt, in der die durchgeführte Reaktion am langsamsten verläuft.
Die Rinnen 11,12,13,14 usw. aller Reaktionsstrecken
liegen in einer Ebene, die mit geringem Winke! zur Horizontalen in Metallfließrichtung nach unten geneigt
ist. Durch das geringe Gefälle fließt der Bleistrom ohne Zuhilfenahme einer Pumpe vollkontinuierlich von der
ersten bis zur letzten Reaktionsstrecke durch. Die Neigung der Rinnen kann veränderlich einstellbar sein.
Zum Transport des Bleiflusses können aber auch jo Pumpen vorgesehen sein. Sowohl die Rinnen 11 bis 14
als auch die Absetzbehälter 15 bis 17 können heiz- und/oder kühlbar sein. So können die Absetzbedingungen für die Reaktionsprodukte durch Kühlung der
Absetzbehälter verbessert werden. Die Rinnen 11 bis 14 sind jeweils von einer Haube 21 bis 24 abgedeckt die
iptupiic nrstf ning
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einem Saugzuggebläse 26 führt. In den abgeschlossenen Reaktionsstrecken können selektive Gasatmosphären
eingestellt werden, auch Über- oder Unterdruck. Durch -to
die Haube 21 der Rinne 11 sowie auch durch die übrigen Hauben sind Rohrleitungen 27,28,29,30 mit einer Düse
zur Zuleitung fester und/oder flüssiger und/oder gasförmiger Reagenzien eingeführt. Über die Länge
jeder Rinne bzw. Reaktionsstrecke sind beispielsweise 10 Düsen so verteilt, daß in Abstimmung von
Düsenwinkel und Abstand zum flüssigen Blei die gesamte Bleioberfläche bestrichen wird.
Die Düsen können aus Stahl, Keramik oder Kunststoff bestehen. Als Reagenzien, die genau
zudosiert werden, kommen in Frage: Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel, Phosphor, Natrium, Zink, Chlor
und andere Halogene, Calcium, Magnesium, Kohlendioxyd usw. In jeder Reaktionsstrecke ist eine Temperaturmeß- und Regeleinrichtung vorhanden.
Jede Reaktionsstrecke endet in einen Untertritt 18-20, der jeweils eine Trennwand 32—34 aufweist, die
zum Abscheiden der diese Verunreinigungen enthaltenden, auf dem Bleifluß 10 schwimmenden Reaktionsprodukte in den Bleifluß eintaucht Durch die Vergrößerung
des Strömungsquerschnittes in den Absetzbehältern 15 bis 17 wird in diesen die Strömungsgeschwindigkeit des
Bleiflusses 10 vermindert, so daß für die Reaktionsprodukte, die alle spezifisch leichter sind als Blei, genügend
Zeit vorhanden ist, an die Oberfläche des Bleifiusses za
gelangen. Die Reaktionsprodukte 35 werden z.B. semikontinuierlich mit einem Kratze- oder Schlackenabstreif er abgezogen. Die Untertritte sind mit Vorteil
ebenfalls mit einer Abzugshaube versehen.
Die einzelnen metallischen Verunreinigungen des Bleistroms werden nun wie folgt entfernt:
1) Entfernung des Kupfers:
Die Kupferentfernung, die in der ersten Rinne 11 betrieben wird, wird von etwa 2% auf 0,001%
Kupfergehalt im Blei durchgeführt. Reaktionsmittel ist flüssiger oder dampfförmiger Schwefel oder
nach einem besonderen Merkmal der Erfindung flüssiger oder dampfförmiger Phosphor. Ein Trägergas, um den Schwefel oder Phosphor auf den
Bleistrom aufzublasen, ist nicht notwendig. Die Siedetemperatur von Schwefel oder Phosphor
beträgt 445°C bzw. 2800C. Bei Schwefel kann die
regulierbar zugegebene Menge 50 g bis 10 g betragen. Als Reaktionsprodukte werden Kupfersulfid oder Kupferphosphid gebildet. Als Reaktionsmittel können auch noch andere Elemente in
Frage kommen, die zum Kupfer eine höhere Affinität als zum Blei haben, selbst nicht oder nur
geringfügig im Blei zurückbleiben oder zumindest einfach wieder aus dem Blei entfernt werden
können und gemeinsam mit dem Kupfer ein Reaktionsprodukt bilden, das aus dem Blei entfernt
werden kann.
2) Entfernung von Zinn:
Ü. tier nächsten Reaktionsstrecke bzw. Rinne wird
der Zinngehalt im Blei von 0,5 auf 0,001% gesenkt. Als Reaktionsmittel genügt Luft; es kann aber auch
Sauerstoff verwendet werden, der regulierbar z. B. in einer Menge von 25 g bis 5 g/sec auf den
Bleistrom aufgeblasen wird.
3) Entfernung von Arsen:
Der Arsengehalt im Blei wird von 0,5% auf 0,001% gesenkt Als Reaktionsmittel dient technisch reiner
Sauerstoff bei Atmosphärendruck. Als Reaktionsmittel kann statt Sauerstoff auch flüssiges Natrium-Hydroxyd in einer regulierbaren Menge von etwa
20 g bis 5 g/sec zugegeben werden.
4) Entfernung von Antimon:
Der Antimongehalt im Blei wird von etwa 2,5% auf 0,001% gesenkt Als Reaktionsmittel dient Sauerstoff bei erhöhtem Druck. Zinn, Arsen und Antimon
können auch gemeinsam in einer Reaktionsstrecke mit Sauerstoff von erhöhtem Druck als Reaktionsmittel entfernt werden, jedoch wird eine getrennte
Entfernung mit unterschiedlichen Sauerstoffpartialdrücken angestrebt.
5) Entfernung von Silber:
Der Silbergehalt im Blei wird von etwa 0,1% auf
0,001% gesenkt Reaktionsmittel sind flüssiges Zink, flüssiges Natrium oder gasförmige Halogene,
z. B. Brom. Das in Tropfen gegebenenfalls mittels Stickstoff als Treibgas zugegebene flüssige Zink
wird in einer Menge von z. B. 5 g bis 1 g/sec zudosiert Als Reaktionsprodukt bildet sich eine
intermetallische Verbindung von Silber und Zink.
6) Entfernung von Zink:
Der Zinkgehalt im Blei wird von etwa 1% auf 0,001% gesenkt Die Entzinkung erfolgt mittels
Sauerstoff oder Luft oder durch flüssiges Ätznatron in Gegenwart von Luft oder durch Chlorierung
(Reaktionsprodukt ist Zinkchlorid) oder durch Vakuumdestillation des Zinks bei 6000C, wobei
Zink verdampft Das Zink kann in dampfförmiger
oder nach Abkühlung in fester Form zur Entsilberungsstufe zurückgeführt werden, (st das Reaktionsmittel
flüssiges NaOH, kann die regulierbar zugegebene Menge 30 g bis 5 g/sec betragen.
7) Entfernung von Wismut:
Der Wismutgehalt im Blei wird von 0,05 auf 0,005% V;senkt. Reaktionsmittel ist flüssiges Calcium
und/oder Magnesium. Die Menge an zugegebenem flüssigen Magnesium beträgt nur einige g/sec.
Die entsprechenden Stufen bei der kontinuierlichen Raffination von Zinn sind:
I) Entfernung von Eisen: Einblasen von Druckluft, ggf. Durchpumpen der Schmelze durch Asbesttuchfilter.
Entfernen von Kupfer: Einrühren von Schwefel, Abzug des Cu-Sn-S-Reaktionsprodukts.
Entfernung von Arsen: Einrühren von flüssigem Aluminium, Bildung einer intermetallischen Phase Al-As. Abziehen dieser Phase als trockener »dross«.
Entfernung von Arsen: Einrühren von flüssigem Aluminium, Bildung einer intermetallischen Phase Al-As. Abziehen dieser Phase als trockener »dross«.
Entfernung von Antimon: Wie bei As. Phase Al-Sb. Entfernung von Wismut: Einrühren von Zn, ggf.
+ Magnesium, ggf. + Natrium. Bildung und Entfernung wismut-haltiger Mischkristalle.
Entfernung von Mg/Na/Zn: Es werden nacheinander NaOH, Schwefel und SnCI2-Lösung zugesetzt. Es bilden sich Sulfide und Ätznatron sowie Chloridschlacken, in die die Verunreinigungen überführt werden.
Entfernung von Mg/Na/Zn: Es werden nacheinander NaOH, Schwefel und SnCI2-Lösung zugesetzt. Es bilden sich Sulfide und Ätznatron sowie Chloridschlacken, in die die Verunreinigungen überführt werden.
Entfernung von Blei: Kann sowohl mit Chlorgas wie auch mit SnCb erfolgen. Es entsteht Blei-Zinn-Chlorid.
35
Nach Verlassen der letzten Reaktionsstrecke fließt das fertig raffinierte Metall mit etwa 300 bis 5000C in
einen herkömmlichen Gießkessel. Von dort kann es zu einer Masselgießmaschine gepumpt werden.
Die Reagenzien können von oben oder unten, auf oder durch den schmelzflüssigen Metallstrom unter
normalen oder erhöhtem Druck geführt werden.
Nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist zwischen zwei Rinnen bzw. Reaktionsstrecken 36 und
37 eine senkrechte Reaktionsstrecke bzw. Reaktionssäule 38 angeordnet, welche den Absetzbehälter mit
Untertritt der Fig. 1 ersetzt. Die Reagenzien wie Reaktionsgas oder Inertgas zur Unterstützung des
Auftriebs der Reaktionsprodukte werden durch Düsen 39 zugeführt. Die Reaktionsprodukte 40 werden am
Kopf der Säule 38 abgezogen. Die Reaktionsstrecken können an sich in beliebiger Anordnung aneinandergereiht
werden, wodurch die erfindungsgemäße Raffinationsanlage gut an vorhandene räumliche Verhältnisse
anpaßbar ist.
Beim Ausführungsbeispiel der F i g. 4 durchfließt das zu raffinierende schmelzflüssige Metall 41 einen
langgestreckten Ofen oder ein Rohr mit in Fließrichtung leicht nach unten geneigtem Boden. Der Ofen bzw. das
Rohr ist durch etwa vertikale Zwischenwände 42 in Kammern 43 unterteilt, in denen die voneinander
verschiedenen, selektiven Raffinationsatmosphären aufrechterhalten werden können, während das schmelzflüssige
Metall von einer Kammer zur nächsten Kammer kommunizierend weiterfließen kann. Durch die Lanzen
44 werden in die Kammern die Reagenzien eingeführt, während aus den Kammern die auf der Schmelze
schwimmenden festen Reaktionsprodukte 45 sowie auch die gasförmigen Reaktionsprodukte abgezogen
werden. Das fertig raffinierte Metall verläßt bei 46 die Raffinationsanlage.
Claims (5)
1. Anlage zur kontinuierlichen Raffination von
scbmelzflüssigem Rohmetall, insbesondere von Rohblei oder Rohzinn, mit einer Reihe nacheinander
angeordneter Reaktoren mit Zuführungseinrichtungen für Reagenzien, Zu- und Ablaufeinrichtungen für
das Rohmaterial und Abtrenneinrichtungen für die Reaktionsprodukte, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktoren aus miteinander verbünde- '<>
nen flachen Rinnen (11 bis 14) bestehen, zwischen denen Untertritte (18 bis 20), die jeweils eine
Trennwand (32 bis 34) aufweisen, angeordnet sind, daß die Rinnen (11 bis 14) jeweils mit einer Haube
(21 bis 24) abgedeckt sind, die jeweils mit einer Abgasleitung (25) verbunden ist und daß Zuführeinrichlungen
(27 bis 30,30a, 306,30c; zur Einführung
von Reagenzien in die Rinnen (11 bis 14) vorgesehen sind.
2. Anlag*, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich-
net, daß ahe Rinnen (11 bis t4) in einer Ebene liegen,
die mit geringem Winkel zur Horizontalen in Metallfließrichtung nach unten geneigt ist
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere der Rinnen als
Reaktionssäulen (38) im wesentlichen senkrecht oder in jedem beliebigen Winkel zur Horizontalen
angeordnet sind.
4. Anlage nach den Ansprächen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinnen (11 bis 14) durch
zwischengeschaltete Absetzbehälter (15 bis 17) miteinander verbunden sind.
5. Anlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinnen (11 bis 14) sowie
auch die zwischengeschalteteri Absetzbehälter (15 bis 17) heiz- und/oder kühlbar sind.
Entfernung von Antimon, Entfernung von Wismut, gegebenenfalls Entfernung von Magnesium und Natrium
sowie Zink, Entfernung von Blei, Nachraffination.
Da in jeder dieser Stufen mit unterschiedlichen Reagenzien gearbeitet wird, und darüber hinaus durch
an den Kesselrändern zurückbleibende Krusten und durch am Kesselboden verbleibende Sümpfe das
teilraffinierte Rohmetall immer wieder Verunreinigungen vorhergehender Raffinationsstufen aufnehmen
würde, muß für jede der obengenannten Stufen mindestens ein Kessel vorhanden sein. Wegen der aus
Gründen der beschränkten Kessellebensdauer unvermeidlichen Reserven sowie der notwendigen Zwischenwarmhaltekessel
und der Gießkessel haben daher Sleihütten im allgemeinen 10 bis 15 und Zinnhütten 4 bis
10 oder sogar mehr Raffinationskessel (Fassungsvermögen zwischen 30 und 2001 flüssiges Metall).
Die den einzelnen Raffinationsstufen zugrunde liegenden Raffinationsreaktionen sind unterschiedlich,
was zu verschiedenen optimalen Temperaturen führt:
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